DE165274C

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Publication number: DE165274C
Application number: DENDAT165274D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Maßnehmen für Schneider und Schneiderinnen. Ihr Hauptzweck besteht darin, bei der betreffenden Person die Abweichung ihrer Haltung von der normalen Haltung festzustellen. Sie unterscheidet sich daher wesentlich von den übrigen ähnlichen Meßvorrichtungen, die lediglich eine Feststellung der erforderlichen Maße nach dem

ίο einen oder anderen Ordinatensystem bezwecken, indem sie deutlich erkennen läßt, wie stark die eine oder die andere Schulter mehr nach vorn oder nach hinten geneigt, nach oben oder nach unten getragen wird; ebenso zeigt sie an, ob die Haltung des Halses einseitig oder vor- oder rückwärts geneigt ist. Durch mehrere Maßteilungen können die betreffenden Abweichungen unmittelbar abgelesen werden. Außerdem kann die Vorrichtung, wenn sie vom Körper abgenommen ist, in bekannter Weise flach ausgebreitet und die gefundenen Maße können unmittelbar auf eine Zeichenfläche übertragen werden. Weiterhin ist die Vorrichtung mit den erforderlichen Bandmaßen versehen, um die üblichen gewöhnlichen Umfangsmaße abzulesen. Die Vorrichtung kann sowohl an die rechte wie an die linke Schulter angelegt werden, so daß allen Anforderungen Rechnung getragen wird.

In der Zeichnung ist die Vorrichtung schaubildlich dargestellt.

Von dem Bandmaße a, das zur Bestimmung der Taillenweite dient, geht eine Schubleiste b mit Schlitzführung c nach der Platte d. Diese hat einen Bogen e mit Gradeinteilung und trägt die beiden Schieber/ und g. Die Leiste b dient zusammen mit dem Bogen e dazu, die Rumpfbeuge festzustellen. Auf der Platte d ist die Maßteilung h und an den Schiebern f und g sind die Bandmaße i und k zum Messen der Brustweite angebracht. Der Schieber f hat eine obere Fortsetzung Z und trägt eine Drehleiste m, deren Zeiger auf der Maßteilung η einspielt, während er selbst eine Maßteilung 0 trägt. Der Schieber g hat eine obere Fortsetzung p, auf der eine Maßteilung q angebracht ist. Die Leiste m dient zur Messung der Halsneigung und die Maßteilung q zur Bestimmung der Schulternaht. Die Gebrauchsweise ist folgende:
Nach dem Anlegen der Vorrichtung an die Schulter werden zunächst die üblichen Maße abgelesen. Ist die Körperhaltung eine normale, so wird die Vorrichtung etwa die gezeichnete Stellung haben. Ist aber z. B. die rechte Schulter nach vorn geneigt, so wird auch die Platte d sich nach vorn schieben und der Bogen e nach links unter der Leiste b sich fortbewegen. Ist die Schulter nach hinten geneigt, so wird der Bogen e nach rechts mehr unter der Leise b hervorsehen. Wird die rechte Schulter höher getragen, so muß die Leiste b verlängert, im

Claims

umgekehrten Falle verkürzt werden. Mit Hilfe der biegsamen Verlängerung ρ stellt man die Lage der Schulternaht fest, die auch verschieden ist, je nachdem die Schulter nach vorn oder hinten, oben oder unten abweicht. Endlich wird die Leiste m, die leicht an den Hals angedrückt wird, auf der Teilung η eine andere Stelle zeigen, je nachdem der Hals s nach vorn oder hinten, rechts oder

ίο links geneigt ist. Hierbei läßt die Teilung ο erkennen, in welchem Punkte der Hals berührt wird. Die Schulterdicke kann unmittelbar durch die Teilung h bestimmt werden.
Man legt die Meßvorrichtung an die Schulter so an, daß alle maßgebenden Kanten leicht aber sicher anliegen und schreibt die abgelesenen Maße auf. Sodann nimmt man die Vorrichtung ab, legt sie auf das Zeichenblatt, um die gefundenen Maße in bekannter Weise zur Herstellung eines genauen Schnittmusters zu verwenden. Sind die beiden Schultern der betreffenden Person verschieden, so hat man das Verfahren zweimal zu machen.

Paten τ-Α ν SPRU c H :

Vorrichtung zum Maßnehmen und zur Bestimmung der Körperhaltung, bestehend aus zwei drehbar angeordneten Maßhebeln und zwei auf einer Platte beweglich angebrachten Schiebern, die die Schulter zwischen sich aufnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß je ein Maßhebel (m, b) auf dem einen Schieber (I) oder der Platte (d) so angebracht ist, daß sein Drehpunkt mit dem Biegungspunkt des Nackens oder Rumpfes annähernd zusammenfällt, um die Nacken- und Rumpfbeuge sicher zu bestimmen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.