DE1644529A1 - Neue Anthrachinonkuepenfarbstoffe und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Neue Anthrachinonkuepenfarbstoffe und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C09B5/16—Benz-diazabenzanthrones, e.g. anthrapyrimidones
Description
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
Case 61^6 /E
Deutschland
Neue Anthrachinonküpenfarbstoffe und Verfahren zu deren
Herstellung.
Es wurde gefunden, dass man zu wertvollen Küpenfarbstoffen gelangt, wenn man ein l,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäurehalogenid
mit einem l-Amino-4-aroylaminoanthrachinon
kondensiert.
Die für das vorliegende Verfahren als Ausgangsstoffe in Frage kommenden Anthrapyrimidincarbonsäurehalogenide
leiten sich vorzugsweise von Carbonsäuren der Formel
N N
ab, worin R einen Alkyl- oder Arylrest, insbesondere aber ein Wasserstoffatom bedeutet.
Man erhält die Halogenide durch Behandeln der Anthrapyrimidinearbonsäuren mit Mitteln, die befähigt
sind, Carbonsäuren in ihre Halogenide, z.B. Chloride oder Bromide, überzuführen, so insbesondere mit Phosphorhalogeniden,
wie Phosphorpentabromid oder Phosphortrichlorid oder -pentachlorid, Phosphoroxyhalogeniden oder
vorzugsweise mit Thionylchlorid.
Die Behandlung mit solchen säurehalogenierenden Mitteln wird zweckmässig in organischen
Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid, Chlorbenzolen, z.B. Mono-, Dichlor- oder Trichlorbenzol, Toluol, Xylol oder
Nitrobenzol durchgeführt, bei den 5 letztgenannten gegebenenfalls
unter Zusatz von Dimethylformamid oder Pyridin. Für die verfahrensgemässe Umsetzung eignen sich
vor allem die Chloride der Anthrapyrimidinearbonsäuren. Bei Verwendung von Thionylchlorid als säurehalogenierendes Mittel
kann man auf die Abscheidung, der Säurechloride verzichten und
¥03 8 4 47 1 66 4
die Kondensation mit den Aminoanthrachinonen im gleichen
Lösungsmittel unmittelbar an die Säurechloridherstellung anschiiessen.
Die ebenfalls als Ausgangsstoffe dienenden l-Amino-^-aroylaminoanthrachinone enthalten als Aroylrest
zweckmässig einen Benzoylrest, der noch weitere Substituenten enthalten kann, beispielsweise Alkyl-, Alkoxy-, Nitro-, Cyan-
oder Carbalkoxygruppen, insbesondere aber Halogenatome,
beispielsweise Brom-, Chlor- oder insbesondere Pluoratome. Man erhält diese Ausgangsstoffe nach bekanntem Verfahren
durch Umsetze: /on Leuko-l,4-dianilsioanthrachinon im MoI-verhältnis
1:1 mit den entsprechenden Benzoy!halogeniden,
beispielsweise mit Benzoylchlorid, ο-, m- oder p-Chlorbenzoylchlorid,
2,4-DichlorbenzoylChlorid, o-, m- oder p-Brombenzoylchlorid,
o-, m- oder p-Fluorbenzoylehlorid, 2-Fluor-4-chlorbenzoylchlorid,
o-, m- oder p-Methylbenzoylchlorid,
2,4-Dimethylbenzoylchlorid, o-, m- oder p-Methoxybenzoylchlorid,
p-Nitrobenzoylchlorid, p-Cyanbenzoylchlorid oder
p-Carbomethoxybenzoylchlorid und nachfolgender C :*yca t i ο ■ ·..
Von besonderem Interesse als Ausgangsstoffe sind Verbindungen der Formel
O NHCO
S098/.4/166/,
worin X ein Chlor- oder vorzugsweise ein Fluoratom bedeutet.
Die Umsetzung der Anthrapyrimidincarbonsäurehalogenide mit den Aminoanthrachinonen erfolgt zweckmässig
in einem hochsiedenden inerten Lösungsmittel, wie Chlorbenzol, Di- oder Trichlorbenzol, Nitrobenzol oder Naphthalin,
gegebenenfalls unter Zusatz einer tertiären Base, wie Pyridin, bei erhöhter Temperatur.
Die erfindungsgemäss erhaltenen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten
Materialien, wie synthetischen oder natürlichen Fasern, beispielsweise aus Celluloseestern, Polyestern, insbesondere
Polyäthylenterephthalaten, Polyamiden, Polyacrylnitril, Polyvinylchlorid, Wolle, Seide und insbesondere zum Färben
und Bedrucken von Textilmaterialien aus natürlicher oder regenerierter Cellulose aus der Küpe.
Die mit den erfindungsgemässen Farbstoffen erhaltenen Färbungen zeichnen sich durch ausgezeichnete
Licht- und Nassechtheiten aus.
Die neuen Farbstoffe stellen auch sehr wertvolle Pigmente dar, welche für die verschiedensten Pigmentapplikationen
verwendet werden können, so z.B. in feinverteilter Form zum Pigmentieren hochmolekularer organischer Verbindungen,
wie Viskose, Celluloseäther und -ester, Superpolyamide, Superpolyurethane oder Polyester in der Spinnmasse,
Lacke oder Lackbildner, Lösungen und Produkte aus Acetylcellulose, Nitrocellulose, natürliche Harze oder Kunstharze,
909844/166 6
wie Polymerisationsharze oder Kondensationsharze, z.B. Aminoplaste, Alkydharze, Phenoplaste, Polyolefine, Polyäthylen,
Polypropylen oder Polystyrol sowie Polyvinylchlorid, Polyacrylnitril, Gummi, Casein, Silikon und Silikonharze.
Ausserdem lassen sie sich vorteilhaft bei der Herstellung von Farbstiften oder Laminierplatten verwenden.
Gegenüber dem im Beispiel der schweizerischen Patentschrift 356 858 beschriebenen isomeren Farbstoff aus
Anthrapyrimidin-2-carbohsäurechlorid und l-Amino-5-(o-fluorbenzoylamino)-anthrachinon
und gegenüber dem im PB-Bericht 70342, Seite 14247 beschriebenen Farbstoff aus Anthrapyrimidin-2-carbonsäurechlorid
und l-Amino-5-benzoylaminoanthrachinon zeichnen sich die erfindungsgemäss erhaltenen
Farbstoffe durch eine bessere Licht- und Wetterechtheit aus.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
90984 4/ 166 'k
In eine 115 bis 120° warme Mischung von
13,05 Teilen 1,9-Pyrimidinanthron-QO)-carbonsäure-(2) und
135 Vol.-Teilen Trichlorbenzol lässt man unter Rühren
innerhalb 10 Minuten 8 Teile Thionylchlorid eintropfen. Man hält diese Temperatur eine Stunde lang ein und destilliert
dann aus der praktisch klaren Lösung das überschüssige Thionylchlorid im Vakuum bei etwa 110° ab. Die Lösung wird
nun zu einem Gemisch von I50 Vol.-Teilen Trichlorbenzol und
l6 Teilen l-(o-Fluorbenzoylamino)-4-aminoanthrachinon gegossen, das 3 Stunden bei II5 bis 120° und eine Stunde bei 140 bis
145 gerührt wird. Dann setzt man 6 Vol.-Teile o-Fluorbenzoylchlorid
zu und filtriert nach einer weiteren Stunde den feinkristallinen, orangen Farbstoff ab. Er wird mit heissem Trichlorbenzol
und Alkohol solange gewaschen, bis das Filtrat farblos abläuft, und dann getrocknet. Man erhält 25,5 Teile
des Farbstoffes der Formel
der Baumwolle aus rotbrauner Küpe in lichtechten orangen Tönen färbt.
909844/1664
Wird der Farbstoff z.B. durch eine Knetung in Gegenwart von Kochsalz in entsprechende Feinverteilung
gebracht, so lassen sich sowohl Lacke als auch Kunststoffe, wie z.B. Polyvinylchlorid, in leuchtenden Orangetönen
von vorzüglicher Migrationsechtheit und hervorragender Licht- und Wetterechtheit färben.
Das in diesem Beispiel verwendete l-(o-Fluorbenzoylamino)-4-ajninoanthrachinon
kann nach bekanntem Verfahren durch Monoacylierung von Leuko-l,4-diaminoanthrachinon
und nachfolgende Oxydation erhalten werden. . Es hat einen Schmelzpunkt von 29O bis 29I0 korr..
Färbevorschrift 1:
1 Teil des nach Absatz 1 erhaltenen Farbstoffes
wird in 100 Teilen Wasser unter Zusatz von 4 Raumteilen 30#iger Natriumhydroxydlösung mit 2 Teilen Natriumhydrosulfit bei
verküpt. Die so erhaltene Stammküpe gibt man zu einer Lösung von 4 Raumteilen 3C^iger Natriumhydroxydlösung und 2 Teilen
Natriumhydrosulfit in 2000 Teilen Wasser. In dem so erhaltenen Färbebad färbt man 100 Teile Baumwolle während einer Stunde
bei 40 bis 50° unter Zugabe von 10 Teilen Natriumchlorid. Die Baumwolle wird hierauf abgequetscht, an der Luft oxydiert,
gespült, abgesäuert, nochmals gespült und kochend geseift. Sie ist orange gefärbt, und die Färbung besitzt sehr gute
Echtheitseigenschaften.
909846/
ß 1644S29
65 Teile Polyvinylchlorid, J>5 Teile Dioctylphthalat
und 0,2 Teile des gemäss Absatz 1 erhaltenen Farbstoffes
werden miteinander verrührt und dann auf einem Zweiwalzenkalander während 7 Minuten bei l4o hin- und hergewalzt.
Man erhält eine orange gefärbte Folie von hervorragender Licht- und Migrationsechtheit.
Färbevorschrift
J>:
0,25 Teile des Farbstoffes gemäss Absatz 1 erhaltenen Farbstoffes werden mit 4o Teilen eines Alkyd-Melamin-'
Einbrennlackes, welcher 50$ Feststoff enthält, und 4,75 Teilen
Titandioxyd 24 Stunden in einer Stangenmühle gemahlen. Der erhaltene Lack wird auf eine Aluminiumfolie in dünner
Schicht ausgestrichen und eine Stunde bei 120 eingebrannt. Man erhält einen orangen Lackanstrich von hervorragender
Licht- und V/etterechtheit.
9 G 9 8 ^ W 1 6 b 4
Belspiel 2.
Verwendet man im vorangehenden Beispiel anstelle von 1-(o-Fluorbenzoylamino)-4-aminoanthrachinon
die äquimoiekularen Mengen 1-(o-Chlorbenzoylamino)-4-aminoanthrachinone
so ■ . ' ■ ' ' wird in ebenfalls vorzüglicher Ausbeute ein brauner Parbstoff
erhalten. Eventuell vorhandene Nebenprodukte können durch Auskochen mit Nitrobenzol entfernt werden. Der neue Farbstoff
ergibt in Lackanstrichen braune Töne von ausgezeichneten Weichmacher- und Lösungsmittelechtheit sowie von höchster
Lichtechtheit.
Das in diesem Beispiel verwendete l-(o-Chlorbenzoylamino)-4-aminoanthrachinon
kann nach bekanntem Verfahren der Monobenzoylierung von Leukodiamino-anthrachinon-(l,4)
und nachträgliche Oxydation erhalten werden. Es zeigt einen Schmelzpunkt von 280 bis 28l korr..
S09844/1664
- ίο -
Zu einer Mischung von 5*85 Teilen 1,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäure
und 59 Vol.-Teilen Trichlorbenzol lässt man 3,6 Teile Thionylchlorid bei 115-120° tropfen.
Man lässt dann ca. 45 Minuten weiter rühren bis zur vollständigen
Bildung des l,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäurechlorids.
Das überschüssige Thionylchlorid wird zugleich mit 10 VoI,-Teilen
des Lösungsmittels im Vakuum abdestilliert.und
die erhaltene Lösung dann mit 10 Vol.-Teilen Trichlorbenzol zu einem Gemisch von 7*8 Teilen l-Amino-4-(p-nitrobenzoylamino)-anthrachinon
und 120 Vol.-Teilen Trichlorbenzol gespült. Dann lässt man 20 Stunden lang bei 115-120° rühren. Der gebildete
Farbstoff wird bei 100° abfiltriert, mit heissem Trichlorbenzol und dann mit Alkohol von Verunreinigungen
frei gewaschen und getrocknet. Ausbeute 12,6 Teile eines Farbstoffes, der Polyvinylchlorid und Lacke in lichtechten,
rotstichigen .Gelbtönen färbt.
Ersetzt man im Beispiel das l-Amino-4-(p-nitrobenzoylamino)-anthrachinon
(Schmelzpunkt ^05°> korr.) jeweils
durch die äquimolare Menge
l-Amino-4-(p-anisoylamino)-anthrachinon (Smp. 255 korr.)
l-Amino-4~(m-chlorbenzoylamlno)-anthrachinon (Smp. 260° korr.) 1-Amino-4-(p-chlorbenzoylamino)-anthrachinon (Smp. 259° korr.)
l-Amino-4-(o,p-dichlorbenzoylamino)anthrachinon
909844/1664
16^4529
- ii-
l-Amino-4-(p-brombenzoylamino)-anthrachinon (Smp^ 2β3 )korr.
l-Amino-4-(ρ-toluylamino)-anthrachinon (Smp. 270 korr.)
so ve rden Farbstoffe erhalten, welche Kunststoffe in hervorragend
lichtechten rotstichigeren, mehr bräunlichen Tönen färben. Diese Farbstoffe färben Baumwolle in rotstichigen
Gelbtönen von hervorragenden Lichtechtheiten und guten
Nassechtheiten.
Gelbtönen von hervorragenden Lichtechtheiten und guten
Nassechtheiten.
9 0 9 8
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonküpenfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass man ein l,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäurehalogenid mit einem
l-Amino-4-aroylaminoanthrachinon kondensiert.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man vom Chlorid der 1,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäure ausgeht.
3· Verfahren gemäss Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man als l-Amino-4-aroylaminoanthrachinone
l-Amino-4-benzoylaminoanthrachinone verwendet, deren Benzoylrest
mindestens ein Halogenatom aufweist.
4. Verfahren gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass man von einem l-Amino-4-benzoylaminoanthrachinon
der Formel
X
O NHCO
ausgeht, worin X ein Chlor- oder vorzugsweise ein Fluoratom bedeutet.
5.j Anthrachinonküpenfarbstoffe der Formel
A-CONH-B , 9 098 4a/ ί 6.6/.
worin A einen 1,9-Anthrapyrimidinrest bedeutet, der in
2-Steilung an die -CONH-Gruppe gebunden ist, und B einen
in 1-Stellung an die NH-Gruppe gebundenen Anthrachinonrest
bedeutet, der in 4-Stellung eine Aroylaminogruppe aufweist.
6. AnthrachinonkUpenfarbstoffe gemäss Anspruch 5»
enthaltend in 4-Stellung eine Benzoylaminogruppe, die mindestens ein Halogenatom aufweist.
7. AnthrachinonkUpenfarbstoffe der Formel
N N
worin X ein Chlor- oder insbesondere ein Fluoratom bedeutet.
8. Verfahren zum Pigmentieren von hochmolekularem organischem Material, gekennzeichnet durch die Verwendung
der Farbstoffe gemäss Ansprüchen 5 bis 7·
9· Das gemäss Anspruch 8 pigmentierte hochmolekulare
organische Material.
9098Ä U / 1664
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