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Vorrichtung zur Herstellung einer
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Laminatbahn Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Vorrichtung
zur Herstellung einer Laminatbahn aus aufeinanderliegenden kunstharzimprägnierten
Trägerbahnen, - mit Vorpreßeinrichtung, Fertigpreßeinrichtung sowie Beheizungs-
und Kühlvorrichtung. - Bei den Trägerbahnen handelt es sich im allgemeinen um Papiere,
die mit
Melamin-Formaldehydharzen imprägniert sind. Diese Imprägnierung
enthält reaktionsfähige Gruppen, die bei vorgegebener Temperatur reagieren. Die
Vereinigung der Trägerbahnen zu den Laminatbahnen erfolgt folglich unter Anwendung
von Druck und Wärme. Aus den Laminatbahnen werden Laminatplatten geschnitten oder
Laminatstanzteile ausgestanzt.
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Bei den (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Vorrichtungen sind
die Vorpreßeinrichtung sowie die Fertigpreßeinrichtung als Plattenpressen ausgeführt.
Die Vorrichtung arbeitet folglich taktweise. Beschickung und Entleerung erfolgen
zumeist mit Hilfe von endlos umlaufend geführten, metallischen Bändern. Die Beheizungseinrichtung
ist mit den Platten der Plattenpresse integriert, die Kühleinrichtung ist im allgemeinen
nachgeschaltet. Die Tatsache, daß im Rahmen der bekannten Maßnahmen taktweise gearbeitet
wird, kann zu Oberflächen- und Strukturfehlern im fertigen Laminat an der Grenze
der aufeinander folgend gepreßten Bahnabschnitte führen, die durch die Länge der
Vorpresse bzw. der Fertigpresse vorgegeben sind. Andererseits hält man die beschriebene
Arbeitsweise für erforderlich, um Lufteinschlüsse zwischen den Trägerbahnen zu vermeiden.
Um sie zu unterdrücken, ist es im Rahmen der bekannten Maßnahmen auch bekannt, die
Preßräume der Pressenkammern evakuierbar auszuführen. Entsprechende Evakuierung
verwirklicht man auch beim Beschichten von Blechbändern mit Kunststoffbahnen (DE-AS
21 25 440), wobei kontinuierlich gearbeitet wird, jedoch unter Verzicht auf irgendwelche
Quetsch- und Druckvorrichtungen. Das gelingt nur bei speziellen Kunststoffen und
ist auf die Herstellung einer Laminatbahn aus kunstharzimprägnierten Trägerbahnen
nicht
übertragbar, weil zur Vereinigung der Trägerbahnen durch Druck
und Wärme verhältnismäßig hohe Drücke und Temperaturen benötigt werden. Druck und
Temperatur richten sich im einzelnen selbstverständlich nach den eingesetzten Werkstoffen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
so weiter auszubilden, daß die kontinuierliche Herstellung einer Laminatbahn möglich
ist, die keinerlei störende Lufteinschlüsse aufweist und auch durch Struktur- oder
Oberflächenfehler in ihrer Qualität nicht beeinträchtigt ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Vorpreßeinrichtung
als kontinuierlich angetriebene Vorpreßmangel ausgeführt ist, in die die Trägerbahnen
einlaufen, daß an die Vorpreßmangel druckdicht eine Druckkammer angeschlossen ist,
die druckdicht durch eine Auslaufmangel für die Laminatbahn abgeschlossen ist, daß
die Druckkammer im Anschluß an die Vorpreßmangel obere und untere Heizplatten sowie
zumindest eine Druckkammermangel aufweist, und daß vor der Auslaufmangel obere und
untere Kühlplatten angeordnet sind. Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung
ist die Anordnung so getroffen, daß die Druckkammer mehrere Heizplattenabschnitte
und zwischen und/oder hinter den Heizplattenabschnitten jeweils eine Druckkammermangel
aufweist. Die Vorpreßmangel, die Auslaufmangel sowie die Druckkammermangeln bestehen
regelmäßig aus Stahlwalzen mit Belag aus Gummi, geeigneten Kunststoffen o. dgl.
Eine Beheizung dieser Walzen ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht erforderlich,
kann jedoch verwirklicht werden.
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Damit die Oberflächen der herzustellenden Laminatbahn allen Ansprüchen
genügen, empfiehlt die Erfindung, die Anordnung so zu treffen, daß die Trägerbahnen
bzw. die Laminatbahnen zwischen den Heizplatten bzw. den Kühlplatten berührungslos
geführt sind. Das läßt sich durch Steuerung der Antriebe der beschriebenen Walzen
mit den Hilfsmitteln der modernen Antriebs- und Steuerungstechnik ohne weiteres
verwirklichen. Es ist nicht erforderlich, bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
alle Walzen anzutreiben, es können vielmehr auch einige der Walzen geschleppt werden.
Die Lamintbahn wird entweder zwischen endlosen Stahlbändern oder aneinandergereihten
Blechen geführt. Hierbei kann sowohl mit Unter- und Oberbändern als auch mit Unter-
und Oberblechen gearbeitet werden, wobei die Bänder bzw. Bleche verschiedene Glanzgrade
aufweisen können Die Beheizung der Heizplatten kann auf verschiedene Weise erfolgen.
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Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind die Heizplatten
als Dampfheizplatten mit Dampfkanälen ausgeführt und die Kühlplatten mit Kühlmittelkanälen
versehen, durch die ein Kühlmittel hindurchgeführt wird.
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Die Erfindung nutzt einen überraschenden Effekt. Durch die Vorpreßmangel
wird bei entsprechend hohem Liniendruck jede Luft zwischen den Trägerbahnen zur
freien Atmosphäre hin herausgedrückt.
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Die Drucklinie ist selbstverständlich nach Maßgabe der Auslegung der
Mangelwalzen in Durchlaufrichtung flächenmäßig verbreitert.
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Sie tritt auch nicht wieder ein, wenn die aufeinandergedrückten Trägerbahnen
unmittelbar nach Verlassen des Mangelspaltes der Vorpreßmangel in die beheizte Druckkammer
eintreten, die der Mangelspalt der Vorpreßmangel druckdicht abschließt. Im Gegenteil,
der Druck in der Druckkammer drückt die Trägerbahnen fest aufeinander.
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Das gilt auch nach weiterer Verdichtung in der Fertigpreßmangel.
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Der Effekt beruht auf dem Kompressionsverhalten und Adhäsionsverhalten
der für die Herstellung von Laminaten üblichen kunstharzimprägnierten Trägerbahnen
und wurde bisher übersehen und nicht ausgenutzt. Im Ergebnis erfahren die Trägerbahnen
in der Druckkammer eine Druckbeaufschlagung wie in einer Presse. Folglich wird mit
entsprechend hohem Gasdruck in der Druckkammer gearbeitet. Sowohl die Liniendrücke
der Vorpreßmangel, der Auslaufmangel und der Fertigpreßmangel bzw. der Fertigpreßmangeln
als auch die Temperaturen in der Druckkammer richten sich im einzelnen nach den
eingesetzten Werkstoffen. Das gilt grundsätzlich auch für den Druck in der Druckkammer,
der jedoch bei Herstellung üblicher Laminate regelmäßig im Bereich von etwa 50 bar
oder mehr liegen soll.
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Die erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung aus kontinuierlich zugeführten kunstharzimprägnierten Trägerbahnen kontinuierlich
eine Laminatbahn hergestellt werden kann, die keinerlei Struktur- oder Oberflächenfehler
aufweist und deren Qualität auch durch Lufteinflüsse nicht beeinträchtigt ist. Dabei
kann mit sehr hoher Fertigungsgeschwindigkeit gearbeitet werden. Von besonderem
Vorteil ist die Tatsache, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung in baulicher Hinsicht
wesentlich einfacher ist als die bekannten gattungsgemäßen Vorrichtung mit Plattenpressen.
Die Druckkammer wird als geschlossener Druckbehälter dimensioniert, in dem die Fertigpreßmangeln
angeordnet sind.
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Die Abdichtung zu den Walzen der Vorpreßmangel sowie der Auslaufmangel
erfolgt z. B. durch Labyrinthdichtungen. Die Walzenspalte sind ohne weiteres hinreichend
dicht.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung einen Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die in der Figur dargestellte Vorrichtung dient zur Herstellung einer
Laminatbahn aus aufeinanderliegenden kunstharzimprägnierten Trägerbahnen, - mit
Vorpreßeinrichtung 1, Fertigpreßeinrichtung 2 sowie Beheizungs- 3 und Kühlvorrichtung
4.
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Die Vorpreßeinrichtung 1 ist als kontinuierlich angetriebene Vorpreßmangel
ausgeführt. Die Trägerbahnen laufen in diese Vorpreßmangel 1 ein. An die Vorpreßmangel
1 ist druckdicht eine Druckkammer 5 angeschlossen. Diese Druckkammer 5 erstreckt
sich über eine größere Länge in Transportrichtung der Trägerbahnen und ist durch
eine Auslaufmangel 6 für die fertige Laminatbahn abgeschlossen. Die Druckkammer
5 weist im Anschluß an die Vorpreßmangel 1 obere und untere Heizplatten 3 auf. Sie
ist ferner im Ausführungsbexpiel mit zwei Druckkammermangel 2 als Fertigpreßeinrichtung
ausgerüstet, während außerdem vor der Auslaufmangel 6 eine Kühlstrecke mit einer
oberen und einer unteren Kühlplatte 4 angeordnet ist. Die Anordnung gegenüber den
Walzen der Vorpreßmangel 1 und gegenüber den Walzen der Auslaufmangel 6 erfolgt
im Ausführungsbeispiel mit Labyrinthdichtungen 7. Im übrigen
besitzt
die Druckkammer 5 im Ausführungsbeispiel mehrere Heizplattenabschnitte, wobei zwischen
bzw. hinter den Heizplattenabschnitten jeweils eine Druckkammermangel 2 angeordnet
ist. Die Trägerbahnen bzw. die Laminatbahn sind zwischen den Heizplatten berührungslos
geführt. Im übrigen deutet die Figur an, daß die Heizplatten 3 als Dampfheizplatten
ausgeführt und folglich mit Dampfkanälen 8 versehen sind. Entsprechend sind die
Kühlplatten 4 mit Kühlkanälen 9 versehen, durch die ein Kühlmittel geführt ist.
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Die Walzen der verschiedenen Mangeln 1, 2 und 6 sind angetrieben oder
geschleppt, wie es für den Transport erforderlich ist. Im übrigen ist der Druck
einstellbar, mit dem die Walzen der verschiedenen Mangeln 1, 2 und 6 gegeneinander
arbeiten. Dazu erkennt man in der figur links und rechts schematisch Zylinderkolbenanordnungen
10 zur Einstellung des Liniendruckes der Walzen der Vorpreßmangel 1 bzw. der Auslaufmangel
6. Aber auch die Druckkammermangeln 2 sind mit Zy#linderkolben 11 ausgerüstet. -
Die Drücke und Temperaturen richten sich, wie bereits erläutert, nach den Werkstoffen,
die zu der Laminatbahn zu verenigen sind.
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