DE164291A - - Google Patents

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JVI 164291 -KLASSE 10 δ. V
Trotz der unausgesetzten Bestrebungen, neue, billige und wetterfeste Bindemittel für die Brikettierung von Steinkohlen zu finden, behaupten die alten bekannten Bindemittel, wie Harz und Hartpech (Teerdestillationsrückstände), ihre Herrschaft noch immer. Es sind daher die Bemühungen darauf gerichtet, die zum Binden erforderlichen Mengen dieser verhältnismäßig teuren Bindemittel herunterzudrücken.
Ein Verfahren, durch welches dies in bedeutendem Maße erreicht wird, bildet den Gegenstand der Erfindung.
Das heute wohl verbreiteteste Verfahren zur Brikettierung von Steinkohle besteht darin, daß lufttrockene oder grübenfeuchte Feinkohle und pulverisiertes Hartpech miteinander gemischt einem senkrechten Heiz- und Mischzylinder (Malaxeur) zugeführt wird, in welchem das Brikettiergut durch in dieses einströmenden überhitzten Dampf bis zum Schmelzen des Hartpechs erwärmt und gleichzeitig durch ein Rührwerk gründlich durchgemischt wird. Das so erhaltene heiße Preßgut wird unter hohem Druck zu unmittelbar versandfähigen Briketts verformt.
Bei diesem Verfahren tritt der Ubelstand auf, daß die Briketts mangelhaft ausfallen, sobald das Brikettiergut einen höheren Wassergehalt als etwa 6 Prozent aufweist. Dieser Fall kann leicht eintreten, wenn aus irgendwelchen Ursachen die verwendete Kohle zu viel Feuchtigkeit enthält. Die Briketts erhalten dann beim Pressen Risse, sind wenig fest und wetterbeständig.
Man ist deshalb vielfach dazu übergegangen , die mit Hartpech vermischte nasse Kohle vor der Pressung vollständig von Feuchtigkeit zu befreien, indem man entweder die Mischung in einem Wärmeofen mit rotierendem Tisch weit über 100° erhitzt und sie dann direkt verpreßt oder indem man das Brikettiergut (nasse Kohle mit Pech) in einer beheizten Mischtrommel von Wasser befreit, während das Pech schmilzt und mit der Kohle gemischt wird, und dann erst preßt (s. britische Patentschrift 14054 vom Jahre 1902).
Auf diese Weise hat man neben der Sicherheit des Prozesses Ersparnis an Bindemittel erzielt.
Nach der deutschen Patentschrift 61166 wird das Bindemittel, in diesem Falle Teer, im Brikettiergut durch Erhitzen des Gemenges in einem Wasserbade verteilt. Nach erfolgter Abkühlung wird die Masse verformt. Die fertigen Briketts werden in einem Raum, welcher etwa 36 bis 400 Wärme hat, getrocknet, um das zum Verteilen des Bindemittels benutzte Wasser, welches sich noch in den Briketts befindet, aus diesen zu entfernen.
Gemäß der deutschen Patentschrift 58708 wird das Bindemittel (auch hier Teer), welches in einem Behälter oben auf dem Kohlen- grus liegt oder auch mit der Kohle vermengt
sein kann, in der Brikettierungsmasse dadurch verteilt, daß gespannter Dampf durch die Masse getrieben wird.
Das neue Verfahren besteht darin, daß Kohle oder Koks mit dem wasserunlöslichen festen organischen Bindemittel, wie Hartpech usw., vermischt und dem Brikettiergut dann vor dem Formen noch möglichst viel Wasser zugesetzt wird. Um die Formbarkeit zu erhöhen, kann man geringe Mengen eines wasserlöslichen Bindemittels, wie 0,1 bis p,2 Prozent Dextrin, oder auch erdige Körper, wie 2 Prozent Ton, zusetzen. Das aus dieser feuchten Masse erhaltene, möglichst wasserhaltige Brikett wird dann in einem Trockenofen oder Trockenkanal von vornherein einer Temperatur von mindestens annähernd ioo° und höher, je nach Art der Kohle, ausgesetzt, und zwar bis zur völligen Austreibung des Wassers. Bei jdieser Temperatur erweicht oder schmilzt das Bindemittel, und durch das dann gleichzeitig schnell verdampfende Wasser wird das Bindemittel auf das feinste und günstigste zwischen den einzelnen Kohlen- oder Kokspartikelchen verteilt und vorzugsweise in die Oberflächenschichten des Briketts transportiert. Auf dieser feinsten Verteilung durch das schnell verdampfende Wasser und auf der vollständigen Entfernung desselben aus dem fertig geformten Brikett beruht die auffallende Wirkung, daß der Bindemittelzusatz bedeutend vermindert werden kann, z. B. bei Anthrazit- und Koksbriketts auf 3 Prozent Hartpech.
Eine Folge dieses geringen Gehalts an Bindemittel ist, daß die so aus reinem Anthrazitgrus hergestellten Briketts in gleicher Weise wie Anthrazitnüsse als Brenngut für amerikanische Stubenöfen, Zentralheizungen, Sauggasgeneratoren usw. verwendet werden können, abgesehen von der bedeutenden Ersparnis an dem teuren Bindemittel.
Es hat sich durch die Praxis ergeben, daß, je mehr Wasser das Brikett vor dem Trockenoder Verdampfungsprozeß enthält, um so größer die Wirkung des Bindemittels ist. Zweckmäßig wird nicht unter einen Wassergehalt von 10 Prozent heruntergegangen, wenngleich auch noch bei einem geringeren Gehalt ein wesentlicher Nutzeffekt zu erzielen ist. Es ist noch hervorzuheben, daß ein Reißen oder Zerspringen der Briketts bei diesem forcierten Trockenprozeß nicht eintritt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zur Herstellung von Steinkohlen- und Koksbriketts aus nasser Kohle und festen, wasserunlöslichen, organischen Bindemitteln, wie Hartpech, Harz, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch von Kohle und Bindemittel zunächst mit viel Wasser brikettiert wird und die Briketts dann unmittelbar auf etwa 100 oder mehr Grad bis zur völligen Entfernung des Wassers erwärmt werden.

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