DE1629322C - Verfahren zum kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Herstellung von geschäumten Perlen aus einem treibmittelhaltigen Polystyrolgranulat - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Herstellung von geschäumten Perlen aus einem treibmittelhaltigen PolystyrolgranulatInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Herstellen von geschäumten Perlen aus einem treibmittelhaltigen
Polystyrolgranulat, bei dem das Granulat mit strömendem Dampf bzw. strömender Warmluft unter
Umgebungsdruck behandelt wird.
Nach einem bekannten Verfahren werden treibmittelhaltige thermoplastische Kunststoffpartikel durch
Behandeln mit strömenden heißen Gasen oder Dämpfen aufgeschäumt, wobei die aufzuschäumenden
Partikel einen Behälter unter dauernder zwangsweiser Bewegung und unter Aufrechterhaltung ihrer
losen Form durchwandern (deutsche Patentschrift 134 504).
Es ist auch bereits bekannt, treibmittelhaltiges Polystyrolgranulat in mehreren aufeinanderfolgenden
Stufen mit gesättigtem Dampf zu behandeln (französische Patentschrift 1 339 303).
Ferner gehört zum Stande der Technik ein Verfahren, gemäß dem treibmittelhaltiges Polystyrolgranulat
mit Heißgas behandelt wird, wobei es sich entweder um eine Warmluft- oder um eine Wasserdampfbehandlung
handeln kann (französische Patentschrift 1 172 912).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, außerordentlich leichte Polystyrolperlen mit einer scheinbaren
Dichte von etwa 4 kg/m3 herzustellen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch selöst. daß das Granulat zuerst mit der Warmluft
auf eine Temperatur von über 90° C, vorzugsweise von etwa 103° C bis 104° C, erwärmt und dann mit
dem Dampf weiterbehandelt wird.
Weiche Vorteile sich mit den erfindungsgemäßen Verfahrensschritten erzielen lassen, zeigen folgende
Überlegungen:
Führt man eine Isolation mit einem Material mit einem spezifischen Gewicht von 12 kg/m3 durch und
soll der Wärmeverlust q pro Oberflächeneinheit und pro Zeiteinheit einer Wärmedurchgangszahl von
1 Kcal/m3· h · 0C entsprechen, so liegt das Gewicht
des Isolationsmaterials bei 420 Gramm.
Bei einem spezifischen Gewicht von 8 kg/m3 liegt bei der gleichen Wärmedurchgangszahl das Gewicht
des Isolationsmaterials bei 320 Gramm, das sind 23 % weniger als im erstgenannten Fall.
Bei einem spezifischen Gewicht von 6 kg/m3 liegt bei gleicher Wärmedurchgangszahl das Gewicht des
Isolationsmaterials bei 275 Gramm, das sind 34% weniger als im ersten Fall. Diese Beispiele zeigen die
Materialersparnis, die durch die Verwendung sehr leichter Materialien erreicht werden kann.
Um Isolationsmaterial mit dem spezifischen Gewicht von 8 kg/m3 zu erhalten, genügt es, Perlen mit
einem spezifischen Gewicht von etwa 4 kg/m3 zu verwenden.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird das Granulat vor der Wärmebehandlung mit der Warmluft
vorgeschäumt, woran sich ein Konditionierungs- oder Reifungszeitraum anschließt.
Man kann aber auch so verfahren, daß das Granulat mit Dampf vorgeschäumt wird, wobei sich dann
in weiterer Ausbildung der Erfindung auf die Dampfvorbehandlung ein Konditionierungs- oder Reifungszeitraum anschließt.
Besonders zweckmäßig ist es, wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung mehrere periodische Behandlungsvorgänge
mit Warmluft, an die sich Dampfbehandlungen anschließen, vorgenommen werden, wobei die Behandlungsvorgänge durch Reifungszeiträume
getrennt werden.
Das folgende Beispiel erläutert das Verfahren. Die Zeichnung zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung
des kontinuierlichen Verfahrens.
Man arbeitet bei Expansion unter Umgebungsdruck mit heißer Luft und mit Dampf.
1. Das Ausgangsprodukt ist ein treibmittelhaltiges Polystyrolgranulat mit einer scheinbaren spezifischen
Dichte von etwa 650 kg/m3.
Das Granulat wird bei Umgebungsdruck durch Dampf mit einem Anfangsdruck von 500 g/cm2 für
etwa 5 bis 6 Minuten erwärmt, um eine Überhitzung des Granulats zu verhindern.
Dann folgt eine Konditionierung oder Reifung von einigen Stunden, beispielsweise 3 Stunden bei 40° C
in einem Speicher, in den etwas Warmluft eingeblasen wird. Die spezifische scheinbare Dichte der erhaltenen
Perlen liegt bei etwa 13 kg/m3.
2. Die erhaltenen Perlen werden durch Warmluft auf eine Temperatur von 103 bis 104° C erwärmt. Zu
hohe Temperaturen sind zu meiden, weil sonst möglicherweise die Perlen miteinander verkleben.
Sobald die Temperatur 103 bis 104° C erreicht hat, erfolgt eine Dampfbehandlung von 30 bis 40 Sekunden
Dauer. Dann wird Kaltluft eingeblasen, bis die Temperatur der Perlen auf etwa 70° C gesunken ist,
oder man läßt sie allmählich abkühlen bzw. bläst Luft langsam abnehmender Temperatur ein.
Nunmehr wird durch Einblasen von Luft mit 20° C oder mit auf 40° C erwärmter Luft 1 bis 24 Stunden
lang konditioniert.
Man erhält Perlen mit einem scheinbaren spezifischen Gewicht von 5 bis 8 kg/m3.
3. Die unter 2. genannten Behandlungsvorgänge werden an den erhaltenen Perlen wiederholt, und am
Ende dieser Behandlungen erhält man — nach Reifung — Perlen mit einem scheinbaren spezifischen
Gewicht von 3,5 bis 5 kg/m3, im allgemeinen von 4 kg/m3.
Die verschiedenen Behandlungsvorgänge für das Granulat und die Perlen können diskontinuierlich
ausgeführt werden, wobei Granulat und Perlen an einer stationären Arbeitsstelle behandelt werden.
Es ist jedoch auch ein kontinuierliches Arbeiten möglich, wobei die Perlen dann in einer Vorrichtung
zur Erwärmung mit Luft behandelt werden, woran sich die Dampfbehandlung anschließt.
Das kontinuierliche Verfahren hat den Vorteil einer größeren Gleichmäßigkeit der Aufwärmbedingungen
unter Vermeidung der thermischen Trägheit von metallischen, in Berührung mit den Perlen befindlichen
Teilen.
Durch das kontinuierliche Verfahren mit Behändlung durch Luft und dann mit Dampf kann der Arbeitszyklus
auf zwei anstatt drei Arbeitsperioden vermindert werden.
Beispielsweise wandelt man in einer ersten Stufe Ausgangsgranulat mit 650 kg/m3 in Perlen mit einem
scheinbaren spezifischen Gewicht von 14 kg/m3 durch Dampfbehandlung um.
In einer zweiten Stufe werden die Perlen durch Luft auf eine Temperatur auf 103 bis 104° C während
etwa 65 Sekunden wieder erwärmt, dann wird etwa 35 Sekunden lang eine Dampfbehandlung
vorgenommen. Die Perlen werden dann in Schachtoder Zellenspeichern unter Aufblasen von Warmluft
von etwa 60° C während einiger Stunden gespeichert, bis man Perlen mit einem scheinbaren spezifischen
Gewicht von 4 kg/m3 erhält.
Das vorher einer ersten Behandlung, z. B. durch Wärme, ausgesetzte Granulat, das dann, wie oben
beschrieben, konditioniert wird, wird in einen Trichter 1 gefüllt, aus dem es durch eine Förderschnecke 2
zwischen zwei durch Ketten angetriebene Maschenbänder 3 und 4 abgefördert wird. Der Abstand zwischen
den beiden Bändern nimmt vom Granulateintritt bis zum Austritt zu.
Die Bänder 3 und 4 bilden jeweils Boden- und Oberteil zweier Kästen, nämlich eines oberen
Kastens A und eines unteren Kastens B. Die beiden Kästen sind durch Querwände unterteilt in einzelne
Abteile 5, 6, 7, in denen Warmluft eingeblasen wird, und Abteile 8, 9, in denen Dampf quer durch die Perlen
umgewälzt wird. Das letzte Abteil 10 dient der beginnenden Abkühlung. In der Zeichnung ist der
Umlauf von Luft und Dampf durch Pfeile angedeutet.
Die geschäumten Perlen treten bei 11 aus und gelangen über eine Brechwalzenanordnung 12 ins Freie.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
Herstellen von geschäumten Perlen aus einem treibmittelhaltigen Polystyrolgranulat,
bei dem das Granulat mit strömendem Dampf bzw. strömender Warmluft unter Umgebungsdruck
behandelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat zuerst mit der
Warmluft auf eine Temperatur von über 90° C, vorzugsweise von etwa 1030C bis 104° C, erwärmt
und dann mit dem Dampf weiterbehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat vor der Wärmebehandlung mit der Warmluft vorgeschäumt
wird, woran sich ein Konditionierungs- oder Reifungszeitraum
anschließt. '
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat mit Dampf vorgeschäumt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf die Dampfvorbehandlung
ein Konditionierungs- oder Reifungszeitraum anschließt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
periodische Behandlungsvorgänge mit Warmluft, an die sich Dampfbehandlungen anschließen, vorgenommen
werden, wobei die Behandlungsvorgänge durch Reifungszeiträume getrennt werden.
Applications Claiming Priority (3)
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FR13184A FR1440075A (fr) | 1965-04-14 | 1965-04-14 | Procédé pour l'obtention de perles en polystyrène expansé |
FR13184 | 1965-04-14 | ||
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE1629322A1 DE1629322A1 (de) | 1970-09-03 |
DE1629322B2 DE1629322B2 (de) | 1972-12-21 |
DE1629322C true DE1629322C (de) | 1973-07-12 |
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