Verfahren zur Herstellung eines neuen Hendekapeptids
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung des neuen Hendekapeptids L Glutaminyl-L-prolyl-L-seryl-L-lysyl-L-aspartyl L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl- L-leucyl-L-methioninamid (I), das eine hohe gefässerweiternde und blutdrucksenkende Wirkung aufweist.
Das Hendekapeptid der Formel I zeichnet sich-durch eine hohe peripher gefässerweiternde Wirkung aus, die besonders bei Menschen und Hunden nachweisbar ist, weshalb es bei der therapeutischen Behandlung von Hypertonie Verwendung finden kann.
Das Verfahren zur Herstellung des neuen Hendekapeptids L-Glutaminyl-L-prolyl L-seryl-L-lysyl- L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl- glycyl-L-leucyl-L-methioninamid der Formel I
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ist dadurch gekennzeichnet, dass man aus dem Hexapeptid L-Alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl-L- leucyl-L-methioninamid der Formel II-
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und Asparaginsäure, deren Amino und ss-Carboxylgrup- pen geschützt sind, das Heptapeptid L-Aspartyl-L alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L- methioninamid der Formel III, dessen Carboxylgruppe durch den Rest RI geschützt ist,
aufbaut und
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dieses mit dem Tetrapeptid L-Glutaminyl-L-prolyl-Lseryl-L-lysin, von welchem zwei Aminogruppen geschützt sind, der Formel IV
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in welcher R2 eine schützende Gruppe bedeutet, oder einem zur Bildung der Peptidbindung geeigneten Derivat davon umsetzt und hierauf die schützenden Gruppen abspaltet.
Beispiele von schützenden Gruppen R2 zum Schutz der Aminogruppen sind die Tosyl-, Carbobenzoxy-, Carbo-t-butoxy-, Trifluoracetyl-, Trityl-Gruppe und andere in der Polypeptidchemie übliche Schutzgruppen.
Beispiele von schützenden Gruppen RI zum Schutz der Carboxylgruppe sind die Methyl-, Äthyl-, t-Butyl-, Benzyl-, p-Nitro-benzyl-Gruppe.
Als Säurederivate des Tetrapeptids, die mit Aminogruppen reagieren können, verwendet man z. B. das Säurechlorid, Säureazid oder den p-Nitro-phenylester ; die Kondensation kann auch in Gegenwart von Di zyklohexylcarbodiimid ausgeführt werden.
Die Abspaltung der Schutzgruppen kann nach bekannten Verfahren ausgeführt werden, und je nach den Fällen durch Behandlung mit Alkalihydroxyden oder mit Natrium in flüssigem Ammoniak oder mit Chlorwasserstoff oder Bromwasserstoff oder durch katalytische Hydrierung.
Die Isolierung und die Reinigung des erfindungsgemäss hergestellten Hendekapeptids kann vorteilhaft durch Chromatographie an basischer Tonerde oder an Ionenaustauschern oder durch Gegenstromverteilung durchgeführt werden.
Die Herstellung der Ausgangsstoffe und das erfin- dungsgemässe Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden :
Tosyl-L-pyroglutamyl-chlorid wird mit Prolin kondensiert, und das erhaltene Dipeptid wird durch Behandlung mit konz. Ammoniak in Tosyl-L-glutaminyl L-prolin übergeführt. Dieses Dipeptid wird weiter mit L-Seryl- (s-N-tosyl)-L-lysin-äthylester-chlorhydrat kondensiert (das durch Umsetzung von Carbobenzoxy-Lseryl-azid mit e-N-Tosyl-L-lysin-äthylester und darauffolgende Abspaltung der Carbobenzoxygruppe erhalten wurde), wobei N-Tosyl-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl (s-N-tosyl)-L-lysin-äthylester erhalten wird, woraus nach Abspaltung der Äthylgruppe das Tetrapeptid IV (R2 = Tosyl) gewonnen wird.
Das Tetrapeptid kann in guten Ausbeuten auch durch Kondensation des N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl L-prolins (erhalten durch Umsetzung von L-Prolin mit N-Carbobenzoxy-L-pyroglutamyl-chlorid und darauffolgende Behandlung mit Ammoniak) mit L-Seryl-e-N- carbobenzoxy-L-lysin-methylester (erhalten durch Umsetzung des N-Trityl-L-serins mit e-N-carbobenzoxy-L- lysin und darauffolgende Hydrolyse mit wässriger Essig säure) erhalten werden.
Das L-Phenyl-alanyl-L-iso leucyl-methylesterchlorid (hergestellt durch Kondensation des Carbobenzoxy-L-phenylalanins mit L-Isoleucylmethylester und darauffolgende Abspaltung der Carbo benzoxygruppe des erhaltenen Dipeptids) wird mit Carbobenzoxy-L-alanin kondensiert, um Carbobenzoxy
L-alanyl-L-phenyl-alanyl-L-isoleucin-methylester zu er halten, der durch Abspaltung der Methylgruppe in das entsprechende Carbobenzoxy-L-alanyl-L-phenyl-alanyl-
L-isoleucin übergeführt wird.
Dieses Tripeptid wird mit Glycyl-L-leucyl-L- methioninamid kondensiert (erhalten durch Kondensa tion des Carbobenzoxy-glycyl-L-leucins mit Methionin methylester und durch Umsetzung des erhaltenen Tri peptids mit gesättigter Ammoniaklösung in Methanol, wobei das Carbobenzoxy-glycyl-L-leucyl-methioninamid erhalten wird, von dem die Carbobenzoxygruppe ent fernt wurde), wobei das entsprechende Carbobenzoxy
L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L methioninamid entsteht, von dem durch Entfernung der
Carbobenzoxygruppe das Hexapeptid (II) gewonnen wird.
Das mit Benzyl-carbobenzoxy-ss-aspartat umgesetzte
Hexapeptid ergibt das entsprechende Heptapeptid (III).
Durch Kondensation des Heptapeptids (III) mit dem
Tetrapeptid (IV), wird das entsprechende Hendeka peptid erhalten ; z. B. erhält man durch Kondensation des ss-Benzyl-L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl-
L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamids mit N-Tosyl-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl- (e-N-tosyl)-
L-lysin das Hendekapetpid N-Tosyl-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl- (e-N-tosyl)-L lysyl- (0S-benzyl)-L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl
L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamid.
Ein anderer Weg ist die Kondensation des N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl-e-N- carbobenzoxy-L-lysin-azids mit L-Aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl- glycyl-L-leucyl-L-methioninamid, wobei das N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-Lprolyl-L-seryl-e-N- carbobenzoxy-L-lysyl-L-aspartyl-L-alanyl-L-phenyl- alanyl-L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamid entsteht. Das Hendekapeptid (I) wird durch Entfernung der Schutzgruppen erhalten.
Das erfindungsgemäss erhaltene Hendekapeptid hat wie gesagt eine starke peripher gefässerweiternde Wirkung, die besonders an Menschen und Hunden nachweisbar ist. Beim Hund sind Dosen von 0, 0010,005 y/kg reines Polypeptid, bei intravenöser Verabreichung, wirksam ; bei der Injektion in die femorale Arterie beobachtet man Gefässerweiterungen im Gelenk des Hundes bis zu Dosen von 0,001 y. In der glatten isolierten Darmmuskulatur von Kaninchen, Hunden und Meerschweinchen ist das Polypeptid bis zu Dosen von 0,001-0,002 y wirksam.
Das erfindungsgemäss erhaltene Polypeptid oder seine pharmazeutisch verwendbaren Salze können in der Therapie von hypertensiven Anfällen oder jedenfalls bei dringender Behandlung von sehr schwerer Hypertension, bei krampfartigen Gefäss- syndromen, besonders im Oberflächenmuskelbereich (Bürgersche Krankheit, Reynaudsche Krankheit, Ulcera torpida usw.), der Netzhautgefässe (spastische Blindheit durch zentrale Spasmen der Netzhaut), der Hirnhaut- gefässe (spastische Kopfschmerzen und Migräne) und der Coronargefässe (Anginaanfälle) angewendet werden.
Das erwähnte Polypeptid kann subkutan, intramus kulär, intravenös (Injektion oder Infusion) verabreicht werden.
Die geeigneten Lösungsmittel dafür sind Wasser oder physiologische Salzlösung.
Bei subkutaner oder intramuskulärer Verabreichung kann es mit absorptionsverzögernden Substanzen gemischt werden. Der Prozentgehalt an aktiven Bestandteilen kann sich nach den besonderen pharmazeutischen Formen und nach der gewünschten hypotensiven Wirkung ändern, doch ist er gewöhnlich sehr niedrig.
Beim Menschen kann die tägliche Dosis des wirksamen Bestandteiles 0,005-5 mg betragen.
Das neue Polypeptid besitzt weder akute noch chronische Toxizität.
Die Ausgangsstoffe können wie folgt hergestellt werden :
Tosyl-L-pyroglutaminyl-L-prolin
Eine Lösung von 5,04 g L-Prolin in 40 ml Wasser wird mit 4 g Magnesiumoxyd versetzt, und das Gemisch wird durch eine Eis/Kochsalzmischung abgekühlt. 12 g Tosylpyroglutamylchlorid (Coll. Cz. Chem. Comm. 19, 1954,365) werden innerhalb von 20 Min. unter kräf- tigem Rühren eingetragen. Das Reaktionsgemisch wird nochmals 11/2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt und dann mit konz. Salzsäure angesäuert. Nach 30 Min.
Stehenlassen wird der Niederschlag abfiltriert.
Ausbeute 10,5 g ; Fp = 250-252 C (aus Äthanol), [a] D30 =-80 (c = 0,5 in Äthanol).
Tosyl-L-glutamyl-L-prolin
8 g Tosyl-L-pyroglutamyl-L-prolin werden in 40 ml konz. Ammoniak gelöst, und die Mischung wird 60 Min. sich selbst überlassen. Der Uberschuss an Ammoniak wird im Vakuum entfernt, und die hinterbliebene Lösung wird mit Salzsäure angesäuert.
Das Produkt wird aus wässrigem Äthanol umkri- stallisiert.
Ausbeute 7,6 g ; Fp = 216-218 C ; [a] D25 =-18 (c = 1 in Athanol).
Carbobenzoxy-L-seryl- (e-N-tosyl)-L-lysin-äthylester
Eine Lösung von Carbobenzoxy-L-seryl-azid (aus 5,06 g Carbobenzoxy-L-seryl-hydrazid hergestellt-J.
Biol. Chem. 146 [1942] S. 463) in Äthylazetat wird mit einer Lösung von e-N-Tosyl-L-lysin-äthylester (aus 8,6 g Chlorhydrat hergestellt-J. Am. Chem. Soc. 78 [1956] S. 5886) in Äthylazetat umgesetzt. Nach 24 Stunden Stehenlassen bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch mit verdünnter Salzsäure (ln), Natriumbicarbonat (1m) und Wasser ausgeschüttelt und daraufhin über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet.
Das Lösungsmittel wird im Vakuum abdestilliert, wobei 8 g öliger Rückstand hinterbleiben.
L-Seryl (e-N-tosyl)-L-lysin-äthylester-chlorhydrat
Zu einer Lösung von 8 g Carbobenzoxy-L-seryl- (e-tosyl)-L-lysin-äthylester in 100 ml Äthanol werden 2,5 g 10 /oiges Palladium auf Kohle gegeben, und die Mischung wird innerhalb von 4 Stunden bei Atmosphä- rendruck hydriert.
Der Katalysator wird abfiltriert und die Lösung auf kleines Volumen konzentriert, worauf 200 ml wasserfreier Äther hinzugefügt werden und die Lösung mit Chlorwasserstoff angesäuert wird. Das Lösungsmittel wird dekantiert, und der Rückstand wird mehrmals mit wasserfreiem Äther verrieben und schliesslich im Vakuum getrocknet.
Ausbeute 6,6 g ; Fp = 65-67 C (unter Zersetzung) ; [a] D25 = 7, 5 (c = 3 in Äthanol).
N-Tosyl-L-glutamyl-L-prolyl-L-seryl- (E-N-tosyl)-
L-lysin-äthylester
6,4 g L-Seryl-(e-N-tosyl)-L-lysin-äthylester-chlor- hydrat werden in 80 ml Acetonitril gelöst und mit 2,1 ml Triäthylamin versetzt, worauf eine Lösung von 4,7 g Tosyl-L-glutamyl-L-prolin in 40 ml Dimethylformamid und 3,5 g Dizyklohexylcarbodiimid eingetragen und das Reaktionsgemisch 24 Stunden bei Raumtemperatur und unter Rühren gehalten wird. Der Dizyklohexylharn- stoff wird abfiltriert ; das Lösungsmittel wird im Vakuum verdampft ; der Rückstand wird einige Male mit Petroläther verrieben, in 100 ml Äthylazetat gelöst, und die Lösung wird mit verdünnter Salzsäure (In), Natriumbicarbonat (Im) und Wasser ausgeschüttelt.
Nach Trocknen über wasserfreiem Natriumsulfat wird das Lösungsmittel im Vakuum entfernt, wobei 5,6 g klebriger Rückstand hinterbleiben.
N-Tosyl-L-glutamyl-L-prolyl-L-seryl- (e-N-tosyl)-
L-lysin (IV : R2 = Tosyl)
Ein Lösung von 4,7 g N-Tosyl-L-glutamyl-L-prolyl L-seryl- (e-N-tosyl)-L-lysin-äthylester in 15 ml Methanol wird mit 9 ml 2n Natriumhydroxyd versetzt und 30 Min. bei Raumtemperatur stehengelassen ; das Methanol wird daraufhin im Vakuum bei Raumtemperatur verdampft, der Rückstand wird mit Wasser aufgenommen und angesäuert. Das ausgefallene Produkt wird in Äthylalkohol und Äthylazetat gelöst und die Lösung wird über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Nach Eindampfen des Lösungsmittels werden 4 g Substanz in Form von Schaum erhalten. la] D" = 22, 4' (c = 5 in Äthanol).
N-Carbobenzoxy-L-pyroglutamyl-L-prolin
Zu einer eisgekühlten Lösung von 2,5 g L-Prolin in 40 ml Wasser werden 2 g Magnesiumoxyd und 5,6 g feingepulvertes N-Carbobenzoxy-L-pyroglutamyl-chlorid (Annalen 640,1961, S. 151) zugegeben. Das Gemisch wird 1 Stunde bei 0 C und eine weitere bei 20 C gerührt. Nach Ansäuern mit Salzsäure wird der Nieder- schlag abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus Wasser Alkohol umkristallisiert.
Ausbeute 5 g ; Fp. = 177-178 C [a] D22 = ¯g4o (c = 2 in Äthanol). Hp ==-106 (c = 2 in 950/piger Essigsäure).
N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-prolin
4,8 g N-Carbobenzoxy-L-pyroglutamyl-L-prolin werden in 30 ml konz. Ammoniak gelöst und die Lösung wird über Nacht stehengelassen.
Der Grossteil des Ammoniaks wird im Vakuum entfernt und die hinterbleibende Lösung wird mit Salzsäure angesäuert. Das ausgeschiedene Öl wird mit Äthylazetat extrahiert, die resultierende Lösung über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird mit Petroläther verrieben und über Phosphorpentoxyd getrocknet.
Ausbeute 4,5 g des amorphen Produkts.
[a] pM = 45o (c = 4 in Äthanol).
N-Trityl-L-serin-methylester
15,5 g L-Serin-chlorhydratester (Helv. Chim. Acta 41,1958, S. 1858) werden in 150 ml wasserfreiem Chloroform gelöst und zu dieser eisgekühlten Lösung werden 28 ml'Triäthylamin und 27,8 g Tritylchlorid unter Rühren zugesetzt. Nach 6 Stunden bei Raumtemperatur wird die Lösung dreimal mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet, im Vakuum eingedampft und der Rückstand wird aus Benzol-Petroläther umkristallisiert.
Ausbeute 29 g ; Fp. = 145 C.
N-Trityl-L-serin 25 g N-Trityl-L-serin-methylester werden in einer heissen Mischung von 40 ml Äthanol und 80 ml alkoholischer In Kalilauge gelöst. Nach 1 Stunde bei Raumtemperatur wird die Lösung mit 250 ml Wasser verdünnt und mit Essigsäure unter Eiskühlung angesäeuert ; der Niederschlag wird abfiltriert, gewaschen und aus Methyl äthylketon-Petroläther umkristallisiert.
Ausbeute 15 g ; Fp. = 154-157 C ; [alD14 = +24' (c = 3 in Sithanol).
N-Trityl-L-seryl-E-N-carbobenzoxy-Llysin- methylester
13,1 g e-N-Carbobenzoxy-L-lysinmethylester-chlor- hydrat (Helv. Chim. Acta 41,1958, S. 1878) werden in 100 ml Dimethylformamid und 100 ml Acetonitril gelöst ; dann werden 5,6 ml Triäthylamin, 13,2 g N-Trityl L-serin und unter Kühlung 8,4 g Dizyklohexylcarbodi- imid hinzugefügt.
Der Dizyklohexylharnstoff wird nach 20 Min. abfiltriert, und das Lösungsmittel im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird in 350 ml Äthylacetat gelöst und die Lösung wird mit In Salzsäure (bei 0 C), lm Na- triumbicarbonat und Wasser gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wird das Äthylacetat abdestilliert und der Rückstand wird zweimal aus Athylacetat-Petrol- äther umkristallisiert.
Ausbeute 15 g ; Fp. =128 ; [a] D23 =-38 (c = 5 in Äthanol).
L-Seryl-s-N-carbobenzoxy-L-lysin-methylester
8,4 g N-Trityl-L-seryl-e-N-carbobenzoxy-L-lysin- methylester in 50 ml Essigsäure und 50 ml Wasser werden auf dem Wasserbad 30 Min. erwärmt. Dem Reaktionsgemisch werden weitere 50 ml Wasser zugegeben und daraufhin wird auf 0 C abgekühlt. Nach Filtrieren wird die klare Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird wieder mit 80 ml 2 /0igem wässrigem Ammoniak aufgenommen und die Mischung wird mit Chloroform extrahiert. Die Extrakte werden über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft, wobei ein sirupartiger Rückstand gewonnen wird. Ausbeute 4,2 g.
Das Produkt zeigt sich einheitlich bei der Papierchromatographie.
N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl s-N-carbobenzoxy-L-lysin-methylester
In eine auf 0 C abgekühlte Lösung von 4,1 g N Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-prolin und 4,2 g L-Seryl E-N-carbobenzoxy-L-lysin-methylester in 70 ml Meth ylenchlorid werden 2,5 g Di-zyklohexylcarbodiimid eingetragen. Nach 16 Stunden bei 20 C wird die Mischung abfiltriert und das Filtrat wird mit In Salzsäure, lm Natriumbicarbonat und Wasser gewaschen. Die Lösung wird über Natriumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert und der Rückstand aus Äthyl- acetat-Petroläther umkristallisiert.
Ausbeute 5 g ; Fp. = 58-60 C ; [a] D25 =-50 (c = 2 in Äthanol).
N-Carbobenzoxy-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl- s-N-carbobenzoxy-L-lysin-hydrazid
In eine Lösung von 3 g N-Carbobenzoxy-L-glut aminyl-L-prolyl-L-seryl- & l-N-carbobenzoxy-L-lysin- methylester in 30 ml Methanol werden 7 ml Hydrazinhydrat eingetragen.
Die Lösung wird über Nacht bei 20 C stehengelassen und daraufhin im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird mehrmals mit wasserfreiem Athyläther verrieben und aus Athanol umkristallisiert.
Ausbeute 2 g ; Fp. = 163-165 C ; Ms =-30 (c = 2 in Dimethylformamid).
N-Trityl-glycyl-L-leucin-methylester
In eine Lösung von 31,7 g N-Trityl-glycin (J. A. C. S.
78,1956, S. 1359) und 15,9 g L-Leucin-methylester (Helv. Chim. Acta 29,1946, S. 784) in 300 ml Tetrahydrofuran werden 22,6 g Dicyclohexylcarbodiimid eingetragen. Das Gemisch wird über Nacht bei Raumtemperatur gerührt, der Dicyclohexylharnstoff dann abfiltriert und das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert.
Der Rückstand wird in 300 ml Äthylacetat gelöst, und die Lösung wird mit ln Salzsäure (bei 0 C), ln Ammoniak und Wasser gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wird das Lösungsmittel im Vakuum ab destilliert.
Ausbeute 35 g eines sirupartigen Produkts.
N-Trityl-glycyl-L-leucin
35 g N-Trityl-glycyl-L-leucin-methylester werden in
90 ml In alkoholischer Kalilauge und 50 ml Athanol erwärmt. Die Lösung wird 11/2 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen, dann mit 300 ml Wasser versetzt und filtriert. Das klare Filtrat wird abgekühlt, mit Essigsäure angesäuert, der ausgefallene Niederschlag wird abfiltriert und mit Wasser gewaschen.
Ausbeute 20 g ; Fp. = 75-85'C.
L-Methioninamid
Eine Lösung von 38, 5 g L-Methionin-methylester (Helv. Chim. Acta 34,1951, S. 2091) in 250 ml wasserfreiem Methanol wird bei 5 C mit gasförmigem Ammoniak gesättigt. Nach 4 Tagen Stehenlassen bei +5 C wird die Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand einige Male mit wasserfreiem Äthyl- äther verrieben.
Ausbeute 33 g ; Fp. = 50-51 C ; M = 2, 0 (c = 5 in Äthanol).
N-Trityl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamid
In einer Lösung von 17,2 g N-Trityl-glycyl-L-leucin und 6,0 g L-Methioninamid in 180 ml Methylenchlorid werden 8,6 g Dicyclocarbodiimid unter Kühlung eingetragen. Nach Stehenlassen über Nacht bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch filtriert und das Filtrat mit In Salzsäure (bei 0 C), lm Natriumbicarbonat und Wasser gewaschen. Nach Trocknen über Natriumsulfat wird das Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert und der Rückstand aus Athylacetat umkristallisiert.
Ausbeute 15 g ; Fp. = 214-216 C ; [a] D2t =-20 (c = 1,6 in Athanol).
Glycyl-L-leucyl-L-methioninamid
Eine Lösung von 9,5 g N-Trityl-glycyl-L-leucylmethioninamid in 50 ml Essigsäure wird mit 50 ml Wasser versetzt und 30 Min. am Wasserbad erhitzt. Nach Zufiigen von weiteren 50 ml Wasser wird die Mischung auf 0 C abgekühlt und das Triphenylcarbinol abfiltriert.
Die so erhaltene klare Lösung wird im Vakuum zur Trockene konzentriert. Der Rückstand wird aus Äthanol umkristallisiert ; Fp. = 134-136 C.
Die wässrige Lösung von Tripeptid-acetat wird an einer Chromatographiekolonne mit Ionenaustauscherharz Dowex 2 (eingetragene Schutzmarke) in basischer Form chromatographiert, und das Eluat wird im Vakuum zur Trockne konzentriert.
Ausbeute 4,6 g ; Fp. = 156-158 C ; [a] =-50 (c = 2 in Wasser).
Beispiel
L-Glutaminyl-L-prolyl-L-seryl-L-lysyl-L-aspartyl L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl-L- leucyl-L-mehtioninamid (I)
0,36 g L-Alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl- L-leucyl-L-mehtioninamidbromhydrat in 7 ml Dimethyl- formamid werden mit 0,071 ml Triäthylamin versetzt.
Dann werden 0,178 g Carbobenzoxy-ss-benzylaspartat (J. Chem. Soc. 1959, S. 3870) und 0,123 g Dicyclo- hexylcarbodiimid hinzugefügt.
Die Lösung wird nach 2 Tagen Stehenlassen bei Raumtemperatur filtriert, auf kleines Volumen konzentriert und das Heptapeptid wird mit Äther ausgefällt.
Ausbeute 0,5 g.
0,5 g Carbobenzoxy-ss-benzyl-L-aspartyl-L-phenyl- alanyl-L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamid werden in einem mit Bromwasserstoff gesättigten Gemisch von 2,8 ml Essigsäure und 1,2 ml Diäthylphosphit gelöst.
Nach 15 Min. werden 100 ml wasserfreier Äther hinzugefügt, der Niederschlag wird mehrmals mit Äther gewaschen und schliesslich im Vakuum über Kaliumhydroxyd und Phosphorpentoxyd getrocknet. Ausbeute von ss-Benzyl-L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl-L-iso- leucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamidbromhydrat (R3 = Benzyl) 0,42 g.
0,42 g ss-Benzyl-L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl- L-isoleucyl-glycyl-L-leucyl-L-methioninamidbromhydrat in 4 ml Dimethylformamid werden mit 0,063 ml Tri äthylamin versetzt. Zu dieser Lösung werden 0,35 g N Tosyl-L-glutaminyl-L-prolyl-L-seryl- (E-N-tosyl)-L-lysin und 0,11 g Dicyclohexylcarbodiimid zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird 2 Tage bei Raumtemperatur sich selbst überlassen. Nach Abfiltrieren des Dicyclohexyl- harnstoffes wird die Lösung auf kleines Volumen konzentriert und das geschützte Peptid wird durch Zusatz von Äther ausgefällt.
Ausbeute von N-Tosyl-L-glut aminy1-L-prolyl-L-seryl- (E-N-tosyl)-L-lysylz (-benzyl) L-aspartyl-L-alanyl-L-phenylalanyl-L-isoleucyl-glycyl- L-leucyl-L-methioninamid (R2 = Tosyl ; R3 = Benzyl) 0,68 g.
0,68 g Hendekapeptid werden in 20 ml flüssigem Ammoniak gelöst ; dann werden 0,13 g metallisches Natrium unter Rühren eingetragen. Das Reaktionsgemisch wird mit 0,45 ml Essigsäure versetzt. Der Ammoniak wird abdestilliert und der Rückstand im Vakuum über Phosphorpentoxyd getrocknet.
Ausbeute 0,6 g.
Das Polypeptid (I) kann auch aus den Polypeptiden, worin RI Carbobenzoxy oder Carbo-t-butoxy u. dgl. sein kann, und worin RI p-Nitrobenzyl, t-Butyl u. dgl. sein kann, gewonnen werden.