DE1645288C - Verfahren zur Polymerisation von Vinyl Chlorid - Google Patents

Verfahren zur Polymerisation von Vinyl Chlorid

Info

Publication number
DE1645288C
DE1645288C DE1645288C DE 1645288 C DE1645288 C DE 1645288C DE 1645288 C DE1645288 C DE 1645288C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
polymer
vinyl chloride
polymerization
suspension
plasticizer
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Alexis Woluwe Saint Lam bert Mathieu (Belgien)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Solvay SA
Original Assignee
Solvay SA
Publication date

Links

Description

1645 2ΘΘ I
ι 2
Für viele Verwendungen muß das Polyvinylchlorid polymeren untereinander ausgewählt sein. Beispielsvor seinem Einsatz welohgemaoht wwden. Es muß weise kann man hier insbesondere erwähnen die Polydaher eine mitunter erhöhe Menge an Weichmacher oxyäthylenglykole, Polyoxypropy englykole, Polyoxy-
aufnehmen können. butylenglykole, Polyoxy(äthylenpropylen).glykole • Von einem durch Polymerisation in wäßriger Sue« 8 oder die Polyoxystyrolglykole.
pension erhaltenen und Körnerform aufweisenden Der zweite Bestandteil des Kondensationsproduktes Polymerisat weiß man, daß die Absorption des Weich- kann ein beliebiges Polyamin, beispielsweise Äthylenmachers von der Porosität der Körner abhängt. Wenn diamin, Propylendiamin, Butylendiamin oder Hexa-
man wünscht, daß das Polymerisat rasch eine bedeu- methylendiamin, sein.
tende Menge an Weichmacher absorbiert, ist es not- io Die Gesamtmenge an bei dem erßndungsgemäßen
wendig, ein Polymerisat in der Form von ausreichend Verfahren eingesetztem Suspensionsstabilisatorgemisch
porösen Körnern zu verwenden. ist nicht entscheidend, da sie keinen Einfluß auf die
Wenn man in wäßriger Suspension in Anwesenheit Porosität der Körner des erhaltenen Polyvinylchlorids
von bekannten Suspensionsstabiljsatoren arbeitet, ausübt.
gelingt es nicht, die Polymerisation unter geeigneten 15 Die angewendeten monomerenlöslichen Polymeri-
Bedingungen zu bewirken und gleichzeitig das Poly- sationskatalysatoren sind die üblichen, beispielsweise
merisat in der Form von Körnern mit erhöhter Poro- organische Peroxyde, wie Benzoylperoxyd oder Lau-,
lität zu erhalten. roylperoxyd, oder Katalysatoren vom Typ des Azo-
Gewisse Suspensionsstabilisatoren rufen übermäßige diisobutyronitrils. Verkrustungen hervor und können sogar ein Erster- ao Dank ihrer Fähigkeit, rasch eine bedeutende Menge
ren der Masse veranlassen. Andere führen zu gefärb- an Weichmacher zu absorbieren, bilden die erfindfngs-
ten oder thermisch unbeständigen Produkten. gemäß erhaltenen Polyvinylchloride mit dem Weich -
Schließlich liefern zalhreiche bekannte Suspensions- macher leicht trockene Gemische, welche eine gute
itabilisatoren, insbesondere Polyvinylalkohol, Pro- Fließfähigkeit aufweisen und sich daher leicht hand-
dukte in Form dichter, meistens kugelförmiger Körner as haben hssen.
von nur mäßiger Porosität. Außerdem sind die Polymerisat-Weichmacher-
Es wurde nun gefunden, daß es die im folgenden Mischungen sehr homogen und liefern nach ihrem
beschriebene Mischung aus Suspensionsstabilisatoren Einsatz Endprodukte, wie beispielsweise Filme, die
ermöglicht, alle diese Mängel zu vermeiden und unter von größeren Mängeln, wie Fischaugen, frei sind,
guten Bedingungen ein Polymerisat in der Form von 30 In den folgenden Vergleichsversuchen und Beispie-
Körnern sehr hoher Porosität zu erhalten. len wurde der Porositätsgrad der Polymerisatkörner Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymeri- durch die Zeit ausgedrückt, welche eine Probe des
sation von Vinylchlorid in wäßriger Suspension in jeweiligen Polyvinylchlorids braucht, um eine bestimm-
Gegenwart von Polyvinylalkohol enthaltenden Sus- te Menge an Weichmacher aufzunehmen. Diese Ab-
pensionsstabilisatorgemischen und in dem Mono- 35 sorptionszeit wird durch ein eigenes empirisches
meren löslichen Katalysatoren, das dadurch gvkenn- Meßverfahren bestimmt. Selbstverständlich haben
zeichnet ist, daß das eingesetzte Suspensionsstabiü- die mitgen-üten Ergehnisse nur eine Vergleichswert,
satorgemisch aus 95 bis 10 Gewichtsprozent Poly- Gemäli diesem Verfahren führt man 100g P'
vinyllakohol und 5 bis 90 Gewichtsprozent eines oder merisat und 30 g eines Weichmachers, z. B. Dioctyl-
mehrerer Kondensationsprodukte aus Polyoxyalky- 40 phthalat, in einen Planetenmischer ein, der mit einem
lenglykolen und Polyaminen besteht. Thermostatsystem ausgerüstet ist. Dai Vermischen
Allein verwendet ermöglichen es die Bestandteile wird bei einer konstanten Tempel,^.:- - ·- OT
des genannten Suspensionsstabilisatorgemisches nicht, ausgeführt.
zu dem gewünschten Ergebnis zu gelangen. Wie schon In regelmäßigen Abständen vor. 1 Minute entnimmt vorher betont, liefert Polyvinylalkohol allein Poly- 45 man eine Probe der Mischung, aus der man eine Pamerisationskörner, die für bestimmte Verwendungen stille herstellt, die man zwischen zwei Löschpapiereine ungenügende Porosität aufweisen. blättern unter einem Druck von 6 kg preßt.
Ein Vergleich der Ergebnisse der weiter unten fol- Die Absorptionszeit ist die Zeit, welche zwischen
gjnden Beispiele 1 und 2 mit den in den deutschen Aus- dem Anfang der Behandlung der Mischung und dem
legeschriften 1098 716, 1 105 616 und 1163028, (die 3» Augenblick verstreicht, wenn diese Mischung trocken
die Verwendung von Polyvinylalkohol enthaltenden ist, d. h., wenn keine Spur des Weichmachers mehr auf
Suspensionsstabilisatorgemischen bzw. von Polyal- dem Löschpapier erscheint.
kylenglykolprodukten beschreiben) genannten Er- Für die Praxis gilt, daß ein Polymerisat dann aus
gebnissen zeigt, daß das erfindungsgemäße Verfahren Körnern hoher Porosität besteht, wenn die Absorp-
Polymerisatkörner mit erheblich höherer Porosität 55 tionszeit, gemessen nach der beschriebenen Methode,
liefert. weniger als 15 Minuten ist.
Übrigens ruft die Benutzungeines Suspensionsstabi- . . ,
lisatorgemisches, das mehr als 90 Gewichtsprozent Vergleichsversuch A
des genannten Kondensationsproduktes enthält, eine In einen Autoklav von 5 1 führt man ein 2800 g
solche Verkrustung des Polymerisationsautoklavs her- 60 destilliertes V/asser, 5,5 g Polyvinylalkohol mit 75%
vor, daß das Polymerisat erstarrt und nicht mehr ver- Hydrolysegrad und 4 g Lauroylperoxyd. Man beseitigt
wendet werden kann. einen Teil des in dem Autoklaven enthaltenen Sauer-
Vorzugswcise enthält das benutzte Suspensions- Stoffs mittels einer Vakuumpumpe. Man fügt 1400 g Stabilisatorgemisch 10 bis 50 Gewichtsprozent des Vinylchlorid hinzu und erhöht die Temperatur im genannten Kondensationsproduktes. 65 Autoklav auf 50°C unter Rühren der Reaktionsteil-Dax zur Herstellung der genannten Kondensations- nehmer mit konstanter Geschwindigkeit. Nach 10 produkte verwendete Polyoxyalkylenglykol kann unter Stunden Reaktionszeit ist der Umwandlungsgrad des ilen Polymeren der Alkylenglykole oder ihren Misch- Vinylchlorids ungefähr 90%· Die Verkrustung des
1 646
Autoklavs ist schwach, Das erhaltene Polymerisat wird gewaschen und bei 650C im ventilierten Trocken« ' schrank bis zu konstantem Gewloht getrocknet. Das Polymerisat besitzt eine spezifische Oberfläche von ungefähr 8000 cm*/g· Mittels des oben beschriebenen Meßverfahrens bestimmt man, daß der Absorptionsgrad für den Weichmacher über 30 Minuten ist.
Vergleichsversuoh B
Man polymerisiert 1400 g Vinylchlorid unter den gleichen Bedingungen wie im Vergleichsversuch A mit der Abänderung, daß man den Polyvinylalkohol durch ein Kondensationsprodukt von Polyoxy-(äthylenpro-Meßverfahren der deutschen Auslegeemrlft I105 616 beträgt die Weiohmaoherabsorptionskapazität 9,4cm°/g, nach dem Meßverfahren der deutschen Auslegeschrift 1163 028 44 g/100 g,
' Beispiel 2
Man polymerisiert 1400 g Vinylchlorid unter den Bedingungen wie im Beispiel 1: aber die Bestandteile des Suspensionsstabilisatorsystems werden in Men-
»o gen von 4 und 2,5 g eingesetzt. Nach 10 Stunden Reaktionszeit beträgt der Umwandlungsgrad ungefähr 90%. Die Verkrustung des Autoklavs ist gering. Das erhaltene Polymerisat hat eine spezifische Oberfläche von ungefähr 15000 cm'/g. Seine Absorptionszeit für
ein Kondensationsprodukt von Polyoxy(äthylenpro ._.. _..„-,, ._ .
pylen)-glykol mit Äthylendiamin ersetzt. Nach 10 Stun- 15 den Weichmacher, bestimmt nach dem obigen Ver-
den Reaktionszeit ist der Umwandlungsgrad nur 70%. fahren, ist 4 Minuten. Bestimmt nach dem Meliver-
k d Akl i bdd d fh d dth Aslegeschnft 1105 616 be
Die Verkrustung des Autoklavs ist sehr bedeutend, und das erhaltene Polymerisat ist unbrauchbar.
Beispiel 1
ist 4 Minuten. Bt
fahren der deutsohen Auslegeschnft 1105 616 beträgt die Weichmaoherabsorptionskapazität 11,2 crn8/g. nach dem Meßverfahren der deutschen Auelegeschrift
ao ΪΪ63 028 50,5 g/100 g.
Man polymerisiert 1400 g Vinylchlorid unter den gleichen Bedingungen wie im Vergleichsversuch A, aber man benutzt als Suspensionsstabilisator eine Mischung aus 5,5 g Polyvinylalkohol mit 75% Hydrolysegrad as und 1 g eines Kondensationsprodukts von Polyoxy« (äthylenpropylen)-glykol an Äthylendiamin. Nach 10 Stunden Reaktionszeit ist der Umwandlungsgrad ungefähr 90%. Die Verkrustung des Autoklavs ist schwach. Das erhaltene Polymerisat hat eine spezifische Oberfläche von ungefähr 13000 cm»/g. Seine Absorptionszeit f Ur den Weichmacher, bestimmt nach dem obigen Verfahren, ist 6 Minuten. Bestimmt nach dem

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid in wäßriger Suspension in Gegenwart von Polyvinylalkohol enthaltenden Suspensionsstabilisatorgemischen und in dem Monomeren löslichen Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte Suspensionsstabilisatorgemisch aus 95 bis 10 Gewichtsprozent Polyvinylalkohol und 5 bis 90 Gewichtsprozent eines oder mehrerer Kondensationsprodukte aus Polyoxyalkylenglykolen und Polyaminen besteht.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2410848C3 (de) Verfahren zur Herstellung von offenporigen Formkörpern aus Polyvinylalkohol- Acetalschwamm
DE2358099C3 (de) Vinylchlorid-Polymerisate, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE1045102B (de) Verfahren zur Herstellung von Anionenaustauschern mit Schwammstruktur
DE1520133B2 (de) Verfahren zur herstellung von vinylchloridpolymerisaten
DE1283533B (de) Verfahren zum Hydrophylieren von Polyurethanschaumstoffen durch Polymere
DE1301073B (de) Verfahren zur Herstellung von Homo- oder Mischpolymerisaten des Vinylchlorids
DE1645288C (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinyl Chlorid
DE2344553A1 (de) Verfahren zur herstellung von polyvinylchloridpfropfcopolymeren
DE1128664B (de) Verfahren zur Herstellung eines Hilfs-Suspensionsmittels, das bei der Erzeugung von koernigem, stark poroesem Polyvinylchlorid mit nicht glasartiger Oberflaeche nach demSuspensions-polymerisationsverfahren verwendbar ist
DE1217623B (de) Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten des Vinylchlorids
DE2244279B2 (de) Verfahren zur Polymerisation von Tetrafluoräthylen in wässriger Suspension und Verwendung des Verfahrensproduktes zum direkten Extrudieren und zum automatischen Beschicken der Pressformen
DE1645288B2 (de) Verfahren zur polymerisation von vinylchlorid
DE2314186A1 (de) Verfahren zur kontrollierten erhoehung der dichte eines poroesen polymeren
AT261897B (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid
EP0048842B1 (de) Verfahren zur Herstellung von Vinylchlorid-Polymeren
DE1082734B (de) Verfahren zur Herstellung von schlagfestem Polyvinylchlorid
DE1295818B (de) Verfahren zur Copolymerisation von Vinylchlorid mit Vinylestern von Fettsaeuren mit 12-18 C-Atomen
AT211549B (de) Verfahren zur Herstellung von löslichen Copolymeren
AT271009B (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinylchlorid
DE1645106C (de) Verfahren zur Herstellung von Copoly mensaten aus Schwefligsaureanhydrid und ungesättigten organischen Verbindungen
DE1645380C (de) Verfahren zur Polymerisation von Vinyl chlond
DE1645380B2 (de) Verfahren zur polymerisation von vinylchlorid
DE2046118C (de) Verfahren zur Herstellung von gelfreien Copolymerisaten des Vinylchlorids mit Vinyltrialkoxysilanen
DE1956749C3 (de) Verfahren zur Herstellung mikroporöser Polyamidschichten
DE1495660C (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten aus Äthylen und Vinylestern. Ausscheidung aus: 1126613