DE1667856A1 - Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten aus salzsauren titanhaltigen Loesungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten aus salzsauren titanhaltigen Loesungen

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten aus salzsauren titanhaltigen Lösungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrolyse salzsaurer titanhaltiger Lösungen, die durch Aufschluß von Titanerzen mit konzen- trierter Salzsäure gewonnen wurden.
  • Der lufschluß von Titanerzen, insbesondere von Ilmenit, mit Salzsäure läßt sich bevorzugt mit einer über 32%igen, vorzugsweise 37-38Agen, Salzsäure, wie beispielsweise in der deutschen Patentschrift Ar.
  • 1 083 244 beschrieben, durchführen. Die mit derart konzentrierter Salzsäure gewonnene Titanlösung kann in an sich bekannter Weise durch Yrietallieation des Pe012#4H20 vom Hauptteil des Eisens befreit und anschließend der Hydrolyse unterworfen werden.
  • Die wichtigsten Methoden zur Hydrolyse salzsaurer Titanlösungen lassen sich in zwei, Gruppen einteilen: 1. Einlaufenlaesen der zu hydrolysierenden Lösung in vorgelegtes heißes Wasser, wobei die zur Hydrolyse notwendigen Keime gebildet werden.
  • 2. Hydrolyse nach Mischen mit extern hergestellter Keimlösung. Beide Verfahrensarten sind seit langem bekannt. Methoden, die der ersten Gruppe zuzuordnen sind, werden beispiels- weise in den britischen Patentschriften Nr. 550 995 und Nr. 576 588, in der USA-Patentschrift Nr. 2 426 788, sowie in der deutschen Aus- legeschrift Nr. 1 225 155 angegeben. Nach diesen Verfahren werden die Keime zu Beginn des Einlaufens der Titanlösung in das heiße Wasser gebildet. Die hierfür notwendige Menge an vorgelegtem Wasser und die daraus resultierende Verdünnung der Lösung ist verhältnismäßig groß. Nachteilig für diese Methode ist jedoch vor allem die Tatsache, daß die Ausgangslösung nicht gleichzeitig die für die Keimbildung und für die Fällung optimale analytische Zusammensetzung haben kann. Um unter diesen Umständen keine zu starke Verschlechterung der Pigmente in Kauf nehmen zu müssen, muß ein Kompromiß zwischen den optimalen Be- dingungen für Keimbildung und Fällung gewählt werden.
  • Wird nach der zweiten Methode verfahren, so wird entweder so gear- beitet, daß die vorgelegte heiße Keimlösung mit der Titansalzlösung versetzt wird, wie in der deutschen Patentschrift Nr. 700 918 ange- geben, oder aber daß umgekehrt die Keimlösung zur Titansalzlösung gegeben wird, wie es in der deutschen Patentschrift Nr. 910 408 be- schrieben ist.
  • Für die Hydrolyse salzsaurer Titanlösungen wird eine erheblich größere Zahl von Keimen benötigt als für die Fällung aus schwefelsaurer Lösung. Unvorteilhafterweise sind die verwendeten, aus salzsauren Lösungen gewonnenen Keime am wirksamsten, wenn sie in verhältnismäßig niedriger Titandioxidkonzentration hergestellt werden. Die besten Keimlösungen werden aus salzsauren Lösungen des 4-wertigen Titans mit 10-15g T1021 durch Erhitzen auf 80-100°C erhalten. Infolgedessen führt die Mischung mit der Keimlösung zu einer erheblichen Verdünnung der zu hydrolysierenden Lösung. Vermeiden läßt sich diese Verdünnung nach den genannten Hydrolyseverfahren nicht, denn bei Erniedrigung der zugesetzten Keimlösung auf ein Volumen, das weniger als 20% der zu hydrolysierenden Lösung beträgt, wird selbst bei optimalen Keim- lösungen nur ein Pigment unzulänglicher Qualität erhalten.
  • Nach beendeter Fällung und Filtration verbleibt je nach zugesetzter oder vorgelegter Keimmenge und abhängig vom Keimlösungsvolumen ent- weder eine Lösung, deren Chlorwasseratoffgehalt dem des azeotropen Gemisches HC1-H20 entspricht oder noch darüber liegt, aus der also Wasser nicht durch einfache Destillation entfernt werden kann; oder aber ein unterazeotropes HC1-H20-Gemisch, aus dem durch Destillation nur so viel Wasser entfernt werden kann, daß man eine 20%ige salz- saure Lösung gewinnt.
  • Sollen die erhaltenen Lösungen zu einem erneuten Aufschluß benutzt werden, so ist es nötig, sie mit Chlorwasserstoff oder einem hochkon- zentrierten Chlorwasserstoff-Wasser-Gemisch aufzukonzentrieren. Unter der Bedingung, daß mit einer über 32%igen, vorzugsweise 37-38i gent Salzsäure aufgeschlossen wird, läßt sich der Prozeß nur dann wirt- schaftlich gestalten, wenn. man den dazu benötigten Chlorwasserstoff aus dem auskristallisierten PeCl2.4H20 zurückgewinnt. Das Volumen der vom Eisen befreiten Aufschlußlösung darf bei dieser Voraussetzung während der Hydrolyse höchstens um 10-20% vermehrt werden, wes, wie oben ausführlich dargelegt, mit den herkömmlichen Verfahren ohne Qualitätseinbußen nicht möglich ist.
  • Der Erfindung liegt nun zwecks wirtschaftlicher Rückgewinnung einer überazeotropen Salzsäure die Aufgabe zugrunde, das Volumen der mit über 32%iger Salzsäure gewonnenen Aufschlußlösung durch die Hydrolyse um nicht mehr als 20% zu erhöhen, ohne daß damit zwangsläufig eine Pigmentverschlechterung eintritt.
  • 'Erf indungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß man zunächst 1/10 - 1/3 der salzsauren titanhaltigen Lösung der über 90°C heißen Keimlösung langsam unter Aufrechterhaltung der Ausgangstemperatur in der Vorlage in einer Zeit von mehr als 20, vorzugsweise 40-80, Minutenmultipliziert mit,einem Faktor worin V1 das Volumen des langsam zugegebenen Anteils und V2 das Gesamtvolumen der zu hydrolysierenden Lösung bedeuten, zusetzt. Die erhaltene Teilmischung wird je nach dem vorgelegten Volumen der Keimlösung so weiterverarbeitet, daß a) bei Vorlage einer Keimlösung mit einem Volumen von weniger als 20111lo, bezogen auf die zu hydrolysierende Lösung, die restliche Auf achlußlösung unmittelbar mit dieser Teilmischung vermischt wird, oder daß b) bei Vorlage eines beliebigen, insbesondere eines 20% übersteigen- den, Keimlösungsvolumens mindestens der über 2096 liegende Volumen- anteil in Form von Wasser oder einer Salzsäure niedriger Konzen- tration, vorzugsweise durch Destillation, entfernt und daß an- schließend die eingeengte Lösung mit der Aufschlußlösung vermischt wird.
  • Die Vermischung kann mit beliebiger Geschwindigkeit und in beliebiger Weise erfolgen, ehe man die Hydrolyse bei einer Temperatur nahe dem Siedepunkt der Lösung beendet.
  • In einer bevorzugten Ausführungaform des Verfahrens setzt man der etwa 100 °C heißen Keimlösung zunächst mehr als 1l5 der salzsauren titanhaltigen Lösung langsam zu, wobei die Vorlage auf einer Temperatur nahe 100°C gehalten wird.
  • Bei dieser Arbeitsweise hat sich das Volumen der zu hydrolysierenden Ausgangslösung nach Beendigung der Hydrolyse um höchstens 20% vergrößert.
  • Eine stärkere Verdünnung wird entweder dadurch vermieden, daß man von vornherein das Volumen der Keimvorlage, bezogen auf die zu hydrolysierende Lösung, auf unter 20o beschränkt und damit die Anzahl der Keime möglichst klein wählt. Diese geringe Zahl der Keime reicht, falls nach den bisher bekannten Verfahren gearbeitet wird, nicht aus, .um Pigmente guter Qualität zu erzeugen. Die erfindungsgemäß angewandte, genau dosierte, langsame Zugabe der zu hydrolysierenden Lö-sung führt dagegen bei gegebenem, niedrigem Volumen an vorgelegter Keimlösung zu einer wesentlichen Verbesserung der Pigmente, da einer- seits zu Beginn der Zugabe noch zusätzliche Keime erzeugt werden, andererseits das Wachstum der Keimteilchen günstig beeinflußt wird. Oder aber die in den Prozeß durch die Keimvorlage zu viel eingeführte Wassermenge wird dadurch herabgesetzt, daß ein Teil des Wassers nach der langsamen Zugabe des ersten Teiles der Aufschlußlösung zum Keim durch Destillation, vorzugsweise im Vakuum, entfernt wird. Ermöglicht wird diese Ausführungsform der vorliegenden Erfindung durch die verhältnismäßig große Stabilität der Teilmischung Keim - Lösung. Solange der Ohlorwasserstoffgehalt dieser Mischung noch unter dem- jenigen des azeotropen Gemisches $C1-H20 liegt, kann Wasser ab- destilliert werden, sodaß nach der Hydrolyse auf jeden Fall ein über- azeotropes HC1-H20-Gemisch anfällt. Das Volumen der vorgelegten Keim-lösung kann deshalb auch mehr als 209& betragen. Dies ist unter Um- ständen dann erwünscht, wenn speziell- Anforderungen an das Pigmc::_t gestellt werden, beispielsweise,wc,-i,a Pigr=nte besonders geringer Teilchengröße hergestellt werd#,x sollen.
  • Der eingangs erwähl te rohe =Keimbedarf bei der technischen Hydrolyse salzsaurer Titar.ösungen ist dadurch bedingt, daß bereits in einem frühen StaZium der Fällung eine Flockung der aus den einzelnen Keimen gewachsenen Hydratteilchen eintritt und daß im weiteren Verlauf der Hydrolyse mehrere Hydratteilchen miteinander verwachsen. Die Zahl der zu Ende der Fällung vorliegenden Hydratteilchen ist infolgedessen wesentlich geringer als die Zahl. der anfangs vorhandenen Keime. Durch die erfindungsgemäße Fällmethode wird erreicht, daB weniger Teilchen zusammenwachsen als bei den bisher bekannten Verfahren.
  • Nach der langüamen Zugabe von 110 - 1/3 der Aufschlußlösung in die etwa 100°C heiße Vorlage und gegebenenfalls nach Abtrennung von über- schüssigem Wasser sind diese Flockungs- und Verwachsungsvorgänge weit-gehend abgeschlossen. Der Hydrolysenablauf kann jetzt nicht mehr wesentlich beeinflußt und deshalb in beliebiger Weise zu Ende geführt werden.
  • Für die Pigmentqualität ist es nicht entscheidend, ob der Rest der Lösung heiß oder kalt, schnell oder langsam in die Teilmischung von Lösung und Keim eingetragen wird. Es kann auch der Rest der Lösung vorgelegt und die Teilmischung aus Lösung und Keim zugegeben werden. Gute Ergebnisse werden sogar dann noch erhalten, wenn sich die Teil- mischung vorher abgekühlt hat,oder nachdem sie längere Zeit bei Raum- temperatur aufbewahrt wurde.
  • Wichtig für den Erfolg der Hydrolyse nach dem erfindungsgemäßen Ver- fahren ist, daß die Temperatur der Vorlage während der langsamen Zu- gabe nicht wesentlich unter die Temperatur der anfangs vorgelegten Keimlösung sinkt. Dabei ist die Temperatur der zu hydrolysierenden Lösung wegen der geringen Zulaufgeschwindigkeit von untergeordnetem Einfluß. Ein gegebenenfalls auftretender Temperaturabfall in der Vorlage muß durch Heizen sofort ausgeglichen werden.
  • Die Zulaufgeschwindigkeit bei der Zugabe des ersten Teils der Aufscblußlösung in die Keimlösung hängt sowohl vom Verhältnis Keimlösung zu Aufschlußlösung als auch von der Konzentration der Aufschlußlösung.
  • ab. Je höher die Konzentration der zu hydrolysierenden Lösung und je geringer das Volumen der vorgelegten Keimlösung, desto langsamer muß die Zugabe-erfolgen. Die Geschwindigkeit des Konzentrationsanstieges in der Vorlage zu Beginn der Hydrolyse muß auf jeden Fall niedrig gehalten werden. Mit abnehmender Zulaufgeschwindigkeit steigt die Pigmentqualität bis zu einem Grenzwert an. Zweckmäßigerweise wird man die Zulaufgeschwindigkeit nicht stärker herabsetzen als notwendig ist, um optimale Pigmente zu erhalten.
  • Der Hydrolyse nach der vorliegenden Erfindung sollen insbesondere solche Lösungen unterworfen.w erden, die durch den Aufachluß von Ilmenit mit über 37;.;iger Salzsäure bei Temperaturen von mehr als 750C und bei einem unter diesen Bedingungen im geschlossenen Gefäß sich einstellenden Druck erhalten wurden, und aus denen durch Abkühlen 60-80`A des im eingesetzten Ilmenit vorhandenen Eisens in Form von FeCl2#4H20 auskristallisiert und abgetrennt worden waren.
  • Als Keimlösung wird eine salzsaure Titanlösung benutzt, die in an sich bekannter Weise hergestellt wird und die außer Titan noch andere Kationen, beispielsweise Eisen, Magnesium, Erdalkalien und/oder Alkalien, enthalten kann. Das Molverhältnis von freier Salzsäure zu Titandioxid in dieser Lösung soll unter 4 liegen, der Titandioxidgehalt zwischen 7 und 30 gll. Vorzugsweise wird von einer aus Titantetrachlorid hergestellten Titanoxidchloridlösung mit einem Salzsäure zu Titandioxid Molverhältnis von etwa 1,75 ausgegangen. Zwecks Keimbildung wird diese Lösung auf 70-100°C erhitzt und zur Reifung 5-60 Minuten auf dieser Temperatur gehalten. Die optimale Reifezeit ist von der gewählten Temperatur abhängig. Je höher diese liegt, um so kürzere Reifezeiten werden benötigt.
  • Für eine bevorzugte Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von einer solchen, unmittelbar vor ihrer Verwendung hergestellten, 100°C heißen Keimlösung so viel vorgelegt, daß das Volumen, be= zogen auf die gesamte zu hydrolysierende Lösung, weniger als 2e#I beträgt. Die Temperatur wird auf 100°C gehalten, wenn die ersten 10-2 5 der zu hydrolysierenden Lösung langsam mit gleichbleibender Geschwindigkeit in die Keimvorlage eingelassen werden.
  • Da die Zulaufgeschwindigkeit, wie bereits erwähnt, von verschiedenen Faktoren abhängig ist, können keine für alle Fälle zutreffenden Angaben für die Zeit gemacht werden, in der die Zugabe erfolgen soll. Im allgemeinen wird der erste Teil der zu hydrolysierenden Aufschlußlösung so langsam zugesetzt, daß man - gleichbleibende Geschwindigkeit vorausgesetzt - für die gesamte zu hydrolysierende Lösung mehr als 20,-insbesondere etwa 40-80, Minuten benötigen würde. Durch Multiplikation dieser Zeit mit einem Faktor worin V1 das Volumen des ersten Anteils, V2 das Gesamtvolumen der zu hydrolysierenden Lösung bedeuten, ergibt sich die Zeit, in der die Zugabe des ersten Teiles vorgenommen werden soll.
  • Wird die Geschwindigkeit beispielsweise so gewählt, daß die gesamte Lösung in etwa 80 Minuten zugegeben worden wäre, und beträgt der langsam zuzusetzende Anteil 25%, so erfolgt die Zugabe dieses Teils innerhalb von 20 Minuten. Die Zugabe innerhalb dieser Zeit kann mit gleichmäßiger Geschwindigkeit erf olgen, muß jedoch nicht. Nach dieser langsamen Zugabeperiode des 10-25yoigen Anteils sind die Bildung zusätzlicher Keime sowie Flockun g und Verwachsung so weit abgeschlossen, daß der Zusatz der übrigen Aufschlußlösungen, wie bereits oben erwähnt, in beliebiger Weise erfolgen kann. Zweckmäßigerweise wird der verbleibende Hauptteil der zu hydrolysierenden Lösung anschließend so schnell wie möglich in die entstandene Teilmischung eingelassen. Durch längeres, etwa 1/2-3stündiges Erhitzen der gesamten Lösung auf- Wtwa 105°C wird die Hydrolyse abgeschlossen. Nach Abtrennung des ausgefällten Niederschlages, der in an sich bekannter Weise ausgewaschen, geglüht und gemahlen wird, erhält man eine salzsaure Lösung, die über 23#o Chlorwasserstoff enthält. In diese Lösung wird gasförmiger Chlorwasserstoff eingeleitet, der durch thermische Zersetzung des auskristallisierten Eisen(II@chlorids gewonnen wurde. Die mit diesem Chlorwasserstoff gesättigte Lösung kann unmittelbar zum Aufschluß wiederverwendet werden.
  • Durch die folgenden Beispiele soll das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung näher erläutert werden. Das Aufhellvermögen der erhaltenen Pigmente wurde nach DIN 53 192 bestimmt.
  • Beispiel 1 1 1 einer durch Aufschluß von Ilmenit mit 38%iger Salzsäure gewonne.-neh Lösung sollte hydrolysiert werden. Sie enthielt 150 g Ti02/l,davon 3 g Ti02/1 in Form von T13+, 25 9 Fe/l, 14 g Mg0/1 und 370 9 01-/1- Als Keimlösung diente eine aus TiC14 hergestellte Titanoxidchloridlösung mit einem Molverhältnis Cl : TiO2 = 1,75 und einem Ti02- Gehalt von 12,5 gll, die 10 Minuten lang auf 100°C erwärmt worden war, Zu 180 ml dieser frisch hergestellten Keimlösung wurden innerhalb von 20 Minuten 250 mi der 1000C heißen Aufschlüßlösung gegeben. Die restlichen 750 ml der heißen Aufschlußlösung wurden dann innerhalb weniger Minuten in diese Teilmischung eingelassen. Anschließend' wurde die Gesamtmischung 2 Stunden lang auf 1050C erhitzt. Der erhaltene Niederschlag wurde in üblicher ;'eise abfiltriert, gewaschen, unter Zusatz von 0,28% K20 bei 9000C 2 Stunden geglüht und dann gemahlen. Das Aufhellvermögen des erhaltenen Pigmentes betrug 780.
  • Das nach Abtrennung des Niederschlages anfallende Filtrat enthielt etwa 26p Chlorwasserstoff.
  • Beispiel 2 Es wurde die gleiche Aufschlußlösung eingesetzt wie in Beispiel 1 und verfahren, wie dort beschrieben, mit dem Unterschied, daß die gesamte Aufschlußlösung innerhalb von nur 5 Minuten in 180 ml der Keimlösung eingelassen wurde. Das erhaltene Pigment besaß ein Aufhellvermögen von 690.
  • Um unter diesen Bedingungen ein Pigment mit besserem Aufhellvermögen zu gewinnen, mußte das Keimlösungsvolumen erhöht werden, wie das folgende Beispiel zeigt: Beispiel 3 Verwendet wurden die gleichen Lösungen wie im Beispiel 1. Zu 300 ml einer frisch hergestellten Keimlösung wurde innerhalb von 5 Minuten 1 1 der 1000C heißen Aufschlußlösung gegeben. Das erhaltene Pigment zeigte ein Aufhellvermögen von 780. Beispiel 4 Als Ausgangslösupgndienten ebenfalls die in Beispiel 1 benutzten. Die gesamte Aufschlußlösung wurde mit gleichmäßiger Geschwindigkeit innerhalb von 80 Minuten in 180 ml einer frisch hergestellten Keimlösung eingelassen.
  • Das eufhellvermögen des so hergestellten Pigmentes betrug 770. Beispiel 5 Im Unterschied zu Beispiel 1' wurden 360 ml Keimlösung vorgelegt. Nachdem zu dieser Keimlösung 250 ml der auf 100°C aufgeheizten Aufschlußlösung gegeben worden waren, wurden aus dieser Mischung durch Vakuumdestillation 180 ml Wasser abgedampft. Die verbleibende Lösung wurde nach Abkühlen auf Zimmertemperatur schnell in die übrigen 750 ml der 100°C heißen Aufschlußlösung eingetragen. Nach 2-stündigem Erhitzen auf 105°C wurde der erhaltene Hydratschlamm in bekannter, im Beispiel 1 beschriebener Weise weiterverarbeitet. Das Aufhellvermögen des gewonnenen Pigmentes betrug 810.
  • Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht insbesondere darin, daß infolge der langsamen Zugabe des ersten Teiles der zu hydrolysierenden Lösung zusätzlich zu den vorgelegten, extern hergestellten Keimen noch weitere Keime erzeugt werden und daß das Wachstum der bereits vorhandenen Keime günstig beeinflußt wird, sodaß es möglich ist, mit einem Minimum an vorgelegten Keimen auszukommen, ohne damit die nach den herkömmlichen Verfahren verbundenen Nachteile einer Pigmentverschlechterung in Kauf nehmen zu müssen. Aufgrund der geringen Keimvorlage kann bei der Hydrolyse von mit konzentrierter Salzsäure gewonnenen titanhaltigen Aufschlußlösungen von vornherein .vermieden werden, daß die Lösungen zu stark verdünnt werden. Die nach der Hydrolyse anfallenden überazeotropen Chlorwasserstofflösungen können daher relativ einfach mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand aufgearbeitet werden.
  • Ein weiterer großer Vorteil des Verfahrens ist die gute Stabilität der Teilmischung Keim - zu hydrolysierende Lösung, aufgrund derer ein Teil des Wassers entfernt werden kann, bevor die Hydrolyse beendet ist, ohne daß dadurch die weitere Durchführung des Verfahrens oder die Pigmentqualität nachteilig beeinflußt werden. Durch ein solches Einengen der Lösung vor Vollendung der Hydrolyse kann auch bei Verwendung eines größeren Keimlösungsvolumens gewährleistet werden, daß nach Abtrennung des Hydrolyseschlammes eine Säure anfällt, deren Chlorwasserstoffgehalt über 23% liegt und daher für die Aufarbeitung und die anschließende Wiederverwendung ausreichend hoch ist.

Claims (3)

  1. Patentansprüche 1.'Verfahren zur Hydrolyse salzsaurer titanhaltiger Lösungen, die durch den Aufschluß von Titanerzen, insbesondere von Ilmenit, mit 32-38%iger Salzsäure gewonnen wurden, unter Verwendung salzsaurer Keimlösungen zu denen die durch Kristallisation von einem Teil des Eisens befreiten Aufschlußlösungen gegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst 110 - 1,3 der salzsauren titanhaltigen Lösung der über 900C heißen Keimlösung langsam unter Aufrechterhaltung der Ausgangstemperatur in der Vorlage in einer Zeit von mehr als 20, vorzugsweise 40-80, Minuten, multipliziert mit einem Faktor worin V1 das Volumen des langsam zugegebenen Anteils und V2 das Gesamtvolumen der zu hydrolysierenden Lösung bedeuten, zusetzt, und daß man die erhaltene Teilmischung je nach dem vorge= legten Volumen der Keimlösung so weiterverarbeitet, daß a) bei Vorlage einer Keimlösung mit einem Volumen von weniger als 20c, bezogen auf die zu hydrolysierende Lösung, die restliche AufschluBlösung unmittelbar mit dieser Teilmischung vermischt wird, oder daß b) bei Vorlage eines beliebigen, insbesondere eines 20c übersteigenden, Keimlösun gsvolumens mindestens der über 2e#, liegende Volumenanteil in Form von Nasser oder einer Salzsäure niedriger Konzentration, vorzugsweise durch Destillation, entfernt und daß anschließend die eingeengte Lösung mit der Aufschlußlösung vermischt wird, wobei die Vermischung mit beliebiger Geschwindigkeit und in beliebiger Weise erfolgen kann, ehe man die Hydrolyse bei einer Temperatur nahe dem Siedepunkt der Lösung beendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst mehr als 1r5 der salzsaurer. titanhaltigen Lösung der etwa 1000C heißen Keimlösung langsam zusetzt, wobei die Vorlage-auf einer Temperatur nahe 1^Co^ gehalten wird.
  3. 3. Verfahret. nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach der Hydrolyse und Abtrennung des Niederschlages anfallende Salzsäure ohne weiteres Einengen durch Einleiten des aus der thermischen Zersetzung des abgetrennten Eisenchlorids gewonnenen Chlorwasserstoff-Wasserdampf-Gemisches aufkonzentriert und für einen erneuten Aufschluß verwendet.
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