DE1639448B2 - Speicherschirm fuer eine sichtspeicherroehre und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Speicherschirm fuer eine sichtspeicherroehre und verfahren zu dessen herstellungInfo
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- DE1639448B2 DE1639448B2 DE1968T0035907 DET0035907A DE1639448B2 DE 1639448 B2 DE1639448 B2 DE 1639448B2 DE 1968T0035907 DE1968T0035907 DE 1968T0035907 DE T0035907 A DET0035907 A DE T0035907A DE 1639448 B2 DE1639448 B2 DE 1639448B2
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Description
Die Erfindung betrifft einen Speicherschirm für eine Sichtspeicherröhre, mit einer Unterlage und einer auf
diese angebrachten Schicht aus Leuchtstoff enthaltenden Partikeln, die bei Beschüß mit Schreibelektronen
■yl/
und bei Berieselung mit Flutelektronen ein bistabiles Ladungsbild und zugleich ein dem Ladungsbild entsprechendes
sichtbares Bild erzeugen, und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Aus der französischen Patentschrift 14 22 474 isl 5
bereits ein derartiger Speicherschirm für eine Sichtspeicherröhre bekannt. Hierbei besteht der Speicherschirm
aus einer durchsichtigen Unterlage bzw. einem Tragteil mit einer Speicherschicht, die von einer
legt isl. Die Spcicherschicht bzw. das Speicherdielcktriliegt
ist. Die Speicherschicht bzw. das Speicherdielektrikum des Speicherschirms besteht aus einer zusammenhängenden
Schicht aus Leuchtstoffmaterial, welche mit vielen im Abstand zueinander angeordneten öffnungen
vollständig durchsetzt ist.
Aus der britischen Patentschrift 8 54 682 ist ein Leuchtstoffpartikeln umfassender Bildschirm für gewöhliche
Kathodenstrahlröhren bekannt, der mit Flutelektronen sowie Schreibelektroiien beaufschlagt
wird. Die Flutelektronen dienen hier nicht einer Bildspeicherung, sie haben lediglich den Zweck, das
elektrische Potential des Bildschirmes zu stabilisieren. Die Leuchtstoffparlikeln sind mit fest daran haftendem,
Sekundärelektronen emittierendem Material vollständig eingehüllt, wobei dieses Material im wesentlichen
gleichförmig über der Schicht verteilt ist. Mit Hilfe dieses Materials, welches auch beispielsweise aus
Tonerde, (AI2Oj), bestehen kann, sollen die Flutelektronen
gehindert werden, durch die Schicht hindurch auf die Leuchtstoffteilchen zu treffen. Hierdurch soll einer
Streubeleuchtung des Leuchtschirmes vorgebeugt werden, um dadurch den Kontrast des durch den
Elektronenschreibstrahl erzeugten Leuchtbildes zu verbessern.
Die Verwendung des Sekundärelektronen emittierenden Materials führt zwar einerseits zu einer Erhöhung
der Schreibgeschwindigkeit, andererseits jedoch auch zu einer Verringerung der Helligkeit des Leuchtbildes.
Es gibt auch Speicherröhren mit einem siebartig ausgebildeten Speicherschirm, der kein Leuchtstoffmaterial
enthält, und mit einem davon getrennt angeordneten Bildschirm, das heißt also Röhren, bei denen das
Ladungsbild und das Leuchtbild nicht in derselben Schicht entstehen, (siehe z. B. USA.-Patentschrift
32 84 654). Diese Speicherröhren haben zwar eine gute Bildhelligkeit bei relativ hoher Schreibgeschwindigkeit,
ihr wesentlicher Nachteil besteht aber darin, daß die Speichereinrichtung der Röhren wesentlich komplizierter
aufgebaut ist als der eingangs erwähnte Speicherschirm mit bistabiler Speicherung. Insbesondere sind die
bekannten Röhren sehr schwierig herzustellen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, den Speicherschirm der eingangs beschriebenen
Art derart zu verbessern, daß einerseits eine sehr viel höhere Schreibgeschwindigkeit möglich ist, andererseits
jedoch bei einfacher Herstellbarkeit des Speicherschirmes die Anzeigehelligkeit des Leuchtstoffes nicht
vermindert wird.
Ausgehend von dem Speicherschirm der eingangs definierten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Schicht aus Leuchtstoffteilchen besteht, die zumindest teilweise mit fest daran
haftendem, Sekundärelektronen emittierendem Material bedeckt ist, wobei das Sekundärelektronen emittiernde
Material bei Beschüß stärker Sekundärelektronen emittiert als die Leuchtstoffteilchen.
Es wird dadurch möglich, nur eine sehr geringe Menge des stark Sekundärelektronen emittierenden
Materials pro Speicherschirm zu verwenden, was wiederum der Anzeigehelligkeit zugute kommt, da in
der Speicherschicht der Prozentsatz des Leuchtstoffmaterials dann sehr hoch ist. Außerdem ist die Absorption
von Licht durch das stärker Sekiindärelektronen emittierende Material nicht so groß wie bei dem
bekannten Fall. Dadurch, daß das Sekundärelektronen emittierende Material praktisch nur immer Teile der
Oberfläche der Leuchtstoffpartikeln bedeckt, können die langsamen Flutelektronen sowohl die Leuchtstoffteilchen
als auch die stärker emittierenden Partikeln gleichzeitig berieseln, wodurch das Leuchtstoffmaterial
wirkungsvoller eingesetzt werden kann, da das Sekundärelektronen emittierende Material die Flutelektronen
nicht von dem Leuchtstoffmaterial fernhält. Die Flutelektronen werden nur über eine Potentialdifferenz
von etwa 200 bis 500 V beschleunigt.
Die Leuchtstoffschicht nach der vorliegenden Erfindung kann porös ausgebildet sein, wodurch die
Sekundärelektronen durch das Speicherdielektrikum hindurch besser gesammelt werden können. Der
Sammlung der Sekundärelektronen stellen sich die Partikeln aus dem Sekundürelektronen emittierenden
Material nicht entgegen, weil sie an die Leuchtstoffpürtikeln gebunden sind und nicht in die Zwischenräume
zwischen den Leuchtstoffpartikeln gelangen und sich dort anhäufen können.
Es hat sich darüberjiinaus auch gezeigt, daß ein nach
der vorliegenden Erfindung aufgebauter Speicherschirm eine wesentlich größere Lebensdauer besitzt als
die bekannten Speicherschirme, deren Leuchtschirm nur aus Leuchtstoffpartikeln aufgebaut ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Speicherschirms nach der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen 2 bis 12.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Speicherschirmes mit den erwähnten
Eigenschaften. Bei der Herstellung eines Speicherschirmes nach der Erfindung werden die Leuchtstoffpartikeln
vor ihrer Aufbringung auf ihre Unterlage mit dem stärker Sekundärelektronen emittierenden Material
überzogen. Einzelheiten ergeben sich aus den Ansprüchen 14 bis 18.
Dieses Verfahren unterscheidet sich von der Herstellung des aus der f 1 anzösischen Patentschrift 14 22 474
bekannten Speicherdielektrikums, bei welchem das stärker Sekundärelektronen emittierende Material für
sich hergestellt wird, bevor es mit den Leuchtstoffpartikeln gemischt wird. Auch entsteht durch das Verfahren
nach der vorliegenden Erfindung im Gegensatz zu dem Bekannten eine starke Bindung zwischen dem Sekundärelektronen
emittierenden Material und den Leuchtstoffpartikeln.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Hinweis auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
F i g. 1 schematisch eine Sichtspeicherröhre mit einem Speicherdielektrikum nach der Erfindung zusammen
mit einem vereinfachten Blockschaltbild einer zugeordneten elektrischen Schaltung;
F i g. 2 einen vergrößerten Horizontalschnitt nach der Linie 2-2 der F i g. 1 zur Darstellung von Einzelheiten
des ersten Ausführungsbeispiels;
F i g. 3 einen vergrößerten Schnitt durch eine weitere Ausführungsform des Speicherdielektrikums;
F i g. 4 in einer F i g. 3 ähnlichen Darstellung eine weitere Ausführungsform der Erfindung; und
F i g. 5 eine stark vergrößerte perspektivische Ansicht
eines Teiles eines Speicherdielektrikums, welches bei den Speicherschirmen nach den Fig.2, 3 oder 4
verwendet werden kann.
F i g. 1 zeigt eine Speicherröhre 19, in der ein Leuchtstoffspeicherschirm 12 im evakuierten Kolben
der Speicherröhre derart angeordnet ist, daß er von den schnellen Schreibelektronen beschossen werden kann,
die aus der Schreibelektronenkathode 14 kommen. Die Kathode 14 liegt dabei auf etwa -3000VoIt. Der
Schreibkathode 14 sind ein Steuergitter 16 und ίο Beschleunigungs-, sowie Fokussieranoden 18 zugeordnet,
damit ein scharfer Strahl schneller Schreibelektronen entsteht. Der Pfad der Schreibelektronen führt dann
zwischen den Horizontalablenkplatten 29 und den Vertikalablenkplatten 22 hindurch, die in bekannter
Weise die Ablenkung des Schreibstrahles über die speichernde Schicht des Speicherschirmes 12 bewirken.
Die Schreibelektronenkathode 14 kann auch als Ablesekathode verwendet werden, wobei die speichernde
Schicht abgetastet wird, um ein elektrisches Lesesignal an der Schirmelektrode des Speicherschirmes
12 entsprechend dem gespeicherten Ladungsbild in einer weiter unten zu beschreibenden Weise zu
erzeugen; zu diesem Zweck werden die Schalter 24, 26 und 28 aus der »Schreibenw-Stellung in die »Lesen«-
Stellung umgeschaltet. In der »Schreiben«-Stellung des Schalters 24 ist das Steuergitter 16 an eine negative
Gleichspannung von —3025 Volt angeschlossen und in der »Leseii«-Stellung des Schalters an eine negative
Gleichspannung von -3050VoIt, um die Stromdichte des Lesestrahles geringfügig zu vermindern, wodurch
ein Löschen des gespeicherten Ladungsbildes während des Ablesens verhindert wird. In der »Schreiben«-Stellung
des Schalters 26 sind die Horizontalablenkplatten 20 an einen Horizontalablenkgenerator 30 gelegt, j.s
welcher eine Sägezahnspannung erzeugt, und in der »Schreiben«-Steilung des Schalters 28 liegen die
Vertikalablenkplatten 22 am Ausgang des Vertikalverstärkers 32i an dessen Eingangsquelle 34 die Signalquelle
derjenigen Signale liegt, deren Wellenform auf dem Speicherschirm 12 gespeichert werden soll.
Nachdem ein Ladungsbild auf den Speicherschirm 12 durch die schnellen Schrcibelektronen aufgezeichnet
wurde, kann dieses nach dem bekannten bistabilen Speicherprinzip dudurch gespeichert werden, daß die
speichernde Schicht gleichförmig mit langsamen Flutelektronen berieselt wird, die von zwei Flutelektroncnkathoden
36 emittiert werden. Während des Speichcrns wird an die hinter der speichernden Schicht liegende
Speicher- bzw. Sarnmelelektrode des Speicherschirmes 12 eine gegenüber der Flutelektronenkathodenspannung um 20OVoIt positivere Spannung mittels eines
Spannungsteilers gelegt, der einen festen Widerstand 37 und einen mittels des Schalters 40 und damit,in Reihe
geschalteten veränderlichen Widerstand 38 aufweist. Die Schirmspannung ist dadurch Innerhalb des »stabilen« Spannungsbereiches, d. h. in einem Spannungsbereich, in welchen das Speicherdielektrikum ein darauf
gebildetes Ladungsbild bistabil speichern kann. Zum Löschen des Ladungsbildes wird der Schalter 40 aus der
Stellung »Speichern« in die Stellung »Löschen« umgelegt, in welcher ein derartig bemessener variabler
Widerstand 42 in Reihe mit dem Widerstand 37 gelegt wird, daß eine höhere Spannung von solcher Größe an
die Speicherelektrode gelegt wird, daß das Potential der f>5
speichernden Schicht im wesentlichen gleich dem Potential der Speicherelektrode wird, wobei das
Potential dann überall auf der speichernden Schicht die gleiche Größe hat. Dann wird die Schirmspannung
unter die untere Halteschwellenspannung abgesenkt und anschließend langsam über diese Schwellwert-Spannung
in den stabilen Bereich angehoben, um das bistabile Speichern des nächsten Ladungsbildes zu
ermöglichen.
Diese Änderungen der Schirmspannung zum Löschen des Bildes kann von Hand am veränderlichen Widerstand
42 vorgenommen werden; im praktischen Fall wird dies aber durch impulsförmiges Beaufschlagen der
Speicher- bzw. Sammelelektrode durchgeführt. Um die speichernde Schicht des Schirmes 12 gleichförmig mit
den langsamen Flutelektroden zu berieseln, sind ggebenenfalls mehrere Kollimatorelektroden in Form
von Überzügen an der inneren Wandung des Rohres 10 vorgesehen. In F i g. 1 ist eine solche Kollimatorelektrode
44 dargestellt, die an einer Gleichspannung von + 50VoIt liegt, d.h. zwischen den Potentialen der
Flutelektronenkathoden und der Speicherelektrode.
Zur Herstellung eines elektrischen Ablesesignales ist ein Rastersignalgenerator 46 mit den Horizontalablenkplatten
20 und den Vertikalablenkplatten 22 der Röhre mittels der Schalter 26 bzw. 28 in deren jeweiligeer
»Lesen«-Stellung verbunden. Die Rastersignale können dabei sägezahnartige Spannungen ähnlich denjenigen
sein, die in den üblichen Fernsehempfängern verwendet werden, so daß das Vertikalsignal eine Frequenz von
60 Hz hat und das Horizontalsignal eine Frequenz von 15 kHz. Auf diese Weise wird der von der Schreibstrahlkathode
14 emittierte Elektronenstrahl gleichförmig in einem rechteckigen Rastermuster über die Oberfläche
des Speicherschirmes gefahren, urn ein elektrisches Lesesignal an der Speicher- bzw. Sammelektrode zu
erzeugen, welches dann über einen Wechselspannungskopplungskondensator 48, einen Vorverstärker 50 und
einen Operationsverstärker 52 an den Z-Achsen- oder Helligkeits-Modulationseingang einer Fernsch-Monitorröhrc
54 gelegt wird. Die Horizontal- und Vertikalablenkplatten der Monitorröhre 54 werden dabei vom
Rastcrsignalgenerator 46 mit einer Frequenz betrieben, die mit derjenigen des an die Speicherröhre gelegten
Rastersignals übereinstimmt oder zu dieser Frequenz in einer Beziehung steht, die eine Wiedergabe des
Ladungsbildes auf der Monitorröhre bewirkt. Hierbei wird die Helligkeit des Elektronenstrahls der Monitorröhre
durch die elektrischen Ablcscsignale vom Speicherrohr moduliert.
Bei dem in Fig.2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Speicherschirm 12 ein Spaichcrdiclektrikum
bzw, eine speichernde Schicht 55 aus Leuchtstoffmate-HaI und stark SekundUrelektronen emittierendem
Material auf. Diese Materialien bilden eine einstückigo aus Partikeln geformte Schicht über einem dünnen,
lichtdurchlässigen und leitenden Film 56 aus Zinnoxid Dieser Film 56 bildet die Speicher· bzw. Sammelelektrode des Speicherschirmes 12 und Ist in Form eine!
Überzuges auf der Innenoberfläche der Glasfrontplattc 57 der Speicherröhre angebracht. Der die Sammelelek'
trodc bildende Film 56 reicht durch eine Dichtung zwischen der Frontplatte 57 und dem Kolbenteil 58 dei
Speicherröhre, wodurch eine elektrische Durchführunj von dem Film im Inneren der Röhre nach außen zu einei
entsprechenden Spannungsquelle entsteht. Wenn dei Kolbcnabschnitt 58 der Röhre aus Keramikmateria
besteht, dann wird der Kolben mit der Olasvorderplatu 57 durch eine Schmelzglasfrltte 60, die offensichtlich der
dünnen leitenden Film 56 durchbricht, dicht verbunden Gegebenenfalls ist eine Netzeinteilung 62 an dei
Innenseite der Glasplatte unter dem leitenden Film 56 vorgesehen, und zwar in Form von entsprechend
eingeritzten LinienzUgen oder aufgeschmolzenen Glasteilchen. Die Gratnetzeinteilung kann dann durch die
Seitenkanten der Glasplatte 57 durch nicht gezeigte elektrische Birnen außerhalb des Kolbens beleuchtet
werden.
Die speichernde Schicht 55 ist so dünn und porös, daß Sekundärelektronen, die bei Beschießung der Oberfläche
mit dem Schreibstrahl und den Flutelektronen entstehen, durch die Poren der Schicht, zwischen
nebeneinanderliegenden Leuchtstoffpartikein hindurchgelangen und von der Sammelelektrode 56 gesammelt
werden. Wie in F i g. 5 dargestellt, sind die Leuchtstoffpartikein
64 mit kleineren Partikeln 66 bedeckt, die aus einem stark Sekundärelektronen emittierenden Material
bestehen und an die Leuchtstoffpartikein 64 gebunden sind. In einer be"orzugten Ausführung wird
für die Leuchtstoffpartikein 64 ein Leuchtstoff verwendet, der aus durch Mangan aktiviertem Zinkorthosilikat
mit der Formel ZmSIO4: Mn besteht. Die Sekundärelektronen
emittierenden Partikeln 66 bestehen bevorzugt aus Mangesiumoxid MgO. Vermutlich entsteht die
Bindung zwischen den Sekundärelektronen emittierenden Teilchen 66 und den Leuchtstoffpartikein 64 durch
eine Reaktion des Mangans mit dem Sauerstoff des Leuchtstoffes. Es ist auch möglich, daß die Sekundärelektronen
emittierenden Teilchen eine Art Oberflächenbindung mit den Leuchtstoffpartikein eingehen und
dadurch eine Verbindung wie beim Sintern entsteht, jo
Fest steht, daß die Sekundärelektronen emittierenden Teilchen 66 fest an die Leuchtstoffteilchen 64 gebunden
sind, und zwar im Gegensatz zu bekannten Lcuchtstoff-Speicherdielektrika,
bei denen die entsprechenden Teilchen nur lose miteinander gemischt sind. Das Ergebnis ist, daß bei dem Speicherdielcktrikum des
vorliegenden Schirmes weniger sekundärcrnitticrende Teilchen 66 verwendet werden können, aber dennoch
eine noch höhere Schreibgeschwindigkeit möglich ist, , und zwar ohne Verminderung der Helligkeit des von
den Leuchtstoffpartikein erzeugten Bildes. Dies hat seinen Grund darin, daß der Anteil des Leuchtstoffs
größer ist und weniger Sekundärelcktronen emittierende Teilchen die Flutelektroncn daran hindern, auf die
Lcuchtpartikcln zu gelangen. Da weiterhin die Teilchen aus stark Sckundärclektroncn emittierendem Material
an die Leuchtstoffpartikein gebunden sind, können sie nicht über ein bestimmtes Maß hinaus in die
Zwischenräume zwischen den Leuchtstoffpartikein gelangen. Dadurch wird ein wirksames Sammeln der jo
Sekundärelektronen an der Sammelelektrode 56 durch das Speicherdielektrikum hindurch wesentlich erleichtert. Offensichtlich ist dies der Grund dafür, warum die
eingangs beschriebenen Speicherdleloktrika nicht,die
Eigenschaften haben, wie sie mit Hilfe der vorliegenden jj Speichcrschicht erreicht werden.
Das in Fig.5 dargestellte Speicherdielektrikum
kommt auch bei Speicherschirmen nach den FI g. 3 und
4 und anderen Speicherschirmen zur Verwendung. Der Speicherschirm 12' der F i g. 3 ähnelt dem der FI g. 2 mit
der Ausnahme, daß das schlchtförmigc Speicherdielcktrikum 68 wesentlich dicker sein kann, well viele mit
Abstand ungeordnete Öffnungen 70 durch das Dielektrikum führen. Durch diese Öffnungen gelangen die
Sekundärelektronen auf die Speicher* oder Sammel- (»?
elektrode 56. Das einstückige, d. h. im wesentlichen In
Form einer ununterbrochenen Schicht ausgebildete Speicherdielcktrikum 55 der Fig.2 muß dagegen so
dünn sein, daß die Sekundärelektronen durch die Poren zwischen den Leuchtstoffpartikein auf die Sammelelektrode
56 gelangen können. Die öffnungen 70 nach F i g. 2 bilden im wesentlichen gerade Kanäle durch das
Speicherdielektrikum 68, so daß, obwohl die Dicke des Dielektrikums so groß ist, daß keine Sekundärelektronen
mehr durch die Pfade zwischen den Leuchtstoffteilchen hindurch gesammelt werden können, die Sekundärelektronen
durch die öffnungen 70 auf die Sammelelektrode 56 gelangen.
In Fig.4 ist der Aufbau eines Speicherschirmes 12" dargestellt, bei dem das Speicherdielektrikum in viele,
mit Abstand voneinander angeordnete Abschnitte oder Punkte 72 unterteilt ist. Die als Film ausgebildete
Sammelelektrode 56 weist gleichförmig über ihre Fläche verteilte öffnungen auf, in denen die Abschnitte
oder Punkte 72 aus Speicherdielektrikum-Material mit ihrer Rückseite in Berührung mit der gläsernden
Frontplatte 57 angeordnet sind. Die Dielektrikumspunkte oder -abschnitte 72 bestehen ihrerseits in der aus
F i g. 5 ersichtlichen Weise aus Leuchtstoffpartikein 64, die mit kleineren Teilchen 66 aus Sekundärelektronen
emittierendem Material teilweise bedeckt sind.
Es können außer dem erwähnten Leuchtstoff aus mit Mangan aktiviertem Zinkorthosilikat auch andere
Materialien für die Leuchtstoffpartikein 64 verwendet werden: So kann z. B. ein Leuchtstoff Verwendung
finden, welcher aus Mangan aktiviertem Zinkberyllium-Silikat mit der Formal ZnBeSiO4ZMn besteht. Es kann
auch ein Leuchtstoff verwendet werden, der aus mit Wolfram aktiviertem Kalzium-Wolframat der Formel
CaWO4JW besteht. Weiter kann ein Leuchtstoff, der aus
Mangan aktiviertem Magnesium-Silikat besteht oder ein Leuchtstoff aus Cäsium und mit Lithium aktiviertem
Kalzium-Magnesium-Silika' oder ein Leuchtstoff aus Mangan aktiviertem Kalzium-Silikat oder ein Leuchtstoff
aus Mangan aktiviertem Zinkphosphat verwendet werden. Außer dem bereits erwähnten Magnesiumoxid
kann als stark Sekundärelektronen emittierendes Material auch Aluminiumoxid der Zusammensetzung
AbOj oder Berylliumoxid BcO oder Mischungen aus
diesen Materialien verwendet werden. Das Sekundärelektronen emittierende Material muß in jedem Fall
eine höhere Sckundttrelektroncncmission als derjenige
Leuchtstoff haben, mit welchem es zusammen verwendet wird. Selbstverständlich müssen sowohl das
Lcuchtstoffmatcrial als auch das Sckundärclcktroncr
emittierende Material gute Isolatoren sein, damit überhaupt die bekannte bistabile Speicherung möglich
ist.
Bei einem Speicherschirm nach Fig.2, desset
Leuchtstoffteilchen aus mit Mangan aktiviertem Zink orthosilikat bestehen und die mit Magnesiumoxlc
überzogen sind, welches einen Sekundärelektronen emissionswert von 3,5% hat, war eine Schreibge
schwindigkeit von etwa 400 000 Zentimetern pn Sekunde bei einem Flutkathodenstrom von 60 Mikro
ampere erzielbar.
Ein Speicherdielektrikum gemäß V i g. 5 kann in de Weise hergestellt werden, daß Leuchtstoffpartikein ml
einem Material überzogen werden, welches in ein Sekundärelcktronen emittierende Substanz umgescta
werden kann. Um das Sekundäreleklronen emittierend Material zu erzeugen, werden die mit dem Überzu
versehenen Leuchtstoffteilchen erhitzt. Olelchzelti wird beim Erhitzen das Sekundärelektronen emittierer
de Material an die Oberfläche der Leuchtstoffpartikel gebunden. In einem Falle wurde dabei wie folj
700 634/1
vorgegangen: 96,5 Gramm Leuchtstoff aus mit Mangan aktiviertem Zinkorthosillikat wurden in eine Lösung
gegeben, die aus 18,5 Gramm Magnesium-Azetat der Zusammensetzung Mg(C2H3Ü2)2 · 4H2O gelöst in 400
Kubikzentimeter Wasser bestand, wodurch ein Brei entstand. Der Leuchtstoffbrei wurde dann erhitzt, um
das Wasser zu entfernen, und es wurde gerührt, um zu verhindern, daß die Leuchtstoffteilchen aus dem Brei
ausfallen. Dadurch hat man ein trockenes körniges Material aus mit Magnesiumazetat überzogenen
Leuchtstoffteilchen erhalten. Dieses aus überzogenen Partikeln bestehende Material wurde dann etwa eine
Stunde lang bei 7000C getempert, wodurch auf den Leuchtstoffteilchen 64 gebundene Teilchen aus Sekundärelektronen
emittierendem Magnesiumoxid entstan- ,5 den. Damit erhält man ein Speicherdielektrikum, dessen
Zusammensetzung aus 96,5 % Leuchtstoff und 3,5 % Magnesiumoxid besteht. Anstelle von Magnesiumazetat
kann dieses Verfahren auch mit jedem geeigneten wasserlöslichen Magnesiumsalz durchgeführt werden,
z. B. Magnesiumnitrat Mg(NO3)2. Offensichtlich wird »aktives« Magnesiumoxid, welches einen hohen Sekundärelektronenemissionskoeffizienten
hat, nur bei Temperaturen unter 9000C gebildet. Man kann aber zur
Herstellung anderer sekundäremittierender Materialien 2J
höhere Temperaturen verwenden, z. B. bei der Bildung von Aluminiumoxid als sekundäremittierendem Material.
Hierzu wird Aluminiumazetat AI(C2H3O2)j oder ein
wasserlösliches Aluminiumsalz wie Aluminiumnitrat der
Zusammensetzung AI(NO3)3 · 9H2O als die Leuchtstoff- J0
teilchen überdeckendes Material verwendet. Wenn man als sekundäremittierendes Material Berylliumoxid erhalten
will, so kann ein wasserlösliches Berylliumsalz, z. B. Berylliumkarbonat mit der Zusammensetzung
(BeO)s · CO25H2O verwende; werden.
Bei einem weiteren Verfahren zum Herstellen eines Leuchtstoffspeicherdielektrikums gemäß F i g. 5 wird
zunächst ein aus Leuchtstoff und in Wasser gelöstem Magnesiumnitrat bestehender Brei hergestellt. Diesem
Brei wird dann Ammoniumcarbonat der Zusammensetzung (NH^COj in solcher Menge zugegeben, daß
Magnesiumcarbonat (MgCOs) auf die Oberfläche der
Leuchtstoffteilchen ausfällt. Die Lösung wird dann gefiltert. Anschließend werden die Partikeln getrocknet,
wodurch man ein körniges Leuchtstoffmaterial erhält, dessen Partikeln mit Magnesiumcarbonat überzogen
sind. Die so gebildten Leuchtstoffteilchen werden dann in Luft bei 7000C für eine Stunde getempert, wodurch
sich Magnesiumoxid bildet, welches fest an der Oberfläche der Leuchtstoffteilchen haftet. Man kann
auch anstelle des Ammoniumcarbonats ein Ammoniumhydroxyd (NH4OH) verwenden, so daß Magnesiumhydroxyd
Mg(OH)2 als Belag auf den Leuchtstoffteilchen ausfällt und damit dann einen sekundäremittierenden
Belag aus Magnesiumoxid MgO bildet.
Diese Art der Herstellung sichert eine gleichförmige Konzentration des Sekundärelektronen emittierenden
Materials im ganzen Speicherdielektrikum und vor allem erhält man Speicherdielektrika mit gleichen
Eigenschaften hinsichtlich Schreibgeschwindigkeit und Helligkeit. Es ist also der Ausschuß bei der Produktion
relativ gering, weil nur sehr wenige Speicherdielektrika anfal!'"!, die nicht innerhalb der gewünschten Toleranzen
liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (18)
1. Speicherschirm für eine Sichtspeicherröhre, mit einer Unterlage und einer auf dieser angebrachten
Schicht aus Leuchtstoff enthaltenden Partikeln, die s bei Beschüß mit Schreibelektronen und bei Berieselung
mit Flutelektronen ein bistabiles Ladungsbild und zugleich ein dem Ladungsbild entsprechendes
sichtbares Bild erzeugt, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht (55, 68, 72) aus
Leuchtstoffteilchen (64) besteht, die zumindest teilweise mit fest daran haftendem, Sekundärelektronen
emittierendem Material (66) bedeckt sind, wobei das Sekundärelektronen emittierende Material
(66) bei Beschüß stärker Sekundärelektronen IS
emittiert als die Leuchststoffteilchen (64).
2. Speicherschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärelektronen emittierende
Material (66) nur an den frei liegenden Oberflächenseiten der Leuchtstoffteilchen (64) vorgesehen
ist.
3. Speicherschirm nach einem der Ansprüche I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sekundärelektronen
emittierende Material (66) auf den Leuchtstoffteilchen (64) für die Flutelektronen
durchlässig ausgebildet ist.
4. Speicherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das stärker Sekundärelektronen emittierende Material in Form von an
die Leuchtstoffteilchen gebundenen kleineren Teilchen (66) vorliegt.
5. Speicherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß die speichernde Schicht (55, 68, 72) auf einer die Unterlage
überdeckenden Sammeleiektrode (56) einer bistabil arbeitenden Sichtspeicherröhre eines Oszillographen
aufgebracht ist.
6. Speicherschirm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelelektrode (56) ein
dünner, lichtdurchlässiger und leitender Film ist, der 4<J
auf der als Frontplatte (57) der Röhre ausgebildeten Unterlage, und /war in Elektronienstrahlrichtung vor
der Frontplatte (57) angeordnet ist.
7. Speicherschirm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die speichernde Schicht als
einstückige Schicht (55) auf der Sammelelektrode (56) liegt und so dünn und porös ist, daß aus der von
Flutelektronen beschossenen Oberfläche der Schicht (55) austretende Sekundärelektronen durch
die Schicht (55) hindurch auf die Sammelelektrode (56) gelangen.
8. Speicherschirm nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die speichernde Schicht eine
mit Durchbrechungen (70) versehene Schicht (68) auf der Sammelelektrode (56) ist und daß die
Durchbrechungen (70) im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Schicht verlaufen, so daß aus der von
Flutelektronen beschossenen Oberfläche austretende Sekundärelektronen durch diese Durchbrechungen
(70) auf die Sammelelektrode (56) gelangen.
9. Speicherschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die speichernde
Schicht aus vielen, voneinander getrennten Abschnitten (72) besteht.
10. Speicherschirm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die die speichernde Schicht
bildenden, voneinander mit Abstand angeordneten Abschnitte (72) auf der lichtdurchlässigen Frontplatte
(57) gehalten sind und daß die Sammelelektrode (56) von einer Lochplatte gebildel ist, in deren
öffnungen sich die voneinander getrennten, die speichernde Schicht bildenden Abschnitte (72)
befinden.
11. Speicherschirm nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Leuchtstoffmaterial aus
durch Mangan aktiviertem Zinkorthosilikat besteht und daß das sekundäremittierende Material Magnesiumoxid
ist.
12. Speicherschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er an der Innenfläche der
Frontplatte (57) einer Kathodenstrahloszillographenröhre ausgebildet ist.
13. Verfahren zur Herstellung eines Speicherschirmes
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchststoffteilchen vor ihrer Aufbringung auf
ihre einen Tei! <ter Sichtspeicherröhre bildenden
Unterlage mit dem stärker Sekundärelektronen emittierenden Material überzogen werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die Leuchststoffteilchen mit einer Substanz überzogen werden, die in Sekundärelektronnen
emittierendes Material umsetzbar ist und daß dann diese Umsetzung durch Erwärmen
durchgeführt wird, wobei gleichzeitig das Sekundärelektronen emittierende Material an die Leuchtstoffteilcheij
gebunden wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Überziehen der Leuchtstoffteilchen die in Sekundärelektronen emittierendes
Material umsetzbare Substanz in Wasser gelöst, die Leuchtstoffteilchen in diese Lösung zur Bildung
eines Breies gegeben werden und der Brei dann getrocknet wird, wodurch ein Überzug der Substanz
auf den Leuchtstoffteilchen entsteht.
16. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Überziehen der Leuchtstoffteilchen eine erste Substanz in Wasser gelöst wird und
die Leuchtstoffteilchen zur Bildung eines Breies in diese Lösung gegeben werden, daß dann eine zweite
Substanz zur Bildung einer dritten Substanz reagiert, welche ausfällt und auf den Leichtstoffteilchen den in
Sekundärelektronen emittierendes Material umsetzbaren Überzug bildet, und daß der Brei dann
gefiltert wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß als Leuchtstoffmaterial durch Mangan aktiviertes Zinkorthosilikat verwendet wird und daß
das Sekundärelektronen emittierende Material zunächst in Form einer Magnesium-Verbindung als
Überzug auf die Leuchtstoffteilchen aufgebracht wird, welche in sauerstoffhaltiger Atmosphäre
erhitzt werden, wobei sich Magnesiumoxid als Sekundärelektronen emittierendes Material bildet,
welches an die Leuchtstoffteilchen gebunden wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17. dadurch gekennzeichnet,
daß für die Bildung des Sekundärelektronen emittierenden Materials bis unter 9000C erhitzt
wird.
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