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Plattenpresse für die Herstellung von vergüteten Spanplatten Die Erfindung
bezieht sich auf eine Plattenpresse für die Herstellung von vergüteten, d.h. mit
Vergütungsdeckschichten versehenen, Spanplatten, Faserplatten u.dgl. Derartige Plattenpressen
sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und bestehen in Ihrem grundsätzlichen
Aufbau aus dem Pressengestell und eine oder mehrere Pressenetagen bildenden Pressenplatten
von zumeist mehr als 100 mm DI--.ke mit Bohrungen für ein Wärmeaustauschmedium.
Bei den bel:annten Plattenpressen dieser Art besitzen die Pressenplatten zumeist
im Bereich ihrer Mittelebene die gereihten
Bohrungen für das Wärmeaustauschmedium,
die an Verteilerkanäle und Sammelkanäle in bekannter Weise angeschlossen sind. Das
hat sich bewährt, wenn die Vergütung an fertiggepreßten Spanplatten, Faserplatten
u.dgl. erfolgt, die nach dem Fertigpressen mit den Vergütungsdeckschichten auf der
Ober- oder Unterseite versehen und, zumeist unter Zwischenschaltung von Glanzblechen,
in die Plattenpresse eingeführt werden. Arbeitet man so, so kommt man zu befriedigenden
Ergebnissen, wenn die Fressenplatten permanent oder auch im Rhythmus des öffnens
und Schließens der Presse beheizt, jedoch nicht besonders gekühlt werden.
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In neuerer Zeit ist (nach einem noch nicht zum Stand der Technik gehörenden
Vorschlag)vorgeschlagen worden, vergütete Spanplatten, Faserplatten u.dgl. aus lediglich
vorgepreßten Matten herzustellen, die mit den Vergütungsschichten versehen und In
der Plattenpresse fertiggepreßt werden. Arbeitet man hier mit den bekannten Plattenpressen,
so lassen sich optimale Vergütungseffekte nicht erreichen. Häufig ist der Verbund
zwischen den Vergütungsschichten und angeschlossenen Gutschichten der Spanplatten,
Faserplatten u.dgl. und dem Ubrigen Plattenwerkstoff nicht ausreichend. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, eine Plattenpresse für die Herstellung von vergüteten
Spanplatten, Faserplatten u.dgl. anzugeben, mit der es ohne weiteres möglich ist,
aus lediglich vorgepreßten Spanplatten, Faserplatten u.dgl. vergütete
Spanplatten,
Faserplatten u.dgl. aufZubatjen, die allen Qualitätsanforderungen genügen.
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Die Erl'indtizX# betrifft eine Plattenpresse für die Herstellung von
vergüteten Spanplatten, Faserplatten 11.dgl.., bestehend aus Pressengestell und
eine oder mehrere Pressenetagen bildenden Pressenplatten von mehr als
100 rmii Dicke mit Bohrungen für ein Wärmeatistauschmedium. Die Erfindung
besteht darin, daß die Pressenplatten in zumindest drei. übereinander angeordneten
Ebenen Bohrungen für das WUrmeaustauschmedium aufweisen und diese Bohrungen wal)li-jejse
für Heizmittel-durchfluß bzw. Kühlmitteldurchfluß eingerichtet sowie dazu an entsprechende
Verteiler- bzw. Sammelkanäle anschließbar sind. - Die erfIndungsgemäße Flattenpresse
wird im geöffneten Zustand gekühlt, indem duroh die genannten Bohrungen ein KühlmIttel
geeigneter Temperetur hindurchgeschickt wird. Infolge der Anordnung der Bohrungen
in drei Überednander angeordneten Ebenen erreicht ii-#aii eine gleichsam plötzliche
Abkühlung der Pressenplatten, so daß sichergestellt werden kann, daß das zu pressende
Gut aus lediglich vorgepreßten Spanplatten, Faserplatten u.dgl.
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mit Vergütungsdeckschichten vor dem Schließen der Fresse in den Oberflächen
- bzw. Unterflächenzonen noch nicht abbindet. Tatsächlich liegt der Exfindung
die Erkenntnis zugrunde, daß bei der Herstellung von vergüteten Spanplatten, Faserplatten
u.dgl. aus lediglich vorgepreßten Matten in bekannten Plattenpressen infolge einer
vorzeitigen Abbindung
des Gutes im Bereich der Unterschichten bzw.
Oberschichten die eingangs beschriebenen Nachteile auftreten. Das vermeidet die
Erfindung, indem die Beheizung erst einsetzt, wenn die Plattenpresse schließt oder
bereits geschlossen ist. Dabei kann wegen der beschriebenen Anordnung der Bohrungen
auch die Aufheizung gleichsam plötzlich erfolgen. -
Die Spanplatten, Faserplatten
u.dgl., die in lediglich vorgepreßtem Zustand in die erfindungsgemäße Plattenpresse
eingeführt werden, sind in üblicher Weise aus Spänen und Bindemittel aufgebaut.
Dabei arbeitet man mit Kunstharzbindemitteln, die durch Erwärmung auspolymerisieren
und die Bindung bedingen. Dabei ist es zweckmäi#ig für den Wärmeübergang und für
die Wärmeleitung, im zu pressenden Gut wohldefinierte Verhältnisse zu verwirklichen.
Das erreicht die Erfindung in Kombination zu den beschriebenen Maßnahmen dadurch,
daß zumindest die untere Pressenplatte (jeder Fressenetagel im Bereich ihres Randes
mit Distanzleisten, welche die Dicke der vergüteten Spanplatten definieren, ausgerüstet
ist. Das stellt bei entsprechender Vorbereitung der vorgepreßten Platten und damit
entsprechender Durchführung des Streuvorgangs für die Spanplatten, Faserplatten
u.dgl sicher, daß beim Freßvorgang das zu pressende Gut definierte Drucke aufzunehmen
hat, was zu definlerten Wärmeübergangszahlen und zu definierter Wärmeleitung im
Inneren des zu pressenden Gutes führt. Im Ergebnis bedingen so die Distanzleisten
in Verbindung zu der beschriebenen Ausbildung der Pressenplatten, daß aus lediglich
vorgepreßten
Spanplatten, Faserplatten u.dgl. vergütete-Spanplatten,
Faserplatten u.dgl. mit optimaler Qualität in vergütungstechnischer Hinsicht, aber
auch in festigkeitsmäßiger Hinsicht, entstehen. - Im einzelnen bestehen im
Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. Optimale Verhältnisse in wärmeaustauschtechnischer
Hinsicht, aber auch in festigkeitsmäßiger Hinsicht, erzielt man dadurch, daß die
Bohrungen für das Wärmeaustauschmedium einen Durchmesser von etwa 30 mm und
in den Bohrungsebenen der Pressenplatte sowie von Bohrungsebene zu Bohrungsebene
einen Ab-
stand von etwa 5 mm aufweisen. Der Bohrungsdurchmesser soll
zur Plattenmitte hin zunehmen.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß
mit der erfindungsgemäßen Flattenpresse aus lediglich vorgepreßten Spanplatten,
Faserplatten u.dgl. vergütete Spanplatten, Faserplatten u.dgl. optimaler Qualität
hergestellt werden können.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch die Pressenplatten einer erfindungsgemäßen
Plattenpresse, Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand nach Fig.
1.
Die in den Fig. dargestellte Plattenpresse ist für die
Herstellung von vergüteten Spanplatten, Faserplatten u.dgl. *bestimmt und besteht
aus dem nicht gezeichneten Pressengestell sowie eine oder mehrere Pressenetagen
bildenden Pressenplatten 1,2 von mehr Ls 100 mm Dicke. Diese Pressenplatten
1,2 besitzen Bohrungen 3,4,5 für ein Wärmeaustauschmedium. - Im Ausführungsbeispiel
handelt es sich um eine Plattenpresse, die als einetagige Presse ausgeführt ist.
Insbes. aus der Fig. 2 entnimmt man, daß die Pressenplatten 1,2 in zumindest drei
übereinander angeordneten Ebenen Bohrungen 3,4,5 für das Wärmeaustauscbmedium aufweisen,
wobei diese Bohrungen 3,4,5 wahlweise für Heizmitteldurchfluß bzw. Kühlmitteldurchfluß
eingerichtet sowie dazu an entsprechendex nicht gezeichnete Verteiler- bzw. Sammelkanäle
angeschlossen sind. Im übrigen -ist in Kombination dazu die Anordnung so getroffen,
daß die untere Fressenplatte 1 im Bereich ihres Randes mit Distanzleisten
6 ausgerüstet ist, welche die Dicke der vergüteten Spanplatten
7,
aber auch die Wärmeübergangs- und die Wärmeleitungsverhältnisse im zu pressenden
Gut definieren. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der
Erfindung besitzen die Bohrungen 3,4,5 für das Wärmeaustauschmedium einen Durchmesser
von etwa 30 mm. In den Bohrungsebenen der Pressenplatten 1,2 besitzen die
Bohrungen 3,4,5 einen Abstand A von etwa 5 mm. Der Bohrung6durchmesser
D nimmt zur Plattenmitte hin zu, der Abstand A zwischen den einzelnen
Bohrungen
3,4,5 nimmt also zur Plattenmitte hin ab. Im Ergebnis erzielt man so für die Wärmeleitung
in der Fressenplatte 1,2 extrem günstige Verhältnisse, zumal die Trägheitseinflüsse
für dieses Wärmeleitungsproblem klein sind, weil gegenüber dem Ctuerschnitt
8 der Bohrungen 3,4,5 das stehengebliebene Plattenmaterial gegenüber be.!..ai#ntr--ii
Platten beachtlich reduziert ist. Folglich können die Pressenplatten 1,2 einer erfindungsgemäßen
Plattenpresse im Zuge der Herstellung von vergüteten.Spanplatten, Faserplatten u.dgl.
7 kurzzeitig aufgeheizt und wieder gekühlt werden, und zwar so, daß erst
nach dem Einführen des zu pressenden Gutes und beim oder nach dem Schließen der
Plattenpresse die Heizung einsetzt, während nach Beendigung des Abbindevorgangs
unverzüglich wieder eine Kühlung erfolgt.