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Verfahren und Vorrichtung zur abschnittweisen Herstellung von Rohrleitungen aus Beton
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dienende Innenauskleidung aus Kunststoffen aufweisen, die nicht nur die notwendige Dichtheit ergibt, son- dern auch als Schutz des Betons vor chemischen Angriffen dient. Die Innenauskleidung der Rohrleitungen und der Schächte ergibt bei Verwendung von Kunststoffolien durch deren wasserabweisende Eigenschaften den wesentlichen Vorteil eines geringen Widerstandes gegen strömende Flüssigkeiten, so dass gegenüber bekannten bisherigen Leitungsrohren gleichen Durchmessers eine wesentlich grössere Durchflussmenge ge- geben ist. Die Hülsen können aus Stahl oder Kunststoff bestehen und dienen bei der Herstellung von Druck- leitungen zur Aufbringung der Flansche zwecks Kupplung mit benachbarten Rohren.
Derartige Flansche können auch zur Verankerung von Spanndrähten Verwendung finden, wenn die Rohrleitung aus Spannbe- ton hergestellt werden soll.
Das wesentliche Merkmal der Vorrichtung zur Herstellung einer Rohrleitung besteht darin, dass die
Schläuche auf der Aussenseite Vorsprünge in Form von aufgeklebten Streifen aus Schaumgummi od. dgl. aufweisen, um die Schläuche mit dem Beton der Rohrleitung zu verbinden. Die Streifen können aus dich- tem Material bestehen und z. B. I-Querschnitt aufweisen, um die Festigkeit der Verbindung weiter zu er- höhen.
Die die Enden jedesSchlauchabschnittes tragendenHülsen können auch zur Anbringung einer Vorrich- tung zur Herstellung der Rohrleitung verwendet werden, welche aus einem zwischen Platten gehaltenen, aufpumpbaren, gegen die Innenseite der Hülsen anpressbaren Schlauchring zum Abschluss der Hohlform be- steht. Dabei tragen die Platten Anschlüsse zur Zuführung bzw. Abführung von Druckluft oder Flüssigkeit.
Werden zur Herstellung von Druckleitungen auf den Hülsen Flansche befestigt, dann besteht die Vor- richtung nach einer weiterer Ausführungsform der Erfindung darin, dass in den Flanschen Anschlüsse für die
Zuführung bzw. Abführung von Druckluft oder Flüssigkeit angeordnet sind, wobei den Flanschen Blindflan- sche zum Abschluss eines Rohrleitungsabschnittes während seiner Herstellung zugeordnet sind.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen näher erläutert, welche einige beispielsweiseAusführungsformen von Rohrleitungen veranschaulichen, die gemäss dem erfindungsgemässen
Verfahren bzw. der erfindungsgemässen Vorrichtung hergestellt sind. Es zeigen Fig. 1 einen Querschnitt
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eine Verbindungsstelle zweier Druckrohre, Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Druckrohr aus Spannbeton, Fig. 7 einen Längsschnitt durch eine Verbindung zweierDruckrohre nach Fig. 6 während der Herstellung des Druckrohres und Fig. 8 einen Längsschnitt einer Verbindung aneinanderschliessender Rohrschüsse.
Die in denFig. 1-3 dargestellte Rohrleitung soll z. B. als Kanal Verwendung finden. Nach dem Ausheben eines Rohrgrabens 1 wird auf der Grabensohle in dem gewünschten Gefälle eine Betonsohle 2 hergestellt, die vorzugsweise eine in Längsrichtung verlaufende Rinne 3 aufweist.
Auf die Betonsohle 2 wird ein dünnwandiger Schlauch 4, zweckmässig bestehend aus einer Kunststoff- oder Gummifolie, aufgelegt. Der Schlauch 4 weist die Länge des herzustellenden Rohres auf. Die Enden des Schlauches sind an festen, vorzugsweise schwach konischen Hülsen 5 befestigt. Die Befestigung kann z. B. dadurch erfolgen, dass die Schlauchenden um die Hülsen 5 herumgeschlagen sind.
Die Hülsen 5 können aus Stahl oder aus Kunststoff bestehen. Der Schlauch 4 wird an seinen beiden Enden durch eine Vorrichtung verschlossen, die aus einem Schlauchring 6 besteht, der über ein Ventil 7 aufgeblasenunddamitgegendiefestenhnen 5 angepresst werden kann. Der Schlauchring 6 ist von Platten 8 festgehalten. Die Platten 8 nehmen einen Anschluss 9 für eine Druckluftleitung 10 und einen Anschluss 11 für eine Wasserleitung 12 auf.
Nach dem Verschluss der Enden des Schlauches 4 wird nun durch die Leitung 12 in denSchlauch zunächst Wasser eingebracht, um diesen gegen die Sohle 2 zuhalten.DurchEinbringungvonDruckluftdurchdieLeitung 10 wird dann der Schlauch 4 auf seine endgültige Form zur Bildung einer Hohlschalung aufgeblasen. Die Füllung des Schlauches 4 kann gegebenenfalls auch mit Wasser oder mit Luft allein erfolgen. Auf die durch den Schlauch 4 gebildete Hohlschalung wird nun, gegebenenfalls nach Anbringung einer Bewehrung, Beton, vornehmlich Spritzbeton aufgebracht. Dieser Spritzbeton bildet das eigentliche Rohr 13. Zur Verankerung mit dem Beton sind an der Aussenseite des Schlauches 4 Vorsprünge in Form von Stegen 14, z. B. aus selbstklebenden Schaumgummistreifen angebracht.
Der unten liegende Vorsprung kommt dabei in die Rinne 3 zu liegen, in die vor dem Auflegen des Schlauches 4 Frischbeton eingebracht wird. Die Vorsprünge können naturgemäss auch bei Herstellung der Schläuche 4 mit hergestellt werden.
In diese so ausgebildeten drucklosen und absolut wasserdichten Kanalrohre kann zur vermehrten Sicher- heit der Sohlenrinne gegen Abtrieb bzw. gegen Verletzung durch scharfkantige Konservenbüchsen ein
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Sohlenschutz 15 eingelegt werden, der aus einem biegsamen Material besteht, welches durch Schwerstoffe in Anlage auf der Sohle der Kanalleitung gehalten wird. Die Beschwerung kann durch Eisenfeilspä- ne, Steinpulver u. dgl. erfolgen.
Durch die Füllung des Schlauches 4 mit Wasser und/oder Druckluft erfolgt gleichzeitig mit der Herstellung der Rohrleitung eine Druckprobe bzw. Dichtigkeitsprobe. NachErhärtung des Betons wird der Druck und das Füllwasser abgelassen und letzteres gegebenenfalls zur Füllung des nächsten Rohrschusses verwendet. Nach Ablassen des Überdruckes aus dem Schlauchring 6 kann dieser samt den Platten 8 entfernt werden.
Das Rohr 13 endet an einer gewünschten Stelle bzw. nach einer gewünschten Länge in einem Schacht 16, der als Blindschacht oder als Reinigungs- bzw. Kontrollschacht ausgeführt sein kann. Der Schacht 16 besitzt einen als Form beim Betonieren und als Innenauskleidung dienenden Untersatz 17, vorzugsweise aus Kunststoff. In diesem Untersatz sind eine Bodenrinne, gegebenenfalls auch die notwen- digen Anschlüsse 18, ausgebildet. Der Untersatz kann auch mit Versteifungsrippen 19 versehen sein.
Die Wandung 20 des Schachtes 16 wird gleichfalls aus Spritzbeton hergestellt.
Durch Anordnung eines zweckmässig geteilten Stahlblechringes 21 bei der Herstellung des Rohres 13
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anderseits eine Bewegungsmöglichkeit des Betons gewährleistet (Bewegungsfuge).
Selbst feine Haar- oder Schwindrisse, welche bei Betonrohre sonst zu Undichtheiten führen würden, sind bei der erfindungsgemäss hergestellten Rohrleitung durch die Innenauskleidung mit einer Folie, insbesondere einer Kunststoffolie, ohne jeden Einfluss auf die Güte der Rohrleitung und führen insbesondere zu keinen Undichtheiten.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellte Druckrohrleitung wird grundsätzlich nach dem gleichen Verfahren hergestellt wie die Kanalleitung nach den Fig. 1 - 3. In den Beton der Rohrleitung 13 wird jedoch eine Bewehrung aus Stahleinlagen 23 eingebracht. Zur Verbindung der einzelnen Schüsse der Rohrleitung wird auf den über das Rohr 13 vorstehenden Teil der festen Hülse 5 entweder ein handelsübliches Muffenformstück aufgebracht oder es findet eine besonders ausgestaltete Flanschverbindung Verwendung.
Diese Flanschverbindung besteht aus einem Konusflansch 24, der in seinem konischen Ansatz einen trapezförmigen Gummiring 25 aufnimmt, der beim Anziehen der Flanschschrauben an einen Distanzring 26 und damit gegen dieInnenwandungdesKonusflansches sowie gegen die Aussenwandung der HUl- se 5 gepresst wird. Der Distanzring 26 ist zwecks leichteren Einbaues dreiteilig ausgeführt und wird durch einen elastischen Ring 27, z. B. einen Gummiring zusammengehalten, der in eine Rille des Distanzringes eingreift. Die einzelnen Teile des Distanzringes können auch miteinander lösbar verhakt sein.
Zum Abschluss der Enden des Schlauches 4 während der Herstellung des Druckrohres wird ein Blindflansch 28 verwendet und es werden in dem Konusflansch 24 Anschlüsse 29 für Druckluft und 30 für Wasser vorgesehen.
Um die Einbringung von Druckluft bzw. Wasser in den Schlauch 4 zu ermöglichen, besitzt der Distanzring 26 Ausnehmungen 31. Nach Fertigstellung des Druckrohres und Entfernung des Blindflansches 28 kann mit Hilfe des Konusflansches 24 eine Verbindung mit dem nächsten Rohrschuss vorgenommen werden. Zwischen den Konusflansch 24 und das Rohr 13 wird eine plastische Masse 32 eingebracht.
Für die Herstellung von Spannbetonrohren gemäss den Fig. 6 und 7 ist ein Abschlussflansch 33 vorgesehen, der einen Anschluss 34 fUr Druckluft und einen Anschluss 35 für Wasser besitzt. Der Abschlussflansch 33 ist mit dem durch die Hülse 5 versteiften Ende des Schlauches 4 durch Verkleben verbunden. Der Abschlussflansch 33 besitzt ferner einen Ansatz 36 mit Bohrungen zur Verankerung der Spanndrähte 37. Während der Herstellung eines Rohres ist der Abschlussflansch 33 durch einen Blindflansch 38 verschlossen.
Um zwischen den einzelnen Rohrschüssen die notwendige Bewegungsfuge einzuschalten, wird gemäss Fig. 8 zwischen zweiAbschlussflanschen 33 eine zweckmässig aus mehreren Gummikeilringen 39 bestehende elastische Zwischenlage angeordnet. Die Gummikeilringe 39 haben einen geringeren Durchmesser als die Abschlussflansche 33, so dass sich ein ringförmiger Raum ergibt, in welchen eine Vergussmasse 40, z. B. Bitumen, eingebracht werden kann. Diese Vergussmasse kann durch eine Blechmanschette 41 nach aussen hin abgedeckt sein. Zwischen den Gummikeilringen 39 und der Vergussmasse 40 werden zweckmässig Metallringe 42 angeordnet, welche mit den Gummiringen fest verbunden sind und deren Eintreiben erleichtern.
Die Nachgiebigkeit der schlauchförmigen Hohlschalung ermöglicht es, Druckrohrleitungen auch in Krümmungen auszuführen. Stärkere Krümmungen werden durch die Einklebung entsprechend ausgestalteter Folien bzw. einseitige Verkürzung von Wandungen hergestellt. Der Innendruck in einer Druckrohr-
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leitung sorgt für ein sattes Anliegen der Schlauchfolie an der Innenwandung, wodurch die Anbringung von
Stegen überflüssig wird und die Saughaftung genügt. Sollte jedoch bei Heber1èitungen mit dem Auftreten eines Unterdruckes gerechnet werden müssen, dann können auf dem Schlauch 4 z.
B. selbstklebende, nicht zusammendrückbare Stege in I-Form angebracht werden. i In stark sauren Böden und überall dort, wo ein chemischer Angriff auf die Aussenseite des Tiefbau- körpers zu erwarten ist, kann eine Kunststoffolie, gegebenenfalls mit inneren Selbstklebestreifen, vorzugs- weise aus Schaumgummi zwecks Verbindung mit dem Beton als äusserer Schutz in den Rohrkanal einge- legt oder an der Schalung befestigt werden, deren Ende nach Fertigstellung des Ummantelungsbetons z. B. um die Rohrleitung geschlagen und an dem Rohrscheitelsich überlappend zusammengeklebtwird. Dadurch
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ein bituminöser Anstrich als ausreichend befunden wird.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur abschnittweisen Herstellung einer Rohrleitung aus Beton unter Verwendung von aufblasbaren Schläuchen, dadurch gekennzeichnet, dass die Schläuche als verlorene Schalung im Betonrohr belassen werden, wobei die Enden eines Schlauchabschnittes an Hülsen, vorzugsweise durch Umstülpen nach aussen hin befestigt werden und die Hülsen über den Rohrleitungsabschnitt vorstehen gelassen und die vorstehenden Hülsenende zur Verbindung der einzelnen Rohrschüsse entweder in Blind-,
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dass die Schläuche (4) auf der Aussenseite Vorsprünge (14) inForm von aufgeklebten Streifen aus Schaumgummi od. dgl. aufweisen, um die Schläuche mit dem Beton der Rohrleitung zu verbinden.