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Mischer, insbesondere Futtermischer für landwirt-. schaftliche Betriebe
Bei der Zubereitung von Mischfutter in landwirtschaftlichen betrieben ist es üblich,
das Mischgut vor dem Einbringen in den Mischer zu wiegen. So wird beispielsweise
bei Mahl- und Mischanlagen gewöhnlich über der Mühle ein Vorratsbehälter angeordnet,
in den die einzelnen Futterarten in der gewünschten Menge eingebracht werden.
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Derartige Anlagen werden sehr aufwendig, sobald eine Automatisierung
der Arbeitsabläufe erfolgen soll. Andererseits
wird in größeren
und mittleren Betrieben der Wunsch nach vollautomatischen Anlagen immer größer.
Dabei müssen natürlich die kosten der Automatik in einem günstigen Verhältnis zu
der erzielten Arbeitsersparnis stehen. Die Erfindung eröffnet neue Möglichkeiten,
den Arbeitsablauf zu vereinfachen und zu automatisieren.
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Die Erfindung schlägt zunächst vor, den Mischer selbst mit einer das
Gewicht des Mischerinhalts anzeigenden Wiegevorrichtung zu versehen. Die Wiegevorrichtung
besteht dabei zweckmäßig aus einem den Mischer halb umgreifenden doppelarmigen Hebel,
der in einem Gestell gelagert ist und auf dem einseitig über zwei Zapfen der Mischbehälter
abgestützt ist, während er auf der gegenüberliegenden Seite mit der Wägeeinrichtung,
also z. B. mit der Federwaage in Verbindung steht.
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Ein Mischer mit Wiegevorrichtung kann für sich allein bereits häufig
vorteilhaft eingesetzt werden, da das Mischgut von Hand oder durch Fördermittel
ohne vorheriges Verwiegen eingebracht werden und nach dem Mischen das Entleeren
des Mischers in Futterwagen etc. ebenfalls ohne zusätzliche Wiegevorrichtungen nach
Gewicht erfolgen kann.
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Besonders vorteilhaft ist die Kombination des Mischers mit einer Hammermühle,
die mit einem Fördergebläse ausgerüstet
ist. Die Mühle saugt dann
das Mahlgut aus den Silos an und fördert das vermahlene Gut in den Mischer. Dabei
entfallen Zwischenbehälter, zusätzliche Fördermittel und eingeschaltete Wiegevorrichtungen.
Das Umschalten von einer FQrchtart auf eine andere kann durch Umsetzen der Saugleitung
von Hand erfolgen. Diese Anordnung ist vor allem bei fahrbaren Mahl- und Mischanlagen
vorteilhaft, Bei stationären Anlagen wird zweckmäßig die Waage mit Kontakten ausgerüstet,
die den gewünschten Gewichten der einzelnen Fruchtarten en@sprechend $eingestellt
werden können. Durch diese Kontakte werden dann Schieber od. dgl. in den Ausläufen
der Silos oder den Ansaugleitungen der Mühle gesteuert. Vorzugsweise wird die Saugleitung
mit Abzweigungen zu jedem Silo ausgerüstet, an deren Enden sich Je eine Einlaufvorrichtung
mit elektrisch betriebenem Absperrschieber befindet. Eine Erweiterung dieser Anlage
zur Vollautomatik kann dann relativ einfach durch eine elektrische Koppelung von
Mühle-Wiegevorrichtung und Mischer erreicht werden.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Mischer mit Wiegeeinrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 eine zugehörige Oberansicht,
Fig. 3 die Federwaage für sich
in Seitenansicht, Fig. 4 einen zugehörigen waagerechten Querschnitt, Fig. 5 eine
komplette Mahl- und Mischanlage in Seitenansicht, Fig. 6 eine weitere derartige
Mahl- und Mischanlage.
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Der Mischer 1 weist eine vertikale Achse auf. Er ist je nach dem gewünschten
Fassungsvermögen aus einem oder mehreren übereinander angeordneten Schüssen 2 aufgebaut.
In der vertikalen Achse ist die Mischschnecke 3 angeordnet, die über einen Riementrieb
4 von dem Motor 5 aus angetrieben wird.
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Der Mischer 1-5 ruht auf dem ortsfesten Gestell 6. Auf diesem Gestell
stützt sich mit Schneidenteilen 7 oder in sonstiger an sich bekannter Weise der
doppelarmige Hebel 8 ab, der den Mischer 1 etwa auf seinem halben Umfang umgreift.
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Auf den kurzen Schenkeln des doppelarmigen Hebels 8 stützt sich der
Mischbehälter 1,2 seinerseits mit zwei Zapfen 9 ab.
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Seitlich neben dem Behälter greift an dem doppelarmigen Hebel 8 die
Federwaage 10 an. Die Wiegeeinrichtung ist etwa durch Ausgleichsgewichte 11 derart
austariert, daß von der Wiegeeinrichtung 10 immer nur das Gewicht des Mischfutters
angezeigt wird, welches sich in dem Mischbehälter 2 befindet.
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Stützrollen 12 verhindern ein Ausschwenken des Behälters 2.
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Eine einrichtung der beschriebenen Art bietet die Möglichkeit, den
Mischer 1 nach dem gewünschten Rezept ohne vorheriges Verwiegen der Einzelbestandteile
zu beschicken.
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Ferner kann das Entleeren des Mischers nach Gewicht ebenfalls ohne
weitere Wiegevorrichtung vorgenommen werden.
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Die gleiche als Zeigerwaage ausgebildete Federwaage 10 dient also
sowohl zum Einwiegen der einzelnen zu mischenden Butterkomponenten als auch zum
Wiegen der abzugebenden Mischfuttermengen.
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In Abb. 3 und 4 ist eine Federwaage 1Q mit verstellbaren Kontakten
ausgerüstet, die über elektrisch betätigte Schieber od. dgl. s,B. den Zufluß des
Mischgutes automatisch steuern können. Dabei sind auf einer Verlängerung der Zeigerwelle
13 durch Abstandhülsen getrennte einstellbare Zeiger 14 oder Kontaktarme angeordnet.
Die Zeiger 14 wirken je auf einen der übereinander angeordneten Eikroschalter 15.
Die einzelnen Zeiger 14 können von Hand auf das jeweils gewünschte Gewicht eingestellt
werden. Sobald bei der Beschickung oder Entleerung des Behälters 2 das eingsstellte
Gewicht erreicht ist, wird der entsprechende Mikroschalter 15 betätigt und über
einen Stellmotor ein Schleber geöffnet oder geschlossen. Dabei ist es gleichgültig,
ob der Stellmotor direkt oder über einSchütz in Betrieb gesetzt wird. Der letzte
der Schalter 15 wird zweckmä#ig zum Abschalten des d@@ Mlscher vorgeschalteten Förd@@lttel
verwendet,
Bei der in Fig. 5 dargestellten Mahl- und Mischanlage
ist der mit einer Federwaage 10 ausgestatteten Mischanlage 1 eine mit eingebautem
Gebläse versehene Hammermühle 16 vorgeschaltet. Dabei saugt die Mühle 16 das Mahlgut
mittels eines Saugrüssels 17 an.Das gemahlene Gut wird durch die Blasleitung 18
in den Mischer 1 befördert. Der Wechsel von einer Fruchtart auf die andere erfolgt
von Hand durch Umsetzen des Saugrüssels 17. Dabei kann die mit Einstellvorrichtung
14, 15 versehene Federwaage 10 ggf. optische oder akustische Signale geben, die
die bedienung auf das notwendige Umsetzen des Saugrüssels 17 hinweisen. In gleicher
kreise könnte über die einstellbaren Zeiger 14 und die Mikroschalter 15 Jeweils
nach dem Vermahlen der gewünschten Menge einer Fruchtart die Mühle 16 über ein Schütz
od. dgl. abgestellt werden.
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Die beschriebene Kombination der Mahl- und Mischanlage eignet sich
besonders für einen fahrbaren Betrieb. derartige Anlagen können im Lohn oder auf
genossenschaftlicher Basis eingesetzt werden. Die Mühle 16 übernimmt ohne großen
zusätzlichen Aufwand auch bei unterschiedlichen Lagerstellen und La6erarten den
Transport des Mahlgutes. Praktisch kann uninittelbar nach dem Aufstellen der Maschine
bei dem Kunden mit dem Mahlen und Mischen der Frucht begonnen werden, da lediglich
die Saugleitung von der Mühle 16 zum Lagerplatz des Mahlgutes verlegt zu werden
braucht. Zusätzliche För-@ittel eabfallen dann, obense wie weitere Darchlaufwaagen
und
sonstige zumeist noch für notwendig gehaltene Zwischenbehälter. Ferner ist eine
bequeme Abstimmung der angesaugten Mahlgutmenge auf die Mühlen- bzw. Motorleistung
verhältnismäßig einfach im Gegensatz zu anderen Fördermitteln, die der Mühle vorgeschaltet
werden.
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Fig. 5 der Zeichnung zeigt ebenfalls ei Mahl- und Mischanlage, wobei
die Hammermühle 16 wiederum mit einem Gebläse versehen ist. Die Waage 10 soll wieder
mit einer Mikroschaltanlage entsprechend Fig. 3 und 4 ausgerüstet sein. Die Saugleitung
19 ist mit Abzweigungen 20 über elektrisch zu betätigende Schieber 21 an die Mihlaufvorrichtungen
22 einer Reihe nebeneinander angeordneter Silos 23, 26 angeschlossen.
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Nach dem Einschalten der Mühle 16, welches auch automatisch über eine
Schaltuhr und einen Stern-Dreieck-Starter erfolgen kann, öffnet beispielsweise der
erste Schieber 21 unter dem Silo 23. Es wird dann aus diesem Silo eine bestimmte
Menge der darin enthaltenen Futterkomponente abgesaugt, bis das an der Waage 10
eingestellte Gewicht erreicht ist. Dann wird der Schieber 21 unter dem Silo 23 geschlossen
und der Schieber unter einem der nächsten Silos, z.B. unter dem Silo 24 geöffnet.
Ist eine ausreichende Menge aus diesem Silo 24 vermahlen, so wird an der Federwaage
10 das Endgewicht der Gesamtmischung angezeigt und abermals durch den nächsten Mikroschalter
15 der Ablauf aus dem Silo 24 geschlossen. Das Abwiegen
-der weiteren
Komponenten erfolgt in gleicher Weise, bis schließlich über den letzten der Mikroschalter
15 eine Abschatung der Mühle 16 bewirkt wird, um ggf. gleichzeitig den Mischer 1
in Betrieb zu setzen. Die Betriebsdauer des Mischers kann über ein Verzögerungsrelais
oder über eine Schaltuhr gesteuert werden.
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Die beschriebenen Steuereinrichtungen können bei der ersten n-betriebnahme
der Mühlenleistung entsprechend eingestellt werden. Diese Einstellung kann dann
unverändert bleiben. Die Kombination entsprechend Fig. 6 der Zeichnung ermöglicht
also mit relativ einfachen Mitteln und geringen Kosten einen vollautomatischen Mahl-
und Mischbetrieb, der auch für größere und mittlere landwirtschaftliche Betriebe
wirtschaftlich und arbeitstechnisch vorteilhaft eingesetzt werden kann.
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Vollautomatische Mischanlagen finden wegen des hohen baulichen Aufwandes
bisher praktisch nur in größeren Industriebetrieben Anwendung. Für die gleichen
zwecke könnte aber auch eine Mahl- und Mischanlage gemäß der Erfindung eingesetzt
werden.