DE3004840C2

DE3004840C2 - Verfahren zur Herstellung von Korkgranulat-Platten

Info

Publication number: DE3004840C2
Application number: DE19803004840
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: G Siempelkamp GmbH and Co KG
Current assignee: G Siempelkamp GmbH and Co KG
Priority date: 1980-02-09
Filing date: 1980-02-09
Publication date: 1982-03-25
Also published as: PT72283B; ES8200260A1; PT72283A; ES498078A0; DE3004840A1

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Verfahren zur Herstellung von Korkgranulat-Platten, wobei das bindemittelhaltige Preßgut zunächst durch Anwendung von Druck und Wärme in einer beheizten Plattenpresse eine erste Verdichtung erfährt, und dann entlastet sowie anschließend zur fertigen Korkgranulat-Platte verdichtet wird. Die Formulierung fertige Korkgranulat-Platte schließt nicht aus. daß diese Korkgranulat-Platte noch eine Oberfächenbearbeitung und/oder Vergütung erfährt. Grundsätzlich wird bei der Herstellung von solchen Korkgranulat-Platten ähnlich gearbeitet wie bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u.dgl. Das gilt auch für die Mischungsverhältnisse Korkgranulat/Bindemittel und weitgehend auch für den Körnungsaufbau. Die Bindemittel, mit denen die Praxis arbeitet, sind auf Basis von duroplastischen Kunststoffen aufgebaut.

Bei dem bekannten Verfahren (DE-AS 11 94 569) wird mit einem thermoplastischen Bindemittel gearbeitet, und zwar im einzelnen wie folgt: Das mit 20 bis 25 Gew.-% des thermoplastischen Bindemittels gemischte Korkgranulat wird in einer Form auf 80 bis 180° C erhitzt und auf Ά bis '/6 seines Volumens zusammengepreßt Nach dieser ersten Pressung erfolgt ein Öffnen der Form, wobei das Material wieder aufquillt. Dann wird das Material erneut auf das annähernd gleiche Volumen zusammengepreßt. Es versteht sich von selbst, daß wegen der Verwendung eines thermoplastischen Bindemittels die fertige Korkgranulat-Platte in der Form auch abgekühlt werden muß. Das alles mag bei Verwendung eines thermoplastischen Bindemittels funktionieren, führt jedoch nicht zum Erfolg, wenn mit einem duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemittel gearbeitet wird.

Tatsächlich quillt die fertige Granulatplatte ungleichmäßg auf, außerdem zeigen sich häufig störende Rißbildungen. Das alles beruht auf der Tatsache, daß sich im Kork eingeschlossene Gase befinden, die beim

Öffnen der Presse frei werden. Andererseits verlangt die Praxis in zunehmendem Maße Korkgranulat-Platten, die unter Verwendung von duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemitteln hergestellt sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren so zu führen, daß bei Verwendung von duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemitteln Korkgranulat-Platten entstehen, deren Qualität durch Quellungen nicht mehr gestört ist und die auch störende Einrisse nicht mehr aufweisen.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß das Preßgut zunächst in der beheizten Plattenpresse zu einem Vorprefjling verdichtet wird,

dessen Dicke um einen Faktor von 1.5 bis 4 größer ist als die der fertigen Korkgranulat-Platte,

■»o und daß danach der Vorpreßling in eine Kühlpresse eingebracht und auf die Dicke der fertigen Granulatplatte fertiggepreßt (sowie vorzugsweise in der Kühlpresse auf eine Temperatur von unter 100°C abgekühlt wird). Die Erfindung geht von der Erkenntnis

+5 aus, daß die üblichen Mischungen aus Korkgranulat einerseits und duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemitteln andererseits in einer beheizten Plattenpresse zu einem Vorpreßling verdichtet werden können, der ohne weiteres manipulierbar ist und folglich in eine Kühlpresse eingebracht werden kann, wobei überraschenderweise die in der Kühlpresse fertiggepreßte Korkgranulat-Platte störende Quellungen und Qualitätsbeeinträchtigungen durch Rißbildung nicht mehr aufweisen. Das gilt insbesondere dann, wenn zusätzliche Wärmedämmaßnahmen verwirklicht werden, die dadurch gekennzeichnet sind, daß das Preßgut in der beheizten Plattenpresse unter Zwischenschaltung einer unterseitigen und oberseitigen Wärmedämmschicht vorgepreßt und der Vorpreßling mit einer oberseitigen und unterseitigen Wärmedämmschicht in der Kühlpresse fertiggepreßt wird. Diese Wärmedämmschichten können Teile der beheizten Presse bzw. der Kühlpresse und dazu an deren Pressenplatten angeschlossen sein. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Wärmedänim-

b5 schichten dem Preßgut auf- oder unterzulegen, es damit zunächst in der Heizpresse zu pressen sowie den Vorpreßling mit diesen Wärmedämmschichten in die Kühlpresse einzubringen und dort fertigzupressen. Zu

optimalen Ergebnissen kommt man bei besonderer Einstellung der Wärmedämmung. Diese Einstellung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmung der Wärmedämmschichten einerseits, die Schließzeil der Kühipresse andererseits so aufeinander abgestimmt werden, daß der Vorpreßling — auch in seinen Oberflächenschichten — beim Schließen der Kühlpresse und bei der Verdichtung auf die Dicke der fertigen Korkgranulat-Platte noch eine Temperatur von über 100⁰C, vorzugsweise über 150°C, aufweist, wobei danach in der Kühipresse eine Abkühlung der fertiggepreßten Korkgranulat-Platte auf eine Temperatur von unter 100⁰C erfolgt. Für die Wärmedämmschichten kann Textilgut in Form von Gewege und/oder Vlies eingesetzt werden.

Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwindung von duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemitteln Korkgranulat-Platten hergestellt werden können, deren Qualität durch Quellungen und/oder Rißbildungen nicht mehr beeinträchtigt ist Darüber hinaus ist es vorteilhaft, daß das erfindungsgemäße Verfahren mit sehr kurzen Preßzeiten sowohl beim Vorpressen als auch beim Fertigpreisen durchgeführt werden kann. Wenn mit einer permanent beheizten Plattenpresse bei der Vorpressung und mit einer permanent gekühlten Kühlpresse bei der Fertigpressung gearbeitet wird, so ist der Energieverbrauch gering, da bei jedem Preßzyklus lediglich das Korkgranulat mit den Wärmedämmschichten zu heizen bzw. zu kühlen ist, nicht aber die Pressenplatten. Bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. ist es bekannt, wärmedämmende Zwischenlagen vorzusehen (DE-AS 12 07617). Dadurch ist die Herstellung von Korkgranulat-Platten in der Vergangenheit jedoch ebensowenig beeinflußt worden wie durch die Tatsache, daß bei der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten u. dgl. auch Anlagen bekannt sind, die hintereinandergeschaltet eine beheizte und eine gekühlte Plattenpresse aufweisen (DE-PS 11 00 923).

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Korkgranulat-Platten, wobei das bindemittelhaltige Preßgut zunächst unter Anwendung von Druck und Wärme in einer beheizten Plattenpresse eine erste Verdichtung erfährt, dann entlastet und anschließend zur fertigen Korkgranulat-Platte verdichtet wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von duroplastischen, thermisch aushärtbaren Bindemitteln das Preßgut zunächst in der beheizten Plattenpresse zu einem Vorpreßling verdichtet wird, dessen Dicke um einen Faktor von 1,5 bis 4 größer ist als die Dicke der fertigen Granulatplatte,

und daß danach der Vorpreßling in eine Kühlpresse eingebracht und in der Kühlpresse auf die Dicke der fertigen Korkgranulat-Platten fertiggepreßt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Preßgut in der beheizten Plattenpresse unter Zwischenschaltung einer unterseitigen sowie oberseitigen Wärmedämmschicht vorgepreßt und der Vorpreßling unter Zwischenschaltung einer oberseitigen und unterseitigen Wärmedämmschicht in der Kühlpresse fertiggepreßt wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmschichten dem Preßgut auf- und untergelegt werden und der Vorpreßling mit diesen Wärmedämmschichten in die Kühlpresse eingebracht und dort fertiggepreßt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmedämmung der Wärmedämmschichten einerseits, die Schließzeit der Kühlpresse andererseits so aufeinander abgestimmt werden, daß der Vorpreßling auch in seinen Oberflächenschichten — beim Schließen der Kühlpresse und bei der Verdichtung auf die Dicke der fertigen Korkgranulat-Platte noch eineTremperatur von über 100°C, vorzugsweise über 150°C, aufweist — wobei danach in der geschlossenen Kühlpresse eine Abkühlung der fertiggepreßten Korkgranulat-Platte auf eine Temperatur von unter 100⁰C durchgeführt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit Textilgut in Form von Gewebe und/oder Vlies für die Wärmedämmschichten gearbeitet wird.