WO1998007563A1 - Heisspresse zum herstellen kuntstoffbeschichteter platten aus presslaminat oder holzwerkstoffen - Google Patents

Abstract

Beschrieben ist eine Heisspresse zum Herstellen kunststoffbeschichteter Platten geringerer Dicke aus Presslaminat, insbesondere Einetagen-Kurztaktpresse mit der mittels heizplatten mit Dekorpapier und einer Overlayfolie bedecktes zwischen zwei Pressblechen liegendes Pressgut verpresst wird. Um bei Arbeitsablauf einen erhöhten Verschleiss an den Pressblechen im Randbereich zu verhindern, ist ein zwischen den Pressblechen (3, 4) angeordneter, das Pressgut (6) einfassender, aus einem druckfesten Werkstoff bestehender Rahmen (10) vorgesehen, dessen Höhe der Dicke des verpressten Presslaminats entspricht.

Description

Heißpresse zum Herstellen kunststoffbeschichteter Platten aus Preßlaminat oder Holzwerkstoffen

Die Erfindung betrifft eine Heißpresse zum Herstellen kunststoffbeschichteter Platten geringer Dicke aus Preßlaminat oder Holzwerkstoff, insbesondere eine Einetagen- Kurztaktpresse, mit der mittels Heizplatten mit Dekorpapier und einer Overlayfolie bedeckte und zwischen zwei Preßblechen liegendes Preßgut verpreßt wird.

Kunststoffbeschichtete Platten aus Preßlaminat oder Holzwerkstoffen werden vielseitig, z. B. bei der Herstellung von Möbeln, Fußböden u. dgl . verwendet, wobei die Plattenoberfläche meist eine eingeprägte Struktur aufweist. Die Herstellung der in der Regel großformatigen, jedoch relativ dünnen Platten geschieht mit Hilfe von ein- oder mehretagi- gen Heißpressen, wobei das mit Dekorpapier und einer Over- layfolie bedeckte Preßgut zwischen zwei bedarfsweise strukturierten und in die Preßvorrichtung eingebauten Preßblechen verpreßt wird. Da bei dem Preßvorgang die Oberflächenstruktur der Preßbleche in das Preßgut eingeprägt wird, werden auch alle im Preßblech vorhandenen Oberflächenschä- den auf der Plattenoberfläche abgebildet, wodurch die Platte fehlerhaft und unbrauchbar ist.

In der Praxis zeigt sich, daß mit zunehmenden Verpressungs- zyklen an den Rändern der Preßbleche bzw. Verpressungsflä- ehe in einer Breite bis etwa 150 mm der Glanzgrad erheblich stärker verändert wird als im mittleren Bereich. Diese Veränderung zeigt sich besonders stark bei Overlayfolien, die abriebfeste Bestandteile wie Korund o. dgl. enthalten und z. B. zur Herstellung von Fußbodenplatten dienen. Ver ut- lieh entsteht diese Veränderung durch einen Scheuereffekt zwischen dem Overlay und dem Preßblech infolge unterschiedlicher Ausdehnungen und Verbiegungen bei den angewendeten Arbeitstemperaturen von etwa 160°C. Während sich der mittlere Bereich der Preßfläche durch mechanische Oberflächen- behandlung soweit bearbeiten läßt, daß er optisch wieder dem Neuzustand gleicht, ist dies bei dem wesentlich stärker veränderten Randbereich nicht möglich und es läßt sich keine optisch gleichmäßige Produktion erzielen. Daher müssen die Preßbleche entchromt, wieder aufgearbeitet und erneut verchromt werden. Dies ist freilich nur möglich, wenn die Beschädigung im Randbereich allein in der Chromschicht liegt. Ist aber die Chromschicht bereits durchgearbeitet und die Oberfläche des Basismaterials (z. B. Stahl oder Messing) beschädigt, ist nur noch eine Komplettaufarbeitung durch Entchromen, Abschleifen der Struktur und Neustruktu- rierung möglich. Die vorgenannten Reparaturen sind zeitaufwendig, teuer und müssen in der Regel in SpezialUnternehmen vorgenommen werden. Außerdem läßt sich diese Komplettaufarbeitung wegen der abnehmenden Blechdicke höchstens dreimal durchführen.

Anderseits ist aus DE 42 09 670 Cl bekannt, zur Vermeidung von Oberflächenschäden infolge eines direkten Kontakts der Preßbleche beim Preßvorgang in den Flächenbereichen, wo sich kein Preßgut befindet, eine Kunststoffmaske anzuordnen, die aus Glasfasergewebe oder Kunststoffgewebe besteht. Mit dieser Methode lassen sich jedoch nicht die Oberflächenschäden an den Rändern der Verpressungsflache bzw. der Plattenoberfläche vermeiden.

Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Heißpresse der gattungsgemäßen Art derart einzurichten, daß der Verschleiß an den Rändern an den Preßblechen bzw. Verpressungsflachen auf ein Maß verringert wird, das etwa dem Verschleiß in der Blechmitte entspricht. Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 aufgeführten Merkmale gelöst.

Der zwischen den beiden Preßblechen angeordnete Rahmen ver- hindert im wesentlichen einen Scheuereffekt zwischen der Overlayfolie und dem betreffenden Preßblech, so daß die Veränderung des Oberflächenglanzes an den Rändern des Preßbleches bzw. der Verpressungsflache praktisch nicht von der Veränderung im mittleren Bereich des Preßblechs abweicht. Die Benutzungsdauer der Preßbleche wird hierdurch wesentlich verlängert. Während ohne Rahmen gepreßte Produktplatten in der Mitte etwas dicker sind als am Rand, wird durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Rahmens eine gleichmäßige Dicke über die Gesamtfläche erzielt. Verformungen und Scheuereffekte durch Abbiegen der Preßbleche bzw. Heizplatten im Randbereich werden erfindungsgemäß vermieden.

Es kann ein geschlossener Rahmen vorgesehen sein, der bei jedem Preßzyklus eingelegt wird oder der am oberen oder un- teren Preßblech befestigt sein kann. Der Rahmen kann aber auch aus losen, um das Preßgut legbare Einzelschienen bestehen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigt

Fig. 1 zwei Heizplatten einer Heißpresse mit Preßblechen, Preßgut und Rahmen in einem Querschnitt und

Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einer Draufsicht auf das Preßgut und den Rahmen.

Die in der Zeichnung dargestellte Einetagen-Kurztaktpresse dient der Herstellung kunststoffbeschichteter Platten aus Preßlaminat oder Holzwerkstoffen. Sie besteht aus einer oberen und einer unteren Heizplatte 1,2. Die verpreßten großformatigen, jedoch relativ dünnen Platten dienen dann der weiteren Fertigung von Möbeln, Fußboden o. dgl. An den Heizplatten 1,2 ist unter Zwischenlage einer Polsterschicht 5 je ein Preßblech 3 oder 4 befestigt, von denen in der Regel ein Preßblech eine Oberflächenstruktur aufweist, aber auch beide Preßbleche 3,4 mit einer Oberflächenstruktur versehen sein können. Das aus Dekorpapier 7, einer Overlayfolie 8, dem Preßgut 6 sowie einer Papierunterlage 9 bestehende plattenförmige Paket wird zwischen die Preßbleche 3,4 gelegt. Erfindungsgemäß ist ein Rahmen 10 vorgesehen, welcher das Paket einfaßt. Der Rahmen 10 besteht aus einem druckfesten Werkstoff, beispielsweise aus Stahl. Die Höhe des Rahmens 10 entspricht der Dicke des verpreßten Preßlaminats. Es versteht sich von selbst, daß das Preßgut 6 mit dem Dekorpapier 7, der Overlayfolie 8 sowie der Papierun- terlage 9 maßgenau im Rahmen abgelegt und eine Materialablage auf dem Rahmen ausgeschlossen werden muß. Anschließend erfolgt die Verpressung.

In der Fig. 2 ist der mittlere Bereich des Preßguts bzw. die Preßfläche 11 und der gefährdete Randbereich 12 angedeutet. In diesem Randbereich 12 treten erfindungsgemäß keine erhöhten Veränderung des Glanzes auf im Vergleich zu der Veränderung im mittleren Bereich.

Claims

Patentansprüche

1. Heißpresse zum Herstellen kunststoffbeschichteter Platten geringer Dicke aus Preßlaminat, insbesondere Ein- etagen-Kurztaktpresse, mit der mittels Heizplatten mit Dekorpapier und einer Overlayfolie bedecktes und zwi- sehen zwei Preßblechen liegendes Preßgut verpreßt wird, gekennzeichnet durch einen zwischen den Preßblechen (3,4) angeordneten, das Preßgut (6) einfassenden aus einem druckfesten Werkstoff bestehenden Rahmen (10), dessen Höhe der Dicke des verpreßten Preßlaminats ent- spricht.

2. Heißpresse nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß ein geschlossener Rahmen vorgesehen ist.

3. Heißpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (10) am oberen oder unteren Preßblech (3 oder 4) befestigt ist.

4. Heißpressen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen aus losen, um das Preßgut (6) legbare Einzelschienen besteht.