DE1667253A1 - Verfahren zur Stabilisierung und Aktivitaetssteigerung von Raney-Katalysatoren,insbesondere Raney-Nickel - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung und Aktivitaetssteigerung von Raney-Katalysatoren,insbesondere Raney-NickelInfo
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Description
- 3, Feb. 1970
SIEMENS AKTIEIi(JESEiISOHAi1T · Erlangen, den
Berlin und München Werner-von-Siemens-Str.50
Unser Zeichen: TPA 67/1062 Kb/Kö
Verfahren zur Stabilisierung und Aktiv!tatssteigerung von
Raney-Katalysatoren, insbesondere Raney-Fiekel
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verfahren zur
Stabilisierung und Aktivitätssteigerung von Raney-Katalysatoren, insbesondere Raney-Nickel. -
Raney-Katalysatoren werden im großen Umfang bei,technischen
Verfahren zur katalytischen Hydrierung und Dehydrierung organischer
Verbindungen verwendet und haben in letzter Zeit auch bei
der Umsetzung von Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen in elektrochemischen Brennstoffelementen eine große Bedeutung erlangt.
Raney-Katalysatoren entstehen bekanntlich beim Herauslösen der inaktiven Komponente aus einer Raney-Legierung, beispielsweise
von Aluminium aus einer Nickel-Aluminium-Legierung,mittels Alkalilaugen oder Säuren. Das edlere Metall fällt hierbei als feinkörniges, mikroporöses Pulver mit großer Oberfläche an. Gleichzeitig
entsteht bei dieser Behandlung ein stark fehlgeordnetes
Metallgitter mit Nickel, wodurch dieses außerordentlich aktiviert und befähig.t wird, den bei der Auflösung des unedleren Metalls
entstehenden Wasserstoff chemisch bzw. physikalisch zu binden. Es ist weiterhin bekannt, daß Raney-Katalysatoren bei der Lagerung,
bei Hydrierung oder bei längerem Einsatz in Elektroden von elektrochemischen
Brennstoffelementen in ihrer Aktivität mit der Zeit nachlassen und unbrauchbar werden*
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren
zur Behandlung von Raney-Katalysatoren zu finden, durch das der
erwähnte Aktivitätsverlust vermieden wird.
Überraschenderweise hat sich nun gezeigt» daß ©ine Stabilisierung
und Aktiv!tatssteigerung von Raney-Katalysatoren, insbesondere
Raney-Nlckel, in einfacher Weise dadurch erreicht wird, daß die
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"Raney-Katalysatoren nach Herauslösen des inaktiven-Bestandteiles,-durch.
Alkalilauge mit wässriger Salzsäure, insbesondere mit Eisen-(Ill)-chlorid
enthaltender Salzsäure, behandelt werden.
Das Ergebnis muß vor allem deshalb als überraschend "bezeichnet
werden, weil bei einer unmittelbaren Behandlung der Raney-Legierung
mit Salzsäure weder= eine Stabilität»- noch eine Aktivitätssteigerung beobachtet wird. Es wird vermutet, daß der bei Raney-Katalysatoren
üblicherweise auftretende Aktivitätsabfall auf eine teilweise Oxidation des Raney-Metails, beispielsweise von Nickel
zu nickeloxid bzw. -hydroxid, zurückzuführen ist. Auf diese Weise kann durch Ausbildung einer passiven Deckschicht die hochaktive
Oberfläche des Raney-Metalls blockiert werden.
Bei der Nachbehandlung des in Lauge aktivierten Raney-Metalls mit Salzsäure,bzw. Eisen-(III)-chlorid enthaltender Salzsäure,
kommt es zu einer Ätzung der Oberfläche des Raney-Metalls und gleichzeitig zu einer Auflösung noch vorhandener Hydroxide bzw.
Oxide. Im zuletzt genannten Fall findet zusätzlich eine Adsorption von Eisen an der Oberfläche statt. - -
Die Behandlung des Raney-Nickels gemäß der Erfindung kann z.B.
in der Weise erfolgen, daß man den Katalysator nach Aktivierung mit 6 η KOH und Auswaschen mit destilliertem Wasser bis zu einem
pH-Wert von etwa 7 mit Wasser in der in lig. 1 dargestellten
Apparatur mit Hilfe eines magnetischen Rührwerkes aufschlemmt,
die verdünnte wässrige Salzsäurelösung bzw. Eisen-(III)-Chlorid
enthaltende Salzsäure hinzufügt und etwa 15 Min. bei Zimmertemperatur
unter heftigem Rühren stehenläßt. Vorteilhafterweise stellt man den Endpunkt der Behandlung durch Verfolgung des Potentialverlaufs
an einer Platinelektrode bis zu einem konstanten Wert fest. Nach Dekantieren oder Absaugen wird der so vorbehandelte
Katalysator mit Wasser neutral gewaschen.
In "Pig. 1 ist mit 1 ein Glasgefäß bezeichnet, das zur Aufnahme
des Katalysators dient und mit einem Deckel 2 gasdicht verschlossen ist. Durchden Tubus 3 im Deckel 2 wird ein Inertgas,
beispielsweise Stickstoff, über die Glasfritte 4 eingeleitet, das
zuvor die Waschflasche 5 passiert hat. Als Waschflüssigkeit 6
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— 3 —
kann Kalilauge verwendet werden. Das Inertgas verläßt das Reaktionsgefäß
1 durch die Gasleitung 7, die den Zweiweghahn 8 und den
Blasenzähler 9 enthält. Mit 10 ist in Pig. 1 eine mit einer Lugginkapillare
11 versehene Bezugselektrode bezeichnet und mit
12 die zur Potentialmessung noch "benötigte Platinelektrode.
13 stellt einen Magnetrührer und H ein Thermometer dar. Die den
zu behandelnden Katalysator enthaltende Salzsäurelösung ist mit 15 bezeichnet. . . "
Die Konzentration an HCl wird vorteilhafterweise so bemessen, daß
die zur erfindungsgemäßen Behandlung angewendete lösung maximal
0,5 molar ist, vorzugsweise jedoch 0,1 bis 0,3 molar. Die Konzentration
an PeOl, soll maximal eine auf 0,6 H-Atome / Ni-Atom
berechnete Menge sein.
Der so hergestellte Katalysator ist zwar noch etwas pyrophor,
zeigt jedoch gegenüber einem nach üblichen Verfahren hergestellten 'Raney-Katalysator eine ausgezeichnete Aktivität.
Die Pyrophor!tat kann in einfacher Weise nach bekannten Verfahren
beseitigt werden, beispielsweise dadurch, daß man den gut ausgewaschenen
Katalysator längere Zeit mit Luft in Berührung bringt. Durch diese Maßnahme wird der im Nickelkatalysator noch enthalte^
ne reaktionsfähige Wasserstoff entfernt. Selbstverständlich kann die Pyrophorität des neuen Katalysators auch durch eine nachgeschaltete
anodische Oxidation beseitigt werden.
Ein so nachbehandelter Katalysator kann über einen längeren Zeitraum
im trockenen Zustand an der Luft ohne Aktivitätsverlust aufbewahrt werden.
In Pig. 2, Kurve A, ist das gegen eine Hg/HgO-Elektrode gemessene
Potential einer aus Raney-Nickel-Pulver bestehenden Elektrode
,über der Zeit aufgetragen. Kurve B zeigt zum Vergleich den Potentialverlauf
einer Elektrode aus Raney-Nickel, das 15 Min. bei
Zimmertemperatur mit 0,3 η wässriger Salzsäure behandelt worden
ist,und Kurve C den Potentialverlauf einer Elektrode aus mit
Salzsäure und Eisen-(III)-Chloridlösung vorbehandeltem Raney-Nj.ckel.
Wie aus der Figur hervorgeht, verhält sich, die mit SaIz-
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säure und Eisen-(III)-cliloridlösung vorbehandelte Probe im
' P
Dauerversuch bei anodischer Belastung mit 50 mA/cm am besten.
Das zur Aufnahme der Kurve C verwendete Raney-Nickel wurde wie
folgt hergestellt:
20 g Raney-Nickel (50 Ni; 50 Al) mit einer Korngröße von etwa
50 /um werden portionsweise in 6 η KOH eingebracht, bis keine
Wasserstoffentwicklung mehr zu beobachten ist. Nach Laugenwechsel
wird die Aktivierung bei 9O0C (2 Std.) fortgesetzt. Nun wird die
Lauge abdekantiert, und der Katalysator bis zu einem pH-Wert von 7 neutral gewaschen. Der ausgewaschene Katalysator wird dann
15 Min. bei Zimmertemperatur unter Eühren mit 100 cm 0,1 normaler
Salzsäure behandelt, in der 4,6 g FqCI,.6 HpO gelöst sind.
Anschließend wird der Katalysator wieder gründlich gewaschen und zwischen zwei Nickelnetze gepreßt. Der Potentialverlauf der so·
hergestellten Elektrode wurde in einer Halbzellenanordnung bei Raumtemperatur und einer galvanostatischen Belastung von 30 mA /
cm auigenommen. Als Elektrolytträger wurde hierbei eine Asbestschicht
und als Elektrolyt 6 η KOH verwendet. Der Wasserstoffdruck der Raney-Nickel-Elektrode betrug 0,40 atü.
Die Nachbehandlung der Raney-Katalysators gemäß der Erfindung
erfolgte in den angegebenen Beispielen bei Zimmertemperatur, jedoch
kann die Aktivierung und Stabilisierung auch bei Temperaturen bis zu 10O0G ausgeführt werden. Durch die !Temperaturerhöhung
kann die Aktivierungsdauer abgekürzt werden, sie sollte jedoch mindestens 5 Min. betragen.
5 Patentansprüche
2 Figuren
2 Figuren
ORDINAL INSPECTED
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Claims (5)
1. Verfahren zur Stabilisierung und Aktivitätssteigerung von
Raney-Katalysatoren, insbesondere- Raney-Niekel, dadurch gekennzeichnet,
daß die Raney-Katalysatoren nach Herauslösen des inaktiven Bestandteiles durch Alkalilauge mit wässriger Salzsäure,
insbesondere mit Eisen-(III)-chlorid enthaltender Salzsäure,
behandelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
wässrige Salzsäure 0,5 molar, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 molar, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Konzentration an Bisen-(III)-Chloridlösung der berechneten
Menge von 0,6 Η-Atom/ Ni-Atom, vorzugsweise 0,1 bis 0,3 H-Atom /
Ni-Atom, entspricht.
4. Verfahrennach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung in einer inerten Gasatmosphäre vorgenommen
wird. -
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung mit wässriger Salzsäure, insbesondere Eisen-(III)-chlorid
enthaltender Salzsäure, mindestens über einen Zeitraum von 5 Min. erfolgt.
: ORIGINAL INSPECTED
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. 6 ■♦
Leerse .ι t e
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