DE1642745B2 - Verfahren zur Gewinnung von 6-Methyl-Δ ↑8,9↑ -ergolen-8-carbonsäure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von 6-Methyl-Δ ↑8,9↑ -ergolen-8-carbonsäureInfo
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- C12P17/18—Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms containing at least two hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system, e.g. rifamycin
- C12P17/182—Heterocyclic compounds containing nitrogen atoms as the only ring heteroatoms in the condensed system
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Description
25
In der belgischen Patentschrift 652378 ist ein
Verfahren zur Gewinnung von 6-Methyl-/l^-ergolen-8-carbonsäure
durch saprophytische Züchtung eines neuen, in vitro konidienbüdenden Pilzstammes der
Species Claviceps paspali Stevens et Mall in Submerskultur
resp. Permenterkultur und anschließender Exfraktion der o-Methyl-zlw-ergolen-e-carbonsaure aus
dem Kulturfiltrat auf an sich bekannte Weise,
beschrieben. Dieser Pilz wurde beim United States Department of Agriculture (Northern Utilisation
Research and Development Division), Peoria, UL hinterlegt und erhielt dort die Depotnummer
NRRL 3080.
Es wurde nun gefunden, daß man aus diesem Pilzstamm durch Röntgen- und/oder U.V. Bestrahlung
und/oder Behandlung mit Äthylenimin auf an sich bekannte Weise Mutanten gewinnen kann, die im oben
genannten Verfahren ö-Methyl-^w-ergolen-e-carbonsäure
in größerer Ausbeute bilden als der Ausgangsstamm. Eine dieser Mutanten wurde beim United States
Department of Agriculture (Northern Utilisation Research and Development Division), Peria, IH.
hinterlegt und erhielt dort die Depotnummer NRRL 3167.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von ö-Methyl'Zlw.ergolen-e-carbonsäure durch saprophytische
Züchtung eines in vitro der Konidienblldung fähigen Stammes der Species Claviceps paspali Stevens
et Hall und durch Isolierung dieser Säure aus dem Kulturfiltrat ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man
Mutanten des Stammes NRRL 3080, die ein gegenüber dem Ausgangsstamm vergrößertes Alkaloidproduktionsvermögen
besitzen, wöbet auch der Anteil an 6-Methyl-4W-ergolen-8-carbonsäure im Alkaloidgemisch
gegenüber dem Ausgangsstamm höher liegt, umsetzt.
Die Herstellung der Mutanten kann beispielsweise wie folgt durchgeführt werden:
3080 in Wasser und verteilt diese Suspension auf die
Oberfläche von Malzagar, mit dem Petrischajen
ausgegossen werden, wobei pro Petrischale pa, 1000
Sporen ausgesät werden. Die Agaroberfläche wird dann
mit ultraviolettem Hebt bestrahlt, bis pro Petrischale
nur noch 5—10 Konidien auskeimen; dieses entspricht einer Abtöftwgsrate von 99—09JS^), Der Abstand von
der lichtquelle (z, B. Hanaulampe) und die Belichtungsdauer
werden in Vorversuchen empirisch ermittelt Aus den überlebenden Sporen entstehen im Verlauf von
10—14 Tagen bei 22° makroskopisch sichtbare Kolonien, Diese werden weiter überimpft, um auf die im
Hauptpatent beschriebene Weise Kulturen mit Konidien zu gewinnen.
Aus den so gewonnenen Mutanten werden mit Hilfe von Züchtungsversuchen diejenigen ,Stämme ausgewählt, die sich durch ein besonders hohes AlkaloidbU-dungsvermögen
auszeichnen und einer weiteren mutagenen Behandlung mit Hilfe von Äthylenimicunterworfen.
Dazu werden die Konidien bei 24° während 2 Stunden in einer l%oigen Äthyleniminlösung suspendiert,
die Sporen mittels eines Membranfilters von der Lösung getrennt, auf dem Filter mit sterilem Wasser
gewaschen und dann auf Agarplatten ausgeimpft Bei dieser Behandlung beträgt die Abtötungsrate ca. 99%.
Von den überlebenden Stämmen werden wiederum, wie oben beschrieben, die Mutanten mit dem höchsten
Aükaloklbildungsvermögen ausgewählt und ggf. noch
5—10 Male einer mutagenen Behandlung mit Athyleniniin
unterworfen. So erhielt man beispielsweise bei 6f acher Wiederholung dieser Behandlung mit Äthylen-ΐπίάη
einen besonders stark alkaloidbfldenden Stamm, der beim Unhed States Department of Agriculture
(Northern Utilisation Research and Development Division), Peoria, QL die Depotnummer NRRL 3167
erhielt
Eine wie vorstehend beschrieben auf einer Malzagarplaite
gewachsene Kolonie des Stammes NRRL 3167 wird mit einem Spatel in Stücke zerteilt und in ein
Reagenzglas mit 12 cm3 des folgenden Agarnährbodens übertragen:
Agar-Agar 20 g
Dest Wasser ad 1 L
Dest Wasser ad 1 L
Um jedes Impfstück bildet sich e'tpz kleine Kolonie
von zunächst weißem, später rotbraunem Mycel. Nach lOTagen beginnen sich an den Hyphenspitzen Konidien
abzuschnüren. Nach 20 Tagen sind genügend Konidien vorhanden, um damit eine wäßrige Suspension herzustellen,
mit welcher 20 Schrägagar-Röhrchen (Zusammensetzung des Agars wie oben angegeben) beimpft
wurden können.
Diese Kulturen werden bei 24° C bebrütet Die Konidien keimen nach 24—36 Stunden. Nach 6 Tagen
ist die Agaroberfläche von einem feinen, weißen Mycel gleichmäßig Überzogen, nach 10 Tagen ist eine
braungraue, feingefurchte Myceldecke gebildet, welche dem Agar eng aufliegt und nur kurze Lufthyphen hat
An diesen werden Konidien abgeschnürt Nach 12 Tilgen entstehen an mehreren Stellen im Mycel Zentren,
an welchen kleine Tröpfchen einer rotbraunen Flüssigkeit ausgeschieden werden. Die Tröpfchen erreichen
efeen Durchmesser von 1—3jnm und werden bajd von
sehr ssnlreichen Konidien mflcWg-flfltJ. Nach 16-48
Tagen ist die^piH<};enMdwg prelföseb ^geschlossen,
^ine jScbrigRgRriculiup in einemlReegeiwglRf yw 2 cm
Durchmesser mit 12 ml AgarrN8hrt>pden(Zusammenseizung
des NttrbocJens wie oben abgegeben) enthält
ca, 1(P Konidien,
Für die Züchtung in Submerskultur wird zunächst
eine Vorkultur wie folgt bereitet;
Als Medium wird eine 4,5prozentige wäßrige Malzextraktlösung mit pH 5,4 verwendet; Ein Liter dieser Lösung wird in einem 2-L-ErIenmeyerkoIben 20 Minuten bei 110° C sterilisiert, hernach mit 6.10* Konidien von einer 15 Tage alten Agarkultur beimpft und 3 Tage lang auf einer rotierenden Schüttelmaschine bei 24° C inkubiert Es entsteht eine dichte Kultur aus feinen MycelHocken. Die Flocken bestehen aus einem lockeren Knäuel von Hyphen haben einen Durchmesser von 2—4 mm. Es sind keine Alkaloide nachweisbar.
Als Medium wird eine 4,5prozentige wäßrige Malzextraktlösung mit pH 5,4 verwendet; Ein Liter dieser Lösung wird in einem 2-L-ErIenmeyerkoIben 20 Minuten bei 110° C sterilisiert, hernach mit 6.10* Konidien von einer 15 Tage alten Agarkultur beimpft und 3 Tage lang auf einer rotierenden Schüttelmaschine bei 24° C inkubiert Es entsteht eine dichte Kultur aus feinen MycelHocken. Die Flocken bestehen aus einem lockeren Knäuel von Hyphen haben einen Durchmesser von 2—4 mm. Es sind keine Alkaloide nachweisbar.
Zur Herstellung größerer Mengen Vorkultur werden Glasfermenter, welche je 1OL desselben Mediums
enthalten, mit je.g.109 Konidien beimpft und 3 Tage bei
23° C unter Beilüftung mit 6 L Luft pro Minute und Rohren mit 300 U.pM. bebrütet Zur Schaumbekämpfung
wird eine Siliconemulsion verwendet Die so erhaltenen Fennenterkulturen sind von gleicher Beschaffenheit
wie die Schüttelkulturen.
Für die Hauptkultur erweisen sich die folgenden
Nährlösungen, die in 1 L destilliertem Wasser Methode
Nährlösung
B
B
Sorbit
Bernsteinsäure
KH2PO4
MgSO4
KH2PO4
MgSO4
FeSO4
ZnSO4
ZnSO4
7H2O
7H2O
7H2O
50g
36g
36g
2g
0,3 g
1 mg
10 mg
10 mg
100 g
36 g
2g
1 mg
10 mg
10 mg
enthalten und mit NH4OH auf pH 5,4 eingestellt werden,
als besonders zweckmäßig.
Die Nährlösung A wird mit 10% einer 3 Tage alten Vorkultur beimpft und in Portionen von 100 ml in 500 ml
Erlenmeyerkolben auf einer reziprok schüttelnden Maschine bei 23" C inkubiert
Andere Kulturen werden in analoger Weise in einem 170L Nährmedium enthaltenden Fermenter aus rostfreiem
Stahl gezüchtet Dabei wird mit 170 L Luft pro Minute belüftet und mit anfänglich 70, später 180 U.p.M.
gerührt Zur Schaumbekämpfung wird eine Siliconemulsion verwendet
Auf diese Weise entstehen Kulturen aus zahlreichen, gleichartigen Mycelpartikeln. Diese haben einen Durchmesser
von ca. 5 mm und besitzen einen kugeligen, kompakten Kern von ca. 1 mm Durchmesser aus
pseudoparenchymatischem Gewebe. Dieser Kern trägt sternartig angeordnete, ca. 2 mm lange Fortsätze aus
parallel gelagerten Hyphen. Am Ende der ca. lOtägigen
Kulturdauer ist das Mycel dunkelbraun und das Filtrat intensiv rotbraun gefärbt Der pH-Wert verändert sich
nur unwesentlich. Für das auf diese Weise erhaltene Kulturfiltrat wurde der Gesamtalkaloidgehalt kolorimetrisch
bestimmt (bezogen auf ein Molekulargewicht von 300). Die Zusammensetzung des Alkaloidgemisches
wurde papierchromatographisch ermittelt. Die so erhaltenen Werte sind nachstehend zusammengefaßt:
Gesamt- Zusammensetzung des
aUmlöid· Aflcalöidgerofeebes
gehalt,
mg/titer 6rMethyt Clavin-Kölwrfiltrat
dWrergpten- 8^-
8-earbon- loide
slure'; : ■ .
jo Die Isolierung der 6-Metbyl-/J8i9-ergplen-8-c4.;bon'
säure aus dem Kulturfiltrat kann nach verschiedenen Methoden erfolgen. Vorzugsweise wird sie dem
Kulturfiltrat durch einen stark sauren Kationenaustauscher auf der Basis von Sulfonsäureharzen entzogen,
von diesem durch Behandlung mit verdünntem Ammoniak- abgelöst und durch Einengen des Eluates und
Einstellen des pH-Wertes der Lösung auf ihren isoelektrischen Punkt zur Kristallisation gebracht
e-MethyM^-ergolen-e-carbonsäure
5 L Kulturfiltrat des neuen Stammes von Claviceps paspali Stevens et Hall gemäß Beispiel 1 mit einem
kolorimetrisch bestimmten Gesamtgehalt an Ergolin-Derivaten von ca. 3300 mg/L (bezogen auf ein
Mol-Gew. von 300) und einem pH-Wert von 5,6 werden durch eine mit Wasser eingeschlämmte Säule von
3500 g eines stark sauren Kationenaustauschers auf der Basis von Sulfonsäureharzen (Durchmesser der Säule
2fl cm; Höhe 115 cm) filtriert Die Durchlaufgeschwindigkeit
beträgt 500 Atl/Std. Nach dem Waschen der
Säule mit 6 L Wasser wird die 6-Methyl-/lW-ergoIen-8-carbonsäure
mit 5proz. Ammoniak eluiert Der in Fraktionen von je 500 ml gesammelte Durchlauf wird
durch Fluoreszenz im UV. und Farbreaktion nach Keller (FeCb-Eisessig, H2SO4 konz.) auf den Gehalt an
Ergolin-Derivaten geprüft Die ersten vier Fraktionen (insgesamt 2 L) dampft man bei 13 mm Torr und 30°
Badtemperatur auf 500 ml ein, stellt die Lösung mit Eisessig auf einen pH-Wert von 5,5, filtriert vom
ausgefallenen Harz (Keller-Farbreaktion negativ) ab, engt das Filtrat im Vakuum auf ca. 25 ml ein, fügt 20 ml
Methanol zu, kocht die Lösung kurz auf und läßt bei 5"
einige Std. stehen. Die auskristallisierte Säure wird nach dem Abfiltrieren mit Wasser und Methanol gewaschen
und bei 80° 2 Std. im Vakuum getrocknet Die folgenden sieben Fraktionen des Ammoniak-Durchlaufs liefern
nach der gleichen Aufarbeitung eine weitere Menge
so kristallisierter e-Methj'l-zlW-ergolen-e-carbonsäure.
Zur Reinigung der rohen Säuren werden die kristallisierten Produkte vereinigt, in 5proz. alkoholischem
Ammoniak gelöst, die Lösung nach Filtration mit 2 N Essigsäure auf pH 5,5 gestellt, kurz auf dem
Wasserbad erwärmt, die kristallisierte Säure nach
einigen Std. abfiltriert, mit Wasser und Methanol
gewaschen und im Vakuum bei 80° getrocknet Smp. 243-245° (Zers.),[«]o« -180* (0,1 NNaOH).
Smp.257-259° (Zers.);
[«]d=-176° (in 0,1 N HCI).
[«]d=-176° (in 0,1 N HCI).
Die nachstehende Tabelle gibt einen Vergleich des Alkaloidproduktionsvermögens des Stammes NRRL
3080 gemäß der BE-PS 6 52 378 und NRRL 3167 in der Schüttelkultur.
4^ergp|en- Lysergsäure, "»mid,
" """"" IsplysCTgsRwre,
3080 620mg/L 86,5%
3167 3330 mg/L 89% 11%
Die obigen Ergebnisse zeigen die gegenüber dem Stand der Technik mit dem neuen Stamm NRRL 3167 erzielten
höheren Ausbeuten an Alkaloiden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Gewinnung von e-MetbyM^-ergolen-8-carbonsäure
durch saprophytische Zöchtung eines in vitro der KonidienbiJdung fähigen
Stammes der Species Claviceps paspali Stevens et Hall und durch Isolierung dieser Säure aus dem
Kulturfiltrat, dadurch gekennzeichnet, daß man Mutanten des Stammes NRRL 3080, die ein
gegenüber dem Ausgangsstamm vergrößertes Alkaloidproduktionsvermögen
besitzen, wobei auch der
.Anteil an fr-Methyl-^W-ergolen-e-carbonsäure im
Alkaloidgemisch gegenüber dem Ausgangsstamm höher liegt, einsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man zur saprophytischen Züchtung die Konidien verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mutante des Stammes
NRRL 3080 den Stamm NRRL 3167 einsetzt
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1642745C3 DE1642745C3 (de) | 1981-11-26 |
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Family Applications (1)
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DE19671642745 Expired DE1642745C3 (de) | 1966-03-10 | 1967-03-07 | Verfahren zur Gewinnung von 6-Methyl-Δ ↑8,9↑ -ergolen-8-carbonsäure |
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GB1067513A (en) * | 1963-08-29 | 1967-05-03 | Sandoz Ltd | Derivatives of ergolene |
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- 1967-03-03 NL NL6703461A patent/NL6703461A/xx unknown
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Also Published As
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |