DE1646838B1 - Verfahren zur herstellung von feuerfesten gebrannten magnesitchrom und chrommagnesitsteinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von feuerfesten gebrannten magnesitchrom und chrommagnesitsteinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, gebrannten Magnesitchrom- und
Chrommagnesitsteinen.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, Steine aus Mischungen von Magnesia und Chromit zu schaffen,
die bei Temperaturen von nur etwa 1500 bis 16000C gebrannt sind und einerseits hochgebrannten, d. h. bei
Temperaturen von über 1700° C gebrannten, Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen bezüglich der Temperaturwechselbeständigkeit,
Druckfeuerbeständigkeit und Biegedruckfestigkeit zumindest gleichwertig sind und anderseits selbst gegenüber solchen hochgebrannten
Steinen die Vorteile einer verbesserten Kaltdruckfestigkeit und Abriebfestigkeit sowie eines erhöhten
Widerstandes gegen Schlackenangriff aufweisen. Insbesondere zielt die Erfindung darauf ab, Steine der
angeführten Art zu schaffen, die für eine Zustellung besonders hochbeanspruchter Teile von Industrieöfen,
wie vor allem Wänden von Elektroofen, für die bisher
noch kein Material mit zufriedenstellender Haltbarkeit vorliegt, geeignet sind. Am besten haben sich für
solche Zustellungen noch Teermagnesitsteine bewährt, doch liegt ein Nachteil dieser Steine in deren mäßiger
Temperaturwechselbeständigkeit.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die angeführten Ziele dann erreicht werden können, wenn
für die Herstellung der feuerfesten Steine ein Sintermaterial, das durch gemeinsames Brennen der als
Ausgangsmaterialien verwendeten chromoxydhaltigen und Magnesiumoxyd liefernden Stoffe bei einer Mindesttemperatur
erhalten worden ist, verwendet wird und die Steine nach dem Steinbrand imprägniert
werden. Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung von feuerfesten, gebrannten Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen unter Verwendung
eines Sintermaterials (Simultansinter), das durch gemeinsames Brennen von chromoxydhaltigen Stoffen,
insbesondere Chromerz, mit Magnesit, gegebenenfalls Sintermagnesia, oder anderen natürlichen oder synthetischen,
beim Brennen Magnesiumoxyd liefernden Magnesiumverbindungen bei Temperaturen von mindestens
17000C, vorzugsweise über 17500C, ohne
Schmelzen erhalten wird und in welchem die Periklas- und Chromerzteilchen direkt miteinander verbunden
sind, wobei dieses Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß das Sintermaterial gekörnt und zu Steinen verformt
wird und diese Steine nach dem Brand bei 1500 bis 16000C, gegebenenfalls unter Anwendung eines
Vakuums, mit Teer, Pech, Bitumen oder gegebenenfalls ähnlichen Gemischen hochmolekularer Kohlenwasserstoffe
imprägniert werden.
Die Imprägnierung erfolgt am einfachsten durch Tränken der Steine mit dem heißen Imprägniermittel
bzw. Eintauchen der um etwa 100° C heißeren Steine in das heiße Imprägniermittel, könnte jedoch auch
durch Bestreichen, Bespritzen oder Besprühen mit diesem vorgenommen werden. Eine weitere Art des
Imprägnierens besteht darin, daß die Steine, vorzugsweise in erwärmtem Zustand, in einen geheizten Behälter
eingebracht und darin einem Vakuum (z. B. 50 bis 150 Torr) unterworfen werden, worauf dann in
den Behälter das Imprägniermittel eingebracht und schließlich das Vakuum langsam aufgehoben wird.
Gegebenenfalls kann anschließend zum besseren Hineindrücken des Imprägniermittels in die Poren
des Steines ein Überdruck angewendet werden.
Es kann an dieser Stelle erwähnt werden, daß es bereits bekannt ist, Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteine
mit wertvollen Eigenschaften dadurch zu erhalten, daß man die Steine vor ihrer Verwendung
einem Hochtemperaturbrand bei Temperaturen von über 1700° C unterwirft. Ein solches Brennverfahren
ist aber technisch aus verschiedenen Gründen nur schwierig durchführbar. Diesbezüglich kann gesagt
werden, daß in Betrieben, in welchen Steine bei üblichen Temperaturen gebrannt werden, ein Hochtemperaturbrand
nur mit großen Investitionen in das ίο Erzeugungsprogramm aufgenommen werden kann,
da im Falle eines Hochtemperaturbrandes besondere, mit einem erheblichen Zeitaufwand und mit Kosten
verbundene Maßnahmen erforderlich sind, um ein Verdrücken der Steine zu verhindern und deren Maß-
und Formhaltigkeit zumindest annähernd zu gewährleisten.
Die Erfinderin hat sich schon früher mit diesem Problem befaßt und dabei Möglichkeiten gefunden,
den Steinbrand bei hohen Temperaturen zu vermeiden. Gemäß einem Verfahren, das diesem Zweck dient,
werden zur Herstellung von gebrannten oder ungebrannten feuerfesten Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen
chromoxydhaltige Stoffe, insbesondere Chromerz, mit Magnesit, gegebenenfalls Sintermagnesit,
oder anderen natürlichen oder synthetischen, beim Brennen Magnesiumoxyd liefernden Magnesiumverbindungen
vermischt und, vorzugsweise nach Verformung zu Briketts bzw. Steinen, bei Temperaturen
von mindestens 17000C ohne Schmelzen gemeinsam gesintert (Simultanbrand), und das Sintermaterial
wird dann gekörnt und, allenfalls nach Zusatz von Sintermagnesia, zu Steinen verformt. Bei diesem Verfahren
wird die Kombination von Maßnahmen angewandt, daß
a) für die Herstellung des Sintermaterials die chromoxydhaltigen Stoffe eine Korngröße von 0 bis
6 mm, vorzugsweise 0 bis 4 mm, haben, wobei mindestens 65°/0, vorzugsweise mindestens 80°/0,
der chromoxydhaltigen Stoffe in einer Korngröße von über 0,12 mm vorliegen,
b) wogegen der Magnesit oder die beim Brennen Magnesiumoxyd liefernden Stoffe eine Korngröße
von unter 0,12 mm, vorzugsweise höchstens 0,10 mm, aufweisen und
c) das Sintermaterial einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,50J0, vorzugsweise höchstens 4,5%,
und
d) ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens
d) ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens
0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, hat.
Gemäß einem weiteren Verfahren der Erfinderin erfolgt zur Herstellung von ungebrannten, feuerfesten Steinen und Massen aus Magnesitchrom und Chrommagnesit der Simultanbrand bei Temperaturen von mindestens 17500C, wobei der Satz für die Herstellung des Simultansinters auf ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, und einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,5%, vorzugsweise höchstens 4,5 °/0, eingestellt wird.
Gemäß einem weiteren Verfahren der Erfinderin erfolgt zur Herstellung von ungebrannten, feuerfesten Steinen und Massen aus Magnesitchrom und Chrommagnesit der Simultanbrand bei Temperaturen von mindestens 17500C, wobei der Satz für die Herstellung des Simultansinters auf ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, und einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,5%, vorzugsweise höchstens 4,5 °/0, eingestellt wird.
Das nach den beiden angeführten Verfahren erhaltene Sintermaterial (Simultansinter) trägt die Eigenschaften
des Hochtemperaturbrandes, nämlich die direkte Bindung (»direct bond«) zwischen den chromoxydhaltigen
Stoffen bzw. dem Chromerz und Magnesia, in sich, und diese direkte Bindung zwischen den
Chromerz- und Periklasteilchen wird auch bei der weiteren Verarbeitung des Sintermaterials und damit
in Steinen, die daraus hergestellt sind, beibehalten.
Dadurch gelingt es, ohne die Steine selbst bei hohen
3 4
Temperaturen zu brennen und damit die Nachteile direkte Bindung erhalten werden kann, und zwar
eines Hochtemperaturbrandes von Steinen in Kauf deshalb nicht, weil ein hoher Gehalt an Kieselsäure
nehmen zu müssen, Steine zu erhalten, die hochge- vorliegt und zusätzlich sogar noch Forsterit bzw.
brannten Steinen zumindest gleichwertig sind. Olivin zugesetzt wird, um eine beschleunigte Umwand-
Es kann an dieser Stelle erwähnt werden, daß die 5 lung der silikatischen Gangart des Chromerzes in
Erfinderin in einer gleichzeitig eingereichten Anmel- Forsterit zu bewirken. Im übrigen handelt es sich bei
dung (P 16 46 837.4) vorgeschlagen hat, feuerfeste, diesen erörterten Steinen nicht um imprägnierte Steine.
insbesondereungebrannte^agnesitchrom-undChrom- Das gleiche gilt auch für ein Verfahren zur Herstellung
magnesitsteine aus einem Simultansinter mit einer di- von feuerfesten Steinen aus einem durch Vorbrennen
rekten Bindung zwischen den Periklas- und Chrom- io von Chromerz und Magnesia erhaltenen Sintermateerzteilchen
dadurch herzustellen, daß das Sinter- rial mit einem Kieselsäuregehalt von 6,2 °/0- Eine dimaterial
in gekörnter Form in an sich bekannter Weise rekte Bindung zwischen den Periklas- und Chromerzmit
3 bis 9%, vorzugsweise 4,5 bis 5,5%, Teer und/ teilchen ist bei diesem Kieselsäuregehalt nicht möglich,
oder Pech, insbesondere Hartpech, oder Bitumen oder Mit Teer imprägnierte Steine, z. B. Magnesitsteine
gegebenenfalls ähnlichen Gemischen hochmolekularer 15 (USA.-Patentschrift 3 106 475), werden bereits seit
Kohlenwasserstoffe vermischt und zu Steinen ver- langem in großem Umfang verwendet. Solche Steine
formt wird. sind aber mit Magnesitchrom- und Chrommagnesit-
Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines steinen mit einer direkten Bindung schon an sich nicht
feuerfesten Chromitmaterials bekannt, bei welchem vergleichbar, und ferner ist zu berücksichtigen, daß
eine innige Mischung von Chromerz und Sintermagne- 20 erwartet werden mußte, daß mit Teer, Pech u. dgl.
sia, wobei die Sintermagnesia in Mengen von über imprägnierte Steine auf der Basis von Magnesitchrom-12,5
%, vorzugsweise 17 bis 25°/0, des Gesamtgewich- und Chrommagnesit mit einer direkten Bindung wenig
tes der Mischung vorliegt und annähernd ausreicht, widerstandsfähig sein würden, weil angenommen
eine Umwandlung der Gangart des Chromerzes zu werden mußte, daß bei Verwendung der Steine die
bewirken, verformt und bei etwa 1650° C gebrannt 25 durch Verkokung der Imprägnierungsmittel gebildeten
wird (britische Patentschrift 409 130). Das eingesetzte Verkokungsprodukte, insbesondere Kohlenstoff, durch
Chromerz enthält nicht weniger als 9,5 bis 10,0 % Umsetzung mit den reduzierbaren Oxyden der chrom-Kieselsäure,
so daß selbst dann, wenn diesem Chrom- erzhaltigen Steine ebenso wie in üblichen chromerzerz
25 % Magnesia bzw. Sintermagnesia, die voll- haltigen Steinen praktisch völlig aufgebraucht werden
ständig frei von Kieselsäure ist, zugesetzt werden und 30 bzw. sogar die direkte Bindung angreifen und damit
die erhaltene Mischung gebrannt wird, das dabei ge- zumindest ein teilweises Aufbrechen der direkten
bildete Sintermaterial niemals eine direkte Bindung Bindung bewirken würden. Überraschenderweise hat
zwischen den Periklas- und den Chromerzteilchen sich jedoch gezeigt, daß in den Steinen gemäß der
aufweisen kann. Dies deshalb nicht, weil eine solche Erfindung die Hauptmenge des beim Verkoken gebil-Mischung
bzw. ein aus einer solchen Mischung erhal- 35 deten Kohlenstoffs erhalten bleibt und die direkte
tenes Sintermaterial selbst bei einem Gehalt von 25 % Bindung zwischen Periklas- und Chromerzteilchen
Sintermagnesia, bezogen auf die Mischung, immer bzw. Cr2O3-Teilchen durch die Verkokungsprodukte
noch über 7 % Kieselsäure enthalten würde und bei von Teer u. dgl. praktisch nicht angegriffen wird,
einem so hohen Kieselsäuregehalt keine direkte Bin- Zur Herstellung des beim Verfahren gemäß der dung der angeführten Art ausgebildet werden kann. 40 vorliegenden Erfindung verwendeten Sintermaterials Die bekannten Steine unterscheiden sich demnach wird die zu brennende Mischung aus den chromoxydvon den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung haltigen Stoffen und den Magnesiumverbindungen erhaltenen Steinen grundlegend durch das Fehlen dem Brand vorzugsweise gleichfalls in verformten! einer direkten Bindung, und darüber hinaus sind sie Zustand, insbesondere in Form von Briketts bzw. auch nicht imprägniert. Nach einem weiteren Verfah- 45 Steinen, unterworfen. Im Falle der Verformung zu ren zur Herstellung von feuerfesten Chrommagnesit- Briketts sollen die Magnesiumverbindungen in Kornsteinen wird verhältnismäßig grobkörniges Chromerz größen von 0 bis 0,2 mm oder noch besser von unter mit einem feinverteilten, magnesialiefernden Material 0,12 mm verwendet werden, im Falle der Verformung in Mengen, die etwa 5 bis 30% MgO entsprechen, zu Steinen hingegen können die Magnesiumverbinvermischt und die Mischung zu Steinen verformt, die 50 düngen in Korngrößen von 0 bis 5 mm, vorzugsweise dann gebrannt werden (USA.-Patentschrift 2 053 146). 0 bis 3 mm, eingesetzt werden. Ferner sollen für die Bei diesem Verfahren kann ein Teil des für die Her- Herstellung des Sintermaterials mindestens 65 %, stellung der Steine verwendeten feuerfesten Satzes zweckmäßig mindestens 80 %, der chromoxydhaltigen oder auch das gesamte Ausgangsmaterial für die Ge- Stoffe in einer Korngröße von über 0,12 mm vorliegen, winnung der Steine vorgebrannt werden. Die erhal- 55 Für die Imprägnierung der Steine gemäß der Erfintenen Steine werden bei 1427° C gebrannt, und es ist dung wird vorzugsweise Teer mit einem Hartpechdaher nicht anzunehmen, daß die Temperatur, bei der gehalt, insbesondere mit einem Hartpechgehalt von der gegebenenfalls erfolgende Vorbrand vorgenommen 80 % oder mehr, verwendet. Eine günstige Kornwird, höher ist. Beim Verfahren gemäß der Erfindung zusammensetzung des Steines liegt dann vor, wenn hingegen muß für den Vorbrand (Simultanbrand) von 60 das Sintermaterial aus einem grobkörnigeren Anteil Mischungen von Chromit und Magnesia eine Mindest- einer Korngröße von mindestens 0,3 mm und einem temperatur von 1700° C eingehalten werden, da sonst Feinmehlanteil von unter 0,2 mm, vorzugsweise höchdie angestrebte direkte Bindung zwischen den Periklas- stens 0,12 mm, aufgebaut ist. In allen Fällen soll der und Chromerzteilchen nicht erreicht werden kann. grobkörnigere Anteil mindestens 60% des Sinter-Abgesehen davon ist selbst dann, wenn bei dem er- 65 materials ausmachen und eine Korngröße von 0,3 bis wähnten bekannten Verfahren die Temperatur bei der 5 mm, z. B. 0,3 bis 4 mm, zweckmäßig 0,3 bis 3 mm, Herstellung des Sintermaterials auf mindestens 1700° C haben. Ein Feinmehlanteil von über 35 % des Sintererhöht werden würde, nicht anzunehmen, daß eine materials ist aus Gründen einer Verschlechterung der
einem so hohen Kieselsäuregehalt keine direkte Bin- Zur Herstellung des beim Verfahren gemäß der dung der angeführten Art ausgebildet werden kann. 40 vorliegenden Erfindung verwendeten Sintermaterials Die bekannten Steine unterscheiden sich demnach wird die zu brennende Mischung aus den chromoxydvon den nach dem Verfahren gemäß der Erfindung haltigen Stoffen und den Magnesiumverbindungen erhaltenen Steinen grundlegend durch das Fehlen dem Brand vorzugsweise gleichfalls in verformten! einer direkten Bindung, und darüber hinaus sind sie Zustand, insbesondere in Form von Briketts bzw. auch nicht imprägniert. Nach einem weiteren Verfah- 45 Steinen, unterworfen. Im Falle der Verformung zu ren zur Herstellung von feuerfesten Chrommagnesit- Briketts sollen die Magnesiumverbindungen in Kornsteinen wird verhältnismäßig grobkörniges Chromerz größen von 0 bis 0,2 mm oder noch besser von unter mit einem feinverteilten, magnesialiefernden Material 0,12 mm verwendet werden, im Falle der Verformung in Mengen, die etwa 5 bis 30% MgO entsprechen, zu Steinen hingegen können die Magnesiumverbinvermischt und die Mischung zu Steinen verformt, die 50 düngen in Korngrößen von 0 bis 5 mm, vorzugsweise dann gebrannt werden (USA.-Patentschrift 2 053 146). 0 bis 3 mm, eingesetzt werden. Ferner sollen für die Bei diesem Verfahren kann ein Teil des für die Her- Herstellung des Sintermaterials mindestens 65 %, stellung der Steine verwendeten feuerfesten Satzes zweckmäßig mindestens 80 %, der chromoxydhaltigen oder auch das gesamte Ausgangsmaterial für die Ge- Stoffe in einer Korngröße von über 0,12 mm vorliegen, winnung der Steine vorgebrannt werden. Die erhal- 55 Für die Imprägnierung der Steine gemäß der Erfintenen Steine werden bei 1427° C gebrannt, und es ist dung wird vorzugsweise Teer mit einem Hartpechdaher nicht anzunehmen, daß die Temperatur, bei der gehalt, insbesondere mit einem Hartpechgehalt von der gegebenenfalls erfolgende Vorbrand vorgenommen 80 % oder mehr, verwendet. Eine günstige Kornwird, höher ist. Beim Verfahren gemäß der Erfindung zusammensetzung des Steines liegt dann vor, wenn hingegen muß für den Vorbrand (Simultanbrand) von 60 das Sintermaterial aus einem grobkörnigeren Anteil Mischungen von Chromit und Magnesia eine Mindest- einer Korngröße von mindestens 0,3 mm und einem temperatur von 1700° C eingehalten werden, da sonst Feinmehlanteil von unter 0,2 mm, vorzugsweise höchdie angestrebte direkte Bindung zwischen den Periklas- stens 0,12 mm, aufgebaut ist. In allen Fällen soll der und Chromerzteilchen nicht erreicht werden kann. grobkörnigere Anteil mindestens 60% des Sinter-Abgesehen davon ist selbst dann, wenn bei dem er- 65 materials ausmachen und eine Korngröße von 0,3 bis wähnten bekannten Verfahren die Temperatur bei der 5 mm, z. B. 0,3 bis 4 mm, zweckmäßig 0,3 bis 3 mm, Herstellung des Sintermaterials auf mindestens 1700° C haben. Ein Feinmehlanteil von über 35 % des Sintererhöht werden würde, nicht anzunehmen, daß eine materials ist aus Gründen einer Verschlechterung der
Temperaturwechselbeständigkeit der Steine im allgemeinen nicht empfehlenswert. Besonders günstige Ergebnisse
werden dann erhalten, wenn das verwendete Sintermaterial ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von
höchstens 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, und einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,5%, vorzugsweise
höchstens 4,5%, hat.
Gegebenenfalls kann dem gekörnten Sintermaterial zur Herstellung der Steine auch noch Sintermagnesia
in einer Menge von höchstens 35 %, bezogen auf die feuerfesten Bestandteile, zugesetzt werden. Ein Zusatz
von feinkörniger Sintermagnesia einer Korngröße von bis zu 0,12 mm zu dem Sintermaterial darf aber nur
in Mengen von höchstens 8 % erfolgen.
Die Steine gemäß der Erfindung sind hauptsächlich für eine Verwendung in imprägniertem Zustand ohne
jede weitere Behandlung bestimmt; in diesem Falle sind sie aus feuerfesten Körnungen aufgebaut, die
ausschließlich durch eine keramische Bindung zusammengehalten sind, wobei die Poren des Steinkörpers
durch das Imprägniermittel erfüllt sind. Es ist jedoch auch möglich, die Steine vor ihrem Einbau in
den zuzustellenden Ofen einem Brand in nicht oxydierender, insbesondere reduzierender Atmosphäre zu
unterwerfen; auch in diesem Fall sind die feuerfesten Körnungen ausschließlich durch eine keramische Bindung
verbunden, doch in den Poren liegt der verkokte Rückstand des Bindemittels bzw. Restkohlenstoff vor.
Gewünschtenfalls kann nach einem solchen Vorbrand, der bei Temperaturen von etwa 300 bis 10000C, insbesondere
500 bis 800° C, durchgeführt wird, neuerlich imprägniert werden und sogar eine mehrmalige Wiederholung
dieser Verfahrensschritte stattfinden.
Die Steine gemäß der Erfindung zeichnen sich insbesondere durch eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit
aus und haben nach der Verkokung des als Imprägniermittel verwendeten Stoffes eine Kaltdruckfestigkeit,
Abriebfestigkeit und Schlackenbeständigkeit, die zumindest genausogut ist wie die der bekannten
Teermagnesitsteine oder teerimprägnierten Magnesitsteine, wobei jedoch hervorzuheben ist, daß ihre Temperaturwechselbeständigkeit
weit besser ist als die der genannten Magnesitsteine.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
22 % Chromerz von 0 bis 4 mm wurden mit 65 % Flotationsmagnesit einer Korngröße von 0 bis 0,12mm
unter Zusatz von 13% Magnesitflugstaub und 4% gesättigter Kieseritlösung innig vermischt, und die
Mischung wurde zu Briketts verformt, die bei 1720° C
etwa 6 Stunden lang gebrannt wurden.
Das Sintermaterial wurde zerkleinert und gemahlen, und 70% dieses Materials mit einer Korngröße von
0,3 bis 3 mm und 30 % mit einer Korngröße von 0 bis
0,12 mm wurden zu Steinen verformt, die bei 1560° C etwa 10 Stunden im Tunnelofen gebrannt wurden.
Die Steine hatten folgende Zusammensetzung und Eigenschaften:
SiO2 .
Fe2O3
Al2O3
Cr2O3
CaO .
MgO
3,81%
9,27%
7,56%
22,17%
%
9,27%
7,56%
22,17%
%
Kaltdruckfestigkeit 570 kg/cm2
Biegedruckfestigkeit 0,75 kg/cm3
Porosität 20,8%
Raumgewicht 3,10
Druckfeuerbeständigkeit .. t0 1600° C
ta, 1690° C
bei 1700° C abgebrochen 0,5 % abgesunken Längenänderung durch
Brand bei 1750°C -0,50%
Brand bei 1750°C -0,50%
Jeweils eine Anzahl dieser Steine wurde mit handelsüblichem Stahlwerksteer bei 150 bis 180°C, einer
Mischung dieses Teeres mit 80% Hartpech bei 150 bis 1800C, Hartpech allein bei über 200° C und Bitumen
eines mittleren Erweichungspunktes (80 bis 1000C) bei etwa 180° C getränkt. Bei dieser Tränkung
wurden von den Steinen im Durchschnitt etwa 6,5 % von den angeführten Stoffen aufgenommen.
Die imprägnierten Steine hatten in allen Fällen ein um 0,17 g/cm3 höheres Raumgewicht als die unbehandelten
Steine und eine Restporosität von 2,6 %. Die Kaltdruckfestigkeit der Steine veränderte sich
durch die Imprägnierung im allgemeinen nicht wesentlich, nur bei Verwendung von Hartpech war sie um
etwa 50 kg/cm2 höher als vor dem Tränken.
Die Versuche wurden in der Weise wiederholt, daß die Tränkung im Vakuum bei 30 bis 100 mm erfolgte,
wobei die Temperaturen um 20 bis 30° C niedriger als bei Tränkung unter Normaldruck gehalten wurden.
In diesem Fall nehmen die Steine etwa 7,0 % an Imprägniermitteln auf und hatten dann eine Restporosität
von 1,7%.
Aus 15% Chromerz und 71% Flotationsmagnesit der im Beispiel 1 angegebenen Korngrößen mit einem
Zusatz von 14 % Flugstaub wurde unter den dort angeführten Bedingungen ein Sintermaterial gewonnen.
Steine, die aus diesem Sintermaterial nach der im Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt wurden,
hatten folgende Zusammensetzung und Eigenschaften:
2,62%
8,50%
6,20%
14,06%
1,29%
8,50%
6,20%
14,06%
1,29%
65
55,87%
Glühverlust 0,17%
SiO2
Fe2O3
Al2O3
Cr2O3
CaO
MgO 67,13%
Glühverlust 0,20%
Kaltdruckfestigkeit 620 kg/cm2
Biegedruckfestigkeit 0,60 kg/cm2
Raumgewicht 3,05
Porosität 16,9 %
Druckfeuerbeständigkeit .A0 15300C
ta 15800C
bei 17000C abgebrochen 4,4 % abgesunken Längenänderung durch
Brand bei 1750° C -0,45%
Brand bei 1750° C -0,45%
Eine Behandlung dieser Steine mit Teer, Mischungen von Teer mit 80% Hartpech, Pech und Bitumen auf
die im Beispiel 1 dargelegte Weise zeitigte folgende Ergebnisse:
Teeraufnahme bei Tränkung
Teeraufnahme bei Tränkung
unter Normaldruck 5,2 %
Restporosität 2,5%
Raumgewicht-Erhöhung 0,16
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, Sintermagnesia einer Korngröße von bis zu 0,12mm
gebrannten Magnesitchrom- und Chrommagnesit- in Mengen von höchstens 8%, bezogen auf die
steinen unter Verwendung eines Sintermaterials feuerfesten Bestandteile^ verwendet wird und die
(Simultansinter), das durch gemeinsames Brennen restliche zugesetzte Sintermagnesia grobkörni-
von chromoxydhaltigen Stoffen, insbesondere 35 ger ist.
Chromerz, mit Magnesit, gegebenenfalls Sinter-
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
magnesia, oder anderen natürlichen oder synthe- dadurch gekennzeichnet, daß die Steine nach dem
tischen, beim Brennen Magnesiumoxyd liefernden Imprägnieren in nicht oxydierender Atmosphäre
Magnesiumverbindungen bei Temperaturen von bei Temperaturen von 300 bis 10000C, insbeson-
mindestens 17000C, vorzugsweise über 17500C, 40 dere 500 bis 8000C, gebrannt werden,
ohne Schmelzen erhalten wird, ein Kalk-Kiesel-
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekenn-
säure-Verhältnis von höchstens 0,6, vorzugsweise zeichnet, daß die in nicht oxydierender Atmosphäre
höchstens 0,35, einen Kieselsäuregehalt von hoch- gebrannten Steine neuerlich imprägniert werden,
stens 5,5 %, vorzugsweise höchstens 4,5 %, und
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekenn-
einen Cr2O3-Gehalt von 5 bis 40% hat und in 45 zeichnet, daß das Brennen in nicht oxydierender
welchem die Periklas- und die Chromerzteilchen Atmosphäre und das Imprägnieren wiederholt wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT906865A AT263611B (de) | 1965-10-07 | 1965-10-07 | Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, gebrannten Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen |
AT906865 | 1965-10-07 | ||
DEO0011961 | 1966-09-16 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Also Published As
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AT263611B (de) | 1968-07-25 |
NO116359B (de) | 1969-03-10 |
NL6613690A (de) | 1967-04-10 |
ES331244A1 (es) | 1967-08-01 |
NL154186B (nl) | 1977-08-15 |
GB1131648A (en) | 1968-10-23 |
FI48269B (de) | 1974-04-30 |
FI48269C (fi) | 1974-08-12 |
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