DE1646660B2

DE1646660B2 - Verfahren zum abdichten von undichtigkeiten unterirdischer kanaele und rohrleitungen

Info

Publication number: DE1646660B2
Application number: DE1967L0055904
Authority: DE
Inventors: Ferenc Dipl.-Ing.; Czerny Gyözö Dipl.-Ing.; Dezsenyi Istvan Dipl.-Ing.; Novak Laszlo Dipl.-Ing.; Budapest Csanda
Original assignee: Centropa Handelsgesellschaft Mbh, Wien
Priority date: 1966-03-07
Filing date: 1967-03-02
Publication date: 1977-05-26
Also published as: DE1646660A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abdichten von Undichtigkeiten unterirdischer Kanäle und Rohrleitungen mit Wasserglas oder mit wasserglashaltigem Mittel und Fluorverbindungen.

Unterirdische Kanäle und Rohrleitungen, seien sie nun an Ort und Stelle aus Beton bzw. Stahlbeton gebaut oder aus Fertigteilen hergestellt, weisen früher oder später Schäden, d. h. Undichtigkeiten auf, die sich im allgemeinen an den Fugen bzw. an den Stoßstellen zeigten und ihre Ursache meistens in einer unvollkommenen Bettung im Boden haben oder auf Mängeln beruhen, die durch unsachgemäße Herstellung bedingt sind.

Reparaturen sind bisher mit den verschiedensten Mitteln und im allgemeinen von Hand unmittelbar an der Fehlerstelle durchgeführt worden. So hat man beispielsweise versucht, eine Abdichtung mit einer Suspension aus Betonit sowie mit hydraulischen Bindemitteln zu erreichen. Die Ergebnisse waren jedoch nicht zufriedenstellend, weil praktisch nur ein Abdichten von Poren, nicht aber von größeren Fehlerstellen, bewirkt werden konnte. Es ist auch versucht worden, flüssigkeitsundurchlässige Wasserglaskittungen zu erzielen. Dabei ist von der Eigenschaft des Wasserglases ausgegangen worden, daß es mit säurehaltigen Wirkstoffen oder mit bestimmten Metallsalzen, z. B. CaCl₂, behandelt, Kieselsäuregel ausscheidet. Kittungen auf dieser Basis haben den Nachteil gezeigt, daß neben dem sich ausscheidenden Kieselsäuregel auch von den verwendeten Wirkstoffen abhängige Nebenprodukte entstehen, die wasserlöslich sind und dadurch die Festigkeit und Dichtigkeit der Kittung nachteilig beeinflussen.

Auf dem Sektor Säurebauten ist eine säurefeste Kittling bekannt geworden (siehe DT-PS 7 18 795), die aus Wasserglas und alkalireaktionsfähigen Stoffen, nämlich Natriumsiliciumfluorid und Calciumsiliciumfluorid, hergestellt wird und nach dem Erhärten praktisch flüssigkcitsundurchlässig ist.

Hs ist ferner im Zusammenhang mit der Herstellung eines säurefesten ungebrannten porösen Körpers, der aul der Basis mit Mineralmehl mit Zusätzen von Wasserf-'laslösiing erzeugt wird, bekannt, als Abbindebeschleuniger, die mil der Wasserglaslösung reagieren, Fluorverbindungen, wie z. B Silicofluoride zu verwenden fsiehe DT-AS 11 81 1151

3°

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4» Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit dem auf unkomplizierte Weise eine beständige Abdichtung von Undichtigkeiten unterirdischer Kanäle und Rohrleitungen erreicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die abzudichtende Stelle in einem Abschnitt des Kanals bzw. der Rohrleitung mit Verschlußkörpern abgeschlossen und dieser Abschnitt mit Wasserglas oder wasserglashaltigem Mittel unter dessen eigenem hydrostatischen Druck aufgefüllt wird, dann die Füllung des Rohrabschnitts nach Bedarf homogenisiert und nach Durchtränkung der abzudichtenden Stelle entfernt wird, worauf in den abgeschlossenen Abschnitt Fluoridgas geleitet und bis zur Erhärtung des in die Undichtigkeit eingedrungenen Wasserglases bzw. wasserglashaltigen Mittels eingeschlossen gehalten wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen im wesentlichen darin, daß mit dem neuen Reparaturverfahren ganze Rohr- bzw. Kanalabschnitte in einem Arbeitsgang wieder flüssigkeitsdicht gemacht werden können. Das eingeleitete Fluoridgas übt eine Doppelwirkung aus. In erster Linie wird Kieselsäuregel aus dem Wasserglas ausgeschieden. Ferner bilden sich im Wasser schwerlösliches NaF bzw. Na₂SiF₆ als Nebenprodukte, die sich in der ausgeschiedenen Kieselsäure als praktisch unlösliches Silikat einbauen, infolge der Wirkung von Fluoridgas erhöht sich auch die Widerstandsfähigkeit gegen Korrosion der mit Wasserglas oder mit wasserglashaltigem Mittel behandelten Kanal- und Rohrleitungsteile vorteilhaft. Das Endprodukt der verwirklichten Reaktion ist nämlich ein vollkommen säurefestes, gegen angriffsfähige Salzlösungen widerstandsfähiges und in organischen Lösungsmitteln unlösliches Silikat.

Als vorteilhafte Nebenwirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich, daß auch der den Kanal bzw. die Rohrleitung umgebende Boden in starkem Maße durch das aus den Undichtigkeiten in den Boden austretende Wasserglas verfestigt wird, so daß die Bettung des Kanals bzw. der Rohrleitung vervollkommnet und eine eventuell zu neuen Schäden führende Bewegung ausgeschlossen wird.

Die beispielsweise Durchführung des Verfahrens wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 und 2 bzw. 3 unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten einer Kanalstrecke und

F i g. 4 bis 6 die Behandlung eines Teiles eines besteig- bzw. begehbaren Tunnels, wobei die F i g. 4 und 5 einen Querschnitt und die F i g. 6 einen Längsschnitt darstellen.

Gemäß Fig. 1 und 2 wird eine zwischen zwei oder mehreren Einsteigeschächten liegende Kanalstrecke so behandelt, daß sie an den Schächten mit Verschlußkörpern abgeschlossen wird. Diese können die üblich verwendeten Verschlußorgane 1 oder mindestens zum Teil aufblasbare Ballons 2 sein. Die abgeschlossene Kanalstrecke 3 wird durch den Schacht 4 mit Wasserglas oder wasserglashaltigem Mittel aufgefüllt. Der zum Eindringen in die Undichtigkeiten notwendige Druck wird durch die im Schacht verwirklichte Druckhöhe durch Auffüllen erreicht.

Im gegebenen Falle wird die Füllung des Kanalabschnitts auch durch Laufenlassen des Mischkörpers 5 (/.. B. Mischbürste) homogenisiert. Nach einer bestimmten Einwirkungszeit wird das in der Kanalstrecke vorhandene Wasserglas oder das wasserglashaltige Mittel durch den Schacht 4 entfernt. Zum Transport,

Einfüllen und Herauspumpen des Mittels kann z. B. ein Abwassersaugwagen 6 verwendet werden.

Danach wird ein Reinigungskörper, z. B. eine Rohrreinigungsbürste, statt des Mischkörpers 5 in den Kanal gebracht, und die Innenflächen des Kanals von eventuell zurückgebliebenem Dichtungsmittel befreit Dann werden mit entsprechendem Durchgang und Anschluß versehene VerschluBkörper 8 gemäß F i g. 2 angeordnet, und in die Kanalstrecke 3 wird Fluoridgas durch das Rohr 9 gedruckt Ein Rohr !0 dient zur Entlüftung bzw. zum Anschluß eines Gasmanometers 11. Die Verschlußkörper 2 bzw. 8 werden durch Leitungen 12 aufgeblasen. Nach einer der praktischen Erfahrung entsprechend lang dauernden und unter Druck erfolgenden Gasbehandlung werden die Verschlußkörper entfernt

Von den Mangeln des zu reparierenden Kanals und von den örtlichen Verhältnissen abhängig kann das Verfahren mehrmals wiederholi angewendet werden.

Bei der in der Fig.3 dargestellten Durchführungsweise wird ein aufblasbarer raumbeschränkender Körper 13 in die Kanalstrecke zwecks sparsamer Verwendung des zur Durchführung der Reparatur benötigten Mittels gelegt, bei dem Abstandhalterrippen 14 das Freihalten der Rohrinnenfläche gewährleisten. Der Ballondruck liegt dabei zweckmäßig höher als der Einpreßdruck. Zum Aufblasen des Ballons ist eine Leitung 15 vorgesehen.

Zum Abschließen des oberen Teiles von Schächten dient zweckmäßig ein Verschlußkörper 16.

In F i g. 4 ist eine geeignete Durchführungsweise zum Wasserdichtmachen von solchen größeren besteigbaren, begehbaren Kanälen, verschiedenen Objekten, Becken, Behältern, Tunneln zu sehen, wo das Auffüllen des vollen Profils oder des Raumes mit Einpreßgut oder Gas nicht mehr wirtschaftlich oder umständlich ist

In den Kanal 17 wird ein raumbeschränkender Hohlkörper oder Massenkörper, der kleiner als das Profil ist, gelegt, dann wird das Wasserglas oder das wasserglashaltige Mittel und das Fluoridgas nach dem gewünschten Abschluß in den Raum 19 zwischen dem raumbeschränkenden Körper 18 und der Innenwand des Objektes durch die Fülleitung 20 geleitet. Die Leitung 21 dient zur Entlüftung.

Im in der F i g. 5 dargestellten Falle werden die an der Wand des Objektes auftretende Undichtigkeit oder die mit ihr zusammenhängenden Bodenspalten, Hohlräume durch einen auf die Wandfläche gelegten und in diese Richtung offenen raumbeschränkenden Körper 22 so beseitigt, daß Wasserglas oder wasserglashaltiges Mittel bzw. Fluoridgas nach einem geeigneten Abschluß in den vom raumbeschränkenden Körper 22 begrenzten Raum geleitet wird Bei der Durchführung des Verfahrens werden zweckmäßig zwei raumbeschränkende Körper 22 mit einer Stützkonstruktion 23 verwendet. Bei kontinuierlichem Verfahren dient die Leitung 24 bzw. 25 zum Einfüllen von Wasserglas oder wasserglashaltigem Mittel bzw. von Fluoridgas, während die Leitungen 26 und 27 zur Entlüftung dienen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Abdichten von Undichtigkeiten unterirdischer Kanäle und Rohrleitungen mit Wasserglas oder mit wasserglashaltigem Mittel und Fluorverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die abzudichtende Stelle in einem Abschnitt des Kanals bzw. der Rohrleitung mit Verschiußkörpern abgeschlossen und dieser Ab- ic. schnitt mit Wasserglas oder wasserglashaltigem Mittel unter dessen eigenem hydrostatischen Druck aufgefüllt wird, dann die Füllung des Rohrabschnitts nach Bedarf homogenisiert und nach Durchtränkung der abzudichtenden Stelle entfernt wird, worauf in den abgeschlossenen Abschnitt Fluoridgas geleitet und bis zur Erhärtung des in die Undichtigkeit eingedrungenen Wasserglases bzw. wasserglashaltigen Mittels eingeschlossen gehalten wird.