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Mahl- und Mischvorrichtung zum Bereiten von Viehfuttermischungen Die
Erfindung betrifft eine Mahl- und Mischvorrichtung zum kontinuierlichen Bereiten
von Viehfuttermischungen, die aus mindestens zwei miteinander zu mischenden Bestandteilen,
insbesondere aus Haupt- und Beifutter, bestehen, von denen mindestens ein Bestandteil
in einer Mühle gemahlen wird, wobei die getrennt voneinander von Zuführeinrichtungen,
z. B. von Vorratsbehältern, aus zuführbaren Bestandteilen je eine Dosiervorrichtung
für jeden Bestandteil durchlaufen und an einer Futterentnahmestelle gemischt abgeführt
werden.
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Unter der Bezeichnung Hauptfutter werden im allgemeinen in den landwirtschaftlichen
Betrieben selbsterzeugte, sogenannte wirtschaftseigene Futtermittel verstanden.
Zu diesen Futtermitteln zählen Getreide oder Mischungen aus einzelnen Getreidesorten,
die vor dem Verfüttern in der Regel geschrotet werden.
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Als Beifutter werden Futtermittel, wie z. B. Sojaschrot, Fischmehl,
handelsübliche Kraftfutter oder Mischungen aus diesen Futtermitteln, verstanden,
die dem Haupt- oder Grundfutter beigegeben werden.
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Das Beifutter ist im allgemeinen bereits ausreichend fein gemahlen,
so daß es den gemahlenen Bestandteilen des Hauptfutters lediglich beigemischt wird.
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Das Beifutter kann aber auch noch zu mahlende Bestandteile enthalten.
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Es ist eine Mahl- und Mischanlage bekannt, die im wesentlichen aus
einer mit Gebläse versehene Mühle, einem Zyklon zur Entstaubung der Gebläseluft
und einem Behälter zur Entnahme von Futterbestandteilen besteht. Dieser Behälter
besitzt zwei Auslaßöffnungen, von denen die eine zur Mühle und die andere zu einer
Futterentnahmestelle führt. In dem Behälter sind zwei gegenläufige Misch- und Transportschnecken
angeordnet, die den Behälterinhalt entweder zur Mühle oder nach Umschalten ihrer
Förderrichtung zur Futterentnahmestelle transportieren können. Die zu mahlenden
Bestandteile werden dem Mahlraum der Mühle zugeführt, während die nicht zu zerkleinernden
Futterbestandteile (hier das Beifutter) aus dem Behälter, in dem sie gegebenenfalls
zuvor miteinander gemischt wurden, in den Sammelraum der Mühle übergeleitet werden
und von hier aus zusammen mit den gemahlenen Futterbestandteilen von der Gebläseluft
ausgetragen werden. Alle Futterbestandteile gelangen danach über den Zyklon gemeinsam
in den Behälter.
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In der Praxis wird es nun jedoch verlangt, die mengenmäßige Zusammensetzung
der Futtermischung auch während des Betriebs der Mahl- und Mischanlage jederzeit
schnell ändern zu können, weil in einem landwirtschaftlichen Betrieb je nach Tierart
und Alter der einzelnen Tiere bei einer Fütterung verschiedene Futtermischungen
benötigt werden.
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Mit dieser bekannten Anlage kann in einem Arbeitsgang immer nur eine
Futtermischung einer bebestimmten Zusammensetzung hergestellt werden, d. h. nur
chargenweise bzw. diskontinuierlich gearbeitet werden. Ein Wechsel der einmal gewählten
mengenmäßigen Zusammensetzung der Futtermischung ist nur nach völliger Entleerung
des Behälters möglich.
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Ferner bleibt ein hoher Aufwand an Handarbeit zur Bedienung der Anlage,
da keine Dosiereinrichtung für die einzelnen Bestandteile vorgesehen ist.
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Es ist ferner eine Mahl- und Mischvorrichtung bekannt, bei der mehrere
Futterbestandteile, aus denen eine bestimmte Futtermischung hergestellt werden soll,
über je eine besondere Dosiervorrichtung für jeden Bestandteil entnommen und im
gewünschten Mengenverhältnis miteinander gemischt werden.
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Dieses Futtergemisch wird danach einer Schrotmühle aufgegeben und
gelangt nach der Mahlung zu einer Futterentnahmestelle.
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Diese bekannte Vorrichtung gestattet zwar eine kontinuierliche Betriebsweise
und ermöglicht jederzeit einen schnellen Wechsel der mengenmäßigen Zusammensetzung
der Futtermischung, jedoch werden alle Futterbestandteile der Mühle aufgegeben,
so daß auch diejenigen Futterbestandteile die Mahlwerkzeuge passieren, die bereits
die gewünschte Korngröße aufweisen und nicht mehr zerkleinert werden müssen. Infolge
dieser unnötigen Belastung muß die Mühle entsprechend der größeren Aufgabemenge
je Zeiteinheit größer dimensioniert werden.
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Das gilt auch, wenn man bei pneumatischem Austragen des Mahlgutes
dieser eine Entstaubungseinrichtung nachschaltet. In einer derartigen Entstaubungseinrichtung,
die in der Regel aus einem Zyklon mit Staubfilter besteht, tritt infolge der Wirkung
der
Zentrifugalkräfte innerhalb des Zyklons in gewissem Umfang eine
unerwünschte Entmischung der bereits gemischten Futtermischung auf.
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Von der letztgenannten, bekannten Mahl- und Mischvorrichtung geht
die Erfindung aus und stellt sich die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Mahl-und
Mischvorrichtungen zu vermeiden. Insbesondere bezweckt die Erfindung, eine Mahl-
und Mischvorrichtung zu schaffen, mit der mengenmäßig beliebig zusammengesetzte
Futtermischungen aus mehreren dosierten Futterbestandteilen in kontinuierlicher
Betriebsweise hergestellt werden können und die jederzeit schnell auf eine andere
gewünschte Futterzusammensetzung umgestellt werden kann. Dabei soll die Mühle nicht
mehr als notwendig belastet werden, und eine Entmischung der einzelnen Futterbestandteile
innerhalb der Mahl- und Mischvorrichtung vermieden werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß an eine
oder mehrere der Dosiereinrichtungen oder alle wahlweise entweder ein zur Mühle
führender Förderweg oder ein unter Umgehung der Mühle zur Futterentnahmestelle führender,
mit dem oder den gemahlenen Bestandteilen speisbarer Förderweg anschließbar ist
und daß die Austrittsöffnungen dieser Dosiereinrichtungen durch zugeordnete einstellbare
Leit- und/oderSperrvorrichtungen jeweils von dem einen Förderweg absperrbar und
an den anderen Förderweg anschließbar sind.
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Die erfindungsgemäße Mahl- und Mischvorrichtung wird vorzugsweise
so betrieben, daß nur der zu mahlende Futterbestandteil bzw. nur die zu mahlenden
Futterbestandteile der Mühle zugeführt werden und der bzw. die nicht zu mahlenden
Futterbestandteile unter Umgehung der Mühle dem bzw. den gemahlenen Bestandteilen
vor bzw. an der Futterentnahmestelle zugegeben werden.
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Es ergeben sich durch die Erfindung die Vorteile, daß die Mühle entlastet
wird und somit kleiner dimensioniert werden kann als bei den bekannten Mahl- und
Mischvorrichtungen, bezogen auf die gleiche Menge einer in der Zeiteinheit hergestellten
Futtermischung. Dabei ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Mahl- und Mischvorrichtung
kontinuierlich zu betreiben und jederzeit während des Betriebes schnell auf eine
andere beliebige Futtermischung umzustellen. Die erfindungsgemäße Mahl-und Mischvorrichtung
ist auch zur Automatisierung des gesamten Arbeitsablaufs geeignet. Ferner treten
keine unerwünschten Entmischungen in der fertigen Futtermischung auf.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnungen beispielsweise
näher erläutert, und zwar zeigt Fig. 1 eine Vorderansicht der gesamten Mahl-und
Mischvorrichtung, teilweise im Schnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die in F i g.
1 gezeigte Mahl- und Mischvorrichtung, F i g. 3 eine Seitenansicht in Richtung des
Pfeiles A in Fig. 1, Fig.4 in größerem Maßstab und schematisch einen Schnitt durch
den unteren Bereich einer Vorratskammer bzw. eines Vorratsbehälters und die Förderwege
mit Schneckenwalzen, Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes der
F i g. 4.
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Die erfindungsgemäße Mahl- und Mischvorrichtung (Fig. 1 und 2) weist
im wesentlichen einen in mehrere Kammern, lb, lc, ld unterteilten
Futtermittelbehälter
1, eine Mühle 13 und einen Zyklon 18 auf. Ferner sind zwei voneinander getrennte
Fördermittel 9, 10 vorgesehen, von denen das eine Fördermittel 10 von den Futtermittelkammern
la, 1b, lc, 1d zur Mühle und das andere Fördermittel 9 von einem Austragsende 20
des Zyklons 18 zu einer Futterentnahmestelle 22 führt.
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Der in vier Kammern, ib, 1 c, ld unterteilte Behälter 1 dient zur
Aufnahme der einzelnen Futterbestandteile, aus denen eine gewünschte Futtermischung
bereitet werden soll. Der Behälterquerschnitt hat annähernd die Form eines auf die
Spitze gestellten Dreiecks. Nahe des unteren Endes einer jeden Kammer ist je eine
Austrittsöffnung 2 angeordnet, die mittels eines, z. B. durch einen Stellhebel 3
betätigbaren Verschlusses, z. B. eines Schiebers 25, ganz oder teilweise geschlossen
werden kann. Der jeweils eingestellte Austrittsquerschnitt der Austrittsöffnung
2 ist an der Stellung des Hebels 3 auf einer Skala 4 zu erkennen.
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Im Inneren einer jeden Kammer, lb, 1c, ld (F i g. 4) ist im Bereich
vor der Austrittsöffnung 2 ein Flügelrad 6 auf einer Welle 5 drehbar angeordnet,
das in Verbindung mit dem Verschluß 25 der Austrittsöffnung 2 zum Auswerfen des
Kammerinhaltes in einen von zwei unterhalb der Austrittsöffnung verlaufenden Förderwegen
dient, die als Fördermittel z. B. je eine Schneckenwalze 9 bzw. 10 aufweisen.
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Die mittels des Verschlusses 25 einstellbare Austrittsöffnung 2 und
gegebenenfalls das Flügelrad bilden gemeinsam eine Dosiervorrichtung. An jeder Kammer
ist je eine solche Dosiervorrichtung vorgesehen, so daß jeder Futterbestandteil
aus jeder Kammer mengenmäßig genau dosiert abgezogen werden kann.
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Die einzelnen Flügelräder 6 sind zweckmäßigerweise auf einer gemeinsamen
Welle 5 angeordnet.
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Ein Antriebsmotor 15 (F i g. 3) treibt über Getriebemittel, z. B.
nicht näher bezeichnete Keilriemen, sowohl die auf der Welle 5 angeordneten Flügelräder
6 als auch die Schneckenwalzen 9 und 10 an. Die Drehrichtungen und somit die Förderrichtungen
dieser Schneckenwalzen sind einander entgegengesetzt.
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An Stelle des in Kammern, Ib, 1 c, ld aufgeteilten Behälters 1 können
zur getrennten Aufnahme der einzelnen Futterbestandteile auch einzelne, mit der
vorstehend beschriebenen Dosiervorrichtung ausgerüstete Vorratsbehälter vorgesehen
sein. Ferner kann es in bestimmten Fällen zweckmäßig sein, an Stelle eines in Kammern
unterteilten Behälters oder an Stelle einzelner Vorratsbehälter Fallrohre oder andere
Zuführeinrichtungen, z. B. Fördereinrichtungen vorzusehen, die mit einem Vorratslager
für die einzelnen Futterbestandteile in Verbindung stehen und zu der Mahl- und Mischvorrichtung
führen.
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Diese Fallrohre oder Zuführ- bzw. Fördereinrichtungen besitzen ebenfalls
eine Dosiervorrichtung der in F i g. 4 gezeigten Art, können aber selbstverständlich
auch irgendeine andere Vorrichtung aufweisen, mittels der die einzelnen Futterbestandteile
mengen mäßig dosiert der Mahl- und Mischvorrichtung zugeführt werden können. Die
einzelnen Kammern können auch über Fallrohre mit einem oberhalb der Mahl- und Mischvorrichtung
befindlichen Getreide-bzw. Beifutterlager in Verbindung stehen und von dort gespeist
werden.
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Es ist nicht in allen Fällen unbedingt erforderlich und zweckmäßig,
die Dosiereinrichtungen am unteren
bzw. Austrittsende der Vorratsbehälter
oder Zuführeinrichtungen anzuordnen. Verwendet man beispielsweise Fallrohre, die
vom Futterlager zu der Mahl- und Mischvorrichtung führen, so können die Dosiereinrichtungen
für die einzelnen Futterbestandteile auch am Einlauf- bzw. Aufgabeende der Fallrohre
angeordnet werden. Zur Erreichung des erfindungsgemäßen Zwecks ist es lediglich
erforderlich, für eine genau dosierte, getrennte Zuführung der einzelnen Futterbestandteile
zu der Mahl- und Mischvorrichtung zu sorgen.
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Gemäß der in den F i g. 1 bis 5 gezeigten Ausführungsform sind die
Kammern ia, ib, 1 c, ld des Behälters 1 bzw. die einzelnen Vorratsbehälter in einer
Reihe nebeneinanderliegend angeordnet. Ferner liegen auch die Auslaßöffnungen 2
der einzelnen Behälter in einer Reihe nebeneinander. Dementsprechend sind die beiden
mit je einer Förderschnecke 9 10 versehenen Förderwege unterhalb der Austrittsöffnungen
im Abstand von diesen und parallel zu diesen angeordnet. Die beiden Förderwege und
die darin vorgesehenen Förderschnecken verlaufen ebenfalls parallel zueinander.
Die Förderschnecke 10 erstreckt sich von der Auslaßöffnung der von der Mühle 13
am weitesten entfernt liegenden Behälterkammer in bis zum Mühleneinlauf, und endet
mit einem Abgabeende 11 über dem Ansaugrohr 12 der Mühle 13.
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Anstatt die einzelnen Vorratsbehälter bzw. Behälterkammernla, ib,
1 c, ld, wie in den Fig.1 bis 5 gezeigt, in einer Reihe nebeneinanderliegend anzuordnen,
kann es in bestimmten Fällen zweckmäßig sein, die Vorratsbehälter bogenförmig oder
im Kreis um die Mühle 13 herum anzuordnen. Bei einer solchen Behälteranordnung kann
es zweckmäßig sein, nicht einen einzigen zur Mühle führenden Förderweg 10, an den
alle Behälterkammern angeschlossen sind, vorzusehen, sondern jede einzelne Behälterkammer
unmittelbar oder unter Zwischenschaltung je eines kurzen Zwischenfördermittels an
den Mühleneinlauf 12 anzuschließen.
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Als Mühle wird im allgemeinen eine mit Gebläseluft arbeitende Hammerschlagmühle
13 verwendet, die durch einen Motor 14 (F i g. 3) angetrieben wird.
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Die Trägerluft wird über ein Ansaugrohr 12 an der Mühle 13 angesaugt.
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Selbstverständlich kann irgendeine andere Mühle bzw. Zerkleinerungseinrichtung
verwendet werden, die zum Zerkleinern der zu verarbeitenden Futterbestandteile geeignet
ist. An Stelle des pneumatischen Austrags des Mahlgutes aus der Mühle kann selbstverständlich
auch irgendein anderes Fördermittel verwendet werden.
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Das Mahlgut verläßt die Mühle 13 durch den Ausblasestutzen 16 (Fig.
1 und 3) und gelangt durch eine Leitung 17 zu dem Zyklon 18, der zur Verbesserung
des Entstaubungsgrades mit einem Staubfilter 19 versehen ist. Die entstaubte Abluft
verläßt den Zyklon 18 in Richtung des Pfeiles B, während das von der Trägerluft
getrennte Mahlgut zu der Austragsöffnung 20 am unteren Ende des Zyklons gelangt.
Zweckmäßigerweise ist die Austragsöffnung des Zyklons zur Vermeidung unnötiger Förderwege
unmittelbar oberhalb des Aufgabeendes 21 des zur Futterentnahmestelle 22 führenden
Förderweges angeordnet.
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Während des Transports zur Futterentnahmestelle 22 wird bzw. werden
dem bzw. den gemahlenen und
von der Trägerluft getrennten Futterbestandteilen der
bzw. die übrigen, nicht gemahlenen Futterbestandteile aus den betreffenden Vorratskammern
la bzw. lb bzw. 1 c bzw. ld zugegeben. Alle Futterbestandteile werden von der Transportschnecke
9 auf dem Weg bis zur Futterentnahmestelle 22 gründlich miteinander vermischt. Unerwünschte
Entmischungen im Zyklon werden infolge dieser Anordnung vermieden, weil die übrigen
nicht zu mahlenden Futterbestandteile erst hinter dem Zyklon beigemischt werden.
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Wie in F i g. 2 gezeigt, befindet sich das Austragsende der Förderschnecke,
das die Futterentnahmestelle 22 bildet, zwischen den Behälterkammern 1 c und 1d.
Selbstverständlich kann das Austragsende 22 der Förderschnecke 9 noch weiter von
der Mühle entfernt, d. h. an der von der Mühle abgelegenen Außenseite der Behälterkammer
1 d angeordnet werden. Eine derartige Anordnung muß immer dann gewählt werden, wenn
auch der letzte bzw. die letzten Behälterkammern nicht nur an den zur Mühle führenden
Förderweg 10 angeschlossen sind, sondern wahlweise an den zur Futterentnahmestelle
führenden Förderweg 9 oder an den Förderweg 10 anschließbar sein müssen, wie weiter
unten noch ausgeführt wird.
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An der Futterentnahmestelle 22 kann das fertigbereitete Futter entweder,
wie in Fig. 1 gezeigt, in einen Futterwagen 23 abgezogen werden, oder es kann sich
unterhalb dieser Austrittsstelle gegebenenfalls auch die Aufgabestelle einer automatischen
Fütterungseinrichtung befinden bzw. eine Zuführeinrichtung oder ein Fördermittel
vorgesehen sein, das das fertigbereitete Futter an die automatische Fütterungseinrichtung
weiterleitet.
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An Stelle der Förderschnecken 9 und 10 können selbstverständlich
auch andere Fördermittel vorgesehen sein. Die Verwendung einer Schneckenwalze ist
jedoch besonders vorteilhaft für den von dem Austragsende 20 des Zyklons 18 zur
Futterentnahmestelle 22 führenden Förderweg, weil in diesem Förderweg die aus der
Mühle kommenden gemahlenen Bestandteile mit den nicht zu mahlenden und unter Umgehung
der Mühle in diesen Förderweg eingespeisten übrigen Futterbestandteile vor der Entnahme
des Futters miteinander gemischt werden.
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Um den Inhalt jeder der Kammern, 1 b, 1 c, ld des Behälters 1 wahlweise
entweder dem zur Mühle führenden Förderweg mit der Schneckenwalze 10 oder dem von
dem Austrittsende 20 des Zyklons 18 zur Futterentnahmestelle 22 führenden Förderweg
mit der Schneckenwalze 9 zuführen zu können, ist unterhalb der Austrittsöffnung
2 einer jeden Behälterkammer la, ib, 1 c, ld eine in zwei Stellungen I und II schwenkbare
Leitvorrichtung, z. B. eine an einer festen Achse 7 schwenkbar gelagerte Klappe
8 (Fig.4), vorgesehen. In der Stellung I leitet die schwenkbare Klappe den durch
die Austrittsöffnung 2 aus der Behälterkammer austretenden Futterbestandteil in
den Förderweg mit der Schneckenwalze 10 und in der anderen, strichpunktiert gezeichneten
Stellung II in den Förderweg mit der Schneckenwalze 9. Diese Leitvorrichtung kann
selbstverständlich auch als eine schwenkbare Schurre od. dgl. oder auch als kurzes
Zwischenfördermittel mit zwei wahlweise an einen der beiden Förderwege anschließbaren
Austragsöffnungen ausgebildet sein.
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Die Leitvorrichtung 8 kann von Hand bedient oder
auch
fernbetätigt werden. Ihre Stellung kann z. B. durch optische Mittel am Bedienungsstand
der Mahl-und Mischvorrichtung angezeigt werden.
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Fig. 5 zeigt eine andere Möglichkeit, den Inhalt der einzelnen Vorratsbehälter
wahlweise in einen der beiden Förderwege 9,10 überzuleiten. An Stelle einer einzigen
Austrittsöffnung 2 mit einer schwenkbaren Leitvorrichtung 8 sind am unteren Ende
einer jeden Behälterkammer 1 a, ib, 1 c, ld je zwei Austrittsöffnungen 2 a, 2 b
vorgesehen. Diese Austrittsöffnungen sind genauso oder ähnlich ausgebildet wie die
in F i g. 4 gezeigte Austrittsöffnung 2 und dienen ebenfalls zusammen mit je einem
einstellbaren Verschluß 25 als Dosiervorrichtung für die Entnahme und Überleitung
des Futterbestandteils in einen der beiden Förderwege 9, 10, von denen je einer
unterhalb je einer Austrittsöffnung vorgesehen ist. Diese Dosiereinrichtung kann
genauso betätigt werden wie die in F i g. 4 gezeigte Dosiereinrichtung. Im Inneren
jeder Behälterkammer la, lb, 1 c, ld im Bereich zwischen den beiden Austrittsöffnungen
kann ebenfalls ein auf einer Welle 5 angeordnetes Flügelrad 6 vorgesehen sein. Beide
Verschlüsse 25 der Austrittsöffnungen 2 a, 2 b sind unabhängig voneinander einstellbar
und können, wie im Zusammenhang mit Fig.1 erläutert wurde, mittels eines Handhebels
3 betätigt werden, so daß der Behälterinhalt mengenmäßig genau dosiert abgezogen
und durch Öffnen der einen und Absperren der anderen Austrittsöffnung wahlweise
in einen der beiden Förderwege 9, 10 eingespeist werden kann.
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In bestimmten Fällen kann es zweckmäßig sein, nicht jede einzelne
Behälterkammer la, 1 b, 1 c, 1 d mit einer Leit- bzw. Sperreinrichtung (F i g. 4
und 5) zum wahlweisen Einführen des Behälterinhalts in einen der beiden Förderwege
9, 10 zu versehen. Werden z. B. ständig Futtermischungen bereitet, die immer einen
Futterbestandteil enthalten, der gemahlen werden muß (z. B. Getreide), dann ist
es zweckmäßig, diesen bestimmten Futterbestandteil immer über denselben Vorratsbehälter
zuzuführen und diesen Behälter ohne wahlweise Umstellmöglichkeit auf den einen oder
anderen der beiden Förderwege 9,10 dauernd an ein und denselben Förderweg, z. B.
an den Förderweg 10, anzuschließen. Gleiches gilt natürlich auch für weitere Behälter,
wenn z. B. immer ein oder mehrere nicht mehr zu mahlende Futterbestandteile zugemischt
werden. Die diese Futterbestandteile aufnehmenden bzw. zuführenden Behälter können
in einem solchen Fall ohne Umstellmöglichkeit dauernd an den Förderweg 9 angeschlossen
sein.
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Die erfindungsgemäße Mahl- und Mischvorrichtung kann beispielsweise
folgendermaßen betrieben werden (Fig. 1 bis 5): Vorzugsweise wird man in die Kammern
1 c und ld zu mahlendes Getreide geben, während die Kammern 1a und lb mit Beifutter
gefüllt werden, das die Mühle nicht mehr passieren soll. Nach Festlegung der herzustellenden
Futtermischung, d. h. nach Festlegung der aus den Kammern la, lb, 1 c, ld zu entnehmenden
Mengen der einzelnen Futterbestandteile, wird der Stellhebel 3 einer jeden Dosiereinrichtung
auf den entsprechenden Wert der Skala 4 eingestellt.
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Ferner werden die Klappen 8 (F i g. 1 bis 4) bzw. die Auslaßöffnungen
2a, 2 b (F i g. 5) so eingestellt, daß die Futterbestandteile der Behälter 1 c und
ld in den Förderweg mit der Schneckenwalze 10, d. h. zur
Mühle gelangen und daß die
Futterbestandteile der Kammern la und lb unter Umgehung der Mühle in den zur Futterentnahmestelle
22 führenden Förderweg mit der Schneckenwalze 9 gelangen. Nun kann die Mahl- und
Mischvorrichtung durch Einschalten des Motors 14 zum Antrieb der Mühle 13 und des
Motors 15 zum Antrieb der Flügelräder 6 der Dosiervorrichtungen sowie der Schneckenwalzen
9, 10 betätigt werden. Die Futterbestandteile aus den Behälterkammern 1 c und ld
fließen sodann in mittels der Schieber 25 genau dosierten Mengen durch die Austrittsöffnungen
2 aus, und werden durch die in Stellung I befindlichen Klappen 8 der Schneckenwalzel0
zugeführt, die die Futterbestandteile dem Ansaugrohr 12 der Mühle 13 zuführt. Die
gemahlenen Futterbestandteile gelangen mit der Trägerluft durch die Leitungen 16
und 17 in den Zyklon 18 und nach Trennung von der Trägerluft über das Austrittsende
20 des Zyklons 18 zum Aufgabeende 21 der Schneckenwalze 9. Auf dem Weg zur Futterentnahmestelle
22 fließen die Futterbestandteile aus den Kammern la und 1 b zu und werden infolge
des stetigen gleichmäßigen Zufließens und infolge des Schneckentransports innig
und gleichmäßig mit den gemahlenen Futterbestandteilen vermischt. Die fertige Futtermischung
wird an der Futterentnahmestelle 22 entnommen.
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Soll die mengenmäßige Zusammensetzung der Futtermischung geändert,
d. h. eine Mischung anderer Zusammensetzung hergestellt werden, sind lediglich die
Dosiereinrichtungen mittels der Stellhebel 3 neu einzustellen oder auch die eine
oder die andere Dosiereinrichtung ganz zu schließen.
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Mit Hilfe von Schaltern und sonstigen Steuer- bzw.
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Reguliereinrichtungen kann die Gesamtmenge einer bestimmten Futtermischung
bzw. die Menge eines jeden aus einer der Kammern, lb, lc, ld austretenden Futterbestandteils
vorher festgelegt werden, so daß sich die Mahl- und Mischvorrichtung nach Verarbeitung
dieser vorher eingestellten Einzel- bzw.
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Gesamtmengen selbsttätig abschaltet.