DE1667980B2 - Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben - Google Patents
Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in RübenInfo
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- A01N37/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom having three bonds to hetero atoms with at the most two bonds to halogen, e.g. carboxylic acids
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Description
\—CH2-CH-COOCH3 (I)
Cl
und (2) aus O-(3-Methoxycarbonylaminophenyl)-N-(3-methylphenyl)-carbamat
der Formel
oder l-Phenyl-4-amino-5-chlor-pyridazon-6 der Formel
NH,
(III)
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des Wirkstoffs
(1) zu den Wirkstoffen (2) zwischen 1:0,5 und 1:1,5 liegt.
40
Die Erfindung betrifft neue Wirkstoffkombinationen, die aus dem bekannten herbiziden 2-Chlor-3-(4-chlorphenyl)-propionsäuremethylester
einerseits und einem speziellen bekannten herbiziden Carbamat oder Pyridazon andererseits bestehen. Diese Wirkitoffkombinationen
weisen eine besonders hohe selektive herbizide Wirkrng in Rüben auf.
Es ist bereits bekanntgeworden, daß man den 2-Chlor-3-(4- chlorphenyl) - propionsäuremethylester
als selektives Herbizid, z. B. in Getreide, verwenden kann (vgl. britische Patentschrift 10 77 194). Weiterhin
ist bereits bekanntgeworden, daß man das 3-Methoxycarbonylaminophenyl-N-(3-methylphenyl)-carbamat
als selektives Herbizid verwenden kann (vgl. französische Patentschrift 14 75 241). Schließlich ist auch
bekanntgeworden, daß man das l-Phenyl-4-amino-5-chlor-pyridazon-6
als selektives Herbizid verwenden kann (vgl. deutsche Auslegeschrift 11 05 232). Sowohl
das Carbamat als auch das Pyridazon haben als selektive Herbizide in Rüben den Nachteil, daß sie
bei der Vielzahl der in Rüben auftretenden Unkräuter diese nicht alle hinreichend vernichten. Die nicht
bekämpfbaren Unkräuter breiten sich dann, da sie ohne weitere Unkrautkonkurrenz wachsen, ungewöhnlich
schnell aus und machen den anfänglichen Erfolg einer Herbizidbehandlung zunichte.
(II)
CH3O-C-NH-ZVo-C-NH-^S
V Ί
H3C
oder l-Phenyl-4-amino-5-chlor-pyridazon-6 der
Formel
(III)
eine besonders breite, selektiv-herbizide Wirkung in Rüben aufweisen.
überraschenderweise ist die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen
Wirkstoffkombinationen wesentlich höher als die Summe der Wirkungen der einzelnen
Wirkstoffe. Es liegt ein nicht vorhersehbarer echter
synergistischer Effekt vor und nicht nur eine Wirkungsergänzung. Dieser synergistische Effekt ist auf
gewisse Mischungsbereiche der Komponenten beschränkt.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen sind vorbekannten Wirkstoffen zur Unkrautbekämpfung
in Rüben überlegen. Die Wirkstoffkombinationen stellen somit eine wertvolle Bereicherung der Unkrautbekämpfungsmittel
in Rüben dar.
Die Wirkstoffe der Formeln I, II und III sind bereits
bekannt.
Das Gewichtsverhältnis der Wirkstoffe in der Wirkstoffkombination kann in bestimmten Bereichen
schwanken. Im allgemeinen liegt das Verhältnis von Wirkstoff (I) zu Wirkstoff (II) und von Wirkstoff (I)
zu Wirkstoff (III) zwischen etwa 1:0,5 und 1:1,5, vorzugsweise
zwischen 1:0,66 und 1:1.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen zeigen eine sehr gute Wirkung gegen Unkräuter, ohne
die Rüben zu schädigen.
Unter Unkräuter im weitesten Sinne sind alle Pflanzen zu verstehen, die üblicherweise als Verunreinigung
in Rüben, z. B. Futterrüben und Zuckerrüben, auftreten.
Als Unkräuter, die durch die erfindungsgemäß zu verwendenden Kombinationen vernichtet werden und
in Rüben oft vorkommen, seien beispielsweise genannt: Dicotyledoneae, wie Vogelknöterich (Polygonum
aviculare), Floh-Knöterich (Polygonum persicaria), Taubnessel (Lamium spec), Vogelmiere (Stellaria
media), Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) und Efeu-Ehrenpreis (Veronica hederifolia), und Monocotyledoneae,
wie einjähriges Rispengras (Poa annua), Ackerfuchsschwanz (Alopecurus myosuroides) und
Flughafer (Avena fatua).
Die erfindungsgemäßen Wirkstoflkombiaationen können in die üblichen Formulierungen übergeführt
werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der
Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls
unter Verwendung von oberflächenaktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln. Im
Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als
Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen in Frage:
Aromaten, wie Xylol und Benzol, chlorierte Aromaten, wie Chlorbenzole, Paraffine, wie Erdölfraktionen,
Alkohole, wie Methanol und Butanol, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethyisulfoxyd,
sowie Wasser; als feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden, Talkum
und Kreide, und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure und Silikate; als Emulgiermittel:
nichtionogene und anionische Emulgatoren, wie PoIyoxyäthylen-Fettsäure-Ester,
Polyoxyäthylen-Fettalkohol-Äther, z. B. Alkylarylpolyglykol-äther, Alkylsulfonate
und Arylsulfonate; als Dispergiermittel: z. B. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen können in den Formulierungen in Mischung mit
anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Herbiziden und Fungiziden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoffkombination,
vorzugsweise zwischen 0,5 und 90.
Die Wirkstoffkombinationen können in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen,
wie gebrauchsfertige Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate,
angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z. B. durch Sprühen, Spritzen, Gießen,
Stäuben, Streuen.
Die Anwendung der Wirkstoffkombinationen wird nach dem Auflaufen der Pflanzen durchgeführt.
Die Aufwandmengen der Wirkstoffkombinationen können in einem gewissen Bereich variiert werden. Sie
hängen ab von der Zusammensetzung der Wirkstoffkombinationen und den Unkräutern in den Rüben.
Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen zwischen 3 und 8 kg/ha, vorzugsweise zwischen 4 und 6 kg/ha.
Die gute herbizide Wirkung der Wirkstoffkombinalionen
geht aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe in der herbiziden
Wirkung Schwächen aufweisen, zeigen die Kombinationen eine sehr breite Unkrautwirkung, die über eine
einfache Wirkungssummierung hinausgeht.
Ein synergistischer Effekt liegt bei selektiven Herbi-
Nachauflauf-Verfahren/Freiland
ziden immer dann vor, wenn die herbizide Wirkung der Wirkstoffkombination auf die Unkräuter gleich
groß oder größer ist als die herbizide Wirkung des wirksameren Einzelwirkstoffs auf die Unkräuter und
gleichzeitig die herbizide Wirksamkeit der Wirkstoffkombination auf die Kulturpflanze gleich oder geringer
ist als die herbizide Wirksamkeit derjenigen Einzelkomponente auf die Kulturpflanze, die von der Kulturpflanze
am besten vertragen wird. In diesen Fällen wird also die Selektivität und damit der pestizide
Index eindeutig erhöht. Zu erwarten ist bei Wirkstoffkombinationen
ohne synergistischen Effekt lediglich eine Summierung der Einzelwirkungen, also gegebenenfalls
eine Verbreiterung des Wirkungsspektrums, nicht aber eine Erhöhung der Selektivität.
Aus der Tabelle des Beispiels geht eindeutig hervor, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
einen echten synergistischen Effekt zeigen. Die herbizide Wirkung der Wirkstoffkombinationen liegt stets
mindestens so hoch wie die herbizide Wirkung des wirksameren Einzelwirkstoffs, während gleichzeitig
die Rüben gleich wenig oder weniger geschädigt werden.
Beispiel A
Nachauflauf-Test/Freiland
Nachauflauf-Test/Freiland
Lösungsmittel:
Emulgator:
Emulgator:
5 Gewichtsteile Aceton
1 Gewichtsteil
Alkylarylpolyglycoläther
1 Gewichtsteil
Alkylarylpolyglycoläther
Zur Herstellung einer zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung wurde 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der
angegebenen Menge Lösungsmittel vermischt, die angegebene Menge Emulgator zugegeben und das
Konzentrat anschließend mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt.
Am Freiland wurden Parzellen mit Testpflanzen, welche eine Höhe von etwa 3 bis 10 cm hatten, mit
einer solchen Menge der Wirkstoffzubereitung bespritzt, daß eine gleichmäßige Benetzung der Pflanzen
eintrat. Entscheidend dabei ist die Aufwandmenge des Wirkstoffs pro Flächeneinheit. Nach 3 Wochen
wurde der Schädigungsgrad der Pflanzen bestimmt und mit den Kennziffern 0 bis 5 bezeichnet, welche die
folgende Bedeutung haben:
0 = keine Wirkung,
1 = einzelne leichte Verbrennungsflecken,
2 = deutliche Blattschäden,
3 = einzelne Blätter und Stengelteile, zum Teil
abgestorben,
4 = Pflanze teilweise vernichtet,
5 = Pflanze total abgestorben.
Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden Tabelle hervor:
Wirkstoff/Wirkstoffkombina | tion | — COOCH3 | Aufwand- mepge in kg/ha |
Rüben | Stellaria media |
PoIy- gonum persi- caria |
Matri- caria chamo- milla |
Avena fatua 2'/rBlatt stadium |
(I) Cl-^~V-< | :h2 — CH ι |
5 | O | O | O | O | 5 | |
ibekannt) | Cl | |||||||
Fortsetzung
Wirlcstoff/Wirkstoflkombination
Ai'fwand- Rüben Stellaria Poly- Matri- Avena
menge media gonum caria faiua
in kg/ba persi- chamo- 2'/i-B!att-
caria milla stadium
Il
O —C —NH
(bekannt) Cl
(III) H2N
0,2
4,2
(bekannt)
Gewichtsverhältnis
Mischung aus (I) und (II) 1 :0,66
(erfindungsgemäß) 1 :1
Mischung aus (I) und (III) 1:0,66
(erfindungsgemäß) 1 :1
3,5
3,8
0,2
5 | 0 | 5 | 4,5 | 4,3 | 5 |
5 | 0 | 5 | 4,8 | 4,5 | 5 |
5 | 0 | 4,5 | 4,6 | 5 | 4,5 |
5 | 0 | 5 | 5 | 5 | 4.8 |
Claims (1)
1. Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben, gekennzeichnet durch einen
Gehalt an einer Wirkstoffkombination, bestehend (1) aus 2-Chlor-3-(4-chlorphenyl)-propionsäuremethylester
der Formel
CH2-CH-COOCH3 (I)
Cl
und (2) aus O-(3-Methoxycarbonylaminophenyl)-N-(3-methylphenyl)-carbamat
der Formel
O O
CH3O- C—NH-ZV°~ C—NH
Es wurde gefunden, daß die neuen Wirkstoffkombinationen,
bestehend (1) aus 2-Chlor-3-(4-chlorphenyl)-propionsäure-methylester
der Formel
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1053869A GB1224839A (en) | 1968-03-09 | 1969-02-27 | Agents for the selective control of weeds in beets |
DK114869A DK123562B (da) | 1968-03-09 | 1969-02-28 | Middel til selektiv ukrudtsbekæmpelse i roer. |
BE729584D BE729584A (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
SE319369A SE368500B (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
FR6906519A FR2003582A1 (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
DK235970A DK124162B (da) | 1968-03-09 | 1970-05-08 | Middel til selektiv ukrudtsbekæmpelse i roer. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0055021 | 1968-03-09 | ||
DEF0055021 | 1968-03-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667980A1 DE1667980A1 (de) | 1971-07-29 |
DE1667980B2 true DE1667980B2 (de) | 1975-11-13 |
DE1667980C3 DE1667980C3 (de) | 1976-07-01 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6903266A (de) | 1969-09-11 |
NL158362B (nl) | 1978-11-15 |
DE1667980A1 (de) | 1971-07-29 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |