DE2146399C3 - Verfahren zur Polymerisation von in 2-Stellung mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen substituierten 1,3-Dienen - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation von in 2-Stellung mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen substituierten 1,3-DienenInfo
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- DE2146399C3 DE2146399C3 DE2146399A DE2146399A DE2146399C3 DE 2146399 C3 DE2146399 C3 DE 2146399C3 DE 2146399 A DE2146399 A DE 2146399A DE 2146399 A DE2146399 A DE 2146399A DE 2146399 C3 DE2146399 C3 DE 2146399C3
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- C08F36/02—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds
- C08F36/04—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, at least one having two or more carbon-to-carbon double bonds the radical having only two carbon-to-carbon double bonds conjugated
Description
CH2=C=CR1R2
worin R1 und R2 jeweils Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten und die Gesamtkohlenstoffzahl 3 bis U ist,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatorsystem eine Mischung aus einer lithiumorganischen
Verbindung und Schwefelkohlenstoff verwendet, die 0,01 bis \ Mol Schwefelkohlenstoff je
Atomäquivalent an aktivem Lithium enthält
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Anwesenheit von
0,01 bis 0,2 Prozent, bezogen auf das zu polymerisierende
Dien, eines 1,2-Diens durchgeführt wird.
Die praktische Brauchbarkeit von Polymeren der in 2-Stellung alkylsubstituierten 1,3-Diene wird im wesentlichen
durch deren MikroStruktur und durch deren Molekulargewicht bestimmt. Beispielsweise hat ein
Isoprenpolymerisat mit einem außerordentlich hohen Gehalt an eis-1,4-Bindungen auch einen hohen Gebrauchswert
und läßt sich vielseitig anwenden, da es bezüglich der mechanischen, der chemischen und der
physikalischen Eigenschaften weitgehend natürlichem Kautschuk gleich ist.
Man hat bereits eine Vielzahl von Versuchen unternommen, um speziell Isoprenpolymerisate mit
einem hohen Geahalt an cis-l,4-Bindungen herzustellen, und man hat dabei auch als Polymerisationsinitiator
metallisches Lithium oder eine lithiumorganischc Verbindung verwendet (vgl. zum Beispiel die japanischen
Patentschriften 2 45 666 und 4 16 907 und die FR-PS 1366 699).
Es sei im gegebenen Zusammenhang angemerkt, daß diese Lithiumkatalysatoren einen anionischen Kettenaufbau
initiieren und sich dadurch deutlich vom Typ einer mittels »Ziegler-Kontakte« durchgeführten Polymerisation
unterscheiden. Synthesen mittels lithiumorganischen Verbindungen bieten gegenüber »Ziegler-Kontakten«
den grundsätzlichen Vorteil, daß die betreffenden Polymerisate keinen Gelanteil enthalten.
Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, daß insbesondere Isoprenpolymere, welche unter Verwendung
eines Katalysators hergestellt worden sind, der nur aus metallischem Lithium oder einer lithiumorganischen
Verbindung besteht, noch nicht allen Ansprüchen in befriedigender Weise Rechnung tragen konnten. Insbesondere
ergaben sich Schwierigkeiten bei der Herstellung und auch bei der Weiterverarbeitung solcher
Isoprenpolymerisate, wobei auch die physikalischen Eigenschaften zu wünschen übrig ließen. Beispielsweise
ist der Gehalt an eis-1,4-Bindungen in einem derart
hergestellten Isoprenpolymeren selbst bei Einhaltung maximal günstiger Verfahrensbedingungen immer noch
niedriger als in natürlichem Kautschuk. Hierzu wird
ίο beispielsweise auf die letzte Spalte von Tabellen I und II
der FR-PS 13 66 699 verwiesen. Weiterhin hat es sich gezeigt, daß bei der Durchführung der Polymerisationsreaktion von Isopren mit einem lediglich Lithium
enthaltenden Katalysator die Katalysatormenge einen sehr weitgehenden Einfluß auf den Gehalt des
gebildeten Polymerisats an eis-1,4-Bindungen hat und
daß dieser Gehalt im allgemeinen in dem Maße absinkt, wie die Katalysatorkonzentration zunimmt. Diese
Abhängigkeit zwischen Katalysatorkonzentration und dem Gehalt des Polymeren an cis-l,4-Bindungen ist
besonders ausgeprägt bei solchen lithiumorganischen Verbindungen, welche leicht in Kohlenwasserstofflösungsmitteln
löslich sind, wie n-Butyllithium. Um daher ein Isoprenpolymerisat mit einem Gehalt von 90
Prozent oder mehr an cis-l,4-Bindungen herstellen zu können, ist es erforderlich, den Katalysatorgehalt
außerordentlich niedrig und in einem sehr eng begrenzten Bereich zu halten. Ein derart niedriger
Katalysatorgehalt hat jedoch den schwerwiegenden
jo Nachteil, daß bei Durchführung der Polymerisationsreaktion
stark wechselnde und teilweise mangelhafte Ergebnisse erzielt werden, und zwar sowohl in bezug
auf die Polymerisationsgeschwindigkeit als auch in bezug auf den Umwandlungsgrad, selbst wenn man
S5 höchst gereinigtes Ausgangsmaterial verwendet.
Aufgabe der Erfindung ist es, die vorstehend genannten Nachteile und Schwierigkeiten zu beheben.
Insbesondere sollen gemäß der Erfindung Polymerisate von in 2-Stellung alkylsubstituierten 1,3-Dienen hergestellt
werden, welche einen hohen Gehalt an cis-l,4-Bindungen und ein hohes Molekulargewicht aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Polymerisation von in 2-Stellung mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen substituierten 1,3-Dienen, die insgesamt 5 bis 10 Kohlenstoffatome im Molekül aufweisen,
in einer Inertgasatmosphäre, bei Temperaturen im Bereich von -500C bis +10O0C und bei Drücken, die
ausreichen, um die Reaktionsmischung in flüssiger Phase zu halten, in Gegenwart von 0,01 bis 100
mg-Atom an aktivem Lithium je Mol des zu polymerisierenden Monomeren, eines Mono- oder
Dilithiumkohlenwasserstoffs, dessen Kohlenwasserstoffreste 1 bis 16 Kohlenstoffatome aufweisen sowie
gegebenenfalls eines Kohlenwasserstofflösungsmittels und/oder von 0,005 bis 0,5 Prozent, bezogen auf das zu
polymerisierende Monomere, eines 1,2-Diens der Formel
CH2 = C=CR1R2
worin R1 und R2 jeweils Wasserstoff oder eine
Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen bedeuten und die Gesamtkohlenstoffzahl 3 bis 11 ist, ist dadurch
gekennzeichnet, daß man als Katalysatorsystem eine Mischung aus einer lithiumorganischen Verbindung und
b5 Schwefelkohlenstoff verwendet, die 0,01 bis 1 Mol
Schwefelkohlenstoff je Atomäquivalent an aktivem Lithium enthält.
Überraschenderweise lassen sich mittels des erfin-
Überraschenderweise lassen sich mittels des erfin-
dungsgemäßen Verfahrens beispielsweise Isoprenpolymerisate
herstellen, welche einen stark verminderten Gehalt an trans-1,4-Bindungen und einen ganz wesentlich
erhöhten Gehalt an eis-1,4-Bindungen im Vergleich
zu sochen Polymerisaten enthalten, welche lediglich in Anwesenheit von lithiumorganischen Verbindungen
oder Lithium hergestellt worden sind. Außerdem haben die erfindungsgemäß erhältlichen Isoprenpolymere ein
sehr hohes Molekulargewicht und lassen sich zu außerordentlich zähfesten Vulkanisaten verarbeiten,
weiche bezüglich ihrer physikalischen Eigenschaften mit Vulkanisaten aus Naturkautschuk vergleichbar sind.
Aus dem vorstehend Gesagten ergibt sich, daß das erfindungsgemäß verwendete Katalysatorsystem die
Polymerisationsreaktion offensichtlich in ganz andere Richtungen lenkt als die bisher verwendeten in
Alleinstellung eingesetzten lithiumorganischen Verbindungen bzw. Lithium.
Man hat zwar auch schon empfohlen, bei dsr
Durchführung von Polymerisationen mittels »Ziegler-Kontakte« CS2 mitzuverwenden, doch hat dort ein
solcher Zusatz wegen des andersartigen Polymerisationsmechanismus auch eine andere Funktion.
So soll ein Zusatz von CS2 zu einem Polymerisationsansatz, der Butadien enthält, zu Polymerisaten mit
höheren Molekulargewichten führen, wenn gleichzeitig Nickel- oder Kobaltverbindungen als Übergangsmetall-Katalysatorkomponente
vorliegen (vgl. DE-OS 18 09 854).
Bei Einsatz von Mischkatalysatoren aus Titantetrachlorid und einer aluminiumorganischen Verbindung
läßt sich der Anteil der als Nebenprodukte gebildeten niedrigmolekularen Polymerisatanteile, die erhebliche
Mengen an cyclischen Verbindungen enthalten, herabsetzen, wenn man CS2 mitverwendet (vgl. DE-AS
12 58 085).
Da bei Durchführung von Polymerisationen in Anwesenheit von »Ziegler-Kontakten« an sich Polymerisate
mit ausreichend hohem cis-l,4-Gehalt erhalten werden, ist kein spezieller Einfluß des CS2 auf den
cis-l,4-Gehalt der Polymerisate festzustellen.
Man hat weiterhin versucht, die Kaltfließeigcischaften
eines mit einem lithiumorganischen Katalysator hergestellten Dienpolymerisats dadurch zu verbessern,
daß man als Kettenabbrecher nicht Wasser, Alkohole oder Kolophonium zur Reaktionsmischung zusetzt,
sondern statt dessen CS2 verwendet (vgl. US-PS
33 49 071). Wie in einem nachstehenden Versuchsbericht gezeigt werden wird, lassen sich dabei aber
keine ausreichend hohen Gehalte an 1,4-cis-Strukturen im Endprodukt sicherstellen. Auch hat ein solcher
Zusatz von CS2 am Schluß der Polymerisationsreaktion keinen Einfluß auf die Höhe des Molekuargewichts.
Es war daher völlig überraschend und nicht vorhersehbar, daß man dann, wenn man bestimmte
Mengen an CS2 zu Beginn der Polymerisation im Gemisch mit dem lithiumorganischen Initiator zusetzte,
Polymerisate mit gesteigertem cis-l,4-Gehalt und erhöhtem Molekulargewicht erhielt.
Als lithiumorganische Verbindung wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfallrens insbesondere in
Monolithiumkohlenwasserstoff mit 1 bis 16 Kohlenstoffatomen eingesetzt Hierfür geeignete lithiumorganische
Verbindungen sind beispielsweise Methyllithium, Äthyllithium, Propyllithium, Butyllithium, Amyllithium,
Hexyllithium, Phenyllithium und Naphthyllithium.
Beispiele für Dilithiumkohlenwasserstoffe sind
Methylendilithium, Äthylendilithium,
Methylendilithium, Äthylendilithium,
Trimethylendilithiurn,Tetrarnethylendilithium,
1,4-Dilithiumbenzol, Diisopreny Idilithium,
Dibutadiendilithium und Distyroldilithium.
Das Katalysatorsystem wird zweckmäßig hergestellt s indem man die lithiumorganische Verbindung und CS2 bei einer Temperatur im Bereich von -500C bis + 1000C miteinander vermischt
1,4-Dilithiumbenzol, Diisopreny Idilithium,
Dibutadiendilithium und Distyroldilithium.
Das Katalysatorsystem wird zweckmäßig hergestellt s indem man die lithiumorganische Verbindung und CS2 bei einer Temperatur im Bereich von -500C bis + 1000C miteinander vermischt
Das Katalysatorsystem enthält vorzugsweise 0,03 bis 0,5 Mol CS2Je Atomäquivalent an aktivem Lithium.
to Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann man das Katalysatorsystem vorher herstellen und anschließend mit dem zu polymerisierenden Monomeren vermischen. Andererseits kann CS2 aber auch getrennt zu dem betreffenden Monomeren oder einer Lösung desselben ii in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel zugesetzt werden.
to Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann man das Katalysatorsystem vorher herstellen und anschließend mit dem zu polymerisierenden Monomeren vermischen. Andererseits kann CS2 aber auch getrennt zu dem betreffenden Monomeren oder einer Lösung desselben ii in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel zugesetzt werden.
Das Katalysatorsystem wird zweckmäßig in einer Menge entsprechend 0,05 bis 10 mg-A torn an aktivem
Lithium je Mol des zu polymerisierenden Monomeren angewendet
Beispiele für geeignete Ausgangsmonomere sind
Isopren, 2-Äthyl-l3-butadien, 2-n-Propyl-l,3-butadien,
2-Isopropyl-l,3-butadien, 2-n-Butyl-1,3-butadien und
2-Methyl-l,3-pentadien, wobei Isopren besonders be-
2r> vorzugt ist
Die Polymerisationsreaktion kann in Anwesenheit oder Abwesenheit eines Kohlenwasserstofflösungsmittels
durchgeführt werden. Für diese Zwecke eignen sich beispielsweise paraffinische Kohlenwasserstoffe, insbe-K)
sondere solche mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Cyclopentan und
Cyclohexan. Weiterhin können als Lösungsmittel monoolefinische Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise solche
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen eingesetzt werden, r> wie Buten, Penten, Hexen und Hepten. Außerdem
eignen sich auch aromatische Kohlenwasserstoffe mit vorzugsweise 6 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie Benzol,
Toluol und Xylol. Falls als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren eine aus einer Naphtha-Spaltfraktion
abgetrennte Cs-Kohlenwasserstofffraktion eingesetzt wird, welche Isopren enthält und aus
welcher Cyclopentadien, Acetylene und andere störende Nebenprodukte entfernt worden sind, so läßt sich das
Polymerisationsverfahren auch ohne Zusatz eines der •Γι vorstehend genannten Lösungsmittel durchführen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können Polymerisate erhalten werden, bei denen das Molekulargewicht
in gewünschter Weise eingeregelt werden kann, ohne daß jedoch die erforderliche Konzentration
V) an eis-1,4-Bindungen darunter leidet, indem man eines
der vorstehend bereits genannten 1,2-Diene mit der angegebenen Formel als Regler für das Molekulargewicht
mit verwendet.
Für diesen Zweck geeignete Diene sind beispielswei- « se die folgenden:
1,2-Propadien, 1,2-Butadien, 1,2-Pentadien,
1,2-Hexadien, 1,2-Heptadien, 1,2-Octadien,
1,2-Nonadien, 1,2-Decadien,
3-Methyl-1,2-butadien, 3-Äthyl-l ,2-pentadien,
M) 4-Methyl-1,2-hexadien, 4-Propyl-1,2-heptadien
und
1,2-Hexadien, 1,2-Heptadien, 1,2-Octadien,
1,2-Nonadien, 1,2-Decadien,
3-Methyl-1,2-butadien, 3-Äthyl-l ,2-pentadien,
M) 4-Methyl-1,2-hexadien, 4-Propyl-1,2-heptadien
und
5-Methyl-1,2-octadien.
Infolge ihrer Preiswürdigkeit und ihrer besonderen Wirksamkeit als Regler des Molekulargewichts werden
hi im Rahmen der Erfindung 1,2-Propadien, 1,2-Butadien.
1,2-Pentadien und 1,2-Hexadien bevorzugt.
Im allgemeinen gilt die Regel, daß das Molekulargewicht des erfindungsgemäß hergestellten Polymerisats
um so kleiner ist, je größer der Anteil an dem mitverwendeten 1,2-Dien ist. Aber auch in diesem Fall
wird durch die Mhverwendung des Diens keine Veränderung in dem Gehalt an cis-l,4-Bindungen im
Polymerisat beobachtet. Es ist daher sehr einfach, das r>
Molekulargewicht des Polymerisats auf einen gewünschten Wert einzustellen, indem man das 1,2-Dien in
einer entsprechend ausgewählten Konzentration mit verwendet
Im allgemeinen wird das 1,2-Dien in einer Menge von 0,005 Prozent bis 0,5 Prozent und vorzugsweise in einer
Menge von 0,01 bis 0,2 Prozenten, bezogen asif die
Menge des eingesetzten Monomeren, mit verwendet Falls die Menge an dem 1,2-Dien zu klein ist, so läßt sich
das Molekulargewicht des herzustellenden Polymeren nicht mehr wirksam einregeln. Wenn dagegen die
Menge an dem 1,2-Dien zu groß gewählt wird, können Störungen im Ablauf der Polymerisationsreaktion
eintreten.
Die Polymerisationsreaktion läßt sich kontinuierlich oder absatzweise in an sich üblicher Art durchführen.
Sie wird in einer Inertgasatmosphäre von Stickstoff, Argon oder Helium durchgeführt Der Reaktionsdruck
kann beliebig gewählt werden, doch muß er ausreichen, um die Reaktionsmischung in der flüssigen Phase zu
halten. Im allgemeinen arbeitet man bei einem Druck im Bereich von Atmosphärendruck bis zu etwa 10
Atmosphären. Die Reaktionstemperatur liegt im Bereich von -50° C bis +1000C.
Falls die Polymerisationsreaktion ohne Lösungsmittel durchgeführt wurde, erhält man das Polymerisat in
Form eines Feststoffes. Wenn dagegen in Anwesenheil eines Lösungsmittels gearbeitet worden ist, erhält man
eine viskose Lösung. Im letzteren Fall wird die Reaktion abgebrochen, indem man zu der Reaktionsmischung ein
Desaktivierungsmittel für den Katalysator zusetzt, beispielsweise Wasser, einen Alkohol oder eine
organische Säure. Nach Zusatz eines Antioxydationsmittels, wie Phenyl-/?-naphthylamin, wird dann das
Lösungsmittel in üblicher Weise entfernt, und man erhält so das gewünschte Polymerisat
Die in den Ausführungsbeispielen angegebenen Werte für die Grenzviskosität sind mittels eines
Ubbelohde-Viskosimeters in Toluol bei 30° C gemessen worden. Die mikrostrukturelle Zusammensetzung der in
den Beispielen erhaltenen Polymerisate ist mittels eines Spektroskops mit hohem Auflösungsvermögen zur
Messung der kernmagnetischen Resonanz (100 MHz)
besti;; rnt worden (vergl. Kawakami, Ohno und
Tanaka, »The 20th Annual Meeting of Polymer
Society of Japan«, 1971, Tokyo).
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 4 Litern wird mit trockenem
Stickstoff gespült und dann mit 500 s; hochreinem, monomeren Isopren und 1500 g n-Heptan beschickt
Man setzt außerdem als Katalysator eine Mischung aus I^ mMol n-Butyilithium, welches mit n-Heptan
verdünnt ist und 03 mMol CS2 hinzu. Diese Mischung ist bei Zimmertemperatur gesondert hergestellt worden.
Der fest verschlossene Autoklav wird dann auf 40° C erhitzt Nach wenigen Minuten beginnt die Polymerisatiorc>reaktion
und wird unter Rühren fortgeführt Nach 7 Stunden ist ein Umwandlungsgrad des Monomeren von
99,6 Prozent erreicht worden. Man setzt eine Methanollösung von Phenyl-0-naphthylamin zu der Reaktionsmischung
hinzu und zieht die viskose Polymerisatlösung aus dem Autoklav ab. Das Lösungsmittel wird mittels
Wasserdampfdestillation entfernt und der Rückstand im Vakuum getrocknet. Man erhält so ein kautschukartiges
Isoprenpolymerisat
Vergleichsversuche A bis C
a) Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung lediglich von 1,5 bzw. 1,2 mMol
n-Butyllithium als Polymerisationskatalysator wiederholt
Nach einer Polymerisationszeit von 4'/2 bzw. 6 Stunden werden mit einem Umwandlungsgrad von 99,5
bzw. 99,2 Prozent zwei weitere Isoprenpolymerisate B und C erhalten.
b) Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung von noch geringeren Mengen,
nämlich von 0,8 mMol n-Butyllithium als einzigem Polymerisationskatalysator wiederholt Nach 9 Stunden
beträgt der Umwandlungsgrad des Monomeren 83 Prozent Da keine weitere Umwandlung erzielt werden
kann, setzt man eine Phenyl-/?-naphthylamin enthaltende Methanollösung zu der Reaktionsmischung hinzu,
entfernt anschließend das Lösungsmittel aus der Reaktionsmischung und trocknet den Rückstand. Man
erhält so das Isoprenpolymerisat D.
Man mißt bei allen vier erhaltenen Polymerproben die Grenzviskosität und die mikrostrukturelle Zusammensetzung.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 1 zusaammengefaßt
Polymerisatprobe
Vergleichsversuche | B |
A | 1,2 |
1,5 | 0 |
0 | 86,4 |
83,2 | 8,0 |
11,0 | 0 |
0 | 5,6 |
5,8 | 4,7 |
4,2 | 0 |
0 |
Katalysator
n-Butyllithium (mMol) 1,5
CS2 (mMol) 0,3
MikroStruktur des Polymerisates:
cis-l,4-Bindung(°/o) 96,2
trans-1,4-Bindung (%) 0,8
1,2-Bindung(%) 0
3,4-Bindung (%) 3,0
[η] bei 3O0C, in Toluol (dl/g) 10,4
Gelgehalt 0
Aus den in dieser Tabelle zusammengefaßten Ergebnissen ist ersichtlich, daß mittels der erfindungsgemäßen
Katalysatormischung ein Polymerisat erhalten 0,8
0
0
91,5
4,2
4,3
63
wird, das einen außerordentlich hohen Gehalt an cis-1,4-Bindungen und praktisch kaum trans-1,4-Bindungen
enthält.
Die 4 Polyinerisatproben werden auf einem Walzenstuhl
unter Zusatz der nachstehenden Mischungskomponenten bei einer Walzentemperatur von 7O±5°Cund
einer Mischungszeit von 20 Minuten zu einem vulkanisierbaren Produkt verarbeitet (vergl. Tabelle II).
Tabelle II | Gewichts |
Mischungskomponenten | teile |
100 | |
Polymerisat | 50 |
Ruß, HAF-Qualität | 5,0 |
Aromatisches Öl | 1,0 |
Antioxydationsmittel | 3,0 |
Zinkoxid | 2,5 |
Stearinsäure | 1,5 |
Schwefel | 0,6 |
Vulkanisationsbeschleuniger·) | |
*) N-Cyclohcxylbenzothiazylsulfcnamid.
Die so erhaltenen Kautschukmischungen werden in an sich bekannter Weise 30 Minuten lang bei 145°C
vulkanisiert, und man erhält so Vulkanisate, deren physikalische Eigenschaften in der nachstehenden
Tabelle III zusammengestellt sind.
Physikalische Eigenschaften
Polymerisat aus Beispiel 1 Zum Vergleich
Polymerisat aus
Versuch A
Versuch A
Polymerisat aus
Versuch B
Versuch B
Polymerisat
aus Versuch C
aus Versuch C
300% Modulus (kg/cm2)
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dehnung(%)
Einreißfestigkeit (kg/cm2)
Härte
Zugfestigkeit (kg/cm2)
Dehnung(%)
Einreißfestigkeit (kg/cm2)
Härte
102
303
700
69
57
79
219
680
45
56
225
670
90
258
680
53
56
Die Messungen wurden nach den Normvorschriften JIS K-6301 durchgeführt. JIS ist die anerkannte
Abkürzung für »Japanese Industrial Standard«.
Aus den Tabellenwerten ist ersichtlich, daß das erfindungsgemäß hergestellte Isoprenpoiymerisat A ein
außerordentlich zähfestes Vulkanisat ergibt.
Beispiele2bis4 (Vergleichsversuche D bis H)
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 wird ein Autoklav mit 300 g monomerem Isopren und 1800 g
n-Pentan beschickt Die Polymerisation wird unter eo
Verwendung einer Katalysatormischung gemäß der Erfindung durchgeführt, wobei der Katalysator vorher
durch inniges Vermischen von CS2 mit n-Butyllithium
hergestellt worden ist
Zu Vergleichszwecken wird die Polymerisationsreaktion auch unter Verwendung von n-Butyllithium als
einzigem Katalysator durchgeführt (Vergleichsversuche D bis F). Außerdem werden Vergleichsversuche G und
H mit einer Mischung aus n-Butyllithium und CS2 durchgeführt, bei denen jedoch der Gehalt an der
zuletzt genannten Katalysatorkomponente außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs liegt
Die Polymerisationsbedingungen und die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle IV
zusammengefaßt In allen Fällen beträgt die Polymerisationstemperatur 400C Im übrigen sind die Polymerisationsbedingungen bei diesen Versuchen identisch,
sofern sich aus der Tabelle IV nicht etwas gegenteiliges ergibt
IV «*».;!■-T pi?.! >·.—r-
10
Beispiele nach der | 3 | Polymerisate erhalten | Erfindung | Vergleichsversuche | 1.5 | F | G | H | |
2 | 2,0 | 4 | D | 0 | 2,0 | 1,5 | 2,0 | ||
n-Butyllithium (mMol) | 1,2 | 0,4 | 1,4 | 1,0 | — | 0 | 0.01 | 2,5 | |
CS2(mMol) | 0,2 | 40 | 0,1 | 0 | — | 10 | 20 | ||
Temperatur bei der Katalysator | 0 | 10 | _ | 5,0 | |||||
herstellung (0C) | 5,5 | 99,0 | 3,5 | 5,5 | — | ||||
Polymerisationszeit (Stunden) | 8,0 | 99,8 | 6.0 | 7,5 | 99,4 | 99,7 | kein | ||
Umwandlungsgrad (0Zo) | 99,7 | 99,4 | 98,6 | Polymerisat | |||||
84,4 | |||||||||
MikroStruktur des Polymerisates | 95,0 | 9,7 | 79,6 | 84,0 | — | ||||
eis-1,4-Bindung (%) | 95,4 | 1,4 | 93,5 | 90,2 | 0 | 14,4 | 10,1 | — | |
trans-l,4-Bindung (%) | 1.1 | 0 | 2,0 | 5,1 | 5,9 | 0 | 0 | — | |
1,2-Bindung(%) | 0 | 3,6 | 0 | 0 | 3,8 | 6,0 | 5,9 | — | |
3,4-Bindung (%) | 3,5 | 9,6 | 4,5 | 4,7 | 0 | 2,5 | 3,6 | — | |
[η] bei 300C, in Toluol (dl/g) | !0,5 | 0 | 7,0 | 5,2 | 0 | 0 | — | ||
Gelgehalt (%) | 0 | Aus den Tabellenwerten ist ersichtlich, daQ miteis der | 0 | 0 | |||||
erfindungsgemäßen Arbeitsweise | und Vergleichsversuch 1 | ||||||||
auch einen höheren Gehalt an cis-l,4-Bindungen aufweisen, als die mittels des bekannten Verfahrens
erhältlichen polymeren Produkte.
Beis Diel 5
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 4 Liter wird mit trockenem
Stickstoff gespült und dann mit 500 g hochgereinigtem monomeren! Isopren und 1500 g n-Heptan beschickt.
Außerdem setzt man eine Katalysatormischung hinzu, welche vorher durch inniges Vermischen bei 35° C von
2,5 mMol n-Butyllithium, welches mit n-Heptan verdünnt ist, und 0,6 mMol CS2 hergestellt worden ist.
Der fest verschlossene Autoklav wird dann auf 35° C erhitzt, wobei die Polymerisationsreaktion in Gang
kommt. Man hält weitere 6 Stunden auf dieser Temperatur und erhält so bei einem Umwandlungsgrad
von 99,8 Prozent das gewünschte Polyisopren.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 5 wird der
Autoklav mit 500 g monomerem Isopren und 1500 g n-Heptan beschickt, und außerdem werden getrennt 2,5
mMol n-Butyl!ithium und 0,6 mMol CS2 eingespeist. Die Polymerisationsreaktion wird dann gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 5 6 Stunden lang in Gang gehalten. Mit einem Umwandlungsgrad von 100 Prozent erhält
man so das gewünschte Polyisopren.
Man mißt die MikroStruktur sowie die Grenzviskosität und den Gelgehalt der beiden Polymerisate von
Beispiel 5 und Beispiel 6. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle V zusammengefaßt.
Ein Autoklav aus rostfreiem Stahl mit einem Fassungsvermögen von 1 Liter wird mit trockenem
Stickstoff gespült und dann mit 500 g hochreinem monomerem Isopren beschickt. Außerdem setzt man 0,4
mMol n-Amyllithium und 0,1 mMol CS2 hinzu. Der fest verschlossene Autoklav wird dann auf 30° C erhitzt,
jo Nach 10 Minuten setzt die Polymerisation ein und wird
unter Rühren 4 Stunden lang fortgesetzt. Der Umwandlungsgrad beträgt 55,6 Prozent. Durch Zusatz
von Methanol wird die Polymerisatjonsreaktion abgestoppt. Die so erhaltene halbfeste Polymerisatlösung
;> wird in Methanol eingegossen, welches Phenyl-j3-naphthylamin
enthält. Das Polymerisat coaguiieri und wird abgetrennt. Anschließend wird das Polymerisat im
Vakuum getrocknet. Man erhält so ein gummiartiges Polyisopren.
Vergleichsversuch I
Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung von lediglich 0,4 mMol n-Amyllithium als
Katalysator wiederholt Nach 3 Stunden ist ein Umwandlungsgrad von 57,0 Prozent erzielt worden, und
das gebildete gummiartige feste Polyisopren wird in der beschriebenen Weise abgetrennt und isoliert. Die in
■-.<> diesen beiden Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle Vl zusammengefaßt.
Polymer | Beisp. 5 | Beisp. 6 |
MikroStruktur des Polymerisates: | ||
cis-1,4-Bindung (%) | 953 | 95,0 |
trans-1,4-Bindung (%) | U | 1,4 |
U-Bindung (%) | O | 0 |
3.4-Bindung (%) | 3.4 | 3,6 |
[η] bei 303C, in Toluol (dl/g) | 8.6 | 9,0 |
Gelgehalt (%) | 0 | 0 |
n-Amyllithium (mMol)
CS2 (mMol)
CS2 (mMol)
MikroStruktur des Polymerisates:
cis-l,4-Bindung (%)
trans-1,4-Bindung (%)
1,2-Bindung (%)
3,4-Bindung (%)
M bei 300C in Toluol (dl/g)
Gelgehalt (%)
cis-l,4-Bindung (%)
trans-1,4-Bindung (%)
1,2-Bindung (%)
3,4-Bindung (%)
M bei 300C in Toluol (dl/g)
Gelgehalt (%)
Beisp. 7 | Verg!. |
Ver | |
such I | |
0.4 | 0,4 |
0,1 | 0 |
96,1 | 853 |
1.0 | 9,0 |
0 | 0 |
23 | 5,7 |
10,1 | 5,7 |
0 | 0 |
Beispiel 8
und Vergleichsversuch J
und Vergleichsversuch J
Ein druckfester Glaskolben von 500 ml Fassungsvermögen wird mit trockenem Stickstoff gespült und dann
mit 200 g Cyclohexan sowie 50 g hochgereinigtem 2-n-Propyl-l,3-butadien beschickt. Anschließend setzt
man eine Katalysatormischung hinzu, welche vorher bei 50cC durch inniges Vermischen von 0,15 mMol
n-Butyllythium mit 0,02 mMol CS2 während einer
Stunde hergestellt worden ist. Der Reaktionskolben wird bei 45° C ständig in einem Wasserbad geschüttelt,
und die Polymerisation wird 10 Stunden lang unter diesen Bedingungen durchgeführt. Der Umwandlungsgrad beträgt 99,4 Prozent. Die Reaktionsmischung wird
gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 weiter aufgearbeitet und man erhält so ein kautschukartiges
Poly-(2-n-propyl-1,3-butadien).
Vergleichsversuch J
Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise wird unter Verwendung von 0,15 mMol n-Butyllithium als einzigem
Katalysator wiederholt. Nach 10 Stunden ist ein Umwandlungsgrad von 99,8 Prozent erreicht worden,
und das gebildete Poly-(2-n-propyl-l,3-butadien) wird in der gleichen Weise aufgearbeitet.
Die bei diesen beiden Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle VII zusammengefaßt.
MikroStruktur des Polymerisates:
eis-1,4-Bindung (%)
trans-l,4-Bindung (%)
1,2-Bindung(%)
3,4-Bindung (%)
[·;;] bei 300C, in Toluol (dl/g)
Gelgehalt (%)
Gelgehalt (%)
Heisp. 8 | Vcrpl |
Ver | |
such | |
95,0 | 91.2 |
0,9 | 4,0 |
0 | 0 |
4,1 | 4,8 |
9,2 | 6,0 |
0 | 0 |
Beisp. 8
Katalysator
n-Butyllithium (mMol)
CS2 (mMol)
n-Butyllithium (mMol)
CS2 (mMol)
0,15
0,02
0,02
B e i s ρ i e 1 e 9 bis 11
und Vergleichsversuche K und L
Fünf Reaktoren aus rostfreiem Stahl von je 4 Liter Fassungsvermögen werden mit trockenem Stickstoff
gespült und dann jeweils mit 300 g hochreinem monomerem Isopren und 1500 g n-Heptan beschickt. Zu
den Autoklaven der Vergleichsversuche K und L werden außerdem 0,8 bzw. 2,2 mMol n-Butyllithium als
einziger Katalysator hinzugesetzt. Zu den Autoklaven 2·ϊ der Beispiele 9 bis 11 wird eine Katalysatormischung
zugesetzt, welche durch vorheriges Vermischen bei Zimmertemperatur von 2,2 mMol n-Butyllithium und 0,5
mMol CS? hergestellt worden ist. Außerdem werden zu den Autoklaven der Beispiele 10 und 11 0,3 g bzw. 0,6 g
so 1,2-Propadien hinzugesetzt Die vorstehend beschriebenen
Maßnahmen werden innerhalb eines kurzen Zeitraumes unter einer Schutzschicht aus Stickstoff
durchgeführt. Die festverschlossenen Autoklaven werden anschließend auf 400C erhitzt, und die Polymerisa )■■
> tionsreaktion wird unter Rühren durchgeführt. Die weitere Aufarbeitung erfolgt gemäß der Arbeitsweise
0,15 von Beispiel 1. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle VIII zusammengefaßt.
Vergl.-Versuch I
Katalysator:
n-Butyllithium (mMol)
CSi (mMol)
1,2-Propadien (g)
Reaktionszeit (Std.)
Umwandlungsgrad (%)
MikroStruktur des Polymerisates:
1,2-Propadien (g)
Reaktionszeit (Std.)
Umwandlungsgrad (%)
MikroStruktur des Polymerisates:
cis-I,4-Bindung
trans-l,4-Bindung
1 2- Bindung (%)
3,4-Bindung (%)
M bei 300C, in Toluol (dl/g)
Gelgehalt (%)
Vergleichsversuche
K L
K L
0,8 | 22 |
0 | 0 |
0 | 0 |
10 | 4 |
87,5 | 99,7 |
91,8 | 83,0 |
3.9 | 10,9 |
0 | 0 |
43 | 6,1 |
6,7 | 3,6 |
0 | 0 |
Beispiele Nr.
9
9
10
2.2 | 2.2 | 22 |
0,5 | 0.5 | 0,5 |
0 | 0,3 | 0,6 |
6 | 6 | 7 |
99,5 | 99,8 | 99,0 |
95,8 | 96,0 | 95,7 |
0,7 | 0,4 | 0.8 |
0 | 0 | 0 |
3,5 | 3,6 | 3,5 |
8,1 | 6,0 | 43 |
0 | 0 | 0 |
Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß
bei Verwendung der erfindungsgemäßen Katalysatormischung und durch Zusatz von 1,2-DienkohIenwasserstoffen unterschiedlicher Konzentration als Molekulargewichtsregler Polymerisate mit entsprechend variierten Molekulargewichten erhalten werden können,
welche jedoch einen außerordentlich hohen Gehalt an cis-1,4-Bindungen aufweisen.
Gemäß der Arbeitsweise der Beispiele 10 und 11
werden drei verschiedene Autoklaven mit jeweils 500 g hochreinem monomerem Isopren und 1500 g n-Hexan
beschickt Außerdem wird eine Katalysatormischung zugesetzt, welche vorher durch inniges Vermischen von
1,6 mMol n-Butyllithhim, welches mit η-Hexan verdünnt
ist, und 0,3 mMol CS2 hergestellt worden ist. Außerdem
werden dem Autoklaven wechselnde Mengen an 1,2-Butadien zugesetzt. Die Polymerisation wird bei
45°C durchgeführt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle IX zusammengefaßt.
1,2-Butadien (g)
Reaktionszeit (Std.)
Umwandlungsgrad (%)
MikroStruktur des Polymerisates:
Umwandlungsgrad (%)
MikroStruktur des Polymerisates:
cis-l,4-Bindung (%)
trans-1,4-Bindung (%)
l,2-Bindung(°/o)
3,4-Bindung (%)
[η] bei 300C, in Toluol (dl/g)
Gelgehalt (%)
Gelgehalt (%)
Beispiel 15 und Vergleichsversuche M bis Q
Mit Stickstoff gespülte Reaktionsgefäße werden jeweils mit 400 g monomeren! Isopren und 1500 g
n-Heptan beschickt, mit diesen Ansätzen werden das Beispiel 15 und die Vergleichsversuche M bis Q
durchgeführt. Dabei werden in Beispiel 15 von Anfang an als Katalysator 2,0 mMol n-Butyllithium in n-Heptan
als Lösungsmittel sowie 0,25 mMol CSj zugesetzt. Für
die Vergleichsversuche M, N und O werden gemäß dem Stand der Technik nur 2,0 mMol n-Butyllithium als
Katalysator verwendet.
Um zu zeigen, daß die erfindungsgemäß vorgesehene Menge an CS2 kritisch ist, wird bei den Vergleichsversuchen
P und Q eine zu hohe Konzentration von CS2 im Verhältnis zu dem Lithiumkatalysator verwendet (vgl.
Versuche Nr. 20 und 21 von Beispiel III der US-PS
0.2 | 0,4 | 0.8 |
7 | 8 | 8 |
99,5 | 99,4 | 98,6 |
96,0 | 95,9 | 96,1 |
0,5 | 0,5 | 0,4 |
0 | 0 | 0 |
3,5 | 3,6 | 3,5 |
10.2 | 8,7 | 6,5 |
0 | 0 | 0 |
J 5
33 49 071).
Sofort nach Zusatz der Katalysatorsubstanzen wurden die Reaktionsgefäße verschlossen uind 6
Stunden lang unter Rühren auf einer Temperatur von 4O0C gehalten. Anschließend wurde der Umwandlungsgrad bestimmt und dann die Polymerisationsreaktion
unter Zugabe der in der nachstehenden Tabelle angegebenen Desaktivatoren abgebrochen. Nach einer
weiteren Stunde bei 400C wurde der Umwandlungsgrad nochmals bestimmt, um sicherzustellen, daß keine
weitere Reaktion stattgefunden hatte.
Nach Zusatz von jeweils 4 g Phenyl-/}-naphthyilamin
zu den Polymerisatlösungen wurde das Lösungsmittel durch Wasserdampfdestillation aus den Reaktionsgefäßen
entfernt und das gebildete Polyisopren getrocknet und untersucht. Die Ergebnisse sind in der rachstehenden
Tabelle X zusammengefaßt.
Beispiele Nr. bzw. Vergleichsversuche
M N O
M N O
Katalysator
n-Butyllithium (mMol)
CS2 (mMol)
n-Butyllithium (mMol)
CS2 (mMol)
Desaktivator (mMol)
Umwandlungsgrad (%)
MikroStruktur des Polymeren
cis-l,4-Bindung (%)
trans-l,4-Bindung (%)
1 ^-Bindung (%)
3,4-Bindung (%)
[η] bei 300C, in Toluol (dl/g)
cis-l,4-Bindung (%)
trans-l,4-Bindung (%)
1 ^-Bindung (%)
3,4-Bindung (%)
[η] bei 300C, in Toluol (dl/g)
2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
0,25 | — | — | — | 4,0 | 20 |
Methanol | Methanol | CS2 | CS2 | ||
20 | 20 | 20 | 0,25 | ||
99,4 | 99,6 | 99,3 | 99,6 | keine Poly | keine Poly |
merisation | merisation | ||||
94,3 | 843 | 84,1 | 84,2 | ||
1,8 | 9,7 | 9,5 | 9,5 | ||
0 | 0 | 0 | 0 | ||
3,9 | 6,0 | 6,4 | 63 | ||
7,9 | 3,6 | 3,7 | 3,7 |
Die vorstehenden Ergebnisse lassen folgende Schlußfolgerungen zu:
1) Durch Verwendung von CS2 als Desaktivator gemäß der Lehre der US-PS 33 49 071 läßt sich
weder der Anteil an cis-l,4-Bindung günstig beeinflussen noch das Molekulargewicht des
Polymerisats erhöhen.
2) Bei Mitverwendung von CS2 im Oberschuß findet
überhaupt keine Polymerisation statt
3) Nur durch die kombinierte Anwendung einer lithiumorganischan Verbindung und von CS2 in
Mengen von höchstens 1,0 Mol CS2Je Atomäquivalent an aktivem Lithium läßt sich ein günstiger
technischer Effekt sowohl in bezug auf die cis-l,4-Binduung als auch bezüglich des Molekulargewichts erzielen.
Claims (1)
1. Verfahren zur Polymerisation von in 2-Stellung
mit einer Alkylgruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen substituierten 13-Dienen, die insgesamt 5 bis 10
Kohlenstoffatome im Molekül aufweisen, in einer Inertgasatmosphäre, bei Temperaturen im Bereich
von -500C bis +1000C und bei Drücken, die
ausreichen, um die Reaktionsmischung in flüssiger Phase zu halten, in Gegenwart von 0,01 bis 100
mg-Atom an aktivem Lithium je Mol des zu polymerisierenden Monomeren eines Mono- oder
Dilithiumkohlenwasserstoffs, dessen Kohlenwasserstoffreste 1 bis 16 Kohlenstoff atome aufweisen,
sowie gegebenenfalls eines Kohlenwasserstofflösungsmittels und/oder von 0,005 bis 0,5 Prozent,
bezogen auf das zu polymerisierende Monomere eines 1,2-Diens der Formel
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Publications (3)
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---|---|
DE2146399A1 DE2146399A1 (de) | 1972-06-29 |
DE2146399B2 DE2146399B2 (de) | 1977-12-29 |
DE2146399C3 true DE2146399C3 (de) | 1978-08-31 |
Family
ID=26422280
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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---|---|
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DE (1) | DE2146399C3 (de) |
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- 1971-09-03 US US00177877A patent/US3786036A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1971-09-16 IT IT52902/71A patent/IT942177B/it active
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- 1971-09-17 NL NL717112842A patent/NL144949B/xx unknown
Also Published As
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DE2146399B2 (de) | 1977-12-29 |
DE2146399A1 (de) | 1972-06-29 |
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