DE2841244C2 - Verfahren zur Herstellung der γ -Modifikation von Kupfer-Phthalocyaninblau - Google Patents
Verfahren zur Herstellung der γ -Modifikation von Kupfer-PhthalocyaninblauInfo
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- C09B67/00—Influencing the physical, e.g. the dyeing or printing properties of dyestuffs without chemical reactions, e.g. by treating with solvents grinding or grinding assistants, coating of pigments or dyes; Process features in the making of dyestuff preparations; Dyestuff preparations of a special physical nature, e.g. tablets, films
- C09B67/0001—Post-treatment of organic pigments or dyes
- C09B67/0017—Influencing the physical properties by treatment with an acid, H2SO4
- C09B67/0019—Influencing the physical properties by treatment with an acid, H2SO4 of phthalocyanines
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Description
Vom Kupfer-Phthalocyaninblau sind bisher eine
Reihe von hinsichtlich ihrer Kolorislik und sonstiger Eigenschaften unterschiedlicher Modifikationen bekannt
geworden, die durch Röntgen-Diagramm voneinander unterschieden werden können. Die Verfahren zur
Herstellung der einzelnen Modifikationen sind unterschiedlich und u. a. abhängig von der Herstellungsart
des Rohmaterials sowie dessen Reinheitsgrad.
Die Anmelderin hatte sich die Aufgabe gestellt, auf einfachem Wege die gamma-Modifikation des Kupfer-Phthalocyanins
herzustellen, wobei unabhängig von der Herstellung des Rohmaterials und dessen Reinheitsgrad
das gleiche Herstellungsverfahren verwendet werden kann. Weitere Aufgabenstellung war die Erzeugung
einer hinsichtlich der Koloristik günstigen gamma-Modifikation, die zudem auch noch krisiallisalionssiabil sein
sollte, d. h. die in Lösungsmitteln, die die Kristallisation auslösen, ihre koloristischen Eigenschaften nicht verändert,
wie dies z. B. bei der nicht stabilisierten alpha-Modifikation der Fall ist.
Diese Aufgabe hat die Anmelderin durch ein Verfahren gelöst, in dem ein Kupfer-Phthalocyanin-Rohprodukt
in einem Kneter unter Anwendung von Scherkräften zusammen mit Salz und konzentrierter
Schwefelsäure und einer organischen Flüssigkeit vermählen,
in Wasser eingetragen und durch Absaugen isoliert und getrocknet wird, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß als organische Flüssigkeit Verbindungen eingesetzt werden aus der Reihe der Alkohole,
Polyalkohole und deren Ester mit organischen Säuren. Aus Gründen der Zweckmäßigkeit werden solche
aliphatischen Verbindungen bevorzugt eingesetzt, die eine vergleichsweise geringe Entflammbarkeit aufweisen
und infolgedessen ohne Verwendung von explosionsgeschützten aufwendigen Apparaturen verarbeitet
werden können.
Dm diesen Zweckmäßigkeiten Rechnung zu tragen, werden solche organischen Verbindungen bevorzugt
eingesetzt, die sich von Alkoholen mit mindestens 3 C-Atomen ableiten. Beispielhaft werden aus der Reihe
der Monoalkohole Propanol, Isopropanol, Butanol und Isobutanol genannt, aus der Reihe der Polyalkohole
Glykol und Glyzerin. Obwohl eine Vielzahl von Estern im Rahmen des Verfahrens zu guten Erfolgen führt,
wird beispielhaft lediglich der im Handel besonders günstig zu erhaltende Glykolsäurcbutylcstcr genannt.
Phthalsäureester, z. B. Dioctylphthalat, können wenn
gewünscht ebenfalls eingesetzt werden, wobei die weichmachende Wirkung von Dioctylphthalat eine
zusätzliche günstige Einwirkung auf das entstehende Produkt haben kann.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß ein Kupfer-Phthalocyanin-Rohprodukt
verwendet wird, das einen Chlorgehalt von bis zu ca. 5% aufweist. Die gamma-Modifikation, die aus der
Ό letztgenannten Rohware erhalten wird, hat die Figenschaft,
kristallisationsbeständig zu sein. Das von der Anmeldenn gefundene Verfahren zur Herstellung einer
gamma-Modifikation von Kupfer-Phthalocyaninblau ist weitgehend unabhängig von der Art der Herstellung des
Rohproduktes und seines Prozentgehaltes. So können z. B. sowohl Phthalocyanin-Rohprodukte eingesetzt
werden, die nach dem sogenannten Harnstoffverfahren hergestellt wurden, als auch Produkte, die aus irgend
einem bekannten von Phthalsäuredinitril ausgehenden Verfahren synthetisiert wurden. Für das angemeldete
Verfahren ist der Prozentgehalt der Rohschmelze nicht von Bedeutung, auch wenn bei Verwendung einer
hochprozentigen Phthalocyanin-Rohware gegenüber einer etwa 50%igen Phthalocyanin-Rohware die Verhältnisse
der übrigen Stoffe innerhalb kleiner Grenzen schwanken können. Die jeweiligen optimalen Verhältnisse
kann jedoch der Fachmann leicht bestimmen. Sehr genaue Angaben sind nicht möglich, da die verwendete
Apparatur einen gewissen Einfluß ausübt. Im allgemeinen
wird man zufriedenstellende Ergebnisse erhalten bei 1 Teil reines Kupfer-Phthalocyanin, enthalten in der
Rohware, zu 2 bis 3 Teilen Salz, zu 1 bis 2 Teilen konzentrierte Schwefelsäure und zu 0,2 bis 0,5 Teilen
organische Flüssigkeit. Ganz allgemein läßt sich sagen, daß der Anteil an Salz, das verfahrensgemäß benötigt
wird, größer wird, wenn die Prozentigkeit der verwendeten Rohware geringer wird. Desgleichen wird
mehr Schwefelsäure, jedoch weniger Lösungsmittel verwendet, wenn der Prozentsatz an Kupfer-Phthalocyaninder
Rohschmelze geringer ist als praktisch 100%. Bleibt man bei der Verwendung von organischer
Flüssigkeit unter den vorstehend genannten Angaben von 0,2 bis 0,5 Teilen, bezogen auf 1 Teil Pigment, so
erhält man verfahrensgemäß Produkte, die einen
1(5 verringerten Anteil der gamma-Modifikation enthalten.
Das von der Anmelderin erreichte Ergebnis der
Herstellung der gamma-Modifikation stellt nicht nur einen neuen Weg zur Herstellung einer farbstarken
gamma-Modifikation dar, sondern hierbei war auch überraschend, daß durch Verwendung anderer organischer
Flüssigkeiten bei sonst ähnlicher Verfahrensweise gegenüber den deutschen Patentschriften 11 97 430 und
1164 978 nicht die alpha- oder bela-Modifikation,
sondern die gamma-Modifikation bzw. hohe Anteile hiervon erhalten wurden.
In einem 4IWf P-Kneter werden 880g einer
50%igen Kupferphthalocyanin-Rohschmelzc mit einem
«ι Chlorgehalt von 2,8% (bezogen auf das Reinpigment),
die nach dem Backverfahren hergestellt wurde, und 900 g Natriumsulfat vermischt und langsam mit 100 g
Butanol versetzt. Nach gutem Durchmischen läßt man bei laufendem Kneter während 10 Minuten 72Og
<>' Schwefelsäure (96%ig) zulaufen und knetet insgesamt
1 Stunde, wobei die Temperatur der Knetmasse nach ca. 30 Minuten auf 90—120"C ansteigt. Nach beendeter
Knel/eit wird das Knetgut in 6 1 Wasser von 75"C
eingetragen, die Suspension auf 900C erwärmt und
2 Stunden gerührt. Nach mehrmaligem Dekantieren wird die neutrale und salzfreie Suspension mit 22 g
Kokosaminacetat versetzt, aufgekocht, danach filtriert
und der Preßkuchen bei 80° C getrocknet
Die so erhaltene reine gamma-Modifikation von Kupferphthalocyaninblau mit einem Chlorgehalt von
2,8% ist kristallisationsbeständig und zeichnet sich besonders durch ihren brillanten grünstichigen Farbton,
ihre Farbstärke und ihre gute Disperbarkeit aus. ι ο
Man verfährt wie in Beispiel 1, jedoch mit dem Unterschied, daß chlorfrei eine 50%ige Kupfer-Phthalocyanin-Rohschmelze
verwendet wird. Man ei hält sm
ähnliches Ergebnis, jedoch mit dem Unterschied, daß die anfallende reine gamma-Modifikation nicht kristallisationsbeständig
ist.
Verfährt man entsprechend Beispiel 1, jedoch mit Glykolsäure-n-butylester anstelle von Butanol, so erhält
man ein Kupfer-Phthalocyaninpigment, das überwiegend die gamma-Modifikation enthält und sich gegenüber
dem nach Beispiel 1 erhaltenen Kupfer-Phthalocyaninblau durch erhöhte Farbstärke auszeichnet.
In einem 4IW + P-Kneter werden 450 g Roh-Kupfer-Phthalocyanin
mit einem Reinheitsgrad von 96% und einem Chlorgehalt von 2,7% und 900 g Natriumsulfat
vermischt und langsam mit 200 g Glykolsäure-n-butylester versetzt. Nach gutem Durchmischen läßt man
20
25
30 bei laufendem Kneter 600 g Schwefelsäure, 96%ig, zulaufen und knetet insgesamt 45—60 Minuten, wobei
die Temperatur nach 30 Minuten auf 90—1200C
ansteigL Nach beendeter Knetzeit wird das Knetgut in 61 Wasser von 75° C eingetragen, die Suspension auf
900C erwärmt und 2 Stunden gerührt Nach mehrmaligem Dekantieren wird die neutrale und salzfreie
Suspension mit 22 g Kokosaminacetat versetzt, aufgekocht, danach filtriert und der Preßkuchen bei 8O0C
getrocknet Das so erhaltene Kupfer-Phthalocyaninpigment mit einem Chlorgehalt von 2,8% enthält
vorwiegend die gamma-Modifikation und entspricht in seinen Eigenschaften dem nach Beispiel 3 erhaltenen
Kupfer-Phthalocyaninblau.
Verfährt man entsprechend Beispiel 1, jedoch mit Dioktylphthalat anstelle von Butanol und einer
Knetdauer von 2 Stunden, so wird ein Kupfer.-Phthalocyanin erhalten, das sich zum überwiegenden Teil aus
gamma-Modifikation zusammensetzt.
Die Anwendung des Verfahrens nach Beispiel 1, jedoch mit Äthylenglykol, anstelle von Butanol. führt
ebenfalls zu einem aus vorwiegend gamma-Modifikation bestehenden Kupfer-Phthalocyanin.
Wird im Verfahren nach Beispiel 1 Butanol durch Glyzerin ersetzt, so erhält auch dieses Kupfer-Phthalocyanin
überwiegend gamma-Modifikation.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung der gamma-Modifikation von Kupferphthalocyanin-Rohprodukten
durch Kneten unter Anwendung von Scherkräften mit Salz und konzentrierter Schwefelsäure und einer
organischen Flüssigkeit, .Eintragen des Knetgutes in Wasser, Auswaschen und Trocknen, dadurch
gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit Alkohole, Polyalkohole und deren Ester mit
organischen Säuren eingesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit n-Butanol
oder Glykolsäure-n-Butylester eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kupfer-Phthalocyanin-Rohware
mit einem Halogengehalt von 5% eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782841244 DE2841244C2 (de) | 1978-09-22 | 1978-09-22 | Verfahren zur Herstellung der γ -Modifikation von Kupfer-Phthalocyaninblau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782841244 DE2841244C2 (de) | 1978-09-22 | 1978-09-22 | Verfahren zur Herstellung der γ -Modifikation von Kupfer-Phthalocyaninblau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2841244B1 DE2841244B1 (de) | 1979-06-07 |
DE2841244C2 true DE2841244C2 (de) | 1980-02-14 |
Family
ID=6050122
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782841244 Expired DE2841244C2 (de) | 1978-09-22 | 1978-09-22 | Verfahren zur Herstellung der γ -Modifikation von Kupfer-Phthalocyaninblau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2841244C2 (de) |
-
1978
- 1978-09-22 DE DE19782841244 patent/DE2841244C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2841244B1 (de) | 1979-06-07 |
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