DE1667856C3 - Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten aus salzsauren titanhaltigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten aus salzsauren titanhaltigen LösungenInfo
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Description
wobei die Vermischung mit beliebiger Geschwin- tration hergestellt werden. Die besten Keimlosungen
digkeit und in beliebiger Weise erfolgen kann, werden aus salzsauren Lösungen des 4wertigen Titans
ehe man die Hydrolyse jeweils beendet. 40 mit 10 bis 15 g TiCVl durch Erhitzen auf 80 bis
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- lOOX erhalten. Infolgedessen führt die Mischung
kennzeichnet, daß man zunächst mehr als ".-. der mit der Keimlösung zu einer erheblichen Verdünnung
salzsauren titanhaltigen Lösung der etwa 100° C der zu hydrolysierenden Lösung. Vermeiden läßt sich
heißen Keimlösung langsam zusetzt, wobei die diese Verdünnung nach den genannten Hydrolysever-
Vorlage auf einer Temperatur nahe 100 C ge- 45 fahren nicht, denn bei Erniedrigung der zugesetzten
hatten wird. " Keimlösung auf ein Volumen, das weniger als 20%
der zu hydrolysierenden Lösung beträgt, wird selbst
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hydrolyse bei optimalen Keimlösungen nur ein Pigment unzu-
salzsaurer titanhaltiger Lösungen, die durch Auf- länglicher Qualität erhalten.
Schluß von Titanerzen mit konzentrierter Salzsäure 50 Nach beendeter Fällung und Filtration verbleibt je
gewonnen wurden. nach zugesetzter oder vorgelegter Keimmenge und Der Aufschluß von Titanerzen, insbesondere von abhängig vom Keimlösungsvolumen ei tweder eine
Ilmenit, mit Salzsäure läßt sich bevorzugt mit einer Lösung, deren ChlorwasserstolTgehalt dem des azeoiiber
32°/oigen, vorzugsweise 37 bis 38°/oigen, Salz- tropen Gemisches HCl Η.,Ο entspricht oder noch
säure, wie beispielsweise in der deutschen Patent- 55 darüber liegt, aus der also Wasser nicht durch einschrift
10 83 244 beschrieben, durchführen. Die mit fache Destillation entfernt werden kann; oder ar>T
derart konzentrierter Salzsäure gewonnene Titan'ö- ein unterazeotropes HCl—H^O-Gemisch, aus dem
sung kann in an sich bekannter Weise durch Kristal- durch Destillation nur so viel Wasser entfernt werden
lisation des FeCL, · 4 H2O vom Hauptteil des Eisens kann, daß man eine 20°/nige salzsaure Lösung gebefreit
und anschließend der Hydrolyse unterworfen 60 winnt.
werden. Sollen die erhaltenen Lösungen zu einem erneuten
Die wichtigsten Methoden zur Hydrolyse salz- Aufschluß benutzt werden, so ist es nötig, sie mit
saurer Titanlösungcn lassen sich in zwei Gruppen Chlorwasserstoff oder einem hochkonzentrierten
einteilen: Chlorwasserstoff-Wasser-Gemisch aufzukonzentrie-
65 ren. Unter der Bedingung, daß mit einer über 321Vn-
1. Einlaufenlassen der zu hydrolysierenden Lösung igen, vorzugsweise 37- bis 38%igen Salzsaure aufge-
in vorgelegtes heißes Wasser, wobei die zur Hy- schlossen wird, läßt sich der Prozeß nur dann wirt-
drolyse notwendigen Keime gebildet werden. schaftlich gestalten, wenn man den dazu benö-
3 4
ChJonvassersioiT aus dem au^kriMallisienen durch, vermieden, daß man von vornherein da* Yo-
.;4H,O zurückgewinnt. Das \olumen der vom himen der Keimvorla-e. he/.-er auf die zu hydroly-
fc [befreiten Aufschhiblosung dan bei dieser \ or- screndc Lösung, au? unter "20--.. beschränkt und
''.'^Setzung während der Hydrolyse höchstens um Ki damit die Anzahl der Keime möglichst klein wählt.
-^S201/· vermehrt werden, was. wie oben ausführlich S Diese geringe Zahl der Keime reicht, falls nach den
däreelegt. ι™1 den herkömmlichen Verfahren ohne bisher bekannten Verfahren gearbeitet wird, nicht
QuälUütseinbußen nicht möglich ist. au„ um pi^mciite guter QualiiÜt zu erzeugen. Die er-
:Dcr Erfindung liegt nun zwecks wirtschaftlicher lindungsgemäß -angewandte, genau dosierie. langsame
-Rückgewinnung einer übera/coiropen Salzsäure die Zugabe "der /u hydrolysierenden Lösung führt da-
Aufgabe zugrunde, das Volumen der mit über ?2".- jo gegen bei gegebenem niedrigem Volumen an vorge-
■jee/Salzsaure (d. h. mit konzentrierter Salzsäure) ge- legier Keimiösung zu einer" wesentlichen Yerhesse-
*rönnenen Aufschlußlösung durch die Hydrolyse um rung der Pigmente, da einerseits zu Beginn der Zu-
aicht mehr als 20" ο zu erhöhen. ,Mine daß damit gäbe noch zusätzliche Keime erzeugt werden, ande-
jvyangsläufig eine Pigineniverschlechierung eintritt. rerseits das Wachstum der Keinueilchen günstig be-
;:Diese Aufgabe wurde ernndungsgemäß durch ein 15 einflußi wird. Oder aber die in den Prozeß durch die
neues Verfahren zur Hydrolyse diircn Aufschluß von Keimvorlage zu vic! eingeführte Wassermenge wird
■Titanerzen mit konzentrierter Salzsäure erhaltener dadurch herabgesetzt, daß ein Teil des Wassers nach
salzsaurer Titanlösungen unter Einsatz salzsaurer der langsamen Zugabe des erste1. Teils der Auf-Keimlösungen
gelöst, wobei die durch Kristallisation schiußiösung zum Keim, vorzugsweise durch Destilvon
einem Teil des Eisens befreite Aufschlußlösung ao Union, vorzugsweise im Vakuum, entfernt wird. Erder
erhitzten Keimlösung zugeführt wird und die möglicht wird diese Ausführungsionn der vorliegen-Hydrolyse
bei einer Temperatur nahe dem Siede- den Erfindung durch die verhältnismäßig große Stapunkt
der Lösung beendet wird. Das Verfahren M da- bilität vier Teilmischung Keim—Lösung. Solange der
durch gekennzeichnet, daß man zunächst ' ., bis '■ ., Chloruasscrstolfgchah dieser Mischung noch unter
der safzsauren titanhaltigen Lösung der über 0O C 25 demjenigen des azeotropen Gemisches HCl—H5O
heißen Keimlösung langsam inner Aufrechierhaltung liegt, kann vVasser abdestilliert werden, so daß nach
der Ausgangstemperatur in der Vorlage in einer Zeit der Hydrolyse auf jeden Fall ein überazcotropes
von mehr als 20, vorzugsweise 40 bis SO Minuten. HCl-H.O-Gemisch anfällt. Das N'olumen der vorge-.
■ r- ,, V, ,. . lc'ten Keimiösung kann deshalb auch mehr als 20° λ
multipliziert mit einem Faktor ^ . worm I , das ^ bjlra,,en_ Dics ^umcT Unisl,ndci1 dann erwünscht.
Volumen des langsam zugegebenen Anteils und Γ., wenn spezielle Anforderungen an das Pigment gedas
Gesamtvolumen der zu hydrolysierenden Lösung stellt werden, beispielsweise, wenn Pigmente besonbedeutet.
zusetzt. Die erhaltene Teilmischung wird ders geringer Teilchengröße hergestellt werden sollen.
je nach dem vorgelegten Volumen der Keimiösung Der eingangs erwähnte hohe Keimbedarf bei der
so weitenerarbeitet, daß entweder ^s technischen Hydrolyse salzsaurer Titanlösungen ist
' a) bei Vorlage einer Keimlösung mi, einem Vo- * dadurch bedingt, daß bereits iη einem friihen Stadium
' ■ 1 τη,1 1" t i- der Ia uiv eine F ockung der aus den einzelnen
lumen von weniger als 20 „bezogen auf die zu "- „Cwach<enen H vdraiteilchen eintrii. und daß
hydrierende Losung. d.e resihche Au - ; ; mehrcrc H drat.
schlußlosung unmmeUar mn dieser Tel- ^^ mhcinandcr venvachscn. Die Zahl der zu
mischung verm.scht wird oder daß vorliegenden Hvdratteilchcn ist inb)
bei Vorlage eines behebigen, insbesondere emes fol„ed.,s<cn wc,entlMl ;crinoer ajs die Zahl der an-20«.
übersteigenden Ke.mlosungsvolumens min- fa^s\orhamlcncn Keime. Durch die erlindungsgedestens
der über 20" „ hegenden \ oh.mcnantc.l j-, Fallmelhode XNJui crreichl. daß weniger Teilin
Form von Wasser oder einer Sa /saure n.ed- ^n /usanimenwach<;eil aN bci den bishcr bekannten
riger Konzentration entfernt und dab anschhc- \." f-h μ
Bend die eingeengte Lösung mit der Aufschluß- V'ach'der langsamen Zugabc von · 10 bis '. s der
lösung vermischt wird. Aufschlußlösung" in die etwa 100' C heiße Vorlage
wobei die Vermischung mit beliebiger Geschwindig- und gegebenenfalls nach Abtrennung von übersehuskcit
und in beliebiger Weise erfolgen kann, ehe man 50 sigem Wasser sind diese Flockungs- und Yerwachdie
Hydrolyse jeweils beendet. " sungsvorginige weitgehend abgeschlossen. Der Hy-In
einer bevorzugten Ausführungsform des Ver- droKsenablauf kann jetzt nicht mehr wesentlich befahrens
setzt man der etwa 100 C heißen Keim- cinllußt und deshalb in beliebiger Weise zu Ende gelösung
zunächst mehr als ' .-. der salzsauren liianhal- führt werden.
tigen Lösung langsam zu. wobei die Vorlage auf einer 55 Für die Pigmeniqualiiät ist es nicht entschei-
Temperatur~nahe" 100" C gehalten wird. " dend. ob der Rest der Lösung heiß oder kalt, schnell
Bei dieser Arbeitsweise" hat sich das Volumen der oder langsam in die Teilmischung von Lösung
zu hydrolysierenden Ausgangslösung nach Beendi- und Keim eingetragen wird. Es kann auch der Rest
gung'der Hydrolyse um höchstens 20° 0 vergrößert. der Lösung vorgelegt und die Teilmischung aus Lo-
Die nach der Hydrolyse und Abtrennung des 60 sung und Keim zugegeben werden. Gute Ergebnisse
Niederschlages anfallende"Salzsäure kann ohne wei- werden sogar dann noch erhallen, wenn sich die Teil-
teres Einengen durch Einleiten des aus der iher- mischung vorher abgekühlt hat. oder nachdem sie
mischen Zersetzung des abgetrennten Eisenchlorids längere Zeit bei Raumtemperatur aufbewahrt wurde.
gewonnenen ChlonvasserslolT-Wasscrdampf-Gcmi- W ichiig für den Erfolg der Hydrolyse nach dem
srhes aufkonzentriert und für einen erneuten Auf- 65 crfmdungsgemäßen Verfahren ist. daß die Tempe-
schluß verwendet werden. ratur der Vorlage während der langsamen Zugabe
Eine stärkere Verdünnung der Ausgangslösung nicht wesentlich unter die Temperatur der anfangs
nach Beendigung der Hydrolyse wird entweder da- vorgelegten Keimlösung sinkt. Dabei ist die Tempe-
ratur der zu hydrolysierenden Lösung wegen der ge- ersten Anteils, V1 das Gesamtvolumen der zu hydro-
ringen Zulaufgeschwindigkeit von untergeordnetem lysicrcnden Lösung bedeutet, ergibt sich die Zeil, in
Einfluß. Ein gegebenenfalls auftretender Temperatur- der die Zugabe des ersten Teils vorgenommen wer-
abfall in der Vorlage muß dur:h Heizen sofort aus- den soll.
geglichen werden. 5 Wird die Geschwindigkeit beispielsweise so ge-Die
Zulaufgeschwindigkeit bei der Zugabe des wählt, daß die gesamte Lösung in etwa 80 Minuten
ersten Teils der Aufschlußlösupg in die Keimlösung zugegeben worden wäre, und betrügt der langsam zuhängt
sowohl vom Verhältnis Keimlöi-ung zu Auf- zusetzende Anteil 25"/υ, su erfolgt die Zugabe dieses
schlußlösung als auch von der Konzentralion der Teils innerhalb von 20 Minuten. Die Zugabe inner-Aufschlußlösung
ab. Je höher die Konzentration der io halb dieser Zeit kann mit gleichmäßiger Geschwin-Zu
hydrolysierenden Lösung und je geringer das Vo- digkcit erfolgen, muß jedoch nicht,
lumen der vorgelegten Keimlösung, desto langsamer Nach dieser langsamen Zugabeperiode des 10- bis
inuß die Zugabe erfolgen. Die Geschwindigkeit des 25"/üigen Anteils sind die Bildung zusätzlicher Keime
Konzentrationsanstieges in der Vorlage zu Beginn sowie Flockung und Verwachsung so weit abge-
<Jer Hydrolyse muß auf jeden Fall niedrig gehalten 15 schlossen, daß der Zusatz der übrigen Aufschluß-Werden.
Mit abnehmender Zulaufgeschwindigkeit lösungen, wie bereits oben erwähnt, in beliebiger
steigt die Pigmentqualität bis zu einem Grenzwert an. Weise erfolgen kann. Zweckmäßigerweise wird der
Zweckmäßigerweise wird man die Zulaufgcschwin- verbleibende Hauptteil der zu hydrolysierenden Lödigkeit
nicht stärker herabsetzen als notwendig ist, sung anschließend so schnelJ wie möglich in die cnium
optimale Pigmente zu erhalten. 20 standene Teilmischung eingelassen. Durch längeres,
Der Hydrolyse nach der vorliegenden Erfindung etwa '!s- bis 3stündiges Erhitzen der gesamten Lösung
sollen insbesondere solche Lösungen unterworfen auf etwa 105 C wird die Hydrolyse abgeschlossen,
werden, die durch den Aufschluß von Ilmenit mit Nach Abtrennung des ausgefällten Niederschlages, der
über 37%iger Salzsäure bei Temperaturen von mehr in an sich bekannter Weise ausgewaschen, geglüht und
als 75 C und bei einem unter diesen Bedingungen 25 gemahlen wird, erhält man eine salzsaure Lösung, die
im geschlossenen Gefäß sich einstellenden Druck er- über 23 % Chlorwasserstoff enthält. In diese Lösung
hallen wurden, und aus denen durch Abkühlen 60 wird gasförmiger Chlorwasserstoff eingeleitet, der
bis 80ü/u des im eingesetzten Ilmenit vorhandenen durch thermische Zersetzung des auskristallisier-
Eisens in Form von FeCl2 -4 H2O aurkristallisiert ten Eisen(II)-chlorids gewonnen wurde. Die mit
und abgetrennt worden waren. 30 diesem Chlorwasserstoff gesättigte Lösung kann un-
AIs Keimlösung wird eine salzsaure Titanlösung mittelbar zum Aufschluß wiederverwendet werden,
benutzt, die in an sich bekannter Weise hergestellt Durch die folgenden Beispiele soll das Verfahren
wird und die außer Titan noch andere Kationen, bei- gemäß vorliegender Erfindung näher erläutert
spielsweise Eisen, Magnesium, Erdalkalien und/oder werden. Das Aufhellvermögen der erhaltenen Pig-
Alkalien, enthalten kann. Das Molverhältnis von 35 mente wurde nach DIN 53 192 bestimmt,
freier Salzsäure zu Titandioxid in dieser Lösung soll . 11
unter 4 liegen, der Titandioxidgehalt zwischen 7 und b e 1 s ρ 1 e l
30 g/l. Vorzugsweise wird von einer aus Titantetra- 1 1 einer durch Aufschluß von Ilmenit mit 38%iger
chlorid hergestellten Titanoxidchloridlösung mit Salzsäure gewonnenen Lösung sollte hydrolysiert
einem Salzsäure-zu-Titandioxid-Molverhältnis von 40 werden. Sie enthielt 150 g TiO2Zl, davon 3 g TiO2/l
etwa 1,75 ausgegangen. Zwecks Keimbildung wird in Form von Ti3 + , 25g Fe/I, 14g MgO/1 und 370g
diese Lösung auf 70 bis 100 C erhitzt und zur Rei- Cl "71. Als Keimlösung diente eine aus TiCl4 herge-
fung 5 bis 60 Minuten auf dieser Temperatur gehal- stellte Titanoxidchloridlösung mit einem Molver-
ten. Die optimale Reifezeit ist von der gewählten herältnis Cl: TiO2 — 1,75 und einem TiO2-Gehalt von
Temperatur abhängig. Je höher diese liegt, um so 45 12,5 g/l, die 10 Minuten lang auf 100° C erwärmt
kürzere Reifezeiten werden benötigt. worden war. Zu 180 ml dieser frisch hergestellten
Für eine bevorzugte Durchführung des erfindungs- Keimlösung wurden innerhalb von 20 Minuten 250 ml
gemäßen Verfahrens wird von einer solchen, un- der 100° C heißen Aufschlußlösung gegeben. Die
mittelbar vor ihrer Verwendung hergestellten, 100 C restlichen 750 ml der heißen Aufschlußlösung wurden
heißen Keimlösung so viel vorgelegt, daß das VoIu- so dann innerhalb weniger Minuten in diese Teil-
men, bezogen auf die gesamte zu hydrolysierende mischung eingelassen. Anschließend wurde die Ge-
Lösung, weniger als 20% beträgt. Die Temperatur samtmischung 2 Stunden lang auf 105° C erhitzt. Der
wird auf 1000C gehalten, wenn die ersten 10 bis erhaltene Niederschlag wurde in üblicher Weise ab-
25% der zu hydrolysierenden Lösung langsam mit filtriert, gewaschen, unter Zusatz von 0,28% K2O bei
gleichbleibender Geschwindigkeit in die Keimvorlage 55 900" C 2 Stunden geglüht und dann gemahlen. Das
«ingelassen werden. Aufhellvermögen des erhaltenen Pigmentes betrug
Da die Zulaufgeschwindigkeit, wie bereits erwähnt, 780. Das nach Abtrennung des Niederschlages an-
von verschiedenen Faktoren abhängig ist, können fallende Filtrat enthielt etwa 26% Chlorwasserstoff,
keine für alle Fälle zutreffenden Angaben für die
Zeit gemacht werden, in der die Zugabe erfolgen soll. 60 B e i s ρ i e 1 2
Im allgemeinen wird der erste Teil der zu hydroly- fVereleichsversuch)
sierenden Aufschlußlösung so langsam zugesetzt, daß ^ergieicnsversucn;
man — gleichbleibende Geschwindigkeit vorausge- Es wurde die gleiche Aufschlußlösung eingesetzt
setzt — für die gesamte zu hydrolysierende Lösung wie im Beispiel 1 und verfahren, wie dort beschriemehr
als 20, insbesondere etwa 40 bis 80 Minuten 65 ben, mit dem Unterschied, daß die gesamte Aufbenötigen
würde. Durch Multiplikation dieser Zeit schlußlösung innerhalb von nur 5 Minuten in 180 ml
mit einem Faktor £- , worin V1 das Volumen des ?} er Keimlösung eingelassen wurde. Das erhaltene
V2 Pigment besaß ein Aufhellvcrmogen von 690.
Um unter diesen Bedingungen ein Pigment mit besserem Aufhellvermögen zu gewinnen, mußte das
Keimlösungsvolumen erhöht werden, wie das folgende Beispiel zeigt:
Beispiel 3
(Vergleichsversuch)
(Vergleichsversuch)
Verwendet wurden die gleichen Lösungen wie im Beispiel I. Zu 300 ml einer frisch hergestellten Keimlösung
wurde innerhalb von 5 Minuten 1 1 der 100° C heißen Aufschlußlösung gegeben. Das erhaltene Pigment
zeigte ein Aufhellvermögen von 780.
Beispiel 4 *5
Als Ausgangslösungen dienten ebenfalls die im Beispiel 1 benutzten. Die gesamte Aufschlußlösung
wurde mit gleichmäßiger Geschwindigkeit innerhalb von 80 Minuten in 180 ml einer frisch hergestellten
Keimlösung eingelassen.
Das Aufhellvermögen des so hergestellten Pigmentes betrug 770.
B e i s ρ i e 1 5
Im Unterschied zu Beispiel 1 wurden 360 ml Keimlösung vorgelegt. Nachdem zu dieser Keimlösung
250 ml der auf 1000C aufgeheizten Aufschlußlösung
gegeben worden waren, wurden aus dieser Mischung durch Vakuumdestillation 180 ml Wasser abgedampft.
Die verbleibende Lösung wurde nach Abkühlen auf Zimmertemperatur schnell in die übrigen
750 ml der 100° C heißen Aufschlußlösung eingetragen. Nach 2stündigem Erhitzen auf 1050C wurde
der erhaltene Hydratschlamm in bekannter, im Beispiel 1 beschriebener Weise weiterverarbeitet. Das
Aufhellvermögen des gewonnenen Pigmentes betrug 810.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besieht insbesondere darin, daß infolge der langsamen
Zugabe des ersten Teils der zu hydrolysierenden Lösung zusätzlich zu den vorgelegten, extern hergestellten
Keimen noch weitere Keime erzeugt werden und daß das Wachstum der bereits vorhandenen
Keime günstig beeinflußt wird, so daß es möglich ist, mit einem Minimum an vorgelegten Keimen auszukommen,
ohne damit die nach den herkömmlichen Verfahren verbundenen Nachteile einer Pigmentverschlechterung
in Kauf nehmen zu müssen. Auf Grund der geringen Keimvorlage kann bei der Hydrolyse
von mit konzentrierter Salzsäure gewonnenen titanhaltigen Aufschlußlösungen von vornherein vermieden
werden, daß die Lösungen zu stark verdünnt werden. Die nach der Hydrolyse anfallenden überazeotropen
Chlonvasserstofflösungen können daher relativ einfach mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand
aufgearbeitet werden.
Ein weiterer großer Vorteil des Verfahrens ist die gute Stabilität der Teilmischung Keim- zu hydrolysierende
Lösung, auf Grund derer ein Teil des Wassers entfernt werden kann, bevor die Hydrolyse beendet
ist, ohne daß dadurch die weitere Durchführung des Verfahrens oder die Pigmentqualität nachteilig
beeinflußt werden. Durch ein solches Einengen der Lösung vor Vollendung der Hydrolyse kann auch
bei Verwendung eines größeren Keimlösungsvolumens gewährleistet werden, daß nach Abtrennung
des Hydrolyseschlammes eine Säure anfällt, deren Chlorwasserstoffgehalt über 23 % liegt und daher für
die Aufarbeitung und die anschließende Wiederverwendung ausreichend hoch ist.
«09618/71
Claims (1)
1. Verfahren zur Hydrolyse durch Aufschluß Hvdrolyse wird vorzugsweise am Siedepunkt
von T.tanerzen mn konzentr.erler Salzsaure er- DieJ£a™£ siedepunkt der^ Lösung beendet.
haltener salzsaurer Titanlosungen unter Einsatz 5 oder ™J^«m ^ P en sind seit lanECrn bekann,
salzsaurer Keimlosungen wöbe, die durch Kn- ^J^ die der crsten Gruppe zuzuordnen sind.
AalfllSK IOm-VOn Tem uTe)1 dv -E1"nS werden beispielsweise in den britischen Patent-
Aufschlußlosung der erhitzten Keim lösung züge- werden W5 der USA_
fuhrt wird und die Hydrolyse be. einer Tempe- schr.f c" ^'^ ™°ie in der deutschen Ausleperatur
nahe dem Siedepunkt der-Lösung beendet 1° schuft 24 ^ '°° soW1L '"
""' "a"" uc"' -»^HUi^i u=· "»«.β —-' " ., p75 155 angeln. Nach diesen Verfahren
wird, dadurch gekennzeichnet, daß man scliritt 1--Ji-1J b =· . , Pini-infonc ,κ
zunächst V1n bis V, der salzsauren ti.anhaltigen werden die .Keime z« Beg mn des Umlaufen de
Lösung der über 90" C heißen Keimlösun* lang- T.tanlosung in das heiße W asser gcbildc. Die h.erfur
sam unter Aufrechterhalte^ der Ausgangstem- notwendige Menge an vorgelegtem Wasser und d,e
peratur in der Vorlage in einer Zeit von mehr als .5 daraus resultierende Verdünnung der Losung lsl
20, vorzugsweise 40 bis 80 Minuten, multipliziert verhältnismäßig groß Nachteilig tür diese Methode
b y p isl jedoch vor allem die Tatsache, daß die Ausgangs-
mit einem Faktor γ} , worin V1 das Volumen Jösune nicht oleichzeitia die für die Keimbildune und
des langsam zugegebenen Anteils und V, das Ge- für die Fällung optimale analytische Zusammensamtvolumen
der zu hydrolysierenden Lösune be- - setzung haben kann. Um unter diesen Umstanden
deutet, zusetzt, und daß man die erhaltene Teil- keine zu starke Verschlechterung der Pigmente in
mischung je nach dem vorgelegten Volumen der Kauf nehmen zu müssen muß em Kompromiß zw>-
Keiinlösune so weiterverarbeitet, daß entweder sehen den optimalen Bedingungen fur Ke.mb.ldung
.,..Γ. . v . ... · ■ und Fällung gewählt werden.
a) bei Vorlage einer Keimlosiing mit einem Wjrt) nach der ZWciten Methode verfahren, so wird
Volumen von weniger als 20»/0, bezogen auf cntvveder so eearbeitet, daß die vorgelegte heiße
die zu hydrolysierende Lösung, die restliche Keimlösung mit der Titansalz'ösung versetzt wird.
Aufschlußlösung unmittelbar mit dieser Teil- wje jn der dcutschcn Patentschrift 7"00 918 angegemischung
vermischt wird oder daß ben oder ahcr ^aß umgekehrt die Keimlösune zur
b) bei Vorlage eines beliebigen, insbesondere jitansalzlösung gegeben wird, wie es in' der
eines 200O übersteigenden Kcimlösungs- deutschen Patentschrift 9 10 408 beschrieben ist.
Volumens mindestens der über 20% liegende Für dic Hvdrolyse salzsaurer Titanlösunaen wird Volumenanteil in Form von Wasser oder . erheblich erößere Zahl von Keimen benötigt als einer Salzsäure niedriger Konzentration ent- dje Falking aus schwefelsaurer Lösung. Unvorfernt und daß anschließend die eingeengte tejihafterwcise sind die verwendeten, aus salzsauren Losung mit der Aufschlußlösung vermischt Uisungcn gewonnenen Keime am wirksamsten, wenn w ' sie in verhältnismäßig niedriger Titandiioxidkoiv.cn-
Volumens mindestens der über 20% liegende Für dic Hvdrolyse salzsaurer Titanlösunaen wird Volumenanteil in Form von Wasser oder . erheblich erößere Zahl von Keimen benötigt als einer Salzsäure niedriger Konzentration ent- dje Falking aus schwefelsaurer Lösung. Unvorfernt und daß anschließend die eingeengte tejihafterwcise sind die verwendeten, aus salzsauren Losung mit der Aufschlußlösung vermischt Uisungcn gewonnenen Keime am wirksamsten, wenn w ' sie in verhältnismäßig niedriger Titandiioxidkoiv.cn-
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1258443D GB1258443A (de) | 1968-02-15 | 1969-01-29 | |
US796144A US3540846A (en) | 1968-02-15 | 1969-02-03 | Process for the manufacture of titanium dioxide pigments from hydrochloric acid solutions containing titanium |
FR6903530A FR2001949A1 (de) | 1968-02-15 | 1969-02-13 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DET0035875 | 1968-02-15 |
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Publication Number | Publication Date |
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DE1667856A1 DE1667856A1 (de) | 1971-06-24 |
DE1667856B2 DE1667856B2 (de) | 1975-09-04 |
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