DE1660328A1 - Verfahren zur Herstellung von hochschrumpfenden Faeden,Fadenbuendeln und Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochschrumpfenden Faeden,Fadenbuendeln und Fasern aus AcrylnitrilpolymerisatenInfo
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Description
LEVlRKU S EN-i.yerw«k 6. Stpt«ber 1967
Patent-Abtelluaf
Verfahren zur Herstellung von hochschrumpfenden Fäden,
Fadenbündeln und Fasern aua Aerylnitrilpolymeriaaten
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung τοη
hochachruapfenden Fäden, Fadenbündeln und Fasern aua
Acrylnitrilpolymerisaten bzw. -Mischpolymerisaten und deren Mischungen durch Temperaturbehandlung des nach dem
Schrumpffähige Fasern sind für die Herstellung von bauschigen Garnen und Polware ait unterschiedlicher Polhöh»,
von besonderem Interesse. Man geht im allgemeinen so vor, daß man ausgeschrumpfte Faaern mit einem bestimmten Anteil an achrumpffähigen Fasern in Mischung verarbeitet
und das ersponnene Garn bzw. die Polware mit Heißwasser von ca. 100 0C behandelt. Der schrumpffähige Faseranteil
unterliegt bei dieser Behandlung einem Kochschrumpf, wodurch der nicht schrumpfende Faaeranteil einea Garnes
zur Ausbildung von Windungen und Bögen veranlaßt wird, so daß ein Bauschgarn entsteht. Bei gleicher Heißwaaaerbehandlung von Polware hingegen wird ein Fertigprodukt
mit unterachiedlicher Polhöhe erzielt.
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Die Bauachigkeit eines Grames und die Unterschiede in
der Polhöh· τοη Polware können demnach weitgehend durch
die Schrumpfhöhe des verwendeten schrumpffähigen Faseranteiles eingestellt werden.
Es ist bekannt, aus bestimmten Acrylnitrilmischpolymerieaten schrumpffähige Fasern mit ausreichender Festigkeit und Dehnung herzustellen, indem man die nach dem
Trockenspinnprozefl gewonnenen Spinnbänder einer relativ
niedrigen Verstreckung auf beispielsweise 180 bis 250 i»
der Ausgangslänge unterwirft und die Fadenbündel zu Stapelfasern schneidet. Der so maximal erzielbare Kochschrumpf der Fasern beträgt 35 bis 38 1>. Durch Alleinverarbeitung dieser Fasern werden als Folge der Garnaus β pinnung Garne gewonnen, die einen maximalen Kochschrumpf von 38 bis 41 96 aufweisen. Die derartig erzielten Werte des Kochschruapfes von Fasern und Garnen sind
jedoch für eine Reihe von Einsatzzwecken noch nicht ausreichend.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung hoehechrumpfender Fäden, Fadenbündel und Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten bzw. -mischpolymerisaten mit mindestens 50 Gewichtsprozenten, bevorzugt mindestens 85 Gewichtsprozenten, an
polymerisiertem Acrylnitril und deren verträglichen Mischungen gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
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die nach den Trockenspinnprozeß gewonnenen Spinnfäden
oder Spinnfadenbündel in Gegenwart von Wasserdampf Temperaturen von 100 bis 180 0C aussetzt und anschließend bei
Temperaturen unter 100 0C verstreckt und trocknet.
Die zur Herstellung der Spinnfäden verwendbaren Acrylnitrilpolymerisate bzw* -mischpolymerisate mit mindestens
50 Gew.-^, bevorzugt mindestens 85 Gew.-?G, an yolymerieiertem Acrylnitril sind in der Technik der synthetischen
Faden- und Faserherstellung bekannt. Man erhält solche
Polymere durch Mischpolymerisation von Acrylnitril mit einem oder mehreren polymerisierbaren, monoolefinischen
Monomeren. Geeignete monoolefinische Monomere sind beispielsweise Methacrylnitril, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylbromid, Styrol, OC-Methyletyrol oder die Ester
ungesättigter Carbonsäuren wie Acrylsäureester und Methacrylsäureester. Ferner seien genannt Vinylester, wie
Vinylacetat, die Amide monoolefinisch ungesättigter Carbonsäuren wie Acrylsäure- und Methacrylsäureamid, die
monoolefinisch ungesättigten Carbonsäuren selbst wie Acryl- und Methacrylsäure und andere monoolefinisch ungesättigten Verbindungen mit aciden oder basischen Gruppen, wie Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, m-Methacryloylaminodiphenyldisulfimid, Methacrylsäure-!,I-dimethylhydrazid oder Vinylpyridine. Hinsichtlich der Comonomeren ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht kri-
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tisch. Ee können alle üblichen mit Acrylnitril mischpolymerisierbaren Monoolefinisch ungesättigten Verbindungen
verwendet werden.
Für die Herstellung der Fäden und Fadenbündel nach den Trockenspinnprozeß ist es dabei unwichtig, ob die Polymeren nach dem Verfahren der Fällungspolymerisation hergestellt werden und anschließend zum Verspinnen in einem organischen Lösungsmittel gelöst werden oder ob die
Polymerisation der Monomerenmischung direkt im Lösungsmittel erfolgt. Es ist auch durchaus üblich, anorganische
und/oder organische Pigmente, wie Titandioxid oder Farbpigmente, bzw. lösliche Zusätze in die Acrylnitrilfäden
einzuspinnen, ohne daß eine Beeinträchtigung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen diskontinuierlichen Verfahrens werden die mit mindestens 15 Gew.-^, berorzugt mehr als 40 Gew.-^, Wasser (bezogen auf die getrocknete Fadenmasse) beladenen Spinnfäden bzw. -fadenbündel in frei schrumpffähigem Zustand in eine auf 100
bis 180 0C, vorzugsweise 110 bis 160 0C, beheizte Kammer
eingebracht. Durch Verdampfung des Wassers entsteht eine Dampfatmosphäre, die in Verbindung mit der Umgebungstemperatur zu einem Schrumpf des Spinngutes führt, lach
Abschluß des Schrumpfprozesses werden die Spinnfäden
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bzw. -fadenbündel abgekühlt und unterhalb 100 0C dem
später näher definierten ffachbehandlungsprozeß unterworfen.
Der Schrumpfvorgang des Einzelfadens selbst dauert in
Abhängigkeit von der gewählten Temperatur nur wenige Sekunden. Zur Durchführung des Schrumpfprozesses kann
jedoch die Verweilzeit des Spinngutes in der Schrumpfkammer in Abhängigkeit von der Wasserbeladung des Spinngutes und der Temperatur in der Kammer wenige Sekunden
bis mehrere Minuten betragen. Ein längeres Verweilen des geschrumpften Materials bei erhöhten Temperaturen
sollte jedoch vermieden werden, da' dadurch der Rohton der Fäden ungünstig beeinfluß wird.
Zur diskontinuierlichen Durchführung des Verfahrens und vor allem zur Behandlung größerer mit Wasser nicht oder
nur wenig beladener Spinngutmenger bewährt sich zur erfindungsgemäßen Einstellung von Dimpfatmosphäre und Temperatur die Anwendung von Sattdampf in einer Druckkammer
unter einem Druck von mindestens 1,1 kp/cm , bevorzugt 1,5 bis 4,0 kp/cm absolut. Die Spinnfäden bzw. -fadenbündel werden zu diesem Zweck epannungslos frei schrumpffähig in gelochte Metallbehältsr, die in die Druckkammer
eingesetzt werden, abgelegt. Ia die vorher evtl. evakuierte Druckkammer wird dann der Sattdampf mit dem gewUnsch-
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ten Druck eingeführt. Ifach Abschluß des Schrumpfprozesses
wird die Kammer zur Druckentlastung kurzzeitig geöffnet und evtl. zur teilweisen Trocknung and Kühlung des geschrumpften Spinngutes evakuiert. Es ist dabei eine durchaus übliche Arbeitsweise zur Vollendung des Schrumpfprozesses, die Sattdampfbehandlung in der Druckkammer und
anschließende Druckentlastung mehrmals kurzzeitig zu wiederholen.
Zur kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bedient man eich vorteilhaft auf 100 bis 180 0C,
bevorzugt 110 bis 160 0C, beheizter Apparaturen, die als
Transportelemente Siebtrommeln bzw. Kalander verschiedener Umlaufgeschwindigkeit oder Bänder enthalten, durch
die bei kontinuierlicher Laufweise ein freies Ausschrumpfen der transportierten Spinnfäden bzw. -fadenbündel gewährleistet wird. Auch hierbei sollte die Wasserbeladung des eingeführten Spinngutes mindestens
15 Gew.-56, bevorzugt mehr als 40 Gew.-ji, bezogen auf die
Fadenmasse, betragen. Selbstverständlich kann auch mit Wasser nicht oder nur wenig beladenes Spinngut erfindungsgemäß verarbeitet werden. Es ist in diesem Fall
durch Einführen von Dampf in die beheizte Apparatur für die unbedingt erforderliche Dampfatmosphäre während des
Schrumpfprozessee Sorge zu tragen. Es gibt demnach zwei
Möglichkeiten zur erfindungsgemäßen Wass«rdampfbehand-
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lung des nach dem Trockenspinnprozeß gewonnenen Spinngut es im angegebenen Temperaturbereich:
1. Durch Trockenhitzebehandlung dee nassen Spinngutes.
2. Durch Heißdampfbehandlung des trockenen oder nur
feuchten Spinngutee.
Pernerhin ist es möglich, das Ausschrumpfen der Spinnfäden bzw. -fadenbündel durch Kombination der diskontinuierlichen und kontinuierlichen Arbeitsweise durchzuführen.
Zur Herstellung der hochschrumpfenden Fäden, Fadenbündel und Fasern wird das in vorgenannter Weise auegeschrumpfte Spinngut dann in einem Wasserbad bei Temperaturen unterhalb 100 0C, bevorzugt bei 65 bis 95 0G,
auf 180 bis 320 $> der Ausgangslänge veretreckt, mit
einer antistatischen Präparation versehen und in einer beheizten Apparatur getrocknet. Die Trocknertemperatur
sollte dabei, wie bei allen auf den Streckprozeß folgenden Operationen, in der gleichen Größenordnung wie
die Strecktemperatur sein. Zur Herstellung von Fasern werden die Fadenbündel gekräuselt und auf die gewünschte Stapellänge geschnitten.
Derartig hergestellte Fäden, Fadenbündel und Fasern weisen dann einen durchschnittlich 10 bis 25 i° höhe-
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ren Kochschrumpf auf als solche, "bei denen das Spinngut
unter "bekannten Bedingungen behandelt wurde und/oder bei denen Nachbehandlungen oberhalb 100 0C durchgeführt wurden, so daß Fasern mit einem Kochschruiipf um 50 i» ohne
Schwierigkeiten hergestellt werden können.
Die Bestimmung des Kochschrumpfes K wird in der Weise durchgeführt, daß man einen Einzelfaden bzw. dünnes Fadenbündel der Ausgangslänge I^ (praktisch gemessen unter
einer Vorspannung von 0,01 - 0,02 g/den) 5 Minuten spannungslos mit Heißwasser von 98 - 100 0G behandelt und in
einem Wasserbad von ca. 20 0C abschreckt. An dem spannungslos aufbewahrten, geschrumpften Faden bzw. Fadenbündel wird nach 30 Minuten die Länge I^ unter gleicher
Vorspannung bestimmt. Der Kochschrumpf K in Prozenten wird dann berechnet nach der Gleichung:
. - lv
. 100
1A
Durch gemeinsame Verarbeitung solcher erfindungsgemäß hochschrumpfenden Fasern mit ausgesohrumpften Fasern lassen sich auf dem Polwarensektor nach entsprechender Heißwasser- oder Dampfbehandlung Stufenpltische mit Polhöhenunterschieden bis 50 $ gewinnen, während sich auf dem Gebiet der Pelzimitationen Fertigwaren mit relativ kurzem
Unterpol herstellen lassen. Besonderes Interesse finden
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die hochschrumpfenden Fasern auch für die Herstellung von Hochbauschgarnen.
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to
Beispiel 1:
Ein Mischpolymerisat aus 94 Gew.-# Acrylnitril, 5,5 Gew.-i»
Acrylsäuremethylester und 0,5 Gew.-# m-Methacryloylaminodiphenyldisulfimid vom K-Wert 84,51 ι wird aus 26,5 gewichtsprozentiger Dimethylformamidlösung nach dem Trockenspinnverfahren mit einer Abzugsgeschwindigkeit von
338 m ' min"1 zu einem Spinnfadenbündel mit H 000 Einzelfäden vom Titer 8,5 den versponnen. Jeweils 5 kg dieses
Spinnbandes, das 16,4 ^ Dimethylformamid enthält, werden spannungslos in einen gelochten Metallbehälter gelegt, der
dann in eine Druckkammer gesetzt wird. Die mit Heißwasser umspülte Druckkammer wird evakuiert. Sofort anschließend
wird 3 Minuten lang gesättigter Wasserdampf in die Druckkammer eingeführt, wobei die in der Tabelle I angegebenen
Temperaturen erreicht werden. Das dabei schrumpfende Spinnband wird durch nachfolgende Evakuierung der Druckkammer
teilweise getrocknet und unter 100 0C abgekühlt.
Danach wird das gedämpfte Spinnband kontinuierlich in einem Wasserbad von 5 m Länge bei 75 0C auf 220 1>
der Ausgangslänge verstreckt, mit Wasser von 50 0C nachgewaschen,
mit einer antistatischen Präparation versehen und in einem Trommeltrockner bei 65 ° bis 70 0C getrocknet. Zur
bestimmt nach Plkentscher, CelluLoeechemis 21» 58 (1952)
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Faserhereteilung wird das verstreckte Fadenbündel einer Stauchkräuselung unterworfen und zu Fasern von 120 ma
Länge geschnitten.
Einzelheiten über den angewandten absoluten Dampfdruck«
Temperatur, Schrumpf des Spinnbandes, Kochechrumpf der erfindungsgeaäeen Faser und deren Feuchtigkeit sind der
Tabelle I zu entnehmen.
Als Vergleich wird unter Beispiel 1f der Kochschrumpf der Faser eines ungeschruapften, aber in gleicher Weise
nachbehandelten Spinnmaterials angegeben.
1 no hi 3 / -.;. /.
Tabelle I;
il > |
7erauchs-Nr. | 1a | 1b . | 1c | 1d | 1e | 1f (Vergleich) |
absoluter Druck des Dampfes ? in der Druckkammer (kp/cm ) |
1,5 | 1,9 | 2,3 | 2,5 | 3,0 | _ | |
Temperatur in der Druckkammer (0O ) |
110 | 118 | 124 | 129 | 133 | _ | |
Schrumpf des Spinnbandes in der Druckkammer (#) |
10,7 | 12,7 | 13,8 | 14,0 | 14,2 | ||
_> | Kochschrumpf der Paser (#) | 48,0 | 48,3 | 50,5 | 51,0 | 52,0 | 35,0 |
O co OO **· |
Feuchtigkeit der schrumpf fähigen Faser {$>) |
8,4 | 7,7 | 8,3 | 8,1 | 7,4 | 8,6 |
CD O CO Κ»
GO
Beispiel 2:
Das in Beispiel 1 beschriebene Spinnfadenbündel mit H Einzelfäden vom Titer 8,5 den wird in kontinuierlicher Arbeitsweise durch ein Wasserbad mit einer Temperatur von
50 0C geführt und zwischen einem Walzenpaar so abgequetscht,
daß die Wasserbeladung, bezogen auf das Polymerisat, 60 bis 65 i>
beträgt. Anschließend wird das Spinnfadenbündel auf einem endlosen Band spannungslos bei 135 bis HO 0C
durch einen Heizschrank geführt. Das Spinnfadenbündel schrumpft dabei um 10 ^.
Anschließend wird das geschrumpfte Spinnfadenbündel in Wasser ser von 75 0C auf 220 # der Ausgangslänge verstreckt, bei
50 0C mit Wasser nachgewaschen, mit einer antistatischen
Präparation versehen und bei 65 bis 70 0C getrocknet. Das
endlose Fadenbündel wird in einer Stauchkräuselkammer bei
50 0C gekräuselt und zu Fasern der Schnittlänge 120 am geschnitten.
Zum Vergleich wird ein nicht geschrumpftes Spinnfadenbtindel in gleicher Weise nachbehandelt.
Zur Prüfung der Verwendbarkeit der Faser in Hochbauschgarnen wird in Reinausspinnung ein Garn von Nm 24/1 und
T/m 320z hergestellt und der Kochschrumpf des Garnes bestimmt. Bei der Garnausspinnung liegt der Kochschrumpf des
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Garnes stets etwas höher als der Kochschrumpf der eingesetzten Paser.
Kochschrumpf der Pasern |
geschrumpftes und nachbehandeltes Spinnfadenbündel |
50,9 * | Kochschrumpf des Garnes von Nm 24/1 und T/m 32Oz |
herkömmlich nach behandeltes Spinnfadenbündel |
34,5 * | 56,7 | |
37,8 |
3:
Die 22,5 gewichtsprozentige Dimethylformamidlösung eines
100 #igen Acrylnitrilpolymerisates (K-Wert 89) wird »nter
Zusatz von 0,5 i> Titandioxid (bezogen auf Polymerisat) nach
dem Trockenspinnverfahren mit einer Abzugsgeschwindigkeit von 300 m * min"" zu einem Spinnfadenbündel mit 3 600 Einzelfäden
vom Titer 11,6 den versponnen. In kontinuierlicher Arbeitsweise wird das Spinnfadenbündel durch ein Wasserbad
von 45 0C geführt und durch ein Walzenpaar auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 50 - 55 #, bezogen auf das Polymerisat,
abgequetscht. Anschließend wird das Band in 3 Minuten unter freien Schrumpfbedingungen bei 140 bis 145 0C durch
einen Heizschrank geführt. Das Spinnfadenbündel schrumpft dabei um 12 %.
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Dae geschrumpfte Spinnfadenbündel wird in einem Wasserbad
bei verschiedenen Temperaturen und unterschiedlichen Streck verhältnissen verstreckt, mit einer antistatischen Präparation
versehen und bei 65 bis 70 0C getrocknet. Die Temperatur
der Streckwanne, das Streckverhältnis und der Koclischrumpf
der Fäden sind der Tabelle III zu entnehmen.
Als Vergleich wurde ein unbehandeltes Spinnfadenbündel bei 85 0C unter gleichen Streck- und Trockenbedingungen behandelt.
III:
erfindungsgemäß ge schrumpfte und nach behandelte Spinnfäden |
85 oc | herkömmlich nach behandelte Spinn fäden (Vergleich) |
|
Strecktemperatur | 75 0C | Kochschrumpf | 85 0C |
Streckverhältnis | Kochschrumpf | 42,0 * | Kochschrumpf |
1 : 1,9 | 41,0 # | 42,5 * | 27,5 * |
1 : 2,2 | 43,5 io | 43,0 * | 27,7 # |
1 : 2,5 | 44,2 # | 26,5 * | |
Beispiel 4:
Die Lösung eines Mischpolymerisats aus 63 Gew.-$>
Acrylnitril, 35 Gew.-^ Vinylidenchlorid und 2 # m-Methacryloylamino-di-
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phenyldisulfimid in Dimethylformamid (Feststoffgehalt der
Lösung 35 Gew.-^) wird nach dem Trockenspinnverfahren mit
einer Abzugsgeschwindigkeit von 360 m ' min" zu einem Spinnfadenbündel mit 5 600 Einzelfäden vom Titer 8,5 den
versponnen. Jeweils 5 kg dieses Spinnbandes, das 14,8 Gew. Dimethylformamid enthält, werden spannungslos in einen
gelochten Metallbehälter abgelegt. In einer Druckkammer wird mit einem Abstand von 5 Minuten das in den Metallbehältern
lagernde Spinngut bei einem Druck von 2 kp/cm absolut zweimal 3 Minuten lang mit Sattdampf behandelt.
Das dabei um 5,7 % schrumpfende Spinnband wird durch nachfolgende Evakuierung der Druckkammer getrocknet und unter
100 0C abgekühlt.
Das gedämpfte Spinnband wird kontinuierlich in einem Wasserbad bei 75 0C auf 190 bzw. 220 1° der Ausgangslänge
verstreckt, bei 50 0C mit Wasser nachgewaschen, mit einer
antistatischen Präparation versehen und bei 65 ° bis 70 0C getrocknet.
Verstreckung, Kochschrumpf der erfindungsgemäß hergestellten Fäden und deren Feuchtigkeit sind im Vergleich mit
herkömmlich hergestellten schrumpffähigen Fäden in Tabelle
IV zusammengefaßt.
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Tabelle IV:
erfindungsgemäß geschrumpftes und nachbehandeltes Spinnfadenbündel |
herkömmlich nach behandeltes Spinnfadenbündel (Vergleich) |
|
absoluter Druck des Dampfes in der Druckkammer |
2 kp/cm | |
Verstreckung auf # der Ausgangslänge |
190 220 | 190 220 |
Kochschrumpf der Fäden |
48,8 52,5 | 37,5 39,4 |
Feuchtigkeit der Fäden # |
8,3 6,2 | 9,3 10,4 |
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung hochschrumpfender Fäden, Fadenbündel
und Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten bzw.
-miechpolymerisaten mit mindestens 50 Gewichtsprozenten an polymerisiertem Acrylnitril und deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach dem Trockenspinnprozeß hergestellten Spinnfäden oder Spinnfadenbündel in Gegenwart von Wasserdampf - gegebenenfalls unter Druck Temperaturen von 100 bis 180 0C aussetzt und anschließend bei Temperaturen unter 100 0C verstreckt und trocknet .
-miechpolymerisaten mit mindestens 50 Gewichtsprozenten an polymerisiertem Acrylnitril und deren Mischungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die nach dem Trockenspinnprozeß hergestellten Spinnfäden oder Spinnfadenbündel in Gegenwart von Wasserdampf - gegebenenfalls unter Druck Temperaturen von 100 bis 180 0C aussetzt und anschließend bei Temperaturen unter 100 0C verstreckt und trocknet .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach dem Trockenspinnprozeß gewonnenen Spinnfäden oder Spinnfadenbündel mit Sattdampf unter einem
Druck von 1,5 bis 4,0 kp/cm2 absolut behandelt.
daß man die nach dem Trockenspinnprozeß gewonnenen Spinnfäden oder Spinnfadenbündel mit Sattdampf unter einem
Druck von 1,5 bis 4,0 kp/cm2 absolut behandelt.
3· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die nach dem Trockenspinnprozeß gewonnenen
Spinnfäden oder Spinnfadenbündel in einer Heißdampfatmosphäre bei 110 bis 160 0C behandelt.
daß man die nach dem Trockenspinnprozeß gewonnenen
Spinnfäden oder Spinnfadenbündel in einer Heißdampfatmosphäre bei 110 bis 160 0C behandelt.
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