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Mittel zur selektiven Unkrsutbekämfung in Rüben Die vorliegende Erfindung
betrifft eine synergistische Wirkstoffkombination die sus dem Cyclopontylamid bzw.
Cyclohixylamid der Imidazolidin-2-on-1-carbensäure und dem neuen 3-Cyclohexyl-5,6-trimethylen-6-hyüroxy-5,6-dihydro-uracil
besteht, und eine besonders gute herbizide Wirkung zur selcktiven Unkrautbekämpfung
in Rüben aufweist.
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Es ist bereits bekannt geworden, daß nian Cycolalipahatische Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureamide
als selektive Herbizide in Riiben verwenden kann (vgl. 3elgische Patentschrift 752
624 und Deutsche Offenlegungsschrift 1 932 827). Weiterhin ist bekannt, daß 3-Cyclohexyl-5,6-trimethylen-uracil
je nach Aufwandmehge als Totalberbizid oder selcktives Herbizid in Rüben, Spinat,
Erdbeeren und Zltrusfrüchten angewandt werden kann (vgl. US-patentschriften 3 005
015, 3 235 357, 3 235 360, 3 235 361, 3 235 362, 3 235 363, 3 352 863, 3 360 521).
Es ist ferner bekannt, daß eine wirkstoffkomtination aus Imidazelidin-2-on-1-carbonsäureisoprop[ylamid
und 3-Cyclobexyl-5,6-trlmethyl-uracil zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben
geeignet ist (vgl. Deutsche Offonlemmgschrift 1 932 825).
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Jedoch is-t die selektive herbizide Wirkung zur Unkrautbekämpfung
in Rüben alleu drsi genannten herbiziden Rittel bei niedrigen Aufwandmengen und
-konzentritionen nicht immer ganz bafriedigend.
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Es wurde gefunden, daß die neue Wirkstoffkombination au 1) cycloaliphatischen
Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureamiden der Formel
in welcher R für Cyclohexyl oder Cyclopentyl steht, und 2) 3-CycloheXyl-5.6-trimethylen-6-hydroxy-5.6-dillydroder
Formel
eine besonders breite und selektive herbizide Wirksamkeit 1 Rübenkulturen aufweist.
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Überraschenderweise ist die Wirksamkeit der erfindungsgemä@en Wirkstoffkombinationen
wesentlich höher als die Summe der Wirkungen der einzelnen Wirkstoffe. Es liegt
ein nicht vorhersehbarer eoiiter .synergistischer Effekt vor und nicht nur eine
Wirkungsergänzung. Dieser synergistische Effekt zeigt besonders stark bei bestimmten
Konzentrationsvernältni
Die herbizide Wirksamkeit de erfindungsgemäßen
Wirkstofekombination ist wesentlich höher al.s die der aus dem Staurn der Technik
bokannten Wirkstoffkombination aus Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureisopropylamid
und 3-Cyclochexyl-5,6-trimethylen-uraci 1. Die erfindungsgemäße Wirkstoffkomb i
-nation bietet außcrdem gegenüber der aus dem Stand der Technik bekannten den Verteil
besserer Verträglichkeit gegenüber Rübenkelturpflanzen Die erfinkungsgemäße wirkstoffkombination
stellt somit eine wertvolle Bereicherung der Rübenherbizide dar.
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Imidazolidin-2-on-1-carbonsäureamide der Formel (I) sine bekannt (vgl.
Belgische Patentschrift 752 624 und Deutsc-Offenlegungsschrift 1 932 827).
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3-Cyclohexyl-5,6-trimehtylen-6-yhydroxy-5,6-dibydro-ursei der Formel
(II) ist bisher nicht bekannt; es kann in eifacher Weise hergestellt werden, z.B.
wie folgt: Innerhalb von 30 Minuten werden 1043 g (4,47 Mol) 3-Cyclshexyl-2.3.4.5.6.7.-hexahydro-cyclopente/e/-1,3-oxazindien-(2.
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in 3000 ml Ammoniak eingetragen und danach 2 Stunden un--or Außenkühlung
weitergerührt, Anschließend wird der Ammoniak durch Zutropfen von 2000 ml trockenem
Äther verdrängt. kan filtriert den ätherunlöslichen Niederschlag ab, trockne ihn
im Vakuum bei Raumtemperatur und erhält 1017 g (90 der Theorie) 3-Cyclohexyl-5.6l-trimethylen-6-hydroxy-5.6-dihydro-uracil
vom Schmelzpunkt 1450C (Zersetzung).
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Das als Ausgangsprodukt benötigte Oxazindion kann wie felgt hergestellt
werden: Zu einer auf 1400C erhitzten Lösung von 187,8 g ( 1, 5 rO Cyelchocylisooyanat
in 250 ml Xylel wird im Verlaufe ven 1 1/2 Stunden eine Lösung von 168,2 g (1 Mol)
2.2-Dimetlyl cyclopenla/e/-1 3-dioxinon-(4) in 300 ml Xylol zugetropi-
Das
bei der Reaktion gebildete Aceton wird fortlaufend 2bdestilliert und so aus dem
Reaktionsgemisch entfernt. Danach wird das Lösungsmittel unter vermindertem Druck
abdestillicht und der Rückstand im Vakuum destilliert. Man erhält 166,3 (70% der
Theorie) 3-Cyclochexyl-2.3.4.5.6.7-hexahydro-cyclopenta[e]-1,3-oxazindion -(2,4)
vom Sledep-unkt 164 - 165°C/ 0,5 mm, das kristallinisch erstarrt und dann bei 70
- 7s=C schmilzt .
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Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination enthält die Ec:nonente der
Formel (I) und die Komponente der Formel (II) im allgemeinen im Verhältnis 1,5 :
1 bis 9 : 1, vorzugsweise 3 : 1 bis 5 : 1. Ganz besonders bevorzugt ist die Kombination
aux Imidazolidin-2-on-1-carbonsäure-cyclohexylan und 3-Cyclochexyl-5,6-trimethylen-6-hydroxy-5.6-dihydro-uracie
im Verhältnis 3 : 1.
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Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination zeigt eine seW gute Wirkung
gegen Unkräuter, ohne die Rüben zu schädigen. Im höheren Aufwandmengen ( 25 kg/ha)
eignet sich die erfiniungsgemäße Wirkstoffkombination auch zur totalen Unkrsutbckämpfung
Unter Unkräuter im weitesten Sinne sind alle Pflanzen zu verstehen, die üblicherweise
als Verunreinigung in Rüben, r,B.
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Futterrüben und Zuckerrüben, auftreten.
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Als Unkräuter, die durch die erfindungsgemäß zu verwenände Kombination
vernichtet werden und in Rüben oft workommsn seien beispielsweise genannt: Dicotyledoneae,
Floh-Knöterierich (Polygonum persicaria), Taubnessel (Lamium spec.), Vogelmiers
(Stellaria media), Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) und Efeu-Ehrenpreis (Veronica
hederifolia), und Monocotyleineas wie einjähriges Rispengras (Poa annua), Ackerfuchsschwanz
(Alopecurus myosuroides).
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Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können in die übliche.: Formulierungen
übergeführt werden, wie Lösungen, Fnualsf Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate.
Diese werden in
bekannter Weise hergestellt, z.B. durch Vermischen
der Wirkstoffe mit Streckmitteln, also flüssigen Lösungsmitteln, unter Druck stehenden
verflüssigten Gasen undloder festen Trägerstoffen, gegebenenfalls unter Verwendung
von oberflächer*-aktiven Mitteln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln.
Im Falle der Benutzung von Wasser als Streckmittel können z.B. auch organische Lösungsmittel
als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lösungsmittel korken im wesentlichen
infrage: Aromaten, wie Xylol, Toluol, Benzol oder Alkylnaphthaline, chlorierte Aromaten
oder chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chlorbenzole, Chloräthylene
oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan oder Paraffine,
z.B. Erdölfraktionen, Alkohole, wie Butanol oder Glycol sowie deren Äther und Ester,
Ketone, wie Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark
polare Lösungsmittel, wie Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, sowie Wasser; mit
verflüssigten gasförmigen Streckmitteln oder Trägerstoffen sind solche Flüssigkeiten
gemeint, welche bei normaler Temperatur und unter Normaldruck gasförmig sind, z.B.
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Aerosol-Treibgase, wie Halogenkohlenwasserstoffe, z.B. Freon; xals
feste Trägerstoffe: natürliche Gesteinsmehle,- wie Kaoline, Tonerden, Talkum, Kreide,
Quarz, Attapulgit, Montmorillonit, oder Diatomeenerde, und synthetische Gesteinsmehle,
wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Silikate; als Emulgiermittel: nichtionogene
und anionische Emulgatoren, wie Polyoxyäthylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyäthylen-Fettalkoho-Äther,
z.B. Alkylaryl-polyglycol-Äther, Alkylsulfonate, Alkylsulfate und Arylsulfonate;
als Dispergiermittel: z.B.Lignin, Sulfitablaugen und Methylcellulose.
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Die erfindungsgemäße Wirkstoffkombination kann in den ormulierungen
mit anderen bekannten Wirkstoffen vorliegen. Die Formulierungen enthalten im allgemeinen
zwischen 0,1 und 95 Gewichtsprozent Wirkstoff, vorzugsweise zwischen 0,5 ung 90
Cewichtsprozent,
Die Wirkstoffkombination kann als solche, in Form
ihrer Formulierungen oder der daraus bereiteten Anwendungsformen, wie gebrauchsfertige
Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Pasten und Granulate, angewendet werden.
Die Anwendung geschieht in üblicher Weise, z.B. durch Verstäuben, Versprühon, Verspritzen,
Gießen und Verstreuen.
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Die Aufwandmengen der e rfindungs gemäßen Wirkstofkombination können
in einem gewissen Bereich variiert werden. Im allgemeinen liegen die Aufwandmengen
zwischen 0,1 und 10 kgs a, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 kg/ha.
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Die Anwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination wsrT vorzugsweise
vor dem Auflaufen der Pflanzen vorgenommen, sie kann aber auch nach dem Auflaufen
der Pflanzen durchgeführt werden.
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Die gute herbizide Wirkung der Wirkstoffkombination geht aus den nachfolgenden
Beispielen hervor. Während die einzelnen Wirkstoffe in der herbiziden Wirkung Schwächen
aufweisen, zeigt die Kombination eine sehr breite Unkrautwirkung, die über eine
einfache Wirkungssummierung hinsusgeht.
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Ein synergistischer Effekt liegt bei Herbiziden immer kann vor, wenn
die herbizide Wirkung der Wirkstoffkombination größer ist als die der einzeln applizierten
Wirkstoffe.
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Die zu erwartende Wirkung für eine gegebene Kombination z Zweie Herbizide
kann (vgl. COLBY, S.R., "Calculating synergistie antagonistic responses of her'oicide
combinations" Weeüs 1, Seiten 20-22, 1967) wie folgt berechnet werden: Wenn X =
% Schädigung durch Iferbizid A bei p kglha Auwander und Y = % Schädigung durch Herbizid
B bei q kg/ha Aufwan@@@@ und E - die erwartete Schädigung der herbizide A @ p +
q kg/ha Aufwendmenge,
dann ist E= X + Y - X .Y/ 100 Ist die tatsächpiche
Schädigung größer als berechnet, se ist die Kombination in ihrer Wirkung überadditiv,
d.h. es liegt ein synergistischer Effekt vor.
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Aus der Tabelle des Beispiels A geht eindeutig hervor, daß die gefundene
herbizide Wirkung der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombina-tion bei den Unkräutern
größer ist als die berechrete, d.h, es liegt ein echter synergistischer Effekt vor.
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In der Tabelle wird außerdem gezeigt, daß die herbizide Wirksamkeit
der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination höher und die Vertraglidikeit gegenüber
Rüben (Beta) besser ist als die der vorbekannten Wirkstoffkombination bestehend
aus den Wirkstoffen (III) und (1V) im Gewichtsverhältnis 3 : 1 (vgl. Deutsche Offenlegungsschrift
1 932 825)o
Beispiel A Pre-emergence-Test Lösungsmittel: 5 Gewichtsteile
Aceton Emulgator : 1 Gewichtsteile Allkylarylpolyglycoläther Zur Herstellung einer
zweckmäßigen Wirkstoffzubereitung vermischt man 1 Gewichtsteil Wirkstoff mit der
angegebenen Menge Lösungsmittel, gibt die angegebene Menge Emulgator zu und verdünnt
das Konzentrat mit Wasser auf die gewünschte Ronzentraz tion.
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Samen der Testpflanzen werden in normalen Boden ausgesät und nach
24 Stunden mit der Wirkstoffzubereitung begossen. Dabei hält man die Wassermenge
pro Flächeneinheit zweckmäßigerweise konstant. Die Wirkstoffkonzentration in der
Zubereitung spielt keine Rolle, entscheidend ist nur die Aufwandmenge des Wirkstoffes
pro Flächeneinheit, Nach drei Wochen-wird der Schädigungsgrad der Testpflanzen bestimmt
und mit den Kennziffert 0-100 bezeichnet, welche die folgende Bedeutung haben: O
: keine Schädigung (=Kontrollversuch) 50 : 50 % Schädigung bzw. Wachstumshemmung
100 : 100 % Schädigung, d.h. Pflanze total abgestorben.
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Wirkstoffe, Aufwandmengen und Resultate gehen aus der nachfolgenden
Tabelle hervor:
Tabelle pre-emergence-Test
Wirkstoffe Auf- Rüben Galin- Ur- Stellaria Matricaria Lolium |
wand- soga tica |
menge gef.ber. gef.ber. gef. ber. gef. ber. gef. ber. gef.
ber. |
kg/ha |
HN # N-CO-NH-# 3,75 20 100 100 100 100 100 |
1,875 0 60 80 60 80 60 |
0,9375 0 40 70 60 80 60 |
(bekannt) (I) |
1,25 0 80 90 90 80 90 |
# 0,625 0 60 80 80 80 80 |
0,3125 0 20 20 40 20 50 |
(neu) (II) |
Tabelle (Fortsetzung) pre-emergence-Test
Wirkstoffe Aufwandmenge Rüben Galin- Ur- Stella- Matri- Lolium |
kg/ha soga tica ria caria |
gef. ber. gef. ber. gef. ber. gef. ber. gef.ber. gef. ber. |
HN # N-CO-NH-CH(CH3)2 3,75 + 1,25 10 100 90 100 100 100 |
= 5 |
(III) |
1,875 + 0 100 90 100 90 90 |
0,625 = 2,5 |
# 0,9375 + 0 80 90 90 80 80 |
0,3125 = 1,25 |
(bekannt) 3:1 (IV) |
(I) + (II) 3,75 + 1,25 10 20 100 100 100 100 100100 100 100
100 99 |
= 5 |
3 : 1 |
1,875 + 0 0 100 84 100 96 100 92 100 96 100 92 |
erfindungsgemäß 0,625 = 2,5 |
Le A 14 013 0,9375 + 0 0 100 52 100 76 100 76 100 84 100 80 |
0,3125 = 1,25 10- |