DE1643273B2 - Antidiuretisch wirksames polypeptid und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Antidiuretisch wirksames polypeptid und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues, antidiuretisch wirksames Polypeptid und ein Verfahren zu dessen
Herstellung.
Für die Behandlung des Diabetes insipidus erweisen sich solche Präparate am geeignetsten, die eine hohe
und spezifische antidiuretische Aktivität aufweisen. Stoffe solcher Eigenschaften sind bekannt und wurden
mit verschiedenen strukturellen Modifikationen des
Vasopressinmoleküls dargestellt. Die vorteilhaftesten
Eigenschaften unter den bisher bekannten Stoffen dieses Typs zeigt das l-Desamino-Phe2-Arg8-vasopressin
(s. Tabelle).
Gemäß der Erfindung wird ein Analogon des Vasopressins geschaffen, welches eine besonders hohe
und hierbei auch spezifisch antidiuretische Wirkung hat.
Das erfindungsgemäße Polypeptid besitzt die Formel
Mep — Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys — Pro — D-Arg — GIy-NH2 *)
12345678 9
und enthält in der Stellung 1 ß-Merkaptopropionsäure (Mep) und in der Stellung 8 D-Arginin.
Aus Coil, czechosiov. ehem. comm., 28, 1963, S. 747 bis 749, ist ein antidiuretisch wirksames Polypeptid
der allgemeinen Formel:
GIy — Cys — Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys — Pro — Lys — GIy — NH2
bekannt. Dieses Peptid besitzt zwar eine protrahierte, antidiuretische Wirkung, die jedoch sehr niedrig ist.
Bei einer Dosis von 5 · 10~4 μg beträgt sie nämlich
nur 40 I. E./mg. Bei einer Dosis von 5 ■ 10~2 μg
beträgt sie 101. E./mg. Weiterhin ist die Wirkung nicht spezifisch, wobei die presorische Aktivität etwa
15 I. E./mg beträgt.
Demgegenüber besitzt das erfindungsgemäße Polypeptid eine ant'^inretische Aktivität von etwa
16 000 I. E./mg, wobei die presorische Aktivität nur 11 I. E./mg beträgt.
Ein weiterer therapeutischer Nachteil der bekannten Verbindung ist, daß ihre Wirksamkeit umgekehrt
proportional zu der Dosis ist. Das heißt, die Wirksamkeit nimmt bei dem bekannten Polypeptid mit steigender
Dosis ab. Dieses Verhalten ist aber vom praktischen therapeutischen Standpunkt aus gesehen unvorteilhaft.
*) Die Abkürzung »Gin« steht für das j'-Monoamid der
Glutaminsäure, und »Asn« für das /Ϊ-Monoamid der
Asparaginsäure. Gebräuchlich sind demgemäß auch die Abkürzungen »Glu-NH2« bzw. »Asp-NH2«.
Daher ist das Glycyl-8-lysin-vasopressin für therapeutische
Zwecke weniger geeigoet als das erfindungsgemäße Polypeptid.
h i i
h i i
Azid des /S-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
mit dem Amid des L-Prolyl-NG-tosyl-D-arginyl-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird glycins zu einem geschützten Derivat des Oktapeptids
das genannte Polypeptid dadurch hergestellt, daß das 5 der Formel
Mep (R1) — Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys(Ri) — Pro — D-Arg(R2) — GIy-NH2
(Π)
kondensiert wird indem R1 eine Benzylgruppe und R2 eine p-Toluol-sulfonylgruppe bedeutet; die Schutzgruppen
werden durch Einwirkung von Alkalimetallen in flüssigem Ammoniak abgespalten, und die gewonnene
reduzierte Form des Polypeptide der Formel
Mep(SH) — Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys(SH) — Pro — D-Arg — GIy-NH2
(III)
wird durch Oxydation, mit Vorteil mit Kaliumferricyanid,
in einer wäßrigen Lösung bei pH 6,5 bis 7,0 in das antidiuretisch aktive Polypeptid der Formel I
übergeführt.
Das geschützte Derivat des Oktapepiid«, der
Formel II kann auch durch andere, allgemein bei der Herstellung von Polypeptiden verwendete Methoden
gewonnen werden. Zum Beispiel kann man dieses durch stufenweisen Aufbau sowohl vom Amino- wie
auch vom Carboxylende und gleichfalls durch Kupplung vorher dargestellter Polypeptide, welche die
Teilaminosäurefolge des Polypeptids gemäß Formel I enthalten, herstellen.
Für den vorübergehenden Schutz der Sulfhydrylgruppen,
der Aminogruppen und der Guanidingruppe können Substituenten verwendet werden, wie sie in
der synthetischen Chemie der Polypeptide bekannt sind. Die Schutzgruppen können wiederum durch die
allgemein bei der Synthese der Polypeptide benützten Methoden beseitigt werden, und zwar entweder in
einer Reaktionsstufe oder auch in mehreren. Auch die Oxydation der reduzierten Form des Polypeptids
der Formel III zum zyklischen Polypeptid der Formel I kann mit den an sich bekannten Methoden durchgeführt
werden, sowohl in wäßriger Lösung wie auch in Gemischen von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln.
Man kann z.B. in folgender Weise vorgehen: Durch Kondensation des Chlorids der /?-Benzylmerkaptopropionsäure
mit dem Methylester des Tyrosins wird der bisher nicht beschriebene Methylester des /ff-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosins bc
reitet, der durch Einwirkung von Hydrazinhydrat in das bisher nicht beschriebene Hydrazid und Azid übergeführt
wird und mit dem Methylester des L-Phenylalanins gekuppelt wird. Das entstandene Derivat des
Dipeptidesters wird wiederum in der Form des Azids mit dem Methylester des L-Glutaminyl-i.-asparaginyl-S-benzyl-cysteins
zu dem bisher unbekannten Methylester des /i-Benzylmerkaptopropionyl-i.-tyrosyli.-phenylalanyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
kondensiert, der dann wiederum durch die Azidsynthese mit dem Amid des L-Prolyl-NG-Tosyl-D-arginylglycins
zu der neuen Verbindung, dem geschützten Derivat des Oktapeptids gemäß der Formel II, verbunden wird.
Die Schutzgruppen werden durch Reduktion mit
Natrium in flüssigem Ammoniak beseitigt, worauf das reduzierte Produkt durch Oxydation mit Kaliumferricyanid
in das neue, cyclische, biologisch aktive Disulfid gemäß der Formel I übergeführt wird.
Das cyclische Disulfid gemäß der Formel 1 zeichnet
sich durch höhere und spezifischere antidiuretische Aktivität (s. die folgende Tabelle) gegenüber dem
natürlichen Arginin-vasopressin aus, von dem es sich dadurch unterscheidet, daß es in der Stellung 1 an
Stelle des Cysteins die /?-Merkaptopropionsäure und in der Stellung 8 an Stelle des Arginins das D-Arginin
enthält.
Das Polypeptid nach der Formel I, das man als l-Desamino-8-D-arginin-vasopressin bezeichnen kann,
erweist sich bezüglich seiner biologischen Wirkung als sehr vorteilhaft wirkendes Präparat für die Regulierung
der Polyurie und Milderung der Polydipsie bei Diabetes Insipidus.
Für die Herstellung von Applikationsformen für die
parenterale, perorale, intranesale, subkutane, intramuskuläre und intravenöse Anwendung kann das
erfindungsgemäße Polypeptid sowohl in Form der freien Base wie auch als Salz anorganischer und
organischer Säuren verwendet werden, eventuell mit einem Zusatz von Hilfsstoffen, Stabilisierungs- und
Konservierungszusätzen, Süßstoffen, aromatischen Stoffen, Netzmitteln und ähnlichem. Als anorganische
Säure kann z. B. Chlorwasserstoff-, Phosphor- und Borsäure verwendet werden, als organische Säure
z. B. Essig-, Zitronen- und Weinsäure, als Verbindungen, die eine saure Funktion besitzen, Tannin und
ähnliches. Als Hilfsstoffe können Stärke, Laktose, natürliche und gehärtete Öle, Talkum, Glyzerin und
ähnliches benützt werden, wobei mit »gehärteten Ölen« durch Fetthärtung im großtechnischen Maßstab
durch Hydrierung von pflanzlichen und tierischen fetten Ölen gewonnene harte Fette verstanden werden.
Verbindung Aktivität
antidiuretische
InI. Einh./tng
InI. Einh./tng
presorische
Int. Einh./mg
Int. Einh./mg
Spezifltät der Wirkung
l-Desamino-D-Arg*-vasopressin ... l-Desamino-Phez-Arg8-vasopressin
16 000 ± 200
800 ± 170
800 ± 170
11
29 ±7
29 ±7
1454 27,5
Die Aktivität ist in internationalen Einheiten/mg förmigen .Reaktionsgemisch wird Wasser im Überausgedrückt.
Die Spezifität der Wirkung ist durch schuß zugesetzt, das ausgeschiedene Produkt abgedas
Verhältnis der antidiuretischen Aktivität zur saugt, am Filter gewaschen und aus wäßrigem Äthanol
presorischen Aktivität ausgedrückt. umkristallisiert. Ausbeute 11,95 g (78%),
Der Charakter der antidiuretischen Aktivität, 5 Schmelzpunkt 193 bis 194°C.
welche bekanntlich die Erhöhung der Wasserresorp- (a)g5—6,0 + 0,5° (c 0,5 Dimethylformamid),
tion in der Niere, die bei dem Menschen durch
tion in der Niere, die bei dem Menschen durch
Arginin-vasopressin reguliert wird, bezeichnet, ausge- Für C19H23N3O3S (373,5):
drückt durch das Verhältnis 10 g Dosis — Wirkung, Berechnet .... C 61,10%, H 6,21%, N 11,25%;
is? bei l-Desamino-8-D-Arginin-vasopressin verschie- io gefunden C 61,10%, H 6,11%, N 11,15%.
den im Vergleich mit dem natürlichen Hormon. Bei
Arginin-vasopressin hat diese Abhängigkeit einen Methylester des
annähernd linearen Verlauf, bei l-Desamino-8-D-Argi- yJ-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyJ-L-phenylalanins
nin-vasopressin entspricht sie einer exponentiellen
Funktion mit einem viel steileren Anstieg. Bei graphi- 15 5,6 g Hydrazid des /7-Benzylmerkaptopropionyl-
scher Darstellung sind die entsprechenden Kurven für L-Tyrosins werden in einem Gemisch von 50 ml
Arginin-vasopressin und l-Desamino-8-D-Arginin-va- Dimethylformamid und 4 ml konzentrierter Salzsäure
sopressin nicht parallel, die GröCe der antidiuretischen gelöst; der Lösung wird unter Rühren und Kühien
Aktivität des Analogons hängt dementsprechend von bei —10°C 1,03 g Natriumnitrit in 2 ml Wasser
der Dosis ab (steigt mit steigender Dosis) und läßt sich 20 zugesetzt. Der pH-Wert der Reaktionsmischung wird
natürlich nicht in der üblichen Weise ausdrücken: mittels N-Äthylpiperidin auf 6 bis 7 eingestellt und
Bei niedrigen Dosen (5 bis 20 pg) entspricht die Akti- 2,7 g L-Phenyl-alaninmethylester in 3 ml Dimethyl-
vität etwa 900 I. E./mg, für 100 pg und höhere Dosen formamid zugesetzt. Nach 12 Stunden Stehen bei 00C
ergibt sich eine Aktivität von etwa 40 000 I. E./mg. und 2 Stunden bei Zimmertemperatur wird das
Der in der Tabelle angeführte Wert (16000 ± 200) gilt 25 Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck abge-
für den in der klinischen Praxis anwendbaren Bereich dampft und dem schmierigen Abdampfrückstand
von therapeutischen Dosen. Wasser im Überschuß zugesetzt, das abgeschiedene
Es ist bekannt, daß das Vasopressin und seine Produkt wird abgesaugt und aus wäßrigem Äthanol
Analoga zwar eine hohe antidiuretiscäe Wirkung umkristallisiert. Ausbeute 7,6 g (97%); Schmelzpunkt
haben, jedoch zugleich auch eine bei der Applikation 30 151 bis 1520C (λ)£5—17,5 —0,5° (c0,5 Dimethylform-
sehr unvorteilhafte Erhöhung des Blutdruckes ver- amid). Jn der Literatur (H u g u e η i η R. L., B ο i s-
ursachen. Je kleiner diese den Blutdruck erhöhende sonas R. A.: HeIv. Chim. Acta, 49 [1966], S. 695,
Wirkung, die presorische Aktivität, im Vergleich zur ist als Schmelzpunkt 147 bis 1480CuHd(A)S3- 17,5^r 1"
antidiuretischen Aktiviät ist, um so vorteilhafter ist (c 1,45 Dimethylformamid) angeführt, für ein Produkt,
das Präparat für die Applikation. 35 das mit einer 68%igen Ausbeute durch Kupplung des
Trichlorphenylesters der /?-Benzy:merkaptopropion-
Beispiel säure mit dem L-Tyrosyl-L-phenylalanin-methylester
w iU , ^ j hergestellt wurde.
Methylester des
Methylester des
/3-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosins Hydrazid des
9,2 g /i-Benzylmerkaptopropionsäure werden durch ^Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanins
Einwirkung eines Überschusses von Thionylchlorid 14,0 g Methylester des/5-Benzylmerkaptopropionylin
das Chlorid übergeführt, das in 20 ml Äthylacetat L-tyrosyl-i -phenylalanine werden 2 Stunden unter dem
gelöst wird, die Lösung wird unter intensivem Rühren Rückfliißkühler mit 100 ml Methanol und 6 ml
und Kühlen (00C) einem Gemisch von 10,9 g L-Tyro- 45 80%igem Hydrazinhydrat gekocht. Das abgeschiedene
sjnmethylester-hydrochlorid, 50 ml Wasser, 50 ml Produkt wird abgesaugt, am Filter mit Methanol und
Äthylacetat zugesetzt. Dabei wird der pH-Wert des Äther gewaschen und aus einem Gemisch von Di-Reaktionsgemisches
durch Zusatz von Natrium- methylformamid-Wasser umkristallisiert,
bikarbonat schwach alkalisch gehalten. Die Acetat- Ausbeute 10,1 g (72%).
schicht wird abgetrennt, getrocknet, unter verminder- 50 Schmelzpunkt 248 bis 250°C.
tem Druck abgedampft und der Abdanipfrückstand (λ)* — 21,9 J- 0,50 (c0,55 Dimethylformamid),
aus Äthylacetat-Petroläther umkristallisiert. Aus den In der im vorherigen Beispiel aufgeführten Literatur Mutterlaugen wird durch Abdampfen und Umkristalli- wird als Schmelzpunkt 251 bis 253°C angegeben, sieren der zweite Anteil gewonnen. Die Gesamtausbeute beträgt 16,3 g, das sind 93% der Theorie. 55 Methylester des
Schmelzpunkt 89 bis 90°C. ^-Benzylmerkaptoprcpionyl-L-tyrosyl-i.-phenylalanyl-(«)SJ —3,4 ± 0,5° (c 0,5 Dimethylformamid). i.-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
bikarbonat schwach alkalisch gehalten. Die Acetat- Ausbeute 10,1 g (72%).
schicht wird abgetrennt, getrocknet, unter verminder- 50 Schmelzpunkt 248 bis 250°C.
tem Druck abgedampft und der Abdanipfrückstand (λ)* — 21,9 J- 0,50 (c0,55 Dimethylformamid),
aus Äthylacetat-Petroläther umkristallisiert. Aus den In der im vorherigen Beispiel aufgeführten Literatur Mutterlaugen wird durch Abdampfen und Umkristalli- wird als Schmelzpunkt 251 bis 253°C angegeben, sieren der zweite Anteil gewonnen. Die Gesamtausbeute beträgt 16,3 g, das sind 93% der Theorie. 55 Methylester des
Schmelzpunkt 89 bis 90°C. ^-Benzylmerkaptoprcpionyl-L-tyrosyl-i.-phenylalanyl-(«)SJ —3,4 ± 0,5° (c 0,5 Dimethylformamid). i.-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
Für C20H23NO4S (373,5): S,0 g ^-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-i.-phe-Berechnet
C 64,31%, H 6,21%, N 3,75%; 6o nylalaninhydrazid werden nach dem üblichen Vergefunden
C 64,38%, H 6,25%, N 3,71%. fahren (Z a ο r a I M.; Collection Czechoslov. Chem.
Commun. 30 [1965], S. 1853) mit 7,2g Methylestei des
Hydrazid des /ϊ-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosins L-Glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins kondensiert.
Nach dem Umkristallisieren des Reaktions-
15,3 g Methylester des /Ϊ-Benzylmerkaptopropionyl- 65 produktes aus Dimethylformamid und Wasser werden
L-tyrosins werden in 60 ml Äthanol gelöst, 6 ml 11,3 g (76%) Produkt mit einem Schmelzpunkt von
80%iges Hydrazinhydrat zugesetzt und das Gemisch 253 bis 255°C gewonnen.
2 Stunden am Rückflußkühler gekocht. Dem brei- («)S3 — 29,6 ± 0,5° (c 0,5 Dimethylformamid).
Für C18H67N7O10S2-V2H2O (965,1):
Berechnet .... C 59,73%, H 6,20%, N 10,17 °/0;
Berechnet .... C 59,73%, H 6,20%, N 10,17 °/0;
gefunden
C 59,61%, H 6,23%, N 10,23%.
Hydrazid des
/3-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L-glutaminyl-i.-asparaginyl-S-benzyl-i.-cysteins
Einer Lösung von 10,8 g Methylester des /?-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
in 160 ml Dimethylformamid werden 12 ml 8O°/Oiges Hydrazinhydrat
zugegeben und das Reaktionsgemisch 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehengelassen. Das abgeschiedene
Produkt wird abgesaugt, am Filter mit Methanol und Äther gewaschen und dann getrocknet.
Ausbeute 6,7 g (62%); Schmelzpunkt 266 bis 268°C ohne Veränderung nach dem Umkristallisieren aus
Dimethylformamid-Wasser.
(<x)S5 — 33,4 ± 0,5° (c 0,5 Dimethylformamid).
Für C47H67N9O9S2 (956,1):
Berechnet .... C 59,04%, H 6,01%, N 13,19%;
gefunden
C 59,04%, H 6,16%, N 13,25%.
Amid des
/9-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L
- glutaminyl - l - asparaginyl - S - benzyl - l - cysteinyl-L-prolyl-NG-tosyl-D-arginyl-glycins
Dieses wird aus dem Hydrazid des/J-Benzylmerkaptopropionyl
- L - ty rosy 1 - l - phenylalanyl - L - glutaminyl L-asparaginyl-S-benzyl-L-cysteins
und dem Amid des L-Prolyl-NG-tosyl-D-arginyl-glycins nach dem üblichen
Verfahren (s, das vorhergehende Literaturzitat) mit 68%iger Ausbeute hergestellt. Schmelzpunkt 223 bis
225° C.
Für C67H84N14O14S3 (1405,65):
Berechnet.... C 57,24%, H 6,02%, N 13,95%; gefunden .... C 57,33%, H 6,01 %, N 13,99%.
l-Desamino-8-D-arginin-vasopressin
0,5 g Amid des /3-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L-glutaminyl-L-asparaginyl-S-benzyl-
L-cysteinyl-L-prolyl-NG-tosyl-D-arginyl-glycins wird
mit Natrium in flüssigem Ammoniak mit dem üblichen Verfahren (gemäß dem vorher angeführten Zitat)
reduziert. Der nach dem Abdampfen des Ammoniak gewonnene Rückstand wird in 800 ml 5%iger Essigsäure
gelöst, der ungelöste Anteil abfiltriert, das pH der Filtrate mit Natriumhydroxyd auf 6,5 bis 7 eingestellt
und die Lösung in an sich bekannter Weise oxydiert. (Kimbrough R. D. Jr., Cash. W. D.,
B ran da L. Α., Chan. W. Y., du Vigneaud,
ao V.: J. Biol. Chem., 238 [1963], S. 1411). Der pH-Wert
des Reaktionsgemisches wird durch Zugabe von Essigsäure auf 4,0 bis 4,5 eingestellt, das Peptid auf
der Säule eines Carboxylationenaustauschers aufgefangen, mit 50%iger Essigsäure eluiert und duich
Lyophilisation isoliert. Das Rohprodukt wird in an sich bekannter Weise (Z a ο r a 1 M., S ο r m F.:
Collection Czechoslov. Chem. Commun., 31 [1966], S. 310) mit trägerloser Hochvoltelektrophorese gereinigt.
Ausbeute an Lyophilisat beträgt 100 bis 200 mg, (α)?-65 ± 2° (cO,2, 1 M — CH3COOH).
Für C46H64N14O12S2 · 2 CH3 · COOH (1189,3):
Berechnet .... C 50,49%, H 6,10%, N 16,48%;
gefunden
C 50,39%, H 6,32%, N 16,45%.
Die Analyse der Aminosäurenzusammensetzung ergab: 72Cys 0,40, Tyr 0,98, Phe 1,03, GIu 1,05,
Asp. 1,00, Pro 1,03, Arg 0,98, GIy 0,95.
$09510/52
Claims (3)
1. Polypeptid der Formel
Mep — Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys — Pro — D-Axg — GIy-NH2
1234567 89
das in dei Stellung 1 eine /5-Merkaptopropionsäure und in der Stellung 8 D-Arginin enthält.
2. Verfahren zur Herstellung des Polypeptide nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Azid
des /5-Benzylmerkaptopropionyl-L-tyrosyl-L-phenylalanyl-L-glutaminyl - L - asparaginyl - S - benzyl - ί,- cysteins
mit dem Amid des L-Prolyl-NG-Tosyl-D-arginyl-glycins zu dem geschützten Derivat des Oktapeptids
der Formel
Mep (R1) — Tyr — Phe — GIn — Asn — CyS(R1) — Pro — D-Arg (R2) — GIy-NH2
kondensiert wird, wobei R1 die Benzylgruppe und R2 die p-Toluol-sulfonylgruppe bedeutet, worauf die
Schut2:gruppen durch Einwirkung von Alkalimetallen in flüssigem Ammoniak abgespalten werden, und
die gewonnene reduzierte Form des Polypeptids der Formel
Mep(SH)-Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys(SH) — Pro — D-Arg — GIy-NH;, (III)
durch Oxydation in das Polypeptid der Formel I übergeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polypeptid der Formel
Mep(SH)-Tyr — Phe — GIn — Asn — Cys(SH) — Pro — D-Arg — GIy-NH2 (III)
mit Kaliumferricyanid in wäßriger Lösung bei pH 6,5 bis 7,0 oxydiert wird.
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