DE492463C - Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen und zur Beseitigung des Obstbaumkrebses - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekaempfung von Pflanzenschaedlingen und zur Beseitigung des Obstbaumkrebses

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DE492463C DEW79025D DEW0079025D DE492463C DE 492463 C DE492463 C DE 492463C DE W79025 D DEW79025 D DE W79025D DE W0079025 D DEW0079025 D DE W0079025D DE 492463 C DE492463 C DE 492463C
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  • Verfahren zur Herstellung eines mittels zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und zur Beseitigung des Obstbaumkrebses Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Schädlingsbekämpfung bei Pflanzen und zur Heilung von Pflanzenwunden und insbesondere von Obstbaumkrebs.
  • Man hat bereits vorgeschlagen, zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen Kondensationsprodukte aus Phenol und Formaldehyd zu verwenden, und zwar auch solche, die gleichzeitig Kupferverbindungen enthalten.
  • Das Wesen der Erfindung besteht nun in einem Verfahren zur Herstellung eines diese Bestandteile enthaltenden Schädlingsbekämpfungsmittels, und zwar kommt es dabei darauf an, daß man hei der Kondensation eines Phenols mit einem Aldehyd als Reaktionshilfsmittel eine basische Kupferverbindung verwendet und die Kondensation unterbricht, wenn das Produkt ein spezifisches Gewicht von 1,1o erreicht und ein solches von 1,t5 noch nicht überschritten hat. Es gelingt so, das gebildete Phenol Aldehyd-Kondensationsprodukt im Zustand einer dickflüssigen Emulsion zu erhalten, die keine besonderen Verdünnungsmittel enthält und bei Aufbewahrung unter Luftabschluß dauernd flüssig bleibt. Sie zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß sie noch freie Phenole enthält. Die basischen Kupferverbindungen erfüllen einen doppelten Zweck, indem sie einerseits als Kondensationsmittel bei Herstellung der Phenol-Formaldehyd-Verbindung wirken, allerdings aber in dem fertigen Mittel ihre giftigen Eigenschaften auf die Pflanzenschädlinge ausüben können.
  • Das so hergestellte Mittel wirkt durch den darin enthaltenen Phenolüberschuß der Emulsion als Berührungsgift, durch das Produkt der unvollständigen Kondensation von Phenolen und Aldehyden als Atmungsgift und Desinfektionsmittel und durch die Kupferverbindung als Magengift für die Schädlinge, und alle diese Giftstoffe sind in der Emulsion, vor atmosphärischen Einw irkungen geschützt, gebunden, so daß sie sich bei Abschluß der Luft unbegrenzt wirksam erhalten lassen. Wie sich gezeigt hat, entfaltet das so hergestellte Mittel seine Wirkung nicht nur gegenüber artfremden Pflanzenschädlingen, sondern auch gegenüber Krebszellen der Pflanzen und bei Heilung von Baumwunden.
  • Das erhaltene Produkt stellt eine dickflüssige Emulsion oder Paste dar, welche die Eigenart besitzt, in atmosphärischer Luft allmählich, mit Bildung einer Haut auf der Oberfläche beginnend, zu verhärten und einen schorfartigen Überzug zu bilden, der Witterungseinflüssen widersteht.
  • Bei Ausführung des Verfahrens geht man beispielsweise wie folgt vor: Handelsphenol wird mit 40 % igem Formaldehyd unter Verwendung eines Überschusses der zur Bindung erforderlichen Menge von Phenol innig vermischt. Das Gemisch wird darauf in einem mit Rückflußkühler versehenen Gefäß nach Beifügung einer basischen Kupferlösung erhitzt. Das sich bei der Erhitzung ausscheidende Wasser wird verdampft oder abgehebert. Der Zeitpunkt für die Unterbrechung der Reaktion vor ihrer Beendigung wird durch das spezifische Gewicht bestimmt, welches das Reaktionsprodukt angenommen hat. Man bedient sich hierfür bekannter einfacher Mittel, um bequem ein stets gleichmäßiges Produkt zu erhalten. Nach-den Erfahrungen soll das spezifische Gewicht der Emulsion -mindestens r,io betragen, aber 1,15 nicht überschreiten.
  • Man kann beispielsweise folgende Mengenv erhältnissezur Anw endungbringen: 5o Teile Handelsphenol, 4o Gewichtsteile 4o %ö igen Formaldehyds und 5 bis 8 Gewichtsteile einer 25°/oigen ammoniakalischen Kupferoxydulsalzlösung.
  • Die Menge des angewandten basischen Kupfersalzes hängt von der Art des verwendeten Salzes, seiner Wirkung als Katalysator sowie davon ab, ob eine schnelle oder langsame Abtötung der Pflanzenschädlinge o. dgl. gewünscht wird. Beispielsweise kann man bei Benutzung einer 25 % igen ammoniakalischen Kupferoxvdulsalzlösung größere Mengen dieses Salzes amvenden, als wenn Kupferdoppelsalze des Hexamethylentetramins benutzt lverden, wovon für den oben angegebenen Ansatz an Stelle der 5 bis 8 Teile des Kupferoxydulsalzes nur o,5 bis 3 Gewichtsteile zu verwenden sein würden.
  • Wesentlich ist, daß bei cler Erhitzung mir diejenigen Temperaturen angewandt werden, die für den Kondensationsprozeß unbedingt notwendig sind, und claß bei Beginn der Reaktion die künstliche Wärmequelle entfernt ,v ird, so daß die Reaktion dann unter Ausnutzung der sich dabei entwickelnden Eigenwärme weiterläuft, Die so gewonnene Emulsion ist nach- erfolgter Abkühlung gebrauchsfertig und wird in luftdicht schließenden Gefäßen aufbewahrt und ihrem Verwendungszweck zugeführt.
  • Die in der Emulsion enthaltenen überschußmengen an Phenolen und an Aldehyd sowie die als Reaktionshilfsmittel verwendeten Kupferverbindungen verleihen ihr den Charakter eines äußerst wirksamen Insekticids und Fungicids.
  • Infolge der Widerstandsfähigkeit.des Mittels gegen Witterungseinflüsse, die bei der fast ausschließlich irr Freien stattfindenden Verwendung des Mittels an Obstbaumkulturen von erheblicher Bedeutung ist, bleiben die zur Abtötung der verschiedenen Schädlinge wirksamen Gifte in dem Präparat unbeeinflußt erhalten. Der bei Verhärtung der in unverdünntem Zustande auf Baumwunden aufgetragenen Emulsion sich bildende Schorf, der die befallenen Holzschichten an Obstbäumen gegen die Luft abschließt, bleibt als Schutzmittel gegen neue Angriffe der Baumwunden von außen bestehen, so daß diese Wunden keinen neuen Nährboden für Insekten oder Pilze abgeben können.
  • Krebswunden von Obstbäumen, die mit der Emulsion gemäß der Erfindung bestrichen werden, kommen in kurzer Zeit zur Verheilung, so daß selbst stark befallene Obstbäume bzw. Äste von solchen, die bereits deutliche Spuren des Absterbens tragen, wieder ein volles Fruchterträgnis erbringen.
  • An Stelle des Phenols selbst kann man bei der Herstellung des Mittels auch die Homologen und Derivate des Phenols, wie Kresol, Kylenol u. dgl., benutzen und an Stelle von Formaldehyd auch dessen Homologe, wie Acetaldehyd u. dgl. Die Art der zur Anwendung kommenden basischen Kupferverbindungen kann ebenfalls wechseln.
  • Die Mengenverhältnisse der zur Anwendung kommenden Bestandteile können in weiten Grenzen variieren; dadurch wird nur der Grad der Wirkung des Mittels in dein Sinne beeinflußt, daß es gegebenenfalls schneller oder auch langsamer wirkt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Mittels zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen und zur Beseitigung des Obstbaumkrebses aus Kondensationsprodukten von Phenolen und Aldehyden mit Kupferverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Kondensation eines Phenols mit einem Aldehyd als Reaktionshilfsmittel eine basische Kupferverbindung verwendet und die Kondensation unterbricht, wenn das Produkt ein spezifisches Gewicht von 1,1o erreicht und ein solches von r, r 5 noch nicht überschritten hat.
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