Verfahren zur Herstellung von kristallinen Zeolithen Die Erfindung
betrifft verbesserte Verfahren zur Herstellung von synthetischem, kristallinem Zeolith
B des Molekularsieb- Typs, bei welchen Zeolith B auch bei technischer Durchführung
in günstiger Reaktionszeit mit guter Ausbeute in reiner Form erhalten wird. Zeolithe
sind kristalline Metall-Aluminiumsilikate mit einer Zusammensetzung entsprechend
der allgemeinen For-
mel:
in der M ein Metall. und n eine
dessen Valenz entsprechende ganze Zahl darstellt.
Die kristallinen Zsolithe des molekularsieb-Typs beste- |
hen grundsätzlich aus eine® starren, dreidimensionalen |
Gitterwerk aus 8104- und A10#- Tetraedern, die jeweils |
tber gemeinsame Sauerstoffstore verbunden sind, aodaß |
das Verhältnis der Sauerstoffatome zur Cesmrteu#
der |
Aluminium und Bilieiumatome gleich zwei ist |
(0-.- Al + Si*. 2). Die Blektrovalenz der
Aluminium ent- |
haltenden Tetraeder wird durch Einbeziehung einen Kations, |
beispielsweise eines
Alkali- oder Erdalkaliiona
in den
Kristall ausgeglichen.
Diene Kationen können nach ver-
schiedenen Ionenaustausohverfahren gegeneinander ausge,- |
tauscht werden. Die Räure zwischen den Tetraedern sind |
vor der DehWdratisierung oder Aktivierung den Kristallee |
durch Wassermolektile besetzt. |
Im allgemeinen
weist jeder bestirnte kristalline Zeolith
!tr die in der obigen Formei enthaltenen Größen 7C und Y |
innerhalb bestimete Bereiche lallende Werte auf. Der |
Wert ftlr X eines bestisrten Zeolithes variiert jedoch |
etwas, da die Aluriniumatome und die Silioiumatars in |
wesentlichen äquivalente Stellungen in Kristallgitter |
Zeoiith B ist ein synthetiaaher, dreidi»nsioosler kri.- |
stallirr Zeolith des Kolekularsieb-TSps, welcher nach |
Aktivierung durch $ntfernungmindestens eins Teiles des |
Kcistallisationswassers eine intekte Kristallstruktur |
behält- und innere Adsorptlonsflächen aufweist,
die durch
bb"'fnungen
oder Poren definierten Durchmessers zugänglich
siad
. Wenn Zeolith B
aus Reaktiononischungen
mit einem
erhelalichen Gehalt
an Natriumkationen synthetisiert wird, wird
die Netriumform
des Zeollths
B erhalten.
Natriumzeolith B last
ein synthetischer,
fester, dreidi-
mensionaler kristalliner Zeolith des Molekularsieb-Typs |
mit einer Zusammensetzung gemäß
der Formel:
1, 0 ± 0,2 Na20 : A1203 : 3,5 ± 1,5 9102 0
0 - 6 x20 |
Natriumzcolith B zeigt ein Pulver-Röntgenbeugungsbild |
das mindestens
die folgenden Reflexionen aufweist:
d -
Werte der Reflexion in 2
7,10 ± 0,1 |
4,97 t 0,1 |
4,10 t 0,1 |
3,18 t 0,1 |
2,68 t o,08 |
Natriumzeolith
B und dessen Eigenachaften sind
in der
USA-Patentschrift
3008 803
im einzelnen beschrieben.
Verfahren
zur Herstellung von
Zeolith
B sind in der
gleichen USA-Patentschrift
und weiteren im
folgenden
genannten Patenten beschrieben.
Es sind
bereits
zahlreiche
Methoden zur Herstellung
kri-
stalliner Zeolithe des Molekularsieb-Types bekannt. Bei |
der Herstellung von Natriumzeolith
ist die Einhaltung
tiner bestimmten Zusammensetzung
der zur Herstellung
benutzten Ausgengsmischung,
die Temperatur der Umsetzung,
Digerierung oder Krietallisation, die Dauer
der ver-
schiedenen Beaktion$stufen
und die Wahl der die Haupt-
menge
der Kieselsäure liefernden
Stoffe wesentlich und
für die Ausbeute an kristallinem
Zeolith B wichtig. Die Verfahren zur Herstellung von kristallinem Aluminiumsilikat
können im wesentlichen
in zwei
Gruppen unter-
teilt werden.
Bei den Verfahren
der ersten Gruppe
wer-
den die Kristalle
aus einer geschmolzenen
Mischung der
Reaktionspartner kristallisiert.
Bei den Verfahren der
zweiten Gruppe wird das
aus einer wäßrigen
Reaktionsmischung kristallisiert. Beispiele für Verfahren
der ersten
Gruppe
sind in den USA-Patentschriften 943 535, 1 131 503 und 1 140 263 beschrieben,
in
denen Aluminiumsilikat
aus einer geschmolzenen
Mischung
mit
einem Gehaltan
Kaolin, Quartz
oder anderen Stoffen
kristallisiert
wird. Es gibt jedoch
keinen Beweis dafür,
daß die Erzeugnisse
dieser Verfahren kristalline Zeolithe des Molekulersieb-Types sind.
in keiner Patentschrift
wird offenbart, daß die vorstehend
beschriebenen kristal-
linen Zeolithe
des Molekularsieb-Types
durch Verfahren
der ersten Gruppe erhalten werden können. Die herkömmlichen
Verfahren der zweiten Gruppe können unterteilt wer-
den in (a) Verfahren,
bei denen keine natürlichen
Mine-
rauen als
Ausgangastorfe verwendet
werden, wie beispiels-
weise ein Verfahren, bei welchem
lösliches Natriumeilikat als hauptsächliche Kleselsäurequelle. und Natriumaluroinat
als Aluminiumquelle dient, uröd (b) Verfahren, bei denen ein natürliches Mineral
als hauptsächliches Ausgangsma# dient, wie beispielsweise bei einem Verfahren, bei
welchem Ein Mineral des Kaolin-Types als hauptsächliche Kieselsäure- und Aluminiumquelle
benutzt wird. In der Gruppe (a) sind auch andere Verfahren bekannt, bei welchen
andere Kieselsäure liefernde Stoffe (Silikagel) und
andere Aluminiumoxid
liefernde
Stoffe (dof--Aluminiumoxid oder 2 -Aluminiumoxid) verwendet werden.
Diese haben je-
doch den Nachteil, daß das Gelieren und die Kristallisation
den Aluminiumsilikats schwieriger
ist, sodaß
diese
'erfahren
gegenüber
der typischen Arbeitsweise unter Ver-
wendung von löslichem
Natriwnailikat
nicht als praktisch
brauchbarer angesehen
werden. Bei den Verfahren der Grup-
pe (b)
wurde infolge
der Schwierigkeiten
durch das molare öxidverhäitnie
von 8102
: A1203 und Verunreinigungen
in
der Reaktionsmischung, etc.
es als schwierig angesehen, aus
nicht zum Kaolin4yp gehörenden
Mineralien hochreine ZE-olithe
herzustellen.
Die Herstellung des gewisnschten,
speziellen kristallinen Zeoliths
aus einer wäßrigen Reaktionsmischung
ist ange-
sichts der vorstehend
beschriebenen, komplizierten
und besonderen Kristallstruktur
nur bei Einhaltung rehr eng
begrenzter
Bedingungen möglich.. Insbesondere sind
die
Art der Ausgangsmaterialien,
speziell
der Nieselsäure
und Aluminiumoxid liefernden
Stoffe,
sowie
die in den
folgenden
Formeln definierten
Werte für
a, b und c, wel-
che die Zusammensetzung
durch die molaren Oxidverhältnisse
in der wäßrigen (Mischung
der Rohmaterialien ausdrücken:
3102 = er si02 : A1203 = b; H20 : = c,
in denen M ein Alkalimetall und n dessen Valenz darstel- |
len,
wesentliche Faktoren für
die Bestimmung
den erhalte?
Gemäß der USA-Patentschrift 3 ü08 803 muB zur Herstellung |
von synthetischem -kristallinem Zeolith B
hoher .Reinheit |
die durch die molaren ®xidverhältnisse angegebene Zusam- |
men$etzung der wäBrigen Reaktionomiachung in den |
folgenden Bereich rallen: |
N920 a S'02 0,38 bis 0,6'f |
5102 : A1203 .3, 3 bis 20 |
iL20 3 Na20 10 bin 50. |
Gemäß
der bekanntgemachten japanischen Petentaeldung 5054/1965
wird Nommorinit als Nieselsäure und Aluminium-Oxid liefernden Ausgangsmaterial
verwendet und eine Zusammenaetzurig
der Ausgangsmischung
innerhalb der
folgenden Bereiche eingehalten:
Nel20 : Si02 , |
s102 t A1203 5,0 5,8 |
x20 : Na20 34 32 |
urAi dabei Produkte mit einem Gehalt an Zeolith B von 20 bzw. . 23 Prozent erhalten.
Zusammentessend kann festgestellt werden, daß bisher bei einem molaren Oxidverhältnis
Na20 t Si02 der wäBrigen Reaktionsmischung zwischen 0,38 und 0,61 das molare Oxidver-
hältnis Si02 : A1203 zwischen 3,3 und 20 und das molare |
Oxidverhältnis %0 : Na20 10 bis 50 betragen soll, wäh- |
rend andererseits bei einem molaren Oxidverhältnis %0 : |
Si02 zwischen
1,2 und
1,4 ein molares Oxidverhältnis 8i02 A1203 zwischen
5,00 und
5,8 und
ein molares Oxidverhältnis I20 : Na20 zwischen
32 und 34 eingehalten
werden mu8, insbesondere wenn ein natßrliehes Mineral
als verwendet wird.
Der aus einer derartigen
Reaktionsmischung
erhaltene
Zeolith
B besitzt nur sehr ge-
ringe Reinheit und
wird nur
in Mischung
mit anderen
Kristal-
len erhalten. Dies zeigt,
daß es aebr schwierig
ist, die
Reaktionsbedingungen,
die Art der
Ausgangsmaterialien
und
die Molverhältnisse
der Bestandteile
derwäßrigen
Reaktions-
mischung so zu wählen, daB
reiner Zeolith
B erhalten wird.
Die Synthese
von Zeolith
B wurde
dabei nur bei vergleicheweine
niedrigen Werten für
das Molverhältnis
%0 : Na20 zwischen
10 und
50 durchgeführt, jedoch
kein günstiges
Es
ist nun Aufgabe der Erfindung,
ein neuartiges Verfahren
zur Herstellung
von hochreinem Natriumzeolith
B anzugebe.n,
welches von einem besonders
wirtschaftlichen
Aus-
gangsmaterial ausgeht und Natriumzeolith
B mit verbesser-
ten Adsorptionseigenschaften
liefert.
Dementsprechend
wird erfindungsgemäß
ein Verfahren
zur
Herstellung
von Natriumzeolith
B vorgeschlagen,
bei wel-
chem
man eine im wesentlichen aus Oxiden von Silicium, Aluminium und
Natrium bestehende wäßrige Ausgangsmischung
mit einer durch die molaren
Oxidverhältnissse ausgedrückten Zusammensetzung gemäß einem
der folgenden
Bereiche:
Bereich 1 Bereich 2 Bereich 3 Bereich |
Na20 : 3302 0,4 bis 0,7 0,7 bis 1 1 bis 1,2 1,2
- 1,5 |
SiO2 :A1203 1 bis 2 3,5 biss 9 3,5 bis 9 395 - 30 |
H20 : Na20 40 11 bis 100 100 bis 125 100 bis 160
50 - 160 |
herstellt, die Mischung zur
Umsetzung, Digerierung
oder
Kristallisation
bis:
zur Bildung der Kristalle
von Zeolith
B
b61 Temperaturen
zwischen
etwa $0 und 180 °c,
vorzugswei-
se zwischen
40 und
125 °C hält, nachfolgend
die Kristalle aus
der Mischung abtrennt und gegebenenfalls durch
Ent-
fernung mindestens
eines
Teiles den iydratationewassers
aktiviert.
Zur Herstellung von iiatriurazeolith B typische geeignete |
Reaktionspartner sind lösliches Natriumsilikat, ällophan |
und andere Mliche, im Handel erhältliche Reaktionspart- |
ner wie Natriumsxlikat, Silikagel, Kieselsäure, wäßrige |
kclloidale Silikasole und reaktive, amorphe feste Kiesel- |
säure 81s Kieselsäurequellen. Als Ausgangsmaterial für |
das A3umini-cmaxid kann Allophan, aktives Aluminiumoxid, |
-Alumin:.umoxid, -pt--Aluminiurnoxid, Aluminiumoxid-°frihy- |
drat oder Natriumaluminat dienen. Natrium bzw. Natriumoxid können als NatriumiWdroxid
oder Natriumsilikat zugeführt werden. Bevorzugte
zur Herstellung
hochreinen Natriumzeoliths
B sind lösliches
Matriumsili-
kat,
Allophan
oder deren Mischungen.
Bei Verwendung
von Allophan
als hauptsächliches Kieselsäure-Ausgangsmaterial
kann hochreiner Zeolith
B durch
Herstellung
einer wäßrigen Aueganfischung
mit einer
durch
die molaren Oxidverhältnisse ausgedrückten Zusammensetzung
gemäß der vorstehend aufgeführten
Bereiche 1 bis 4 er-
halten werden.
Bei Verwendung von löslichem Natriumsilikat
als hauptsächlichem Kieselsäure-Ausgangsmaterial
wird
hochreiner Zeolith
B aus wäßrigen Ausgangsmischungen
mit
einer
durch das molare Oxidverhältnis ausgedrUekten
Zu-
samm
ensetzung
gemäß
der vorstehend genannten
Bereiche
1 bis 3
erhalten.
Allophan
ist ein amorphes
oder kolloidal amorphes
anorga-
nisches
Material, das in zahlreichen an
den düsten
des
Pazifischen
Ozeans gelegenen Ländern,
sowie in anderen Ländern, insbesondere
in vulkanischen Gegenden vorkommt. Ah.ophan
zeigt :Im allgemeinen
im. wesentlichen
kein Röntgenbeugungabild@und
besitzt einen Brechungsindex
zwischen 1,47
und 1,55. Das
Material besteht meist aus kugeligen
Teilchen mit einem Im allgemeinen zwischen
0,01 und
0,1 /u
nalyse
des Allophans
ergibt eine Kurve
mit einem großen
liegenden
Teilchendurchmesser.
Die Differential-Thermoa-
endothermen Peak zwischen
100 und 200 °C.
und einem exo-
thermen Peak zwischen 900 und 1000 °C
.
Die hauptsächliel.*n
chemischen Bestandteile
sind Si02, A1203
und I.0,
wobei
das Molverhältnis Si02
: A1.203 im allgemeinen
zwischen
1 und 2 und
das Molverhältnis H20 : A1,203 im allgemeinen
etwa 5 beträgt. Daneben
enthält Allophan
je nach seiner
Herkunft
kleine Mengen Fe
203 und anderer
Stoffe.
Die Unterschiede
zwischen Allophan und
Kaolin, dem typi-
schen natürlichen
Mineral, das bisher bei der Herstellung
von Zeolith
als Kieselsäure
und Aluminiumoxid lieferndes Ausgangsmaterial verwendet
wurde, bestehen
darin, da9
a) Kaolin im allgemeinen
eine trikline oder monokline
Kristallstruktur besitzt, während Allophan
ein amorphes
Material ohne Kristallstruktur
darstellt;
b)
der Brechungsindex
von Kaolin zwieohen
1,561 und
1,567
liegt, während Allophan
einen Brechungsindex zwischen 1,47 und *3"55 a.tix"aeist;
.e) die *beider Differentialtheraoanalyse für Kaolin erhal- |
tene Kurve einen endothernen Peak bei 400 oC und einen |
exothermen Peak@bei 930 °C zeigt, während Allophan ei- |
nün endothermen Peak zwischen 100 und 200 °C und einen |
exothermen Peak zwischen 9W und 1000 oC aufweist; |
d) Kaoain hexagonale Plättehenrcro oder feine Röhrchenform |
besitzt, während Allophan aua kugeligen Teilchen be- |
steht und |
e) die chemische Zusammensetzung von Kaolin der Formel |
A120 3 :
2 8102 .
2 I120 entspricht, während
die Zusam-
mensetzung
von Allophan in allgemeinen durch
die Formel A3.203 . (1-2) 3i02 .
5 H20 wiedergegeben
werden kann.
Ailophan wird beispielsweise in "U.S. ßeol: Survey Prof. |
Papers", 185 (I, 1934, Seiten 135 bis 148
beschrieben. |
Ein vorteilhaftes Verfahren
zur Herstellung
der wäßrigen Ausgangsmischung
unter Verwendung
von löslichem Natriumsilikat
als überwiegendem
oder wesentlichem
Kieselsäure-
Ausgangsmaterial besteht in der Wreisehung einer wäßri- |
ger. Losung mit einem flohalt an MatriumhWdroacid
und Alumi- |
nii miwdroxid,mlt wUriger - liatriumsßlikatlösung
Mt.- unter |
KOhlung. Die Mischung wird bei das Rühren behinderndem Ge- |
lieren durch Aufbrechen des Gelee leicht durchrührbar ge- |
macht: Ein typisches Verfahren zur Darstellung der
wäßri- |
gen Ausgangsmischung unter Verwendung von Allophan als |
hauptsächliches oder wesentliches Nieselaäure-Ausgangema- |
terial umfaßt ein Vermischen von unbehandeltem oder erhitzteraund
getrocknetem Allophan mit Wasser und/oder Natriumsilikatlösung und/oder einer Silikagel
Wasser-Mischung und die Zugabe einer NatriumY@ydroxidlösung zu der erhaltenen Aufschlämmung.
Geeignete Reizvorrichtungen zur Verwendung bei der Umsetzung, Digerßerung oder Kristallisation
der wäßrigen Ausgangsmischung sind Öfen, Sandbäder, Ölbäder oder ummantelte Autoklaven
sowie andere herkömmliche Vorrichtungen.