DE1667961C3 - Verfahren zur Gewinnung von Blatttabak mit niedrigem Nicotingehalt - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Blatttabak mit niedrigem Nicotingehalt

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DE1667961C3
DE1667961C3 DE19671667961 DE1667961A DE1667961C3 DE 1667961 C3 DE1667961 C3 DE 1667961C3 DE 19671667961 DE19671667961 DE 19671667961 DE 1667961 A DE1667961 A DE 1667961A DE 1667961 C3 DE1667961 C3 DE 1667961C3
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tobacco
nicotine content
leaves
film
leaf tobacco
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Application number
DE19671667961
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DE1667961B2 (de
DE1667961A1 (de
Inventor
Masao Hatano Kanagawa; Ono Tomoyoshi Akashi Hyogo; Tanaka (Japan)
Original Assignee
The Japan Monopoly Corp.; Nikken Chemicals Co. Ltd.; Taiko Co. Ltd.; Tokio
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Blattabak mit niedrigem Nicotingehalt. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Behandeln von Blattabak, bei dem die Oberfläche des Blattes nach Erreichen des Reifestadiums von Freilandtabaken mit einem filmbildenden Material beschichtet wird.
Als bekannte Methoden zur Senkung des Nicotingehalts von Blattabak können beispielsweise der Anbau nicotinarmer Arten, der sparsamere Einsatz von Stickstoffdünger, der dichte Anbau des Tabaks und andere genannt werden. In der Praxis sind jedoch diese bekannten Methoden mit Nachteilen verbunden, da sie sich in einer unerwünschten Weise auf die Ausbeute und die Qualität des Blattabaks auswirken
Durch die Erfindung sollen diese Mangel beseitigt werden, und die Erfindung hat demgemäß zur Aufgabe, ein neuartiges Verfahren zur rationellen Gewinnung von Blattabak mit niedrigem Nicotingehalt und guter Qualität zu schaffen.
Gemäß der Erfindung kann der Nicotingehalt von Blattabak gesenkt und darüber hinaus die Qualität verbessert werden, indem man die Oberfläche der Tabakblätter nach dem Verschneiden von Freilandtabakpflanzen mit einer wässerigen Lösung oder wässerigen Suspension eines filmbildenden Mittels besprüht, hierauf die Blätter nach Erreichen eines geeigneten Reifestadiums in der üblichen Weise aberntet und dann die so erhaltenen Blätter trocknet.
Bei dem im Rahmen der Erfindung verwendeten filmbildendeu Mittel handelt es sich um ein Mittel, dessen Wirkung darauf beruht, daß es auf der Oberfläche eines Körpers nach dem Aufsprühen in Form einer wässerigen Lösung oder wässerigen Suspension einen unlöslichen, dünnen Film zu bilden vermag.
Als ein filmbildendes Mittel sind beispielsweise eine wässerige Lösung oder wässerige Suspension eines höheren Alkohols mit 16 bis 22 Kohlenstoffatomen je Molekül, so beispielsweise des Cetylalkohols, Stearylalkohols, Eicosylalkohols und Docosylalkohols sowie derer Derivate; der Wachse, beispielsweise des Karnaubawachses, Saumwollsamenwachses, Bienenwachses, Wollfetts, der Paraffinwachse, Montanwachse und der mikrokristallinen Wachse und höherer Polymerer, so beispielsweise des Polyvinylacetats, des Polyvinylalkohols u. dgl. verwendbar. Außerdem können hierfür Substanzen benutzt werden, die allgemein als Stoffträger oder Binder Verwendung finden, so z. B. Polyoxyäthylendodecyläther, Alkylphenolpolyäthylenglykoläther, Polyoxyäthylenalkylaryläther und Ligninsulfonat, beispielsweise Natriumlignosulfonat.
Es kann angenommen werden, daß die durch das Besprühen mit dem vorbeschriebenen filmbildenden Mittel bewirkte Senkung des Nicotingehalts auf folgenden Vorgängen beruht:
Wie allgemein bekannt ist, verlieren die Stomata der Tabakblätter nach Erreichen des Reifestadiums die Fähigkeit, sich zu öffnen, und demgemäß zeigt der Sauerstoffdruck im Interzellularraum der Blätter eine Neigung zum Absinken bis auf einen Wert, an dem anaerobe Atmungsvorgänge einsetzen. Wird die Gesamtoberfläche der Tabakblätter in dieser Zeitspanne mit einem filmbildenden Mittel besprüht, so bedecken die so erzeugten Filme die Oberflächenstomata der Blätter, so daß Sauerstoffmangelerscheinungen herbeigeführt und demzufolge die anaeroben Atmungsvorgänge aktiv gefördert werden. Setzt die anaerobe Atmung ein, so wird die Bindung des Nicotins an die organischen Säuren aufgebrochen und ein Teil des gebundenen Nicotins freigesetzt. Infolge seiner starken Flüchtigkeit verdunstet das freigesetzte Nicotin an den Oberflächen der noch grünen oder trocknenden Blätter und der Nicotingehalt des Blattabaks nimmt somit ab.
Das vorbeschriebene filmbildende Mittel wird im Rahmen der Erfindung vorzugsweise mittels einer Sprühvorrichtung od. dgl. in Form einer wässerigen Lösung oder wässerigen Suspension, deren Gehalt im allgemeinen nicht mehr als 3% beträgt, auf den Blattabak aufgesprüht. Hierbei ist dafür Sorge zu tragen, daß auch die Außenseite und die Rück- oder Unterseite des Blatts in einer solchen Weise besprüht wird, daß ein völlig gleichmäßiger unlöslicher Film ausgeformt wird.
Der Blattabak wird vorzugsweise in dem Stadium nach dem Verschneiden der Tabakpflanzen auf dem Feld mit dem vorerwähnten filmbildenden Mittel besprüht. Hinsichtlich der Häufigkeit des Besprühens mit dem filmbildenden Mittel ist festzustellen, daß sich ein häufigeres Besprühen zwar stärker auf den Nicotingehalt und die Qualität auswirkt, daß andererseits jedoch ein mehr als dreimaliges Aufsprühen wegen des hiermit verbundenen Arbeitsaufwandes nicht mehr vorteilhaft ist.
Bei den so behandelten Tabakblättern lassen sich beachtliche Verbesserungen in der Qualität sowie ein geringerer Nicotingehalt feststellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert somit einen wertvollen Beitrag zur Technik der Tabakaufbereitung.
Im nachfolgenden soll die Erfindung an Hand von Ausführungsbeispielen, die jedoch der Erläuterung dienen und nicht in einem einschränkenden Sinn aufzufassen sind, eingehender beschrieben werden.
Ausführungsbeispiel 1
1. Herstellung des Behandlungsmittels
15 Teile Karnaubawachs und 5 Teile eines mikrokristallinen Wachses wurden miteinander vermischt, und die Mischung wurde durch Erwärmen aufgeschmolzen. Eine Lösung, die 1 Teil Natriumoleat, 5 Teile Morpholin und 2 Teile Trikresylphosphat in 70 Teilen Wasser gelöst enthielt, wurde dann nach
und nach unter Erwärmen und Rühren zum Emulgieren zu dieser aufgeschmolzenen Mischung hinzugegeben. Die erhaltene Emulsion wurde zur Herstellung eines Sprühmittels mit Wasser auf das Zwölffache ihres ursprünglichen Volumens verdünnt.
2. Sprühverfahren
Ein Freilandtabak der Varietät HICKS wurde im Blütestadium verschnitten und das obige Sprühmittel wurde mittels einer Sprühvorrichtung gleichmäßig auf die Außenfläche sowie auf die Rück- und Unterseite der Blätter in einer Menge aufgesprüht, bei der auf eine Pflanze 180 ml entfielen. In der Versuchsklasse A wurde das Sprühmittel einmal unmittelbar nach dem Verschneiden aufgesprüht, in der Versuchsklasse B dagegen insgesamt zweimal, und zwar einmal unmittelbar nach dem Verschneiden und einmal 9 Tage nach dem Verschneiden.
20
3. Prüfung der Qualität und des Nicotingehalts
Nachdem die Tabakpflanzen das Reifestadium erreicht hatten, wurden die Blätter abgeerntet und gedörrt. Die gedörrten Blätter wurden nach Anbaustellen und Beschaffenheit der Blätter getrennt gehalten, und es wurde eine Qualitätseinstufung vorgenommen. Der Nicotingehalt wurde für 20 äußere und innere Blätter der höchsten Qualitätsstufe ermittelt, als Prozent der Trockensubstanz ausgedrückt und hieraus der Durchschnittswert errechnet. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle festgehalten.
Tabelle I
Versuchs Nicotingehalt Hektarertrag Qualitäts
klasse an getrock index
neten Blättern
Gewichts
prozent in kg Preis
Kontrollversuch
1,87
1,56
2,55
71,2
63,4
70,9
108
117
100
Ausführungsbeispiel 2
1. Herstellung des Behandlungsmittels
einmal unmittelbar nach dem Verschneiden und ein weiteres Mal eine Woche nach dem Verschneiden.
3. Prüfung der Qualität und des Nicotingehalts
Die Untersuchung wurde in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 vorgenommen, wobei die in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellten Ergebnisse erhalten wurden.
Tabelle Π
Versuchs Nicotingehalt Hektarertrag Qualitäts
klasse an getrock index
neten Blättern
Gewichts
prozent in kg Preis
C 1,57 59,9 99
D 1,24 65,9 119
Kontroll 2,26 55,9 100
versuch
Ausführungsbeispiel λ
1. Herstellung des Behandlungsmittels
Eine handelsübliche Trägersubstanz, die lO°/o Polyoxyäthylenalkylaryläther und 20% Natriumlignosulfonat enthielt, wurde mit Wasser auf das 750fache ihres Volumens verdünnt, wodurch ein Sprühmittel mit einem Gehalt von 0,04 °/o erhalten wurde.
2. Sprühverfahren
Für die Versuche wurde ein Sprühverfahren der Varietät BRIGHT YELLOW gewählt, und das obige Behandlungsmittel wurde 15 Tage nach dem Verschneiden in opt gleichen Weise wie im Ausführungsbeispiel 1 in einer Menge von 330 ml je Pflanze aufgesprüht (Versuchsklasse E).
3. Prüfung der Qualität und des Nicotingehal*s
Die Untersuchung wurde in entsprechender Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 vorgenommen, und die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle niedergelegt.
Tabelle III
50
3 Teile Natriumoleat wurden zu 5 Teilen Monooxyäthylenstearylalkohol und 5 Teilen Monooxyäthylendocosanol hinzugegeben, und die so erhaltene Mischung wurde bis zum Aufschmelzen erwärmt, xuT Erzeugung einer Emulsion in 100 Teilen warmen Wassers gelöst und dann zur Herstellung des Sprühmittels mit Wasser weiter auf das Zwölffache des ursprünglichen Volumens verdünnt.
2. Sprühverfahren
Es wurden zu dörrende Feldtabakpflanzen der Varietät BRIGHT YELLOW behandelt. Von dem obigen Behandlungsmittel wurden in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 je Pflanze 120 ml versprüht, also in einer Versuchsklasse C einmal unmittelbar nach dem Verschneiden sowie in piner Versuchsklasse D insgesamt zweimal, nämlich
Versuchs Nicotingehalt Hektarertrag Qualitäts
klasse an getrock index
neten Blättern
Gewichts
prozent in kg Preis
E 2,07 47,7 109
Kontroll 2,46 48,4 100
versuch
Ausführungsbeispiel 4
1. Herstellung des Behandlungsmittels
1 Teil eines Emulgators (Polyoxyäthylenalkyläther) und 90 Teile warmen Wassers wurden zu 10 Teilen eines Polyvinylalkohole hinzugegeben, der einen Polymerisationsgrad von 1000 bis 1500 hatte, und die Mischung wurde zum Emulgieren gerührt und mit
Wasser weiter verdünnt, so daß ein Sprühmittel mit Tabelle IV einem Gehalt von 1 % erhalten wurde.
2. Sprühverfahren
Das obige Spriihmittel wurde 10 Tage nach dem Verschneiden eines Tabaks der Varietät BRIGHT YELLOW in der gleichen Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 einmalig in einem Mengenverhältnis von 150 ml je Pflanze aufgesprüht (Versuchsklasse F).
3. Prüfung der Qualität und des Nicotingehalts
Die Untersuchung wurde in entsprechender Weise wie beim Ausführungsbeispiel 1 vorgenommen, und die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle festgehalten.
Versuchs Nicotingehalt Hektarertrag Qualhäts-
klasse an getrock index
neten Blättern
Gewichts
prozent in kg Preis
F 1,97 57,3 111
Kontroll 2,44 58,0 100
versuch
Die Verwendung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Tabakproduktes kann nach dem Lebensmittelgesetz, insbesondere nach der Tabakverordnung, beschränkt sein.

Claims (1)

16 67 96i
Patentanspruch:
Verfahren zur Gewinnung von Blattabak mit niedrigem Nicotingehalt durch Aufsprühen eines filmbildenden Mittels auf die Oberfläche des Blattabaks, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Verschneiden von Feldtabak eine wässerige Suspension eines filmbildenden Mittels auf die Oberfläche der Tabakblätter zur Ausbildung eines Films aufgesprüht und die so behandelten Blätter in einem geeigneten Reifestadiuns abgeerntet und danach getrocknet werden.
DE19671667961 1966-07-20 1967-07-19 Verfahren zur Gewinnung von Blatttabak mit niedrigem Nicotingehalt Expired DE1667961C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
JP4705266 1966-07-20
JP4705266 1966-07-20
DEJ0034195 1967-07-19

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1667961A1 DE1667961A1 (de) 1971-08-12
DE1667961B2 DE1667961B2 (de) 1975-09-25
DE1667961C3 true DE1667961C3 (de) 1976-05-06

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