DE1645323C3 - Verfahren zur Polymerisation konjugierter Diene - Google Patents

Verfahren zur Polymerisation konjugierter Diene

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DE1645323C3
DE1645323C3 DE19661645323 DE1645323A DE1645323C3 DE 1645323 C3 DE1645323 C3 DE 1645323C3 DE 19661645323 DE19661645323 DE 19661645323 DE 1645323 A DE1645323 A DE 1645323A DE 1645323 C3 DE1645323 C3 DE 1645323C3
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DE19661645323
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DE1645323A1 (de
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Inventor
Adrien Pau; Teitgen Jean Arthez-de-Bearn; Azoulay (Frankreich)
Original Assignee
Societe Nationale Des Petroles D' Aquitaine, Paris
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur katalytischen Emulsions-Polymerisation von konjugierten Dienen.
Es war bereits bekannt, ein konjugiertes Dien in Emulsion zu polymerisieren, indem man den Katalysator im Verlaufe der Reaktion intermittierend oder kontinuierlich zugibt, und zwar insbesondere in An-Wesenheit von Ferrosulfat, tert.-Dodecylmercaptan und Cumolhydroxyd bei einer Temperatur in der Größenordnungvon5°C(USA.-Patentschrift2684357) oder in Anwesenheit von Wasserstoffperoxyd und Persäuren (deutsche Patentschrift 8 68 974).
Die Polymerisation von Butadien verläuft auf Grund der beiden konjugierten Doppelbindungen unter Addition von Monomeren sowohl in 1,2- als auch in cis-1,4 und trans-l,4-Konfiguration. Das daraus resultierende Material hat deshalb eine dreifache MikroStruktur. Die Vinyl-1,2-Struktur beeinträchtigt die elastischen und mechanischen Eigenschäften des Vulkanisats, welches aus dem Polybutadien erhalten wurde, was besonders für die Reifen-Industrie wichtig ist. Demzufolge ist es interessant, den Vinyl-1,2-Gehalt des Polymeren zu verringern. Die Emulsionspolymerisation nach den bekannten Verfahren führt jedoch stets zu mehr oder weniger hohen Anteilen an Material mit Vinyl-1,2-Struktur, wobei dieser Anteil kaum unter 20% liegt.
Es ist ferner bekannt, daß die Emulsionspolymerisation unter den üblichen Bedingungen einen hohen Anteil an Material mit der trans-l,4-Struktur, im allgemeinen über 70%, ergibt, während der Anteil an eis-1,4-Material sehr gering ist und im allgemeinen unter 10% liegt; dieser Umstand ist für die technologischen Eigenschaften des Elastomeren wenig günstig, und es ist wünschenswert, den Anteil der cis-Form auf Kosten der trans-Form zu erhöhen.
Hier schafft die Erfindung Abhilfe. Sie löst die Aufgäbe, in einem Polymeren, welches aus einem konjugierten Dien erhalten wurde, den Anteil an Material mit der Vinyl-1,2-Struktur sehr merklich zu verringern. Sie gestattet es ferner, den Anteil der cis-l,4-Struktur unter Herabsetzung des Anteiles der trans-l,4-Struktur sehr deutlich zu erhöhen. So erhält man nach dem Verfahren der Erfindung Polybutadiene, die weniger als 20% Material der Vinyl-1,2-Struktur, im allgemeinen weniger als 17%, enthalten, während der Anteil an trans-1,4 unter 70% liegt und der der cis-1,4-Strukiur über 20% hinausreicht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator oder die
\o Katalysatoren im Verlauf der Polymerisation nach und nach dem Reaktionsmedium zuführt, wobei die Zufuhrgeschwindigkeit vom Beginn bis zum Ende der Polymerisation abnimmt. Vorzugsweise erfolgt diese Einführung des Katalysators bzw. Initiators kontinuierlich.
Mit anderen Worten bildet die zu Beginn der Polymerisation eingeführte Katalysatormenge nur einen Teil der insgesamt erforderlichen Menge, ist jedoch größer als die anschließend zugegebene Menge, d. h.,
*> die Katalysatormenge, die in einer Zeiteinheit in die Emulsion eingeführt wird, ist geringer als die in der vorhergehenden Zeiteinheit zugegebene Menge.
Der Einfluß dieser Verfahrensführung ist ziemlich überraschend, weil man bisher angenommen hatte, daß für ein gegebenes System die MikroStruktur und die molekulare Verteilung des Polymeren kaum durch den Katalysatorgehalt und folglich von der Polymerisationsgeschwindigkeit beeinflußt werden. Die Erfindung beruht auf der unerwarteten Feststellung, daß die Verteilung der Strukturen Vinyl-1,2, trans-1,4 und cis-1,4 stark durch Art und Geschwindigkeit der Katalysatorzugabe beeinflußt werden und nicht nur durch die Temperatur des Mediums. Während nach der bisherigen Praxis die Temperatur des Mediums von 100 auf —20°C gesenkt werden mußte, um den Gehalt an Vinyl-1,2-Material von 25 auf 19% zu verringern, gestattet das erfindungsgemäße Verfahren die HerabSetzung diesem Gehaltes auf einen Wert in der Nähe von 15% bei vernünftigen und praktischen Temperaturen, namentlich 0 bis 100C.
Die zeitabhängige Katalysatorzugabe nach dem Verfahren der Erfindung wird vorzugsweise so durchgeführt, daß während der ersten Stunde der Polymerisation 20 bis 30 % der insgesamt erforderlichen Initiatormenge eingebracht werden, worauf die Zufuhrgeschwindigkeit allmählich herabgesetzt wird, bis schließlich während der letzten Stunde nur noch 1 bis 2% in die Reaktionsmischung gelangen. In erster Annäherung folgt die Zeit-Funktion der Zufuhrgeschwindigkeit etwa einer Exponentialkurve, wenn auf der Ordinate die Zeit und auf der Abszisse die eingeführte Initiatormenge abgetragen werden.
Als Beispiel seien die folgenden Initiatormengen, die im Falle eines 12stündigen Verfahrens, während jeder Stunde der Polymerisation zugeführt werden, angv geben: 14,4, 11,2, 8,9, 7,0, 5,6, 4,5, 3,5, 2,7, 2, 1,5,1,2, 0,9.
Die Gesamtmenge beträgt also 63,4 Teile. Wie man sieht, werden während der ersten Stunde 14,4 Teile eingeführt, d. h. 22,7% von 63,4 Teilen, während in der letzten Stunde nur noch 0,9 Teile, d. h. 1,4% der Gesamtmenge, zugesetzt werden.
Im Falle einer zehnstündigen Polymerisation erfolgt die Zuführung beispielsweise in den Verhältnissen:
14,4, 10,6, 8, 6, 4,6, 3,4, 2,5, 1,8, 1,2, 0,9.
Hier werden also in der ersten Stunde 27% der Gesamtmenge, die 53,4 Teile erreicht, und in der letzten Stunde nur 1,68 % der Gesamtmenge zubegeben.
6 45 323
Es sei jedoch bemerkt, daß die Erfindung nicht auf die angegebenen ZaJilenwcrte beschränkt ist, die iediglieh als Beispiele zu beUachten sind und je nach der Natur des Katalysators, der Temperatur und eeeebenenfalls anderen Faktoren der Polymerisation vfrändert werden können. t-oiymeruaüon ver
Obwohl sich die Erfindung auf die Polymerisation bei verschiedenen Temperaturen und mit verschiedenen Katalysatoren, Modifikatoren, Emulgatoren usw. anwenden läßt, ist sie von besonderem industriellem Wert, wenn man bei Temperaturen in der Größenordnungen —2 bis +200C, insbesondere zwischen 0 und 10°C, vor allem in der Nähe von +50C arbeitet.
Die Erfindung ist im nachstehenden in ihrer Anwendung auf die klassische Butadienpolymerisation an Hand von Beispielen näher erläutert:
B e 1 s ρ 1 e 1 e 1 bis 6
In ein Reaktionsgefäß, auf das ein graduierter KoI-ben zur kontinuierlichen Einführung des Initiators aufgesefzt ist, bewirkt man die Emulsionspolymerisation von Butadien unter den folgenden Bedingungen:
Mengenangaben
Kahumresinate (Emulgatoren) ... 4,56% Reduktionsrnitte, (FeSO,-7H3O) 0,012% Initiator (ParamenthaKhydro-
peroxid) 0,072 %
Temperatur +50C
*o pH-Wert 10
Als Modifikator wird tert.-Dodecylmercaptan verwendet Die Polymerisation wird unter geeignetem Rühren auf bekannte Weise durchgeführt. In den Beispielen 1, 2 und 3 werden der Initiator und das Reduktionsmittel vor Beginn der Polymerisation auf einmal
Jn deQ Beispielen 4> 5 und 6 hingegen werden das Reduktionsmittel und der Initiator allmählich zu der ao Emulsion zugegeben, und zwar mit der etwa parabolisehen, oben angegebenen Progression. Man erhält dabei die folgenden Resultate:
Katalysator vor Beginn auf einmal Katalysator kontinuierlich nach und nach
zugesetzt mit abnehmender Rate zugegeben
Vergleicbsbeispiele
1 2 3 4 5 6
Modifikator (°/0) 0,1 0,35 0,5 0,2 0,4 0,2
Dauer (Std.) 10,25 12,25 9,10 14 9,30 7,05
Umwandlungsgrad (%) 55 62 55 62,8 64,6 63,5
Umwandlungsgrad (%/Std.) 5,3 5 6,5 4,5 6,8 9
Gelgehalt (°/0) · <5 <5 <5 5 1 2
Molmasse · 10~3 525 295 175 445 180 385
Gehalt an trans-1,4 (°/0) 80 78 74 62 60 62
Gehalt an cis-1,4 (%) 0 1 6 22 24,5 21,5
Gehalt an Vinyl-1,2 (°/0) 20 21 20 16 15,5 16,5
Wie man sieht, ergibt die Einführung des Katalysators, d. h. des Initiators und des Reduktionsmittels, in dieses Reaktionsmedium mit allmählich abnehmenden Beschickungsmengen eine ziemlich tiefgreifende Modifikation der MikroStruktur des erhaltenen Polymeren, wobei jedoch hohe Molekulargewichte erzielt werden. Während in den Beispielen 1, 2 und 3, die auf herkömmliche Weise durchgeführt wurden, Produkte mit 74 bis 80% trans-1,4, 0 bis 6% cis-1,4 und 20 bis 21% Vinyl-1,2 erhalten wurden, werden diese Anteile bei den erfindungsgemäß durchgeführten Beispielen zu 60 bis 62%, 21,5 bis 24,5% bzw. 15,5 bis 16,5%.
Arbeitet man dagegen unter Bedingungen, die denen von Beispiel 4 analog sind, jedoch mit der Ausnahme, daß die Zugabe des Katalysators in das Reaktionsmedium nach und nach mit konstanter Rate erfolgt, so erhält man unter diesen Bedingungen folgende Ergebnisse:
Beispiel 7
{Vergleichsbeispiel)
Modifikator (%) 0.2
Dauer (Std.) 14
Umwandlungsgrad 59,7 %
Umwandlungsgrad (%/Std.) 4.2
Ölgehalt (%) 5
Molmasse · 10~3 480
Gehalt an trans-1,4 (%) 66
Gehalt an cis-1,4 (%) 15
Gehalt an Vinyl-1,2 (%) 19
Hieraus ist ersichtlich, daß der Gehalt an cis-1,4 eindeutig niedriger ist als bei dem nach Beispiel 4 erfindungsgemäP hergestellten Butadien, dessen Gehalt an cis-1,4 bei 22 liegt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur katalytischen Emulsionspolymerisation von konjugierten Dienen, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator oder die Katalysatoren im Verlauf der Polymerisation nach und nach dom Reaktionsmedium in der Weise zuführt, daß die Zufuhrgeschwindigkeit vom Beginn bis zum Ende der Polymerisation abnimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man während der ersten Stunde der Polymerisation 20 bis 30% der erforderlichen Katalysatorgesamtmenge einführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in der letzten Stunde der Polymerisation die letzten 1 bis 2% der Katalysatorgesamtmenge einführt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Butadien mit Paramenthanhydroperoxid als Initiator, Eisensulfat als Reduktionsmittel und tert.-Dodecylmercaptan als Modifikator bei einer Temperatur von 5° C verwendet.
DE19661645323 1965-02-24 1966-02-09 Verfahren zur Polymerisation konjugierter Diene Expired DE1645323C3 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
FR6754A FR1437472A (fr) 1965-02-24 1965-02-24 Perfectionnement à la polymérisation de diènes conjugués
FR6754 1965-02-24
DES0101921 1966-02-09

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Publication Number Publication Date
DE1645323A1 DE1645323A1 (de) 1970-10-22
DE1645323B2 DE1645323B2 (de) 1976-01-22
DE1645323C3 true DE1645323C3 (de) 1976-09-09

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