DE1645463A1 - Verfahren zum Pyrolysieren von Mischpolymerisaten von AEthylen und Vinylestern - Google Patents
Verfahren zum Pyrolysieren von Mischpolymerisaten von AEthylen und VinylesternInfo
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Description
Bekanntlich kann man. Mischpolymerisate von Äthylen und ¥inylestern
pyrolysieren, indem man sie in Gegenwart eines Inertgases oder eines Lösungsmittels
bei einer Terapex'atur zwischen 250 und 400 C, vovzugsvieise zwischen
280 und 325 0C, erhitzt. Dadurch werden Äcyloxygruppen aus den Polymerketten
ausgetrieben und entstshen Doppelbindungen arischen den Kohlenstoffatomen-,
an die die vorgenannten C*rupps-i gebunden wars.'ij und daran -grenzenden Kohlenstoffatomen.
Die auf diese lc-ise erhaltenen, ungesättigten Mischpolymerisate
können mit Schwefel vulkanisiert v/ezdeiie Sie!?*-; das« die aserikaniseäe
Patentschrift 2.388.16ίϊ.
Dienet« Verfahi:-;^ svQ-ist den EsokheJ.l aux',. üesb ύ,ίο clabai geL-ildstöR,
aiory *HBekpoi i-?:.*>2±üat<s ;-:icgiGi.c>i. :,'. k-*-i*m Gj?ad0 κ£ΐ· eiaBnrer vernetzt
&2z<-·; J*. f£lli ein ?^e:h»fe;; isit βοΊΦοζι Ϊ umn M;lo"nÄ^gsPieIiv 4«f dass
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^-J1Ct;; ^iJ. fer-,«yii<ü-- .■<:,% w
Die Erfindung bezweckt gleichfalls, vulkanisierte ungesättigte
.Mischpolymerisate von Äthylen und Vinylestern zu verschaffen, welche bessere
elastomere Eigenschaften, insbesondere eine höhere Zugfes ta*, gkeit, aufweisen
als die nach clem b^.nuncen Verfahren erhaltenen Mischpolymerisate.
Ein anderer 3v;eck der Erfindung ist, ungei.att.igte Mischpolymerisate
vr.-n Äthylen und Viaylestern zu verschaffen, welche sich eignen zum Verkleben
von Kautschuken mit Textilien nach dem Verfahren, umschrieben, in der *·;«■; ρ,Ίε.«
Patentanmeldung 6'iSt IT&'f Ί) "Verfahren zum Verkleben von
^ Kautschuk mit Textilien", welche Anmelderin gleichzeitig mit der vorliegenden
Anmeldung eingereicht hat.
Erfindungsgemäss wird die Pyrolyse bei einer Temperatur zwischen
225 und 350 C und einem Druck von minimal 90 at durchgeführt.
Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zum Pyrolysieren
von Mischpolymerisaten aus Äthylen und Vinylestern durch Erhitzung dieser Mischpolymerisate in Gegenwart eines Verdünnungsmittels und wird dadurch
gekennzeichnet, dass die Pyrolyse bei einer Temperatur zwischen 225 und 350 C und einem Druck von minimal 90 at durchgeführt wird.
Es war nicht zu erwarten, dass sich die Vernetzung herabsetzen lässt,
wenn man unter erhöhtem Druck arbeitet. Dass dies trotzdem eintritt, führt Anmelderin auf die von ihr ermittelte Tatsache zurück, dass die Geschwindigkeit
der Pyrolyse mit dem Druck zunimmt. Dadurch kann man zur Erreichung eines bestimmten Grades von Ungesättigtheit eine umso niedrigere Temperatur anwenden
und/oder während einer umso kürzeren Zeit erhitzen, je nachdem der Druck höher ist. Dadurch wird, wie sich herausstellt, die Vernetzung herabgesetzt.
Zu den Miachpolj'jneri säten van Äthylen und Vinylestern, bei denen das
erfindungsgemgase Verfahren Anwendung finden kann, gehören Mischpolymerisate
009829/151?
__ O —
von Äthylen und Vinylestern organischer Sauren, wie Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylbutyrat, und Vinylestern höherer aliphatiseher organischer Säuren mit
geraden oder verzweigten Ketten, sowie Vinylestern aromatischer Carbonsäuren,
wie Benzoesäure. Namentlich mit den Vinylestern Von Essigsäure werden sehr gute Resultate erzielt.
Der Vinylestergehalt der Mischpolymerisate kann zwischen 0,5 und 30
30 Mol.% schwanken, liegt aber vorzugsweise zwischen 0,5 und 20 Mol„%.
Mischpolymerisate mit einem Vinylestergehalt unter ets?a 2 Mol.% haben grosse
Ähnlichkeit mit Polyäthylen, die mit einem Vinylestergehalt über etwa 10 Mol.%
sind deutlich elastoraerer Natur und die mit einem Tfiaylestei'gehalt zwischen
2 und 10 Mol,% weisen die Eigenschaften weiehgenasliten Polyvinylchlorids auf.
Die Mischpolymerisate können nach bekannten Methoden hergestellt
werden, indem man eine Mischung aus Äthylen ;«:c! einem Vinylester in Anwesenheit
freier Radikale unter Druck erhitzt. Die Polymerisation kann sowohl absatzweise als kontinuierlich durchgeführt v/erden und die Monomeren können gegebenenfalls
in einem Verteilungsmittel gelöst oder emulgiert sein.
Der bei der Pyrolyse angewandte Druck kann zwischen 90 und 2000 at
schwanken oder sogar darüber hinausgehen. Die Vernetzung kann im aligemeinen
jedoch bereits bei einem Druck zwischen 200 und 1000 at zur Genüge unterdrückt werden, so dass die Anwendung eines sehr hohen Drucks nicht erforderlich
Die Pyrolyse wird bei einer Temperatur zwischen 225 und 350 C, vorzugsweise aber zwischen 240 und 280 C, durchgeführt.
Die Pyrolyse wird so lange fortgesetzt, bis das Produkt die für die
Vulkanisierung erforderliche Anzahl Doppelbindungen enthält. 0,5-5 Doppelbindungen
je 100 Kohlenstoffatome der Polymerkette genügen meistens.
008829/1617
Die Dauer der Pyrolyse hängt von des angewandten Druck und der
benutzten Temperatur ab und beträgt gewöhnlich 10 bis 120 Minuten.
Als Verdünnungsmittel kann man einen aromatischen oder einen
aliphatischen Kohlenwasserstoff, wie Benzol, Xylol, Toluol, Cyclohexan und Hexan, benutzen.
Insbezondere Äthylen ist ein sehr geeignetes Verdünnungsmittel. Die
Anwendung von Äthylen hat den Vorteil, dass «an keine fremden Verdünnungsmittel einzuführen braucht, weil im Polymerisationsreaktor das Äthylen,
ausserdem bereits unter hohem Druck, vorhanden ist. Dadurch kann man die Pyrolyse auf einfache Weise sofort nach der Polymerisation stattfinden lassen,
indem nan das dabei anfallende Reaktionsgemisch, gegebenenfalls nach Hinüberbringen dieses Gemisches in ein anderes Gefäss und nach Einstellung des
Drucks auf den erwünschten Wert, erhitzt.
Bei Anwendung von Äthylen als Verdünnungsmittel empfiehlt es sich,
die Pyrolyse in Anwesenheit eines Radikalakzeptors durchzuführen, damit eine Zersetzung des Äthylens vermieden wird. Als Radikalakzeptor kann man z.B.
Hydrochinon verwenden oder Antioxydationsmittel, vorzugsweise vom Typus der sterisch behinderten Phenole, wie 4,4'-Thiobis-(6-tertiärbutylmetakresol).
Die Stoffe werden gewöhnlich in einer Menge von 0,01 - 1 Gew.%, bezogen auf das
Mischpolymerisat, angewandt.
Die ungesättigten Mischpolymerisate, welche gemttss dem erfindungsgemässen Verfahren erhalten werden, können auf die fttr Maturkautschuk bekannte
Weise mit Schwefel zu Elastomeren vulkanisiert werden, welche bessere Eigenschaften, insbesondere eine höhere Zugfestigkeit, aufweisen als die nach de»
bekannten Verfahren gewonnenen Mischpolymerisate. Sie eignen sich ferner besonders fttr Anwendung bei dem in der vorgenannten γ 4 &*» ^eui^cX^*^ An tent-
009829/1517
anmeldungYumschriebenen Verfahren zum Verkleben von Kautschuken mit Textilien.
100 g eines Mischpolymerisats von Äthylen und Vinylacetat mit einem
Vinylacetatgehalt von 18 Mol.% und einem Molekulargewicht von 21000 werden
in 400 g Xylol gelöst, welcher Menge 1 g 4,4'-ThIoMs-(6-tertiärbutylmetakresol)
beigegeben worden ist. Diese Lösung wird in einen Autoklaven hineingebracht und unter einem Äthylendruck von 250 at 110 Minuten bei einer
Temperatur von 260 0C erhitzt.
Nach beendeter Pyrolyse befindet sich das Mischpolymerisat noch in
vollständig gelöstem Zustand im Xylol; hieraus ergibt sich, dass praktisch keine Vernetzung stattgefunden hat. Das Mischpolymerisat enthält eine C = C-Bindung
je 100 Kohlenstoffatome der Kette.
Man versetzt 100 g dieses Mischpolymerisats mit 1 g Stearinsäure,
5 g Zinkoxyd, 30 g Russ ("high abrasion furnace"), 1 g Tetramethylthiuramdisulfid,
0,5 g 2-Mercaptobenzothiazol und 1,5 g Schwefel. Dieses Gemisch wird
10 Minuten bei einer Temperatur von 160 C vulkanisiert. Dadurch erhält man
einen Kautschuk mit nachfolgenden Eigenschaften:
Härte (Shore A): 74, Steifigkeit bei 200 % Dehnung: 91 kg/cm2, Steifigkeit bei
2 2
300 % Dehnung: 157 kg/cm , Zugfestigkeit: 212 kg/cm und Bruchdehnung: 390 %.
Eine Anzahl Proben eines Mischpolymerisate von Äthylen und Vinylacetat
mit einem mittleren Molekulargewicht von 21000 und einem Sauerstoffgehalt von 15,5 Gew.% wird unter den in nachstehender Tabelle angegebenen
Bedingungen pyrolysiert.
009829/1517 original inspected
Versuch Nr. |
Temp. 0C |
Druck at j |
Verteilungsmittel | Zeit Min. |
Produkt | C=C je 100 C-Atome der Kette |
1 2 3 4 5 6 7 |
275 275 275 275 275 240 250 |
100 250 750 500« 500» 1500 900« |
C2H4 C2H4 C2H4 N .+ Cyclohexan dt N2 + Xylol C2H4 C3H4 +Xylol |
30 30 30 30 30 30 15 |
Sauerstoff gehalt Gew. % |
1,5 2,9 4,3 1,5 2,8 |
13,7 11,9 9,9 13,8 12,0 |
In diesen Fällen wird eine Lösung von 20 Gew. % des Mischpolymerisats
in Cyclohexan, bzw. Xylol hergestellt, wonach in das Reaktionsgefäss soviel
Stickstoff, bzw. Äthylen hineingepresst wird, bis der erwünschte Druck erreicht worden ist.
Aus der Tabelle ergibt sich, dass die Pyrolyse mit dem Druck zunimmt.
Die erhaltenen Produkte lassen sich gut verarbeiten und können durch Vulkanisierung mit Schwefel zu elastomeren Produkten mit ausgezeichneten
Eigenschaften umgesetzt werden.
ORIGINAL INSPECTED
009829/1517
Claims (6)
1. Verfahren zum Pyrolysieren eines Mischpolymerisats von Äthylen und einen
Vinylester durch Erhitzung des Mischpolymerisats in Anwesenheit eines Verdünnungsmittels, dadurch gekennzeichnet, dass die Pyrolyse bei einer
Temperatur zwischen 225 und 350 0C und einem Druck von minimal 90 at
durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pyrolyse bei
einer Temperatur zwischen 240 und 280 0C durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet« dass die
Pyrolyse bei einen Druck zwischen 200 und 1000 at durchgeführt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1-3f dadurch gekennzeichnet, dass Äthylen
als Verdünnungsmittel angewandt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Pyrolyse in
Anwesenheit eines Radikalakzeptors durchgeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Mischpolymerisat von Äthylen und Vinylacetat pyrolysiert wird.
Hand der
von Äthylen und Vinylestern, erhalten gemttss
009829/1517
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