DE16538C - Garbenbindvorrichtung und sonstige Neuerungen an der ORENDI'schen Mähmaschine - Google Patents

Garbenbindvorrichtung und sonstige Neuerungen an der ORENDI'schen Mähmaschine

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DE16538C
DE16538C DE188116538D DE16538DD DE16538C DE 16538 C DE16538 C DE 16538C DE 188116538 D DE188116538 D DE 188116538D DE 16538D D DE16538D D DE 16538DD DE 16538 C DE16538 C DE 16538C
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G. ORENDI in Leschkirchin Siebenbürgen
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01DHARVESTING; MOWING
    • A01D37/00Reaper-binders
    • A01D37/04Reaper-binders conveying the stalks in vertical position

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Binders And Loading Units For Sheaves (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In Bezug auf den Schnitt des Getreides und das Zusammentragen und die Sammlung der geschnittenen Halme hält sich vorliegende Construction an die durch die Patente No. 4741 und 8533 geschützten Anordnungen.
Neu ist die Art, die im Fangraum angesammelten Halme (insbesondere bei Maschinen mit gröfserer Schnittbreite) durch einen entsprechenden Mechanismus entweder die im Fangraum, der Maschine angesammelten Halme zur Garbe zu' binden und die fertige Garbe abwerfen zu lassen, oder, für den Fall, dafs man das Getreide nicht sofort gebunden haben will, durch einen anderen Mechanismus die geschnittenen Halme auf den Acker ablegen zu lassen.
Auf den beiliegenden Zeichnungen zeigt:
Fig. ι einen verticalen Längsdurchschnitt der zur Anbringung des Garbenbinders geeigneten Maschine;
Fig. 2 einen Grundrifs mit theilweise weggenommen gedachter Trommel, um das Gerüst deutlich zu zeigen;
Fig. 3 einen Querdurchschnitt;
Fig. 4 eine Seitenansicht;
Fig. s eine Ansicht des Garbenbinders von der Rückseite der Maschine;
Fig. 6 einen Grundrifs desselben;
Fig. 7 bis 12 Details des Garbenbinders;
Fig. 13 bis 15 einen Aufrifs, Grundrifs und ein Detail einer Vorrichtung, um durch eine Schnecke die Halme in Schwaden auf dem Felde abzulegen;
Fig. 16 und 17 einen zu gleichem Zweck dienenden Apparat, bei welchem das Ablegen mittelst eines mit Greifarmen versehenen endlosen Bandes bewirkt wird.
In Beziehung auf die Maschine, wie solche die Fig. 1 bis 4 darstellen, mag zunächst bemerkt werden, dafs deren Entfernung vom Boden gröfser gewählt ist als bei den früheren Maschinen, damit bei Unebenem Terrain die Zinken des Kammes nicht so leicht Gefahr laufen, in den Boden zu fassen. Auch kann die Maschine innerhalb gewisser Grenzen höher oder tiefer gestellt werden. Um eine weitere Sicherheit gegen das Eindringen des Kammes in den Boden zu haben, ist die Rolle L angebracht, welche aber auf ebener Fläche die Erde nicht zu berühren braucht. Auch könnte man vorn an der Maschine, in der Linie der Halmtheiler, je eine um eine verticale Axe drehbare und mit einer Tragfeder versehene Rolle anbringen, welche auch auf ebenem Boden mit zum Tragen der Last dienen würden.
Damit durch den Schub des eingespannten Pferdes ein Ueberkippen der Maschine nach vorn nicht so leicht erfolgen könne, ist der Befestigungspunkt der Deichsel oder Gabel so tief gelegt als möglich.
Die Raffarme an der Trommel sind nicht vollständig in der Zeichnung angegeben, und es wird dieserhalb auf die zum Haupt-Patent gehörende Beschreibung verwiesen. Oberhalb der Trommel sind Leitschienen M angebracht,
welche gewissermafsen eine Fortsetzung der Trommel nach oben hin bilden, und sowohl als Führung für die Halme, wie als Schutzwand für die Riemenrolle IST etc. dienen. Auch kann für langes Getreide die rechtsseitige Aufsenwand der Maschine noch durch entsprechende Schienen erhöht werden.
Zur Aufnahme des Garbenbinders dient der auf den Längsbalken K der Maschine befestigte und in geeigneter Weise abgestützte Rahmen G. In diesem selbst sind die beiden verticalen Wellen A und B gelagert, Fig. 5 und 2, während die Lager der Welle C seitwärts an demselben angebracht sind. B ist die Antriebswelle des Bindeapparats. Dieselbe ist mit fester Riemscheibe α und loser Scheibe al versehen und erhält ihre Bewegung mittelst gekreuzten Riemens von der Riemenrolle JV aus, welche innen Kupplungszähne besitzt, die in correspondirende Zähne an der Nabe der Trommel P eingreifen. O ist eine Feder,-welche die Zähne der Rolle JV mit denen der Nabe in Eingriff hält. Diese Einrichtung verhindert, dafs bei etwaiger Rückwärtsdrehung der Maschinentrommel P der Bindeapparat in unrichtige Bewegung gesetzt wird. Zur Verschiebung des Riemens von der losen Scheibe al auf die feste a, oder umgekehrt, dient ein zur Handhabung seitens des Führers bequem angebrachter Hebel, welcher aber in der Zeichnung nicht, angegeben ist.
Der Garbenbinder selbst ist in Fig. 5 bis 12 in gröfserem Mafsstabe dargestellt. Wie daselbst ersichtlich, wird die Bewegung von der Welle B auf die Welle A durch die Stirnräder b und b1 übertragen. Das "Verhältnifs der Durchmesser der vier Stücke: der Riementrommel JV, der Riemscheibe α und der Stirnräder und P ist danach zu bemessen, auf wie viele Touren der Maschinentrommel P eine Garbe gebunden werden soll und wie oft die Prefsarme g1 g1 während der Bildung der Garbe die Halme zusammenschieben und -pressen sollen.
Nehmen wir beispielsweise an, dafs bei sechs Touren der rotirenden Trommel eine zu einer Garbe genügende Menge Getreide geschnitten wird (wenn z. B. die Schnittbreite der Maschine 150 cm beträgt und die Trommel bei einer Umdrehung der 70 cm im Durchmesser messenden Fahrräder fünfzehn Touren macht), so wird das Verhältnifs der Durchmesser des Kuppluhgsstückes und der Riemscheiben α und a1 mit ι : 2, der Stirnräder b1 und b mit 1:3 zu nehmen sein, so dafs in diesem Falle bei sechs Touren der rotirenden Trommel die Welle A sich einmal dreht und damit eine Garbe abgebunden wird, während in derselben Zeit die Welle B drei Umdrehungen macht und dadurch die Prefsarme dreimal die Halme zusammenschieben. Diese Verhältnisse können selbstverständlich nach Bedarf durch Anstecken von Stücken mit einem anderen Durchmesserverhältnifs jederzeit geändert werden.
An der Welle B ist weiter aufgekeilt das Kronrad c, welches einen nur zu einem Theile gezahnten Kranz hat. Dann ist weiter an der Welle B lose aufgesteckt der Arm Ζ*1 des Schiffchens D, Fig. 5 und 6 (derselbe ist, genauer genommen, über eine von der Führungsplatte E emporstehende und die Welle B umfassende Nabe gesteckt).
Durch die in der Scheibe g angebrachte Curvennuth und die mittelst eines Zapfens in diese Nuth eingreifende Stange d wird ■ das Schiffchen zur geeigneten Zeit vorgestofsen ■ und wieder zurückgezogen. Der Vorstofs des Schiffchens erfolgt unmittelbar, nachdem die Prefs^ arme ihren Weg, nach den oben angenommenen Verhältnissen, zum dritten Male angetreten haben, indem diese durch ihr Vorangehen dem Schiffchen eine Bahn zum bequemeren Durchgang durch die geschnittenen Halme öffnen. In der vorgeschobenen Stellung steht das Schiffchen so lange still, bis der in demselben angebrachte Bindearm F die Bindedrähte zusammengedreht und abgeschnitten, d. h. die Garbe gebunden hat, und wird dann wieder zurückgezogen.
Daher ist die Nuth in der Scheibe g so gestaltet, dafs der den Vorstofs des Schiffchens bewirkende Theil der Nuth mittelst der Stange d das Schiffchen längstens während der Dauer des ersten Sechstels der Zeit, welche von dem durch die Prefsarme auf ihrer dritten Tour bewirkten Abschlufs einer Garbe bis zu demselben Abschlufs der nächsten Garbe gerechnet ist, vorstöfst und in der vorgeschobenen Stellung auch erhält, wogegen, während der noch übrigen Dauer derselben Zeit, das Schiffchen zurückgezogen und alsdann in der zurückgezogenen Stellung erhalten wird.
Die bereits erwähnte Führungsplatte E, Fig. 5, ruht auf den an den Wellen ABC durch Stellschrauben festgehaltenen Stellringen hhlh^, Fig. 5, während die Wellen selbst lose durch die Platte hindurchgehen. Diese Platte bietet durch einen auf derselben befindlichen emporstehenden Bogen dem Schiffchenarm d1 die erforderliche Stütz- und Gleitbahn. Schliefslich dienen die an ihr angebrachten Arme r und s zur Führung des einen Bindedrahtes, von dem später die Rede sein wird.
Im Schiffchen D liegt der Bindearm F, Fig. 6 bis 9, der durch das Excenter i, Fig. 7 und 9, bewegt und durch die mit Gelenk angesetzte Führungsstange k, Fig. 6 und 7, geführt wird, so dafs die Spitze des Bindearmes die erforderliche Bewegung macht, nämlich einen Kreis bezw. eine geschlossene Curve beschreibt.
Gedreht wird das Excenter z, indem das Kronrad c in den auf eingelassenem Keil ver-
schiebbar aufgesteckten Trieb /, Fig. 5, 6 und 8, eingreift und die dadurch erzeugte Drehung der Welle m durch das Vorgelege η ό auf das Excenter i übertragen wird.
Es erscheint genügend, wenn die Spitze des Bindearmes, d. i. der Bindekopf, einen Kreis von ca. ι cm Halbmesser etwa sechsmal beschreibt und also sechsmal die Bindedrähte, welche von den Spulen H und J kommen, mit sich herumführt und zusammendreht. (Ganz genau genommen erhalten die Bindedrähte nicht sechs volle Zusammendrehungen, da dieselben während der sechsten Zusammendrehung, d. i. während der sechsten Tour des Bindekopfes, durchschnitten werden.)
■." Während das Schiffchen in seiner zurückgezogenen Stellung steht, geht das Kronrad c zweimal über den Trieb /. Damit diese beiden Male kein unnöthiger Eingriff erfolge, ist die Spiralfeder p über die Welle m gesteckt, durch welche, wenn das Schiffchen zurückgezogen ist, der Trieb / entsprechend zurückgeschoben und somit ausgerückt wird. Erst beim Vorstofs des Schiffchens wird durch die auf der Führungsplatte E angebrachte emporstehende schräge Fläche q, Fig. 6 und 8, der Trieb / nicht nur so weit vorgeschoben, dafs der Eingriff zwischen c und / erfolgt, sondern auch so lange in dieser Stellung festgehalten, als der Eingriff stattfinden soll. Statt der festen, schrägen Fläche q könnte auch zur Verminderung der Reibung eine um einen verticalen Stift drehbare Scheibe . angewendet werden, deren Peripherie alsdann analog der Fläche q wirken würde.
Gebunden wird die Garbe mit ausgeglühtem Eisendraht, und zwar wird das Band aus zwei Drähten hergestellt, ähnlich einem geknoteten Stroh- Garbenbande.
Der eine Draht kommt von der Spule H, welche an der Mittelsäule der Rückwand des Fahrgestells befestigt ist, und wird geführt in den Oehren der beiden schon erwähnten Führungsarme r und s. Der zweite Draht kommt von der Spule J, welche sich an der Säule der rechten Seitenwand des Fahrgestells befindet, und wird geführt in einem am Spulenhalter selbst angebrachten Ohr und von der Stange/. Letztere dient dazu, den Draht in einer solchen Lage zu halten, dafs das Schiffchen denselben zu erfassen vermag.
Die dergestalt in den Fangraum der Maschine hineingeführten Drahtenden werden beim Beginn der Arbeit von Hand zusammengedreht und aus ihnen eine Bucht gebildet, in welche die geschnittenen Halme durch die Raffarme hineingeschoben werden. Dann fassen periodisch die Prefsarme gl, Fig. 5, die im Fangraum stehenden Halme, oberhalb und unterhalb des dieselben zum Theil umschlingenden Drahtbandes eingreifend, und schieben sie tiefer in den Fangraum hinein, dadurch zugleich die Drähte von ihren Spulen nachziehend.
Sobald die Prefsarme zum dritten Male in die Halme eingreifen, wird,, denselben nachfolgend, das Schiffchen durch die Halme gestofsen, und werden dadurch die zur Bildung einer Garbe bestimmten Halme von den· nachfolgenden, zur Bildung der nächsten Garbe ■bestimmten, geschieden.
Bei diesem Vorstofs des Schiffchens trifft der in demselben befindliche, nach den in vorstehendem beispielsweise angenommenen Mafsen,· mit seiner Spitze 1 cm aus dem Schiffchen vorstehende Bindearm, indem er nahe vor der Führung s vorübergeht, den von H kommenden Draht, nimmt denselben in seiner gabelförmigen Oeffnung auf, geht, indem der Draht sich von seiner Spule weiter abwickelt, seinen Weg weiter und trifft, wieder nahe vor der Führung des zweiten, von J kommenden Drahtes vorbeigehend, auf diesen und nimmt denselben ebenfalls in seiner gabelförmigen Oeffnung auf. Da beide Spulen mit Bremsen versehen sind, so zieht sich der Draht bei dem Vorwärtsgang des Schiffchens fest um die Garbe. Hierauf schliefsen sich die an beiden Seiten des Schiffchens angebrachten Haken t, Fig. 5, 10 und n, indem sie mit ihrem unterhalb des Schiffchens hinabreichenden Theil an den Führungsarm s E stofsen, und ergreifen damit auch ihrerseits die in der Gabel des Bindekopfes liegenden Drähte.
Indem das Schiffchen seinen Weg noch ein Stückchen weiter fortsetzt, während die Haken t mit ihrem umgebogenen Ende am Arm s sich festhalten und so der Bewegung des Schiffchens nicht weiter folgen können, werden die Bindedrähte zu beiden Seiten des Schiffchens angehalten und dadurch zumckgebogen, und zwar hat diese Bewegung so viel zu betragen als der Halbmesser des Kreises, den der Bindekopf bei seiner demnächst beginnenden Bewegung beschreibt, d. i. nach obiger Annahme ι cm.
Die Haken t müssen sich nicht nur in dem angegebenen Mafse am Schiffchen zurückschieben lassen, sondern auch nach gethaner Arbeit des Bindekopfes und beim Zurückgehen des Schiffchens sich öffnen, um die Drähte freizugeben, und müssen dann zu neuer Arbeit sich einstellen, d. i. geöffnet, entsprechend wieder verschieben. Dazu ist folgende Einrichtung getroffen: Die Haken sind mit ihren Bolzen in einem Schlitz von entsprechender Länge, Fig. 10 und 11 (nach gemachter Annahme 1 cm), in der Seitenwand des Schiffchens so eingesetzt, dafs der Bolzen sich leicht vor- und rückwärtsschieben läfst, aber sich nicht drehen kann. Am Bolzen selber ist der Haken derart eingesetzt, dafs er sich nur um einen Bogen von der zum Schliefsen und Oeffnen des Hakens erforderlichen Länge drehen kann.
Hinter dem Haken an der Seitenwand des Schiffchens befindet sich eine Feder u, deren; Ende an dem Haken befestigt ist oder in denselben eingreift, und die derart gespannt ist, dafs sie sowohl einen Druck vertical gegen den Haken, als einen Zug in der Längenrichtung desselben ausübt.
Sobald beim Zurückgehen des Schiffchens der untere Theil des Hakens nicht mehr am Arm s E anliegt, bewirkt diese Feder das Oeffnen und Sichaufstellen des Hakens, sowie gleichzeitig das Vorwärtsschieben desselben.
Indem endlich der Bindearm F seine Bewegung macht und die mit der beschriebenen, als Kurbel wirkenden Ausbiegung versehenen Drähte mit sich herumführt, findet die beabsichtigte Zusammendrehung der beiden Drähte, und zwar gleichmäfsig nach beiden Seiten hin, statt, so dafs einerseits die Garbe gebunden, andererseits die Bucht zur Aufnahme der für die nächste Garbe bestimmten Halme gebildet wird.
Es erübrigt noch, die Drähte mitten zwischen den Stellen, an denen dieselben zusammengedreht sind, zu durchschneiden.
Zu diesem Zweck ist im Bindekopf eine Drahtscheere angebracht, deren einer Arm stationär ist und von einem Backen des Bindekopfes selber gebildet werden kann. Der andere, bewegliche Arm steht in fester Verbindung mit dem gezahnten Scheibchen v, Fig. 7, in welches die vom Excenter ι, Fig. 6, bewegte Klinke n> stöfst und damit das mit Sperrzähnen versehene und also nur nach einer Seite drehbare Scheibchen und damit den mit demselben verbundenen Scheerenarm bewegt. Für die Ausführung empfiehlt es sich, zwei bewegliche Scheerenarme xx und yl an das Scheibchen ν anzusetzen, wie in Fig. 7 dargestellt ist, so dafs schon bei der halben Umdrehung des (nach den bisherigen Annahmen) dann mit zwölf Zähnen versehenen Scheibchens der Schlufs der Scheere erfolgt.
Sobald der letzte Zahn des Rades c über den Trieb / gegangen ist, wird der Bindearm durch die Spiralfeder x, Fig. 6 und 7, in die für seine nächste Arbeit erforderliche Stellung eingestellt, d. i. entsprechend vorgestreckt.
Schliefslich ist das Schiffchen D durch ein vorn spitz zulaufendes Dach Q1 Fig. 12, in der Weise zu überdecken, dafs die Bindedrähte ungehindert in die gabelförmigen Oeffnungen des Bindekopfes und des Schiffchens eintreten und alle Theile des Bindearmes ungehindert functioniren können, während das Dach ein störendes Eintreten von Aehren und Halmen in die arbeitenden Theile abwehrt.
Nachdem die Drähte durchschnitten sind, wirken die Prefsarme auf die in demselben stehende, fertig gebundene Garbe als Abwerfer, indem sie die Halme für eine neue Garbe in , dem Fangraum der Maschine verschieben und • somit die gebundene Garbe durch die den Fangraum von aufsen umschliefsenden federnden, infolge des auf sie wirkenden Druckes sich öffnenden Bänder hinausschieben und auf den Acker abwerfen. .
Die Einrichtung der oft erwähnten Prefsarme g1 g1, Fig. 6 und 7, ist folgende:
Die verticale Welle C ist in geringer Höhe über ihrem unteren Ende mit einer als Kurbel wirkenden Ausbiegung versehen, an welcher sie durch die Zugstange g mit dem an der Welle B sitzenden Excenter ζ verbunden ist.
Der Kurbelarm der Wellkröpfung an C ist gröfser als die Excentricität des Excenters an B, so dafs also der Welle C nur eine, um einen Winkel von etwa 1200 hin- und hergehende, also schwingende Bewegung ertheilt wird.
An der Welle C sind angesetzt zwei oder auch mehr, zum Theil über, zum Theil unter der Ebene, in der das Schiffchen sich bewegt, stehende Arme g1. Jeder dieser Arme besteht aus-zwei Stücken, einem kürzeren Stück, das an der Welle festsitzt und dessen Länge dadurch bestimmt ist, dafs dasselbe bei der Bewegung der Welle C die Grenzlinie, welche durch die Abfangafme u gezogen ist, nicht überschreitet, d. h. nicht bis in die im Fangraum stehenden Halme hineinreichen darf. An diesem Stück ist ein zweites, nahezu doppelt so langes Stück derart mit Gelenk und darin eingelegter Feder angesetzt, dafs beide Stücke gleichsam ein gerades, steifes Stück bilden, wenn die Welle C in der Richtung sich bewegt, dafs die Arme in die Halme arbeitend eingreifen, dagegen, sobald die Welle C in umgekehrtem Sinne sich bewegt, also die Arme zurückgehen, das vordere Stück sich zurücklegt und so der Prefsarm sich aus den inzwischen in den Fangraum hmeingetretenen Halmen bequem herauszieht. Sobald aber die Spitze des ganzen Armes bis über die durch die Abfangarme gebildete Grenze sich zurückgezogen hat, streckt die im Gelenk eingelegte Feder den Prefsarm wieder für die neue Arbeit gerade.
Da es bei verschiedener Länge des Getreides nöthig wird, auch das Garbenband in verschiedener Höhe über den Enden der Halme um die Garbe zu legen, so ist der ganze Garbenbinder so eingerichtet, dafs die an der Arbeit des Bindens unmittelbar betheiligten Theile entsprechend gehoben und gesenkt werden können. Die Führungsplatte E wird mit den Stellringen h Ä1 Ji2, auf denen sie ruht, höher oder tiefer an den Wellen ABC angelegt. Im Zusammenhang damit wird das Schiffchen entsprechend mit gehoben oder gesenkt und die Scheibe g, die Stange d und das Rad z werden entsprechend angekeilt und die Spulen H und J in erforderlicher Höhe befestigt.
Die wesentlichsten Stücke des Garbenbinders,. die Wellen ABC, können auch in einen Rahmen derart montirt werden, dafs der ganze Garbenbinder nach Belieben einer Maschine zugefügt und wieder von derselben entfernt werden kann.
Im Zusammenhang mit der Höher- und Tieferstellurig' des Garbenbinders werden auch die Prefsarme' höher oder tiefer an ihrer Welle festgemacht. Endlich müssen auch die Abfangarme verstellt werden können, da das Schiffchen immer zwischen zweien derselben bequem mufs hindurchgehen können. Um nun für die Abfangarme möglichst viele Verstellungen möglich zu machen, mufsten denselben mehr Punkte an der Mantelfläche der rotirenden Trommel geboten werden, an denen dieselben hinter die von den Raffarmen geführten Halme greifen können. Dies wurde erreicht, indem der Trommel die stufenförmig abgesetzte Gestalt gegeben wurde. Bei diesem Bau der Trommel kann dieselbe aus leichtem Material, z. B. aus selbst ziemlich dünnem Blech, hinreichend stark hergestellt werden. Die Messerhalter bilden am einfachsten Läppen, welche am Schwungreif, d. i. am unteren. Rand der Trommel vorspringen.
Die Raffarme werden mit ihrem kürzeren Gelenkstück in entsprechender Höhe an die senkrechten Treppenwandstücke angeschraubt.
Noch ist übrig, den Zweck der gleich anfangs erwähnten, lose auf die Welle B aufgesteckten Riemscheibe «' anzugeben. Es ist unter Umständen erforderlich, den Bindeapparat zeitweilig aufser Thätigkeit zu setzen, z. B. wenn die Maschine über Fehlstellen des Ackers geht, wo eine gröfsere Zahl von Touren der rotirenden Trommel erforderlich ist, um eine volle Garbe zu schneiden. In diesem Falle wird in der gebräuchlichen Weise mittelst Hebels der Treibriemen von der Scheibe α auf die lose Scheibe a1 für so lange übergeführt, als der Bindeapparat eben unthätig bleiben soll. Diese Einrichtung zu einer solchen zeitweiligen Aufserbetriebstellung des Bindeapparates wurde auch mit Rücksicht auf ein leichtes Anfahren der Maschine getroffen. An der in einer, wenn auch nur kurzen, Distanz vor den abzuerntenden Halmen aufgestellten Maschine wird zuerst die rotirende Trommel mit der Hand angetrieben, so dafs die Zugthiere zuerst nur den Widerstand, den die Fahrräder bieten, zu überwinden haben. Indem die Maschine dann in die Halme tritt, wächst das Krafterfordernifs für den Schnitt und die Zusammentragung der geschnittenen Halme. Indem man schliefslich den Treibriemen auf die arbeitende Scheibe a überführt, wird damit jetzt erst das Krafterfordernifs auf seine volle Höhe erhoben. Eine solche allmälige Steigerung der Anforderung an die Kraftleistung der Zugthiere ist aber für das willige Angehen derselben von entscheidender Bedeutung. : ',.■■'
Den Hebel zur Ueberführüng des' Treibriemens von einer Riemscheibe ' auf die andere wird der Führer der Maschine .am bequemsten, handhaben, wenn entweder für denselben ein Sitz auf der Mitteldeichsel■- der für zwei Zugthiere eingerichteten Anspannvorrichtung errichtet wird, oder wenn derselbe auf einem der Zugpferde reitet. Für diesen letzteren Fall empfiehlt es sich, die ganze Arbeit der Maschine von der rechten auf die linke Seite derselben zu verlegen, d. h. die rotirende Trommel (von oben gesehen) nicht . mit, " sondern entgegen dem Zeiger der Uhr umlaufen zu lassen und dementsprechend auch alle übrigen Theile anzuordnen, indem dann . der Führer der Maschine auf dem Sattel nicht nur alle arbeitenden Theile der Maschine, sondern auch den abzuerntenden Ackerstreifen viel besser übersehen kann.
Eine Erhöhung der rotirenden Trommel zur Arbeit in langem Getreide durch einen aufgesetzten Blechhut ist bei Anwendung des Garbenbinders wegen des Treibriemens unausführbar. Es wird daher in diesem Falle zum Schütze der Riemenrolle JV, des Treibriemens und des Getriebes des Bindeapparates gegen das Eintreten von Aehren und Halmen eine Blechwand, welche von der Seitenwand des Fahrgestells links an der verticalen Triebstange der rotirenden Trommel vorbei bis auf das Endsäulchen des Fahrgestells rechts geht, aufgestellt oder, wie in der Zeichnung angegeben ist, eine Zahl in derselben Art gezogener, über einander stehender, als Abwerfer dienender Schienen, Fig. 3, oder Bänder M angebracht.
Bei der vermehrten Arbeit, welche der verticalen Axe der rotirenden Trommel beim Gebrauch des beschriebenen Garbenbinders aufgetragen wird, ist eine sichere Lagerung des unteren Endes dieser Axe um so dringender nothwendig. Dies wird erreicht, indem das untere Ende der genannten Axe, anstatt in dem früher angegebenen, auf der Radaxe sitzenden Spurlager, in einem auf dem verstellbaren Steg R angebrachten Stehlager eingelagert ist.
Wünscht man das geschnittene Getreide nicht sofort durch die Maschine zu Garben gebunden zu erhalten und will man dasselbe auch nicht von Hand ablegen, sondern soll dasselbe von der Maschine auf den Acker abgelegt werden, so dient hierzu der in den Fig. 13 bis 15 abgebildete Apparat. Derselbe besteht aus einer schräg gelagerten Schnecke S, welche auf die in der Zeichnung angegebene Art und Weise oder durch einen anderen Uebertragungsmechanismus von der Trommel P aus in Bewegung gesetzt wird. Nachdem die Halme von" den an der Trommel befindlichen Raffarmen zwischen die Abfangarme U und die Wand T geführt
worden sind, erfafst.die Schnecke dieselben und befördert sie zwischen . sich und der aus Blech oder aus einzelnen Schienen bestehenden Wand T1 weiter, bis sie schliefslich auf den Boden fallen. Die Halme werden somit in einer geordneten Schwade auf dem Acker abgelegt.
Wünscht man, dafs das Getreide in Häufchen abgelagert werde, um das nachträgliche Aufbinden desselben zu erleichtern, so kann man den in Fig. 16 und 17 dargestellten Apparat benutzen. Bei diesem findet das Forttransportiren des Getreides durch ein über Rollen laufendes endloses Band V statt, welches mit den Mitnehmerarmen W versehen ist. Diese Mitnehmer sind durch Lederscharniere mit Plättchen verbunden, die an dem Band festgenietet sind. Durch die Zahl der vorhandenen Mitnehmer und die Geschwindigkeit, welche man dem Band giebt, wird die Gröfse der abgelegt werdenden Häufchen bestimmt. Statt des Bandes V könnte auch eine Kette angewendet werden.
Schliefslich sei noch erwähnt, dafs das Gestell der Maschine ganz verkleidet oder wenigstens über den über die Ebene des Kammes emporstehenden Theil der Fahrräder ein Blechhelm aufgesetzt wird, damit von den Fahrrädern kein Schmutz auf den Kamm und die übrigen von den Messern bestrichenen Theile der Maschine geworfen werden kann.

Claims (5)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Bei dem vorstehend beschriebenen Garbenbinder die Combination folgender Theile:
    a) des periodisch durch die Curvenscheibe g vorwärts- und wieder zurückbewegten Schiffchens Z>;
    b) der am Schiffchen drehbar und verschiebbar befestigten Haken tt, welche beim Vorstofs des Schiffchens an die feste Schiene ί anstofsen und, indem sie dadurch zurückgehalten werden und sich schliefsen, die beiden Trümer des mit Halmen gefüllten Bindedrahtes erfassen und in dem gegabelten Ende des Schiffchens festgehalten, beim Zurückgehen des Schiffchens aber durch die Feder u wieder geöffnet und vorgeschoben, d. i. zur neuen Arbeit eingestellt werden;
    c) des in dem Schiffchen D befindlichen, am hinteren Ende geradlinig geführten und mit Feder χ versehenen Binde-' armes F, welcher bei vorgeschobener Stellung des Schiffchens von einem; durch Räderwerk getriebenen Excenter i in Bewegung gesetzt wird, so dafs sein gabelförmiges Vorderende die beiden (durch den Vorstofs des Schiffchens, das entsprechende Vorstehen des Vorderendes des Bindearmes und die Wirkung der Haken ή in Kurbelform gebogenen Trümer des Bindedrahtes· im Kreise herumführt und zusammendreht; während bei zurückgezogener Stellung des Schiffchens die Feder χ das Einstellen des Bindearmes für die neue Arbeit bewirkt; '
    d) der am Vorderende des Bindearmes befindlichen Abschneidevorrichtung, bestehend aus dem Schaltrad v, der. von dem Excenter i bewegten Schaltklinke w und den Messern x1 undjy1,-welche letztere die Drahttrümer in der Mitte zwischen den zusammengedrehten Stellen durchschneiden, wodurch einerseits die fertiggebundene Garbe abge-. trennt wird, während andererseits die. Enden des Bindedrahtes verbunden bleiben und so die zur Aufnahme. der Halme für die nächste Garbe erforderliche Bucht bilden.
  2. 2. In Combination mit dem unter 1. beanspruchten Garbenbinder die auf einer Kurbelwelle C befestigten Prefsarme g, welche durch ein auf die besagte Welle C wirkendes Excenter ζ in Bewegung gesetzt werden, um die Halme in den Fangraum und damit in die von dem Bindedraht gebildete Bucht zu pressen und schliefslich die gebundene Garbe abzuwerfen.
  3. 3. Die treppenartigen Absätze der rotirenden Trommel in Verbindung mit der sich gegen diese Absätze legenden Abfangarme.
  4. 4. In Combination mit der rotirenden Trommel P und dem Garbenbinder die als Halmführung dienenden Schienen M oder eine entsprechende Blechwand.
  5. 5. In Combination mit der mit rotirender Trommel versehenen Mähemaschine die zur Ablegung der Halme dienende Schnecke S oder ein mit Mitnehmern W versehenes Band bezw. Kette V und die zugehörige Führungswand T1.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DE188116538D 1878-06-19 1881-04-05 Garbenbindvorrichtung und sonstige Neuerungen an der ORENDI'schen Mähmaschine Expired DE16538C (de)

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