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Rohstoff-Zuführungsvorrichtung für Mischtröge von Teigwarenpressen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vereinfachung und damit auch eine betriebsmäßige
Verbesserung einer bekannten Rohstoff-Zuführungsvorrichtung für Mischtröge von Teigwarenpressen.
Die wesentlichen Bestandteile einer derartigen Zuführungsvorrichtung waren ein absatzweise
den trockenen Rohstoff bei gleichzeitiger Unterbrechung der Rohstoffzufuhr in Einzelschüttungen
abgebender Waagenkasten in Verbindung mit einer bei Erreichen des gewünschten Schüttungsgewichtes
durch die Waagebalkenbewegung elektrisch ausgelösten Vorrichtung zum Einfließenlassen
der für die Teigbereitung erforderlichen. Flüssigkeitsmenge aus einem vorgeschalteten
Behälter in den Mischtrog.
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Während die bekannten Ausführungsformen derartiger Zuführungsvorrichtungen
mit verhältnismäßig vielen, teilweise als Zellenräder ausgebildeten und außerdem
kippbaren und notwendigerweise zeitweise zu verriegelnden Zwischenbehältern ausgestattet
waren und auch für die beizumischenden Flüssigkeiten Volumenmeßbehälter benutzten,
woraus sich - auch bei elektrischer Steuerung der einzelnen Bewegungen der an der
Herstellung der Mischung beteiligten Teile - ein verhältnismäßig komplizierter und
störungsanfälliger Gesamtaufbau der Vorrichtung ergab, soll die verhältnisgleiche
Zuführung der Mischungsbestandteile zuverlässig wesentlich einfacher erfindungsgemäß
dadurch ermöglicht werden, daß man je ein, elektromagnetisch gesteuertes Ausflußabsperrorgan
sowohl am Waagenkasten als auch in der Flüssigkeitsauslaufleitung vorsieht, daß
zur Betätigung dieser beiden
Auslaufabsperrorgane gegen ihre Schließkräfte
Elektromagneten vorgesehen sind, deren Magnetspulen durch zwei parallel geschaltete
Erregerstromkreise unter Spannung gesetzt werden, und daß weiterhin arn bereits
erwähnten Waagebalken des Waagenkastens ein diese beiden Erregerstrotnkreise gleichzeitig
bzw. iin gleichen Zeitintervall - gegebenenfalls Tiber Schütze - ein- oder abschaltendes
Kontaktpaar angeordnet wird, das mit ortsfesten, ebenfalls den Erregerstromkreisen
angehörenden Gegenkontakten zusammenarbeitet. \'atürlich ist der Verzicht auf besondere
Meßbehälter, der durch die erfindungsgemäße Zuführungsvorrichtung ermöglicht wird,
netten rler notwendigen Unterbrechung rler [tollstottzilfulir z u dem Waagenkasten
bei rrreichung des gewünschten Schüttungsge"vichtes auch noch an die \'orau.-setzung
gebunden, daß der statische Druck der heizumischenden Flüssigkeit in der Flüssigkeitsau.-laufleitung
immer konstant gehalten werden muß. was bei derartigen Flüssigl<eits-Zuniisclivorriclitutigen
durch Konstanthalten des Flüssigkeitsniveau: in dem den Mischtrog unmittelbar beliefernden
Flüssigkeitszwischenbehälter zu geschehen pflegt.
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Für die genaue Einregelung der für jede Nlehlschüttung gewünschten
Flüssigkeitsmenge ist es von wesentlicher Bedeutung, wenn malt in die Flüssigkeitsauslaufleitung
ein Meßschauglas einschaltet und dahinter ein von Hand bedienbares Regel- und Absperrventil
anordnet. Durch Schließen dieses Ventils kann man die jeweils für jede Einzelmehlschüttung
bestimmte Flüssigkeitsmenge am sofortigen Ausfließen in den Xischtrog verhindern
und ihr Volumen in dem mit einer Skala versehenen Schauglas genau messen. Man kann
also nach dein Ergebnis einer solchen Kontrolle die diese Flüssigkeitsmenge maßgeblich
beeinflussenden Steuerteile der Zuführungsvorrichtung genau auf die dem Mischungsrezept
entsprechende Flüssigkeitsinerrge nachregem, ehe man mit dein Dauerbetrieb der Teigw
arenpresse beginnt. Auf diese Weise kann man im Normalbetrieb auf die genaue Volumenbemessung
der Flüssigkeitsmenge in besonderen Meßbehältern verzichten, ohne daß die dauernde
Aufrechterhaltung des gewünschten \li;chungsverhältnisses darunter leidet.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Zuführungsvorrichtung gemäß der Erfindung
ist schematisch in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig, i eine Zuführungsvorrichtung
mit einem zum leichteren Verständnis für den \Ticlitelel:trotechniker nicht durch
die an sich notwendigen Einzelheiten beschwerten grundsätzlichen Schaltschema und
Fig. 2 eine nicht zur geschützten Erfindung selbst gehörige praktische Schaltungsmöglichkeit
mit den dem heutigen Stand der Schalttechnik entsprechenden Schaltmitteln.
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Das Mehl gelangt von irgendeiner Abgabevorrichtung über ein Absperrorgan
in den \\'aagenkasten 2 einer sogenannten Dosierwaage, deren Waagebalken i auf einem
Schneidemager 3 ruht. Ein verschiebbares Gegengewicht .. ist für jede gewünschte
Mehlschüttung so eingestellt, daß in der waagerechten Gleichgewichtslage die an
dem Wa.ageball<en sitzenden Kontakte 20 und 21 an entsprechenden ortsfesten Gegelllcolltalctell22
und 23 zur Anlage kommen. Der Waagenkasten besitzt in seinem Boden ein als Klappe
oder Schieber <lusgebildetes Auslaufallsperrorgatr @, das durch einen Elektromagneten
t, gc.tetlert werden kann. Zur Überleitung der \fehlschüttung in denn Mischtrog
8 ist ei', Eillschiitttl-ichter 7 vorgesehen, all rle;sell Auslaufende ein bekannter,
z. B. mit einem Rüttel-#ieb ausgestatteter Melrlsichter g angeordnet ist.
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Für die Flüssigkeitszufuhr zum Nlisclitrog dient zunächst ein Flüssigkeit;vorrat;behälter
to, in dein .ich entweder nur gcf;irlites \\-@issel- oder eine Filscliläninie befindet.
Natürlich inuß dieser Behälter to init einem Rührwerk- ver@elien sein, damit keine
:\l@lagerung und Aussclrei<lull,- der aufgeschläminten Trockenbestandteile statttindet.
Eine Rolirleituilg i t mit einem Absperrorgan i3 verlündlet den Vorratsbehälter
to init einem Zwischenbehälter 12, dessen Flüssigkeitsniveau mittels des Schwiminer#
3o und einer von ihm httätigten elektromagnetischen Steuerung des Absperrorgans
13 s tändig i auf gleicher Höhe gehalten wird. Von die-#ern Zwischenbehälter 12
läuft die Flüssigkeit über ein Auslaufabsperrorgan 18 durch die Auslaufleitung ld.
und durch ein mit einer Skala 16 versehenes Meßschauglas 1; und. ein darunter angeordnetes
Regel- und Absperrventil 17 in der' #-lischtrog B. Auch dieses Flüssigkeitsauslaufabsperrorgan
r8 wird - wie schon der obenerwähnte Bodenabschlußschieber 5 für den Mehlauslauf
- durch einen Elektromagneten 1g zeitlich gesteuert. Zu diesem Zweck dienen zwei
auf die Eisenkerne der Steuermagneten für die Absperrorgane 5 und 18 wirkende Spulen,
die in zwei von den IN etzanschlußkol,takten 24 ausgehenden parallel geschalteten
Errcgerstromkreisen 25 und 26 liegen. In. diesen Stromkreisen befinden sich außerdem
noch zwei sogenannte Zeitrelais neben den oben schon erwähnten ortsfesten. Kontakten,
22 und 23. Wenn man zunächst einmal von der Aufgabe der Zeitrelais absieht, so werden
bei Erreichen der aus Fig. 1 ersichtlichen waagerechten Gleichgewichtslage des Waagebalkens
i die Kontaktpaare 2o-22 und 21-23 geschlossen und die Erregerspulen der Steuerinagliete
der Absperrorgalie 5 und 18 unter Spannung gesetzt, so daß sich also sowohl der
Bodenauslauf des Waagenkastens 2 als auch der Durchfluß durch das Absperrorgan 18
für die Flüssigkeit öffnet und Mehl und Flüssigkeit gleichzeitig in den Mischtrog
8 gelangen. Sobald nach Entlastung des \N'aagenka,stens 2 die Stromkreise 25 und
26 wieder stromlos werden, würden, die beiden Abschlußorgane 5 und 18 unter der
Wirkung einer Schließkraft wieder in ihre Sclüießstellung gelangen. Wenn auch die
iHehlschüttung fast momentan aus dem geöffneten Mehlkasten 2 nach unten herabfällt,
braucht doch der Flüssigkeitsauslauf eine gewisse Zeit. Das Absperrorgan 18 muß
also zum mindesten länger geöffnet bleiben als der Bodenauslaufschieber 5 des Waagenkastens
2 für das Mehl. Diese
Aufgabe erfüllen nun in schalttechnisch bekannter
Weise die oben schon erwähnten Zeitrelais 27 und 28.
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In Fig. 2 ist erläutert, wie - allerdings auch noch unter weitgehender
Schematisierung der Einzelheiten - die Schaltung etwa praktisch erfolgen müßte,
ohne da.ß diese sich bekannter Schaltungsgrundsätze und ebenso bekannter Schaltelemente
bedienende Schaltungsausführung zum Gegenstand des Patentschutzes gehört. Die Fig.
2 dient vielmehr nur dazu, dem Leser die Überzeugung zu verschaffen, daß die Verwirklichung
einer solchen Schaltung jedem Fachmann ohne weiteres zuzutrauen ist.
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Die beiden Zeitrelais 27 und 28 sind hier ebenfalls schematisch dargestellt,
jedoch so, daß ihre Funktionen ohne weiteres erkennbar sind. Sie bestehen beide
aus einem Synchronmotor und verschiedenen Kontakten. Der Synchronmotor wird symbolisch
dargestellt durch die Welle 31 mit den beiden Schleifscheiben 32 und 33 und
der als Erregung dienenden Wicklung 34. Der Eisenkern. 35 der Erregerwicklung 34
dient gleichzeitig dazu, bei eingeschalteter Erregung mittels seines Magnetismus
den Schalthebel 36 anzuziehen. Von. dem Kontaktpaar 24 ausgehend, liegen also zwei
Stromkreise 25 und 26 vor, die sich wiederum jeweils in zwei weitere Stromkreise
aufteilen, von denen der eine den Elektromagnet 6 bzw. i9 mit Spannung versorgt,
während der zweite mit den Erregerwicklungen 34 der Zeitrelais 27 und 28 verbunden
ist. Die Stromzuführung zu den Erregerwicklungen 34 erfolgt über die beweglichen
Kontaktarme 2o bzw. 2 1 des Waagebalkens i. Sobald der Stromkreis geschlossen ist,
ziehen die Eisenkerne 35 die Schalthebel 36 an, so daß auch bei Unterbrechung des
Stromkreises an den Kontakten 2o, 21 die Erregung 34 weiterhin über die Schalthebel
36 an Spannung liegt. Sobald die Erregerwicklungen 34 vom Strom durchflossen werden,
beginnt der Synchronmotor bzw, die Welle 31 mit den Schleifscheiben 32, 33 sich
in Pfeilrichtung zu drehen. Die Scheiben 32 sind dabei mit einem oder mehreren Nocken
37 versehen, durch welche jeweils ein weiterer Schalthebel 38 betätigt wird.
Sobald diese Schalthebel 38 durch die Nocken 37 mit den. jeweiligen Kontakten 39
in Verbindung gebracht werden, sind auch die Stromkreise der Elektromagneten 6 und
i9 geschlossen, so daß die Absperrorgane 5 und 18 geöffnet werden. Mit jedem Schalthebel
36 ist jeweils ein weiterer Hebel 40 mechanisch verbunden. Sobald der Nocken 41
der zweiten Schleifscheibe 33 den Hebel 4o nach außen drückt, also einmal bei jeder
Umdrehung der Welle 31, wird der Schalthebel 36 von dem Kontakt 42 gelöst, so daß
die Erregerwicklung 34 stromlos wird. Der Vorgang wiederholt sich dann, wenn die
Kontakte 22 und 23 erneut in Verbindung mit den Kontakten 20 und 2,1 kämmen. Im
dargestellten Beispiel ist der Nocken 37 der Schleifscheibe 32 des Zeitrelais 27
(vgl. linke Seite der Fig. 2) so eingestellt, daß vom Zeitpunkt des Eireichens der
waagerechten Lage des Waagebalkens i noch eine gewisse Zeit verstreicht, bis der
Elektromagnet 6 seine Spannung erhält, so daß der Schieber 5 erst zurückgezogen
wird, nachdem das Zeitrelais 28 (vgl. rechte Seite der Fig. 2) bereits die Verbindung
des Schalthebels 38 mit dem Kontakt 39 hergestellt hat, das Ventil 18 also geöffnet
worden ist und die Flüssigkeit also früher als das Mehl auszulaufen begonnen hat.
Es ist selbstverständlich möglich, die Nocken 37 in andere relative Winkellagen
zu den Nocken 41 zu verdrehen, siie zu verkürzen oder zu verlängern, so daß die
Anordnung allen Erfordernissen hinsichtlich Zeitpunkt und Zeitdauer der Öffnung
bzw. Offenhaltung der Absperrorgane 5 und. 18 angepaßt werden kann, wie es im Wesen
der Zeitrelais als bekannten Schaltaggregaten liegt.
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Die Zuführeinrichtung arbeitet nun in folgender Weise. Aus einem Silo
od.. dgl. fließen die trockenen Rohstoffe in den Füllbehälter- 2 der Waage, der
unten durch den Schieber 5 abgeschlossen ist. Ist das bestimmte Füllgewicht erreicht,
dann nimmt der Waagebalken i die in der Zeichnung dargestellte waagerechte Lage
ein, in der die beiden Kontakte 2o, 22 und-2i, 23 geschlossen werden. Hierdurch
wird in nicht dargestellter Weise die Zufuhr in den Füllbehälter 2 abgestellt. Im
gleichen Augenblick erfolgt nach dem hier vorliegenden Ausführungsbeispiel die Öffnung
des in der Zuführleitung 14 gelegenen Ventils 18, so daß flüssige Rohstoffe aus
dem Behälter 12 durch das Schauglas 15
in den Trog 8 fließen. Nach einer bestimmten
am Zeitrelais 27 einstellbaren Zeit schließt das Ventil 18 wiederum selbsttätig,
und zwar unabhängig von der Lage des Waagebalkens. Dagegen wird der Füllbehälter
nach einer ebenfalls am Zeitrelais 27 einstellbaren Zeitverzögerung geöffnet, und
die bestimmte abgewogene Menge der trockenen Rohstoffe fällt in den Mischtrog B.
Die Öffnung des Sperrschiebers 5 hängt dabei wiederum von der Einstellung des Zeitrelais
27 ab. Mit einer genau bestimmten Rohstoffmenge trockener Art wird also gleichzeitig
und selbsttätig eine genau bestimmte Menge flüssigen Rohstoffes zugeführt. Dieses
Arbeitsspiel wiederholt sich in dauernder Folge.
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Das Regel- und Absperrventil 17 unterhalb des Meßschauglases 15 hat
einerseits den Zweck, den Flüssigkeitsstrom überhaupt drosseln zu können, und andererseits
die Aufgabe, die während jedes Öffnungsintervalls des Absperrorgans 18 auslaufende
Flüssigkeitsmenge genau an der Skala 16 ablesen zu können, wenn man für einen Flüssigkeitsabgabevorgang
dieses Ventil 17 vollständig schließt. Man hat also die Möglichkeit, die Öffnungsdauer
des Absperrorgans 18 über das Zeitrelais 28 wunschgemäß zu verändern. In gewissen
Zeitabständen kann man auch während des Dauerbetriebes Kontrollen über das richtige
Arbeiten des Zeitrelais 28 immer wieder durch Nachmessen der abgegebenen Flüssigkeitsmenge
ausüben.
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Die Gleichhaltung des Flüssigkeitsniveaus in dein Zwischenbehälter
12 wird durch das. mittels Schwimmer 30 elektromagnetisch gesteuerte Absperrorgan
13 in der Flüssigkeitsauslaufleitung in an sich bekannter Weise besorgt. Nach jedesmaligem
Wiedererreichen,
des Normalniveaus schließt sich das Ventil 13 jedesmal
selbsttätig und bleibt so lange geschlossen, bis das Schwimmergerät nach einem gewissen
Absinken des Niveaus um einen geringen Betrag das Ventil 13 zu erneutem Öffnen veranlaßt.