DE1667980A1 - Mittel zur selektiven Unkrautbekaempfung in Rueben - Google Patents
Mittel zur selektiven Unkrautbekaempfung in RuebenInfo
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Description
FARBENFABRIKEN BAYERAG1667980
LEVERKU S EN-Bayerwerk Petent-Abteiluns ST/MH
Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in Hüben
Die Erfindung betrifft neue V/irkstoff kombinationen, die aus dem bekannten herbiziden 2-Cblor-3-(4-cblorphenyl)-propionsäuremetbylester
einerseits und einem speziellen bekannten berbiziden Carbamat oder Pyridazon andererseits bestehen.
Diese Wirkstoffkombinationen weisen eine besonders höbe selektive herbizide Wirkung in Rüben auf.
Es ist bereits bekannt geworden, daß man den 2-Cblor-3-(4-chlorphenyl)-propionsäuremethylester
als selektives Herbizid, z. B. in Getreide, verwenden kann (vgl. englische Patentschrift 1 077 19Ό. Weiterhin ist bereits
bekannt geworden, daß man das 3-Metboxycarbonylaminophenyl-N-(3-metbylpbenyl)-carbamat
als selektives Herbizid verwenden kann (.vgl. französische Patentschrift 1 475 241).
Schließlich ist auch bekannt geworden, daß man das 1-Pbenyl-4~amino-5-*cblor-pyridazon-5
als selektives Herbizid verwenden kann (vgl. Deutsche Au siegeschrift 1 105 232). Sowohl
das Carbamat als auch das Pyridazon haben als selektive Herbizide in Rüben den Nachteil, daß sie bei der Vielzahl
Le A 11 359 - 1 -
109831/2005 >»««**
der in Rüben auftretenden Unkräuter dief:e nicht alle hinreichend
vernichten. Die nicht "bekämpfbaren Unkräuter
breiten sich dnnn, da sie ohne weitere Unkrautkonkurrenz wachsen, ungewöhnlich schnell aus und machen den anfänglichen Erfolg einer Korbizidbebaricllunc zunichte.
breiten sich dnnn, da sie ohne weitere Unkrautkonkurrenz wachsen, ungewöhnlich schnell aus und machen den anfänglichen Erfolg einer Korbizidbebaricllunc zunichte.
Es wurde gefunden, daß die neuen Wirkstoffkombinationen,
' bestehend
(1) aus 2-Cb3.or-3-(^-cblorpbenyl)-propion£äure-rcethylester
der Forrcel
Cl -rf V. GH2- CH- CCOCH5 (I)
und (2) aus 3-Ketboxycarbonylaminopbenyl-n-(3-n:ethylphenyl)·
carbamat der Formel
O O
C NH^ O GIUi-/
oder 1-Phenyl-4"amino-5-chlor-p2/'ridazon-6 der Formel
CH^O-C- NH-f^Y- O- G-IUi-/ ^ (II)
UT H
(III)
eine besonders breite, selektiv-herbizide Wirkung in Rüben
aufweisen.
Le A 11 339 - 2 - BAD ORIGINAL
10983 1/2005
Überraschenderweise ist die Wirksamkeit der erfindungsger.i-Sßen
V.'irkstoffkonbinationen wesentlich höher als die £Jurri.:e der V/irkunren der einzelnen Wirkstoffe. Es ließt ein
nicht vorhersehbarer echter synerpistischer Effekt vor und
nicht nur eine V.'nrkur^sergänzung. Dieser synergistische
Effekt ist auf £--evdsr-e Hischungsbereiche der Komponenten
bei·· ch rankt.
Die erfindurif;s£en.ößen V/irkstoffkonbinationen sind vorbekannten
Wirkstoffen zur Unkrautbekämpfung in Rüben überlegen. Die Wirkstoffkombinationen stellen somit eine wertvolle
Bereicherung der Unkrautbekämpfungsmittel in Rüben dar.
Die Wirkstoffe der Formeln (I), (II) und (III) sind bereits
bekannt.
Das Gewicbtsverhältnis der Wirkstoffe in der Wirkstoffkombination kann in bestimmten Bereichen schwanken. Im allgemeinen
liegt das Verhältnis von Wirkstoff (i) zu V/irkstoff (II) und von Wirkstoff (I) zu V/irkstoff (III) zwischen etwa 1 : 0,5 und
1 : 1,5» vorzugsweise zwischen 1 : 0,66 und 1:1.
Die erfindungsgemäßen V/irkstoff kombinationen zeigen eine sehr
gute Wirkung gegen Unkräuter, ohne die Rüben zu schädigen.
Unter Unkräuter im weitesten Sinne sind alle Pflanzen zu verstehen,
die üblicherweise als Verunreinigung in Rüben, z. B. Futterrüben und Zuckerrüben, auftreten..
Le A 11 359 - 3 -
109831/200B bad ORIGINAL
Als Unkräuter, die durch die erfindungsgemäß zu verwendenden
Kombinationen vernichtet v/erden und in Rüben oft vorkommen, seien beispielsweise genannt: Dicotyledoneae, wie Vogelknöterich
(Polygonum aviculare), Floh-Knöterich (Polygonum persicaria), Taubnes.'sel (Lamiun spec.)» Vogelmiere (Stellaria media),
Ueißer Gänsefuß (Chenopoduum album) und Efeu-Ehrenpreis (Veronica
hederifolia), und Fionocotyledoneae, wie einjähriges Rispen-'
gras (Poa annua), Ackerfuchsscbwanz (Alepocurus myosorvides) und
Plughafer (Avena fatua).
Die erfindungsgfjir.äßen Wirkstoff kombinationen können in die üblichen
Formulierungen übergeführt v/erden, v/ie Lösungen, Emü-¥%ionen,
Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate. Diese werden in bekannter V/eise hergestellt, z. B, durch Vermischen der V/irkstoffe
mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln und/oder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verv/endung von oberflächenaktiven
Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln. Im Falle der Benutzung von V/asser als Streckmittel können z. B.
auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel kommen im wesentlichen infrage:
Aromaten, wie Xylol und Benzol, chlorierte Aromaten, wie Chlorbenzole, Paraffine, wie Erdölfraktionen, Alkohole,
wie Methanol und Butanol, stark polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid
und Dimethylsulfoxyd, sowie V/asser; als feste. Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle, wie Kaoline, Tonerden,
Talkum und Kreide, und synthetische Gesteinsmehle, wie hochdisperse Kieselsäure und Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fett-
säure-Ester, Polyoxyätbylen-Fettalkobol-Ather, ζ. B. Alkylarylpolyglykol-ätber,
Alkylsulfonate und Arylsulfonate; als Dispergiermittel:
z. E. Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
Die erfindungsgemäßen V/irkstoffkombinationen können in den
Formulierungen in Mischung mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen, wie Herbiziden und Fungiziden.
Die Formulierungen enthalten im allgemeinen zwischen 0,1 und
95 Gewichtsprozent Wirkstoffkombination, vorzugsweise zwischen
0,5 und 90.
Die Wirkstoffkombinationen können in Form ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate, angewendet werden. Die Anwendung geschieht in üblicher
Weise, z. ti. durch Sprühen, Spritzen, Gießen, Stäuben, Streuen.
Die Anwendung der Wirkstoffkombinationen wird nach dem Auflaufen der Pflanzen durchgeführt.
Die Aufwandmengen der V/irkstoffkombinationen können in einem gewissen tiereich variiert werden, bie hängen ab von der Zusammensetzung
der ivirkstoffkombinationen und den Unkräutern in den Rüben. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen zwischen 3 und
kg/ha, vorzugsweise zwischen 4 und 6 kg/ha.
i* A 11 359 1098*1^2005
Die gute herbizide Wirkung der Wirkstoffkombinationen echt
aus den nachfolgenden Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe in der herbiziden Wirkung Scbv.äcnen aufweisen·,
zeigen die Kombinationen eine sehr breite Unkrautwirkung, die über eine einfache Wirkungssulfidierung hinausgeht.
Ein synergistischer Effekt liegt bei selektiven Herbiziden immer dann vor, wenn die herbizide V/irkung dex- 'virkstoffkombination
auf die Unkräuter gleich groß oder größer ist als die herbizide V/irkung des wirksameren Einzel v.-irkstof fs
auf die Unkräuter und gleichzeitig die herbizide Wirksamkeit der Wirkstoffkombination auf die Kulturpflanze gleich
oder geringer ist als die herbizide Wirksamkeit derjenigen
Einzelkomponente auf die Kulturpflanze, die von der Kulturpflanze am besten vertragen wird. In diesen Fällen wird
also die Selektivität und damit der pestizide Index eindeutig erhöht. Zu erwarten ist bei \7irkstoffkombinationen
ohne synergistischen Effekt lediglich eine Summierung der EinzelWirkungen, also gegebenenfalls eine Verbreiterung des
Wirkungsspektrums, nicht aber eine Erhöhung der Selektivität.
Aus der Tabelle des Beispiels geht eindeutig hervor, daß die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen einen echten synergistischen
Effekt zeigen. Die herbizide V/irkung der Wirkstoffkombinationen liegt stets mindestens so hoch wie die herbizide
V/irkung des wirksameren Einzelwirkstoffs, v/ährend gleichzeitig die Rüben gleich wenig oder weniger geschädigt werden.
Le A 11 359 - 6 - BAD
109831/2005
Beispiel A ^ 166798G
Post-einergence-Test/Freiland
Lösungsmittel: 5 Gewichteteile Aceton
Emulgator: 1 Gewichtsteile Alkylarylpolyglycoläther
Zur Herstellung einer zv/eckraäßigen Wirkstoffzubereitung
wurde 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der angegebenen Menge Lösungsmittel vermischt, die angegebene Menge Emulgator
zugegeben und das Konzentrat.anschließend mit V/asser auf die
gewünschte Konzentration verdünnt.
Am Freiland wurden Parzellen mit Testpflanzen, welche eine
Höhe von etwa 3 - 10 cm hatten, mit einer solchen Menge der Wirkstoffzubereitung bespritzt, daß eine gleichmäßige Benetzung
der Pflanzen eintrat. Entscheidend dabei ist die Aufwandmenge des Wirkstoffes pro Flächeneinheit. Nach drei Wochen wurde der
Schädigungsgrad der Pflanzen bestimmt und mit den Kennziffern 0-5 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben:
0 keine Wirkung
1 einzelne leichte Verbrennungsflecken
2 deutliche Blattschäden
3 einzelne Blätter und Stengelteile z.T. abgestorben
4 Pflanze teilweise vernichtet
5 Pflanze total abgestorben
■Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der
nachfolgenden Tabelle hervor:
Le A 11_359 - 7 -
103831/2005
Tabelle Post-emer^ence-Ser.t / Ereilend
r':r ".ol'f kombination
Aufwandle
in kg/ha Stellaria Polygonuin Katricaria Avena fatua
Ruben media persicaria chanomila 2 1/2-Blatt-
stadium
VC
O O in
CH9-CH-COOCH
\ ·■ ·■ ■«.-•
Cl
f T )
TC3O-O-
0 J-O-C-Kl
ioc-.-.r.-.mi.)- (II)
(Hl)
GewichtP-
rv'ii^- aun (I) und (II)
: 0,66
-η,: :μιπ (I) und (!Π) 1 : 0,66
1-!Un-Pf-CVi:.'.) 1:1
4,2
3,5
3,8
Ü | 5 | VJl | 4, | 8 | 4,3 |
0 | vji | 4 j | 6 | 4,5 | |
r\ | 4, | 4· | VJl | ||
ΰ | 5 | VJl | 5 | ||
0,2
4,5 4,8 —χ CD CT,
CD OO O
Claims (5)
1) Mittel zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an einer Wirkstoffkombination,
bestehend
(1) aus 2-CbIOr-J-(^-cblorphenyl)~propionsäure-metbylester
der Formel
V-CH2-CH-COOCH3 (i)
und (2) aus J-Metboxycarbonylaminopbenyl-N-O-nietbylpbenyl)
carbamat der Formel
0 0
CH5O-C-NH-r^y- O-C-NH-^ ^\ (II)
CH
oder 1-Phenyl-4~amino-5-cblor-pyridazon-6 der Formel
(in)
2) Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gev/ichtsverhältnis des wirkstoff es (1) zu den V/irkstoffen
(2) zwischen 1 : 0,5 und 1 - 1>5 liegt.
Le A 11 339 - 9 -
109831/2005
3) Verfahren zur Bekämpfung von Unkrriut in Rüben, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Wirkstoffkombination gemäß
Anspruch 1 oder 2 auf die Unkräuter oder ihren I.ebensraum
einwirken läßt.
4-) Verwendung von V/irkstoffkombinationen gemäß Ansprüchen
1 und 2 zur Bekämpfung von Unkraut ir Hüben.
5) Verfahren zur Herstellung von Mitteln zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Wirkstoffkombination gemäß Anspruch 1 oder 2
mit Streckmitteln und/oder oberflächenaktiven Mitteln vermischt.
Le A 11 339 - 10 -
109831/2005 --^- BAD or?qm
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1053869A GB1224839A (en) | 1968-03-09 | 1969-02-27 | Agents for the selective control of weeds in beets |
DK114869A DK123562B (da) | 1968-03-09 | 1969-02-28 | Middel til selektiv ukrudtsbekæmpelse i roer. |
BE729584D BE729584A (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
SE319369A SE368500B (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
FR6906519A FR2003582A1 (de) | 1968-03-09 | 1969-03-07 | |
DK235970A DK124162B (da) | 1968-03-09 | 1970-05-08 | Middel til selektiv ukrudtsbekæmpelse i roer. |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0055021 | 1968-03-09 | ||
DEF0055021 | 1968-03-09 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667980A1 true DE1667980A1 (de) | 1971-07-29 |
DE1667980B2 DE1667980B2 (de) | 1975-11-13 |
DE1667980C3 DE1667980C3 (de) | 1976-07-01 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1667980B2 (de) | 1975-11-13 |
NL6903266A (de) | 1969-09-11 |
NL158362B (nl) | 1978-11-15 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation |