DE1645587A1 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolymerisatenInfo
- Publication number
- DE1645587A1 DE1645587A1 DE19661645587 DE1645587A DE1645587A1 DE 1645587 A1 DE1645587 A1 DE 1645587A1 DE 19661645587 DE19661645587 DE 19661645587 DE 1645587 A DE1645587 A DE 1645587A DE 1645587 A1 DE1645587 A1 DE 1645587A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- reaction
- phosgene
- temperature
- diol
- pyridine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G64/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbonic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G64/20—General preparatory processes
- C08G64/22—General preparatory processes using carbonyl halides
- C08G64/226—General preparatory processes using carbonyl halides and alcohols
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G64/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbonic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G64/02—Aliphatic polycarbonates
- C08G64/0208—Aliphatic polycarbonates saturated
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyesters Or Polycarbonates (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein "Verfahren zur Herstellung von PoIycarbonatharzen
aus Cyclobutandiol durch direkte Phosgenierung des Diols.
Es ist bereits seit längerer Zeit bekannt, dads verschiedene Phenole in
hoehv/ertige Polycarbonatharze mit hohem Molekulargewicht umgewandelt werden
können, indem man die Diole phosgenier*. Diese Polyoarbonathar'ze und ihre
Herstellung werden von Dr. H. Schnell in "Angew.Chem. 68", Se.iten 633-64O
(1956)» genau beschtieben. Dem genannten Artikel ist die Herstellung einer
groBsen Zahl aromatischer Polycarbonate zu entnehmen.
Die aliphatischen Polycarbonate Hessen sich jedoch nicht durch direkte
Phosgenierung herstellen; es war lediglich möglich, einige aliphatisch»
mäßig '.. " -
Polymerisate mit ^3i¥Kgi^Bfllt¥ifirfflgc hohem Molekulargewicht duroh indirekt»
00fli20/T?1l , ~~"
Verfahren, wie z.B. Umesterung, zu gewinnen. Kürzlich wurde nun gefunden, .
dass Polycarbonatharze aus verschiedenen Cyclobutandiolen ungewöhnlich gute,
bei solchen Polycarbonaten bisher nicht erzielbare Eigenschaften aufwiesen.
Sie zeigten z.B. ungewöhnlich gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Witterungseinflüssen, sehr gute Wärme- und Lichtstabilität sowie bessere Festigkeiten
und inerte Eigenschaften. Diese aus einem Cyclobutandiol gewonnenen
Polycarbonatharze mit hohem Molekulargewicht konnten jedoch nicht durch
direkte Phosgenierung des Diols hergestellt werden.
•
Die vorliegende Erfindung schafft nun ein Verfahren zur Herstellung von
Polycarbönatharzen aus Cyclobutandiolen durch direkte Phosgenierung des
Diols. Das erfindüngsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man
weniger als 99 i° einer stöchiometrisehen Menge an Phosgen mit dem hauptsächlich aus Cyclobutandiol bestehenden Diol-Reaktionsteilnehmer in Gegenwart
von etwa 2 bis 20 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Diol einer organischen, =
sterisch ungehinderten, heterocyclischen tertiären Stickstoff enthaltenden
Verbindung, die bei der Reaktionstemperatur flüssig ist, umsetzt, die
^ Reaktion bei einer Temperatur von etwa 10 bis etwa 150 durchführt und
"anschliessend wenigstens das letzte 1 % des gesamten Phosgens mit einer
Geschwindigkeit von nicht mehr als 1 fo der stöchiometrisehen Menge in
jeweils 4 Minuten zusetzt.
Unter der Bezeichnung "Diol-Reaktionateilnehmer11 ist Cyclobutandiol oder
eine Mischung aua Cyclobutandiol und anderen aliphatischen oder cycloaliphatischen
Diolen, die jedooh zum grössten Teil aus Cyclobutandiol besteht,
zu verstehen·
009820/1711
Die Bezeichnung "Cyclobutandiol" "bezieht sich sowohl auf das Cyclobutandiol
als solches wie auch auf die alkyl-substituierten Cyclobutaridiole. Bevorzugt
werden Cyclobutandiole, die die Hydröxylsubstituenten an gegenüberliegenden
Kohlenstoffatomen im Cyclobutanririg, z.B. in den Positionen 1 und 3» aufweisen. Diese Diole können durch die folgende Formel dargestellt werden»
-a—OH
in der R1, R-j R, und R. jeweils für Wasserstoff oder niedrige Alkylgruppen
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen stehen. Im Hinblick auf das .herzustellende
Polymerisat wird als vorherrschender Diol-Reaktionsteilnehmer vorzugsweise
2,2f4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol verwendet. Dieses Diol dient in der
nachfolgenden Beschreibung daher auch als Beispiel für die brauchbaren
Cyclobutandiole.
Wie oben bereits ausgeführt, muss der Diol-Reaktionsteilnehmer hauptsächlich
aus einem Cyclobutandiol bestehen; bei der Herstellung von Cyclobutandiolcarbonat-Homopolymerisaten
muss der gesamte Diol»Reaktionsteilnehmer als
einem Cyclobutandiol bestehen. Werden jedoch Cyciobutandiolcarbonat-Mischpolymerisate
hergestellt, so enthält der Diol-Reaktionsteilnehmer wenigstens
50 fo Cyclobutandiol, und der Rest besteht aus einem oder mehreren anderen
aliphatischen oder cycloaliphatischen Diolen. Geeignet sind Diole mit 3 bis
12 Kohlenstoffatomen oder die bekannten Ätherdiole, bei denen die Kohlenstoffatome in der Kette oder dem Ring durch Sauerstoffatome ersetzt worden
sind. .
009820/1^11 - 4 -
-4- . ■
Beispiele für aliphatisch^ Diole, die als Co-Reaktionsteilnehmer verwendet
werden können, sind Propandiol, Butandiol, Pentandiol, Mäthylenglykol,
Hexandiol, Heptandiole, Octandiole, Decandiole, Dodecandiole und' Triäthylenglykol.
Geeignete cycloaliphatische Biole sind Cyclopentandiol, Cyclohexandiol,
Furandiol, Cyclohexandimethanol, Cyclohexandiäthanol, Bis-(hydroxyäthoxy)-cyclohexan,
Dipropylcyclohexandiol und dgl.
Bei Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens muss eine organische
Verbindung anwesend sein, die ein sterisch ungehindertes, heterocyclisches,
tertiäres Stickstoffatom und vorzugsweise etwa 4 bis etwa 8 Kohlenstoffatome
enthält; diese Verbindungen dienen als Katalysatoren für die Reaktion.
Als Katalysatoren für das erfindungsgemässe Verfahren werden also stickstoffhaltige,
heterocyclische Verbindungen der obengenannten Art bevorzugt. Biese
Katalysatoren können zwar Substituenten in Positionen enthalten, die das
heterocyclische tertiäre Stickstoffatom nicht sterisch hindern, aber diese Substituenten müssen sich unter den Reaktionsbedingungen gegenüber dem
Phosgen und den Diol-Reaktionsteilnehmern- inert verhalten. Aus diesem Grunde
dürfen die Katalysatoren keine reaktionsfähigen Substituenten, wie z.B. Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen, primäre oder sekundäre Amingruppen oder
dgl., enthalten. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Katalysatoren
Substituenten,!wie z.B. niedrige Alkylgruppen,/enthalten können,/lie durch
Schutzgruppen, wi$ Kohlenwasserstoffgruppen^/inaktiviert werde*/. Falle
Substituenten anwesend sind, so werden niedrige Alkylgruppen bevorzugt}
besondere bevorzugt werden jedoch nicht-substituierte, heterocyclischen
tertiären Stickstoff enthaltende Verbindungen.
009820/1713
-5 -
Beispiele für solche sterisch ungehinderten, heterocyclischen tertiären
Stickstoff enthaltenden Verbindungen sind Pyrimidin, Pyridin, H-alkyl-substituiertes
Imidazol und Chinolin* Es wird darauf hingewiesen, dass der
tertiären Stickstoff enthaltende Katalysator auch inerte Substituenten,
wie z.B. Alkylgruppen, Chlorgruppen, Fluorgruppen und Nitrogruppen, aufweisen kann, vorausgesetzt, dass diese Substituenten in solchen Positionen
stehen, dass sie das heterocyclische tertiäre. Stickstoffatom nicht sterisch
hindern·
Pyridin und Pyridine mit inerten Substituenten, insbesondere niedrigen
Alkylgruppen in den Positionen 5» 4 und 5, -werden als Katalysatoren bevorzugt.
6
Es wurde gefunden, dass ein in 2- oder J-Stellung substituiertes Pyridin
Es wurde gefunden, dass ein in 2- oder J-Stellung substituiertes Pyridin
nur geringe oder gar keine katalytisch^ Wirksamkeit besitzt.
Der heterocyclischen tertiären Stickstoff enthaltende Katalysator liegt bei
der Reaktionstemperatur vorzugsweise in flüssiger Form vor, da er in dieser
Form inniger mit den Reaktionsteilnehmern vermischt, leichter dispergiert
und wirksamer von den Produkten getrennt werden kann» Um die Viskosität zu
regeln, kann bei dem erfindungsgemässen Verfahren ein flüssiges inertes
Verdünnungsmittel oder Lösungsmittel mitverwendet werden. Geeignete inerte
Lösungsmittel sind Benzol, Chlorbenzol, Toluol, Xylol, Tetrachloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Methylenchlorid und dgl.
Es wi$jd darauf hingewiesen, dass es zur Durchführung des erfindungagemäeeen
Verfahrens nicht ausreicht, wenn der Katalysator in katalytischer oder äquivalenter
Menge verwandet wird« Eine solche Menge kann zwar die während der
Reaktion gebildeten Chlorwasserstoffmoleküle binden, genügt jedoch für das
erfindungsgemässe Verfahren nicht, da eine solche Menge Katalysator zu
gering ist, um eine vollständige Reaktion zu bewirken, und ausserdem zu
unerwünschten Nebenreaktionen führt. Der heterocyclischen tertiären Stickstoff
enthaltende Katalysator muss in einer Menge von etwa 2 bis etwa
Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Diol-Reaktionsteilnehmer verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch mit etwa J bis etwa 10 Gew.-Teilen Katalysator pro
Gew.-Teil Diol-Reaktionsteilnehmer gearbeitet. Diese bevorzugten Mengen W bewirken eine ausreichende Katalyse und erleichtern die Abtrennung des
Katalysators von dem Produkt.
Wenn man sowohl das Lösungsmittel wie auch den tertiären Stickstoff enthaltenden
Katalysator als Teil des Lösungs- oder Verdünnungsmittelsystems
ansieht, so sollte dieses Lösungsmittelsyatem zu 20 bis 100 Gew.-^ aiis
dem Katalysator und zu 80 bis 0 *fo aus einem geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmittel
bestehen. Als besonders geeignet hat sich jedoch ein Lösungsmittelsystem erwiesen, das zu 20 bis 60 Gew.-^ aus Katalysator und
fc zu 80 bis 4-0 Gew.-^ aus einem Lösungsmittel besteht· Da, wie oben beschrieben, die Menge des Katalysators in dem Reaktionssystem durch die Menge
des verwendeten Diol-Reaktionsteilnehmers bestimmt wird, lässt sich die
erforderliche Menge an Lösungs- oder Verdünnungemittel anhand der bekannten
Katalysatormenge leicht errechnen. ■■■>
Obgleich die genaue Art der Reaktion nicht bekannt ist und sich der Anmelder
auch nicht durch eine bestimmte Theorie festlegen möahte, wird angenommen,
dass die Reaktion durch wenigstens zwei verschiedene Phasen fortschreitet·
Wenn man von Nebenreaktionen und konkurrierenden Reaktionen absieht, so
findet die Reaktion wahrscheinlich in folgenden zwei Stufen statt«
Reaktion I
0 OH + 2 Gl-C-Cl
Il
Cl-C-C
Katalysator «.. .
OC-Cl + 2 HCl
Reaktion Il
0
OC-Cl +.HO
OC-Cl +.HO
o-c
+ 2 HCl
Obgleich diese Reaktionen sehr ähnlich scheinen, unterscheiden sie sich in
einem wesentlichen Punkt. Die Reaktion I ist eine Phosgen-Hydroxyl-Reaktion,
während die Reaktion II zwischen Chlorformiat und Hydroxyl stattfindet.
Die Reaktion I weist eine hohe Geschwindigkeit auf und schreitet sehr leicht
fort. Die Reaktion il besitzt eine verhältnismässig niedrige Reaktionsgeschwindigkeit
und erfolgt am zweckmässigsten unter höheren Temperaturen.
Bei Reactionen, bei denen Phosgen allmählich zu einer Losung des Diols gegeben
wird, ist es wahrscheinlich von wesentlicher Bedeutung, dass das als
Zwischenprodukt gebildete Chlorformiat in dem MaBe, in dem es gebildet wird,
verbraucht wird. Wird es nicht verbraucht, so sammelt sich das Chlorformiat
an. Es würde also ein genaues Meßsystem für ein stark toxisches, unerwünschtes
Gas erforderlich. Unerwarteterweiee wurde nun gefunden, dass die Ge-
009820/1711
- i
schwindigkeit durch Verwendung eines grossen Überschusses an stickstoff-haltigem
Katalysator gefördert wird. Die in Beispiel 1 niedergelegten Werte zeigen deutlich, dass die Reaktionsgeschwindigkeit merklich verbessert wird,
wenn Überschüsse des stickstoffhaltigen Katalysators verwendet werden.
Die erfindungsgemasse direkte Phosgenierung erfolgt bei Temperaturen zwischen
etwa 10° und etwa 150 . Wird die Reaktion unter gleichmässiger langsamer
.Zugabe der Reaktionsteilnehmer durchgeführt, so kann eine Temperatur
innerhalb dieses Bereiches gewählt werden, um die Phosgenierung zu bewirken.
™ Vorzugsweise wird jedoch eine Temperatur zwischen 50 und I50 angewendet.
Erfolgt die kontinuierliche Zugabe bei niedriger Temperatur, z.B. bei weniger
als 60 , so wird das Polymerisat nach Beendigung der Zugabe zweckmässigerweise
auf eine höhere Temperatur, z.B. etwa 80 bis etwa I30 , erhitzt,
um das Molekulargewicht des Polymerisates zu erhöhen.
Obgleich das erfindungsgemässe -Verfahren auch mit gleichbleibender geringer
Zugabegeschwindigkeit durchführbar ist, erfolgt die Phosgenierung vorzugsweise in zwei Stufen mit unterschiedlicher Zugabegeschwindigkeit: in der
fc ersten Stufe wird mit hoher und in der zweiten Stufe mit geringer Zugabegeschwindigkeit
gearbeitet. Bei diesem Zwei-Stufen-Verfahren hat sich gezeigt, dass die Menge des während der ersten Stufe zugesetzten Phosgens
zwar nicht von entscheidender Bedeutung ist, dass aber während der zweiten
Stufe wenigstens das letzte 1 $ des Phosgens mit langsamer Geschwindigkeit
zugegeben werden muss. ·....""
,Die langsame Zugabe kann auf einen beliebig langen Zeitraum ausgedehnt werden,
der nur durch praktische Erwägungen beschränkt wird; wenigstens das
letzte 1 io des Phosgens muss jedoch in einer Zeit von wenigstens etwa 4 Mi-
009820/1711
nuten und vorzugsweise zwischen etwa 5 Minuten und 4 Stunden zugesetzt wer-·
■ j
den. Die Menge des umzusetzenden Materials bestimmt, in gevrissem Masse die
Reaktionsgeschwindigkeit, d.h. sehr grosse Mengen werden im allgemeinen innerhalb gross er er Zeiträume zugesetzt.
f
i
Wie oben ausgeführt, muss also wenigstens das letzte 1 fo der stöchiometrisehen
Menge an Phosgen mit langsamer Geschwindigkeit zugegeben werden. Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn während der ersten Stufe
etwa 90 bis etwa 99 i» äer stöchiometrischen Menge an Phosgen innerhalb I
von etwa 10 Minuten bis etwa 2 Stunden und in der zweiten Stufe die letzten
pro Perzeut der ?iestmenge 1
bis 10 tfo innerhalb von etwa 4 bis etwa 20 Minuten oder mehl/ zugegeben
werden. Bei Anwendung dieser zweistufigen Beschickung wird der erste oder
"rasche" Teil, des Phosgens bei einer Temperatur von weniger als 60 und
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 10 und 80 eingeführt» Die
letzte oder "langsame" Phosgenbeschickung erfolgt zweckmäsaigerweise bei
mehr als 80 und vorzugsweise bei 100 bis 110 . Diese zweistufige Beschikkung
wird einer gleichbleibenden langsamen Zugabe vorgezogen! weil die
zur Erzielung gleicher Ergebnisse benötigte Gesamtzeit auf diese Weise
wesentlich geringer ist. Beim Arbeiten innerhalb der genannten bevorzugten
Temperaturbereiche werden verbesserte Ausbeuten an Polymerisaten mit hohem
Molekulargewicht erhalten.
Am meisten bevorzugt wird jedoch ein Drei-Stufen-Verfahren, bei dem die
"rasche" Beschickung in zwei Teilen erfolgt ι etwa 30.-"bis 49 $ der stöchiometrischen
Menge an Phosgen werden rasch bei 10 bis 40° und S$ bis 50 fo
des Phosgens rasch bei etwa 60° bis etwa 75° zugesetzt, während wenigstens
das letzte 1 % und im allgemeinen die letzten 10 bis 1 $ der stöchiometri-
- 10 -
003820/Hli
- to -
sehen Menge an Phosgen mit langsamer Geschwindigkeit bei einer Temperatur
von mehr als 100 und vorzugsweise zwischen etwa 100 und etwa 130 zugegeben werden.
Dieses Drei-Stufen-Verfahren wird besonders bevorzugt, da hierbei ein praktisch
farbloses Polymerisat erhalten wird. Bekanntlich war es bisher ausserordentlich
schwierig, praktisch fijablose Polymerisate dieser Art herzustellen.
Es wird angenommen, dass, die langsame Zugabe des letzten Teils der Phosgenbeschickung deshalb so günstig ist, weil sich gegen Ende der Reaktion nur
noch eine geringe Konzentration reaktionsfähiger Hydroxylgruppen in der
Reaktionsmischung befindet. Eine rasche Phosgenzugabe während der gesamten Reaktion führt zu einer schnellen Sättigung der verbleibenden Hydroxylgrup
pen. Hierdurch werden jedoch mit Chlorformiatgruppen abgeschlossene Polymerisate
mit geringem Moüculargewicht erhalten« Es wird darauf hingewiesen*
dass das erfindungsgemässe Verfahren nur eine ungefähre Regelung der Phosgen-
bzvv übergenauen ^ zugabe erfordert. Es werden keine komplizierten/Messvorrichtungen benötigt»
Das Ende der Reaktion ist an einem starken Anstieg der Viskosität der
Mischung erkennbar, der auf die Anwesenheit hochmolekularer Polymerisate
zurückzuführen ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren wird in. Abwesenheit von Luft durchgeführt,
um unerwünschte oxydierende Nebenreaktionen zu vermeiden, die zur Bildung von verunreinigenden; gefärbten Nebenprodukten fuhren« Dieser Ausschluss
von Luft erfolgt, indem man die Reaktion unter einer inerten Gas-Decke,
wie z.B. unter Argon, Helium oder Neon, durchführt.
- 11 -
000020/If ff
-1T-
Torzugsweise wird die Eeaktionszeit so kurz wie möglich gehalten. Wie
aus den Ergebnissen des Beispiels 1 hervorgeht, reichen im allgemeinen Reaktionszeiten von 1 bis 2 Stunden völlig aus. Es kann auch mit kürzeren
Reaktionszeiten gearbeitet werden, vorausgesetzt, dass die obengenannten
entscheidenden Zugabegeschwindigkeiten eingehalten werden. Kürzere Reaktionszeiten
werden daher bevorzugt, weil sie die Wirksamkeit des Verfahrens erhöhen und Produkte mit besserer Farbe liefern.
Das Polymerisat wird gewonnen, indem man nach Beendigung der Reaktion die
Polymerisatlösung filtriert· Das FiItrat wird zuerst mit Säure"und dann
mit Wasser gewaschen. Bas Polymerisat wird durch Abdampfen des Lösungsmittels
oder durch Koafnilieren in einem Hicht-Lösungsmittel isoliert. Bei dem
erfindungsgemassen. Verfahren sind einige Modifizierungen möglich; so kann
in flüssiger ϊ?σϊϋ - . .
z.B. das Phossienyeiiier mischung aus dem Cyclobutandiol-Reaktionsteilnehmer
und dem Katalysator zugesetzt werden. Weiterhin kann man eine Gyclobutandiol-Lösung
zu einer Lösung aus Phosgen in dem Lösungsmittel-Katalysator-Gemisch geben. Anstelle von Phosgen kann auch Brom-, Jod- oder Fluorphosgen verwendet
werden.
GycloTDirtan
Auf 2C$K23Q5!QSfiea basierende Polycarbonate wurden bisher durch Umesterung her-
Auf 2C$K23Q5!QSfiea basierende Polycarbonate wurden bisher durch Umesterung her-
gestellt. Bei diesem Verfahren wird zuerst ein Vorpolymerisat mit geringer
reduzierter Viskosität hergestellt, das anschliessend durch Wärme zu einem
Produkt mit einer reduzierten Viskosität von normalerweise mehr als 1,6
polymerisiert wird. Handelsübliche Polymerisate dieser Klasse besitzen im allgemeinen eine reduzierte Viskosität von etwa 0,4 bis 1,5· Solche
■"leicht ' '. für den Handel brauchbaren Polymerisate können aucl/ durch das erfindungs-
gemässe Verfahren hergestellt werden.
009-820/1711
Die erfindungsgemäss hergestellten Polymerisate sind frei von Phenol oder
Alkohol sowie Katalysator-Rückständen, die in den bisher bekannten Polymerisaten
zu finden waren und zu verfärbten Produkten mit schlechter Wärmefestigkeit führten. Die erfindungsgemäss erhaltenen Polymerisate stellen
also eine Verbesserung gegenüber den bisher bekannten Polycarbonatharzen dar.
Obgleich sich die vorliegende Erfindung auf ein direktes Verfahren
zur Herstellung von Polycarbonatharzen aus Cyclobutandiolen, wie ZoB. 2,2,4-,4-Tetramethyl-i,3-diol, durch Phosgenierung be—
^ zieht, lassen sich Untersuchungen der Reaktionsgeschwindigkeit
am besten an stufenweisen Reaktionen durchführen, bei denen das
Diol unter Bedingungen, die zur Bildung des entsprechenden Dichlorformiats
führen, phosgeniert wird, worauf das"Dichlorformiat gereinigt,
abgetrennt und anschließend mit dem gereinigten Diol
umgesetzt wird. Solche stufenweisen oder phasenweisen Reaktionen
verhindern Nebenreaktionen =und somit die Bildung von Nebenprodukten,
und die gewünschte Untersuchung der Geschwindigkeit oder der Katalysatorwirksamkeit kann ohne Rücksicht auf konkurriwren-
Ä de Reaktionen erfolgen. Diese Art von Reaktion ist eine "Modellu-Reaktion
und wird in Beispiel· 1) näher erläutert.
009820/1711
Bie nachstehenden Beispiele dienen zur j<rläuterung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Die in diesen Beispielen genannten reduzierten Viskositäten
wurden mit 0,2 g Polymerisat in 100 ecm Chloroform bei 25 ermittelt.
Dieses Beispiel ist eine Modellreaktion, bei der 2,2,4>4-Tetramethylcyclo-.
butandichlorformiat unter sorgfältig geregelten Bedingungen mit 2,2,4i4-Tetramethylcyclobutandiol-1,3
umgesetzt wurde, um die Reaktionsgeschwindigkeiten in verschiedenen Lösungsmittelsystemen und in Gegenwart unterschiedlicher
Mengen an Pyridin als Katalysator zu bestimmen. Ausserdem
zeigt dieses Beispiel die Endstufe der direkten Phosgenierung, wobei
jedoch die Nebenreaktionen auf ein Minimum herabgesetzt wiirden. Bei jeder
Reaktion betrug das Chlorformiat!Hydroxyl-Verhältnis 1x1 (0,010 Mol
2,2,4,4-Tetramethylcyclobutandiol-i,3 und 0,010 Mol reines 2,2,4,4-Tetramethylcyclobutan-1,3-dichlorformiat).
In Tabelle I. sind die Reaktionszeit, die Reaktionstemperatur, das Lösungsmittelsystem
und die Katalysatorkonzentration der einzelnen Ansätze zusammengefasst.
008820/1711
O CO
fl» K>
Tabelle I | 1 | 2 | 3, ■ | 0,23 | 0,18 | 4 | 5 | |
Kontrolle;Toluol
äquivalente Menge* an Pyridin. Rück flusstemperatur (110°) 1,6 .g Pyridin |
Kein Lösungsmittel. Pyridinsystem. Rückflusstemperatur (115°) 30 g Pyridin |
Benzol? Pyridin 1:1 2SHKX |
0,41 | 0,22 | Toluoli Pyridin 1:1 (Vol.-Teile) Rückflusstem peratur (112°) 15 g Pyridin |
Xylol S Pyridin 1:1 (Vol.-Teile) Rückflusstem peratur (1270) -15g Pyridin |
||
Probe | Teile). Rückfluss temperatur (90 ) 15 g Pyridin |
1,42 | 0,70 | |||||
Einfluss des Pyridin-Katalysators auf die Reaktionsgeschwindigkeiten | '" V-- | Reduzierte Viskosität | — | 0,41 | 0,44 | |||
—- | 11- | 0,72 | 0,60 | |||||
Reaktions
zeit |
' * * U, | 1-1 | 1,02 | |||||
5 Minuten | 0,18 | — | 1-1 , ■ | —- | ||||
10 Minuten | 0,49 | — | -— | — | —— | |||
30 Minuten | 0,59 | |||||||
60 Minuten | 0,63 | 1-1 | —- | |||||
12Θ Minuten | 1080 Minuten 0,90 | — | -1- | |||||
160 Minuten | ||||||||
300 Minuten | ||||||||
.*) Die äquivalente Menge an Pyridin ist die Menge, die laut Berechnung nur mit dem während der Reaktion
erzeugten Chlorwasserstoff umgesetzt wird und die Menge, die normalerweise für eine derartige Reaktion
als Katalysator verwendet wird.
erzeugten Chlorwasserstoff umgesetzt wird und die Menge, die normalerweise für eine derartige Reaktion
als Katalysator verwendet wird.
Jl
I
I
cn cn 00
■»j
Aus den Modellreaktionen des Beispiels 1 kann ersehen werden, dass die Verwendung
einer äquivalenten Menge an Pyridin zu geringen Beaktionsgesehwindigkeiten
und somit zu Polymerisaten mit niedrigem Molekulargewicht führt. Ausserdem zeigen diese Reaktionen, dass bei Verwendung des Pyridinkatalysators
in starkem Überschuss über die äquivalente Menge erheblich bessere
in Reaktionsgeschwindigkeiten erhalten werden, so dass ,-sehr kurzen Zeiträumen
für den Handel brauchbare Polymerisate mit hohem Molekulargewicht gebildet werden.
Beispiel 2t Einfluss von sterisch gehinderten, heterocyclischen und nichtheterocyclischen
tertiären Stickstoff enthaltenden Katalysatoren _
Bei diesem Versuch wurden in zwei Ansätzen jeweils 0,01 Mol 2,2,4,4
methylcyclobutan-1,3-dichlorformiat und 0,01 Mol 2,2,4,4-Tetramethyleyclo-•butandiol-1,3-,
umgesetzt. Im ersten Ansatz wurde eine äquivalente Menge
des Pyridinkataly.sators (1,66 g) mit JO ecm Triethylamin als Lösungsmittel
verwendet. Im zweiten Ansatz wurden 1,66 g Pyridin zusammen mit etwa 50 ccm
fr. f 2-Picolin
verwendet.
Bei jedem Versuch wurden das Diol, das Dichlorformiat und 20 ecm des sterisch
gehinderten tertiären Stickstoff enthaltenden Lösungsmittels vermischt und
unter einer trockenen Argon-Atmosphäre zum Rückfluss erhitzt. Die anfänglich farblose Lösung wurde gelb, obwohl keine Löslichmachung stattfand. Dann
wurden das Pyridin und die restlichen 10 com des Lösungsmittels zugesetzt,
und es bildete sich eine braune Färbung. Es wurde 30 Minuten zum Rückfluss
erhitzt. Die so erhaltene Mischung war braun. Durch Koagulieren mit Methanol
konnte kein Polymerisat gewonnen werden.
- 16 -
009820/1713
Dieses Beispiel zeigt* dass sterisch gehinderte tertiäre Stickstoffverbindungen und sogar sterisch gehinderte heterocyclische Vei'bindungen nicht
als Katalysatoren für die Reaktion von Dichlorformiat und Diol verwendet
werden können. Die genannten sterisch gehinderten Verbindungen, nämlich Triäthylamin und 2-Picolin, stören sogar die Reaktion in Anwesenheit einer
äquivalenten Menge an Pyridin.
fe Ein 500-ccm-Kolben, der mit einer Rührvorrichtung, Zuleitungen für Argon
und Phosgen, einem Rückflusskühler und einem Thermometer versehen war,
wurde als Reaktionsgefäss verwendet. Die GasZuleitungen waren so angeordnet, dass das Argon auf die Oberfläche der flüssigen Phase geblasen wurde,
während das Phosgen in die Reaktionsmischung eingeführt wurde.
Das Reaktionsgefäss wurde mit 18,03 g (O»125 Mol) 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol,
120 ecm Toluol und 80 ecm Pyridin beschickt. Diese
Beschickung wurde unter Rühren erhitzt. Auf die Oberfläche der Reaktionsmischung wurde trockenes Argongas geblasen. Die Mischung wurde auf Rück—
flusstemperatur erhitzt und auf dieser Temperatur gehalten· Nach Erreichung
der Rückflusstemperatur wurden innerhalb von 6 Minuten 98 °/o der stöchiometrischen
Menge an Phosgen zugegeben. Wenige Sekunden nach Beginn der Phosgenzugabe wurde die Mischung wolkig, und etwa 1 Minute danach bildete
sich eine starke weisse Ausfällung von Pyridinhydrochlorid. Nach den
6 Minuten enthielt die Reaktionsmischung ein 2,2,4,4-Cyclobutan-1,3-diolcarbonat-Polymerisat
mit niedrigem Molekulargewicht. Die Geschwindigkeit der Phosgenzugabe wurde nun stark herabgesetzt, und es dauerte etwa 44
Minuten, bis die restlichen 2 Gew.-% Phosgen zugegeben worden waren. Wah-
009820/1713
rend dieser langsamen Zugabe wurde die Reaktionsmischung allmählich dick- '
flüssiger, und nach den 44 Minuten war sie hellgelb und stark viskos. Nun
wurde die Reaktion abgebrochen! und die Mischung konnte Abkühlen. Die
abgekühlte Reaktionsmischung wurde durch ein Bett aus Diatomeenerde in
Toluol filtriert. Das FiItrat wurde in etwa 2 1 Methanol koaguliert. Ea
wurde ein weisses faserartiges Produkt erhalten, das unter Rühren viermal
in einem Wirbelmischer mit destilliertem Wasser gewaschen wurde. Jede
Wäsche dauerte 5 Minuten, und es wurden jeweils 2 1 destilliertes Wasser
verwendet. Das Produkt wurde im Vakuum bei einer Temperatur von etwa
getrocknet, bis ein konstantes Gewicht erzielt worden war. Es wurde eine
80 felge Ausbeute an 2,2,4*4~Tetramethyl-1,3-cyelobutandioicarbonat-Polymerisat
erhalten, das eine reduzierte Viskosität von 0,66 besass.
Auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurde eine Reihe von direkten
Phosgenierungen durchgeführt, wobei jedoch mit unterschiedlichen Reaktionszeiten,
Reaktionstemperaturen und Konzentrationen von Lösungsmittel und Katalysator gearbeitet wurde. Wie in Beispiel 3, wurden auoh hier jeweils
200 ecm des Lösungsmittel-Katalysator-Systems verwendet* Die Ergebnisse
und Bedingungen dieser Ansätze sind aus Tabelle II zu ersehen.
- 18 -
00tilO/t7t$
Lösungsmittel-Katalysator^
Saystem
Rückfluss- Gesamte
Konzentration Reaktionstemperatur Reaktionszeit Reduzierte'Viskosität d.Polymerisat·
Konzentration Reaktionstemperatur Reaktionszeit Reduzierte'Viskosität d.Polymerisat·
0,95 0,60
0,84 0,47 0,26
e . ■ | Pyridin | 1:1 | VoI | .-Teile | 115° | 3 | ,2.5 Stunden |
Toluol | Pyridin | 6:4 | Il | M | 112° | : 6 | Stunden |
Toluol | Pyridin | . 1:1 | It | N | 111° | 5 | ,2 Stunden |
Xylol | Pyridin | 3*1 | η | N | 1.27° | 5 | , 5 Stunden |
Toluol | Pyridin | 110° | is | Stunden | |||
Durch direkte Phosgenierung von 2,2,4»4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol und
1^-Cyclohexandimethanol wurde ein Carbonat-Mischpolymerisat hergestellt·
Die Diolmischung enthielt 1,81 g 1,4~Cyclohexandimethanol und 16,22 g
2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol. Sie wurde zusammen mit 120 ecm Toluol
und 80 ecm Pyridin in einen Reaktionskorben gegeben. Die so erhaltene Lösung
war wasserklar. Die Mischung wurde gerührt und der Reaktionskolben ständig
mit trockenem Argongas ausgespült, das auf die Oberfläche der Reaktionsmischung geblasen wurde« Die Reaktionsmischung wurde zum Rückfluss erhitzt
und 5 Minuten auf Rückflusstemperatur gehalten. Dann wurde sie auf eine Tem- *
peratur von etwa 30 abgekühlt. Die Phosgenzugabe begann bei einer Temperatur
der Mischung von 37 » und es wurden innerhalb von 7 Minuten 2 g Phos- ■
gen zugesetzt. Während dieser Zeit stieg die Temperatur auf 45 » worauf
innerhalb von 8 Minuten weitere 2 g Phosgen unter leichtem Erhitzen eingeführt
wurden. Bei einer Γ aktionstemperatur von 65 wurden 3f5 8 Phosgen
zugegeben, und bei einer Temperatur von 71 wurden mit abnehmender Geschwindigkeit
innerhalb von 30 Minuten weitere 3»5 S zugesetzt. Während dieser
Zeit wurde die Reaktionstemperatur auf I09 erhöht. Am Ende, dieser Zeitraumes
war die Reaktionsmischung noch immer wasserklar. Nun wurde die Reak- |
tionstemperatur auf 111 erhöht, und innerhalb von 45 Minuten wurden die
restlichen 1,38 g Phosgen eingeführt. Die Lösung blieb wasserklar. Das
Pyridinhydrochlorid wurde aus der Lösung abfiltriert und das Filterbett mit
300 ecm Xylol gewaschen. Das Filtrat und die Waschlaugen wurden zusammengegeben
und in 2 1 Methanol koaguliert. Es wurde eine weisse faserförmige
Masse erhalten. Diese watteähnliche Masse wurde zweimal mit je 1 1 Methanol
gewaschen und dann bei einer Temperatur von 60 unter reduziertem Druck bis
- 20 -
009820/1713
zu einem konstanten Gewicht getrocknet. Die Ausbeute an Mischpolymerisat
betrug 81»4 $· Das Mischpolymerisat beeass eine reduzierte Viskosität von
0,84 und zeigte eine gute Wärmefestigkeit.
Beiapiel 6t Herstellungeines 2,2,4f4-Tei;ramethyl-1 ^-cyclobutandiolcarbonat-Homopolymerisatea durch direkte Phosgenierung
Ein Reaktionskolben wurde mit 80 ecm Pyridin, 18,03 g 2,2,4,4-Tetramethyl-113-cyolobutandiol
und 120 ecm Toluol beschickt. Wie in Beiapiel 5, wurde
auch hier die Reäktionsmischung gerührt, zum Rückfluss erhitzt und 5 Minuten
£ auf dieser Temperatur gehalten, während sie ständig mit trockenem Argongas
bespült wurde ./innerhalb von 10 Minuten wurden dann 5 S Phosgen zugesetzt,
und in dieser Zeit stieg die Reaktionstemperatur auf 38 . Nun wurde leicht
erhitzt. Innerhalb von 10 Minuten wurden bei einer Temperatur von 60 bis weitere 7 S Phosgen zugeführt. Dann wurde die Temperatur auf 104 erhöht,
und die letzten 0,38 g Phosgen wurden in 1 Stunde und 12 Minuten zugesetzt.
Während dieser Zeit wurde die-Temperatur langsam bis zum Ende der Reaktion
auf 110 erhöht. Die Reaktionsmischung war wasserklar. Sie wurde zur Entfernung
des Pyjridinhydroshlorids filtriert, und das Filterbett wurde mit
3OO ecm Methanol gewaschen. Das Polymerisat wurde in 2 1 Methanol koaguliert.
Es wurde eine weisse fasrige Masse erhalten, die zweimal mit 1,5 1 Methanol
gewaschen und dann auf die in Beispiel 5 beschriebene Weise getrocknet wurde.
Die Reaktionswirksamkeit betrug, bezogen auf den Transisomeren-Gehalt des
Diols und des Polymerisates, fast 100 $, die Ausbeute 60 $. Das Polymerisat
besase eine reduzierte Viskosität von 1,28 .
x) Dann wurde auf 29°- abgekühlt und mit der Phosgenzugabe begonnen. : ..
- Patentansprüche -
009820/1713
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Cyelobutandiol-Polymerisaten durch direkte Phosgenierung des Diols, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Reaktionstemperatur von etwa 10 bis etwa 150 weniger als etwa 99 Ί° einer stöchiometrischen Menge an Phosgen mit einem Diol-Reaktionsteilnehmer, der zum grossten Teil aus einem Cyclobutandiol besteht, in Gegenwart von etwa 2 bis etwa 20 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Diol-Reaktionsteilnehmer einer organischen Verbindung, die ein sterisch ungehindertes, heterocyclisches tertiäres
Sticka^feeffstÖBr-eirtfeäl+--und -bei der- Reaktion«t©mpera%ur- f-itiesig^iatj^jumsetzt■„____ und anschliessend wenigstens das letzte 1 fo der Phosgenmenge mit einer Geschwindigkeit zugibt, die nicht mehr als 1 $ der stöchiometriechen Menge in jeweils 4 Minuten beträgt.vVerfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als organische, ein sterisch ungehindertes, heterocyclische.β tertiäres Stickstoffatom enthaltende Verbindung Pyridin verwendet wird.> Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das letzte 1 % des Phosgens bei einer Temperatur von mehr als 100° zugegeben wird·Jf-, Verfahren nach Anspruch 1 bie 3, dadurch gekennzeichnet, dass al· Cyclobütandiol 2,2,4,4~T«trmmethylcjrolobutandiol-1,3-Terwendet wird.OOS02O/171IVerfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man etwa 90 bis
etwa 99 i° einer stöchiometrischen Menge an Phosgen bei einer Temperatur
von weniger als 60 in Gegenwart von etwa 3 bis etwa 10 Gew.-Teilen Pyridin pro Gew.-Teil Diol mit dem Cyclobutandiol umsetzt und wenigstens das letzte 1 <?o der verbleibenden 10 bis 1 $ Phosgen bei einer Temperatur von 80 bis
130 mit- einer Geschwindigkeit einführt, die nicht mehr als 1 fo der stöchiometrischen Menge in jeweils 4 Minuten beträgt.Der Patentanwalt}00M20/171!
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US46211965A | 1965-06-07 | 1965-06-07 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1645587A1 true DE1645587A1 (de) | 1970-05-14 |
Family
ID=23835225
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661645587 Pending DE1645587A1 (de) | 1965-06-07 | 1966-06-01 | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3527734A (de) |
BE (1) | BE682204A (de) |
DE (1) | DE1645587A1 (de) |
GB (1) | GB1156222A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2735775A1 (de) | 1977-08-09 | 1979-02-22 | Bayer Ag | Verfahren zur herstellung von polycarbonaten |
US4365055A (en) * | 1981-06-24 | 1982-12-21 | Ppg Industries, Inc. | Process for producing substantially linear carbonate polymer |
US4638077A (en) * | 1984-11-29 | 1987-01-20 | General Electric Company | Method for the preparation of chloroformate compositions |
EP0850970A3 (de) * | 1996-12-28 | 1999-02-24 | Eastman Chemical Company | Verfahren zur Darstellung des Polycarbonats von 2,2,4,4-Tetramethyl-1,3-cyclobutandiol |
EP2521526B1 (de) * | 2009-11-20 | 2019-07-03 | DENTSPLY SIRONA Inc. | Zahnmaterialien mit 2,2,4,4-tetramethyl-1,3-cyclobutandiol |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3317466A (en) * | 1961-09-14 | 1967-05-02 | Eastman Kodak Co | Three-dimensional polycyclic bisphenol polycarbonates and polyesters |
US3375210A (en) * | 1964-08-25 | 1968-03-26 | Union Carbide Corp | Method of producing carbonate polymer foams |
-
1965
- 1965-06-07 US US462119A patent/US3527734A/en not_active Expired - Lifetime
-
1966
- 1966-06-01 DE DE19661645587 patent/DE1645587A1/de active Pending
- 1966-06-06 GB GB25047/66A patent/GB1156222A/en not_active Expired
- 1966-06-07 BE BE682204D patent/BE682204A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1156222A (en) | 1969-06-25 |
BE682204A (de) | 1966-12-07 |
US3527734A (en) | 1970-09-08 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1013869B (de) | Verfahren zur Herstellung von Isocyanat-Polymerisationsprodukten | |
DE1645587A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten | |
DE2110572A1 (de) | Herstellung hydroxylendstaendiger Polyester und von bei dieser Herstellung als Katalysator geeigneten Alkoxyden | |
DE2804227A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyhalogendiphenylcarbonaten | |
DE2447349A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aliphatischen polycarbonaten und aliphatischaromatischen copolycarbonaten | |
DE3534245A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines ammoniak-komplexes von zink-bis-dithiocarbamat | |
DE2633204A1 (de) | Verfahren zur herstellung von benzylnatrium, phenylessigsaeure und derivaten derselben | |
DE1187017B (de) | Verfahren zur Herstellung von Polyaethern durch Polykondensation von Thiodiglykol | |
DE1495281A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von thermoplastischen (cyclo) aliphatischen Polycarbonaten | |
DE2945130C2 (de) | Verfahren zur Stabilisierung von Polymeren | |
DE2856216A1 (de) | Verfahren zur herstellung von aethern | |
DE1468501A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2,3,4-Tetrahalo-1,3-cyclopentadienderivate | |
DE2264638C2 (de) | 5'-Acetyl-2,2'-cyclocytidin-Derivate | |
DE2519715C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Bis-(2-pyridyl-l-oxid)-disulfid | |
DE2109472C3 (de) | 2,4,6-Trinitrophenolester | |
AT234698B (de) | Verfahren zur Herstellung von 4-Sulfanilamido-2,6-di-nieder-alkoxy-pyrimidinen | |
DE1543883C (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,3,2 Benzodioxaphosphoran 2 thionen | |
DE1185170B (de) | Verfahren zur Herstellung von alpha,beta-Dichlorpropionsaeuremethylester | |
DE1801862C (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Dimethylamino-S-dimethylimonio^-cyan-3-chlor-4-azapentadien-(l,3)-perchlorat | |
DE1232159B (de) | Verfahren zur Herstellung von trifluormethylgruppenhaltigen beta-Aminosaeureaniliden | |
DE1695808B2 (de) | Verfahren zur herstellung von triglycidylisocyanurat | |
DE2748369A1 (de) | Substituierte divinylzinnhalogenide sowie deren herstellung und verwendung | |
EP0053687A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,1-Dichloralkenylenverbindungen | |
DE1122711B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Peroxydpolymeren | |
DE2629494A1 (de) | Verfahren zur bromierung von cinnamalacetophenon |