DE1622255C3 - Verfahren zur Herstellung dichtemäßig standardisierter Kopien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung dichtemäßig standardisierter KopienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung positiver photographischer Bilder gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Bekanntlich müssen die auf reproduktionstechnischem Wege gewonnenen Kopiervorlagen für die
Kopie auf die photographische Kopierschicht (Photoresist, Pigmentpapier), gleichgültig ob sie Halbton- oder
Rasterbilder sind, bestimmte Bedingungen bezüglich der geringsten und höchsten Dichtewerte (Dichte für
»Licht« und »Tiefe«) erfüllen. Die Einhaltung dieser Standard-Dichten ist unerläßliche Voraussetzung für die
Herstellung einer einwandfreien Druckform. Deshalb sind diese Werte auch in Normen und allgemeingültigen e,n
Standardwerten festgelegt. So benötigt man z. B. auf dem Gebiete des tiefenvariablen Tiefdruckes Halbtonpositive als Kopiervorlagen für die Kopie auf
Pigmentpapier, welche für Schwarzweißarbeiten eine Dichte von O,3io;os und einen Schwärzungsumfang
(Differenz der Dichte für »Licht« und »Tiefe«) von 1,35 ±0,05 aufweisen (DIN 16 602).
Um diese Standard-Dichtewerte innerhalb der gesetzten engen Toleranzen zu erzielen, müssen
bekanntlich schon die Halbtonnegative, von denen die genannten Halbton-Positive kopiert werden, in ihren
Dichtewerten möglichst weitgehend einheitlich sein. Aus der Praxis der Reproduktionsanstalten hat sich als
günstigster Wert für die Tiefe der Negative eine Dichte von 0,3, für das Licht von 1,7 herausgearbeitet, die von
den einzelnen Reproduktionsanstalten aber mit unterschiedlichen Toleranzen eingehalten werden. Es können
zwar auch von Negativen mit größeren Toleranzen in den genannten Dichtewerten noch standardisierte
Halbtonpositive gezogen werden, die Abweichungen der Negativdichten von den Standardwerten müssen
dann aber durch individuelle Behandlung bei der Entwicklung der Positive noch ausgeglichen werden.
Die Herstellung dichtemäßig einigermaßen einheitlicher oder sogar standardisierter Negative selbst
verlangt in der Regel eine noch stärker individuelle Behandlung sowohl von der Entwicklung als auch von
der Belichtung her, da die Vorlagen, von denen die Negative hergestellt werden, u. a. in ihren Schwärzungsumfängen,
insbesondere in der Tiefe, stark unterschiedlich sind. So muß man z. B. bei schwarzweißen
Halbtonvorlagen in Aufsicht mit Schwärzungsumfängen rechnen, die zwischen etwa 0,7 und 2,0 liegen. Bei
Durchsichtsvorlagen, z. B. Farbdias, von denen Farbauszugsnegative hergestellt werden, liegen die Dichteumfänge
noch höher (etwa 0,7 bis 3,0). Diese großen Unterschiede müssen von Vorlage zu Vorlage ausgeglichen
werden, und es ist verständlich, daß die Herstellung von Negativaufnahmen oder Farbauszügen mit auch
nur einigermaßen einheitlicher Dichte der Tiefe und des Lichtes außerordentlich mühevoll und zeitraubend ist.
Eine solche Arbeitsweise steht natürlich einer Rationalisierung des reproduktionsphotographischen
Prozesses im Wege. Insbesondere wird der Einsatz von Entwicklungsmaschinen für die Herstellung dichtemäßig
einheitlicher Halbtonnegative hierdurch unmöglich, da diese nur rationell arbeiten, wenn ihre Laufgeschwindigkeit
für alle Negative die gleiche ist, gleichgültig, ob das Negativ von einer kontrastreichen, einer normalen
oder einer kontrastarmen Vorlage angefertigt wurde.
Will man überhaupt zu der Verarbeitung mit Entwicklungsmaschinen übergehen, so bleibt nichts
anderes übrig, als Halbtonnegative in Kauf zu nehmen, deren Schwärzungsumfänge entsprechend den Umfangen
der Vorlagen in weiten Grenzen variieren. Solche Negative weisen dann Lichterdichten auf, die je nach
Dichteumfang der Vorlage in einem Bereich von etwa 1,0 bis 2,5, d.h. über 1,5 Zehnerpotenzen hinweg,
variieren, während die Dichten der Tiefen im wesentlichen konstant liegen und — den praktischen Arbeitsbedingungen
entsprechend Schwankungen bis etwa zur Dichte 0,6 — also weitaus geringere als bei den
Lichterdichten — aufweisen. ;
Sollen diese in den Lichterdichten verschiedenen Negative nun zu möglichst standardisierten Halbton-Positiven
kopien werden, so kann hierfür als Kopiermaterial entweder ein konventionelles lichtempfindliches
Material, dessen Gradation von der Farbe des Kopierlichtes unabhängig ist, verwendet werden oder
ein sogenanntes y-A-variables lichtempfindliches Material.
Bei Verwendung eines konventionellen Kopiermaterials wird der Reprotechniker die Standardisierung
durch Variation der Belichtungs- und Entwicklungszeiten zu erreichen versuchen, bei Verwendung eines
y-A-variablen Kopiermaterials muß er sich der Ände-
rung von Belichtungszeit und Lichtfarbe bedienen.
In beiden Fällen erweisen sich die starken Unterschiede in den Belichtungszeiten als nachteilig.
Ist z. B. unter Benutzung obiger Zahlen für die Lichterdichten Dl 1= 2,5 und Dl 2 =1,0, so muß das
Negativ N um 1,5 — in logarithmischen Einheiten —
langer belichtet werden als das Negativ N2, das ist um
den numerischen Faktor 32. In Wirklichkeit liegen die Belichtungszeiten noch um mehr als den Faktor 32
auseinander, da noch die Verlängerung durch den Schwarzschildeffekt zu berücksichtigen ist. Für einen
Schwarzschildexponenten von p~ 0,90 bzw. ρ=0,80
lautet der genannte Faktor 46 bzw. 75. Bei einem Schwarzschildexponenten von 0,85, wie er etwa der
Praxis entspricht, liegen die Belichtungszeiten für die genannten Negative um rund den Faktor 58 auseinander.
Das hat eine Reihe von Nachteilen zur Folge:
Da man aus technischen Gründen eine minimale Belichtungszeit nicht unterschreiten kann, können sich
sehr hohe Belichtungszeiten für die Negative mit hohen Lichterdichten ergeben. Läßt z. B. das betreffende
Kopiergerät nur eine Mindestbelichtungszeit von 2 Sekunden zu, so erfordert das genannte kontrastreiche
Negativ eine Belichtungszeit von mindestens 64 Sekunden, was für die Praxis viel zu lang ist. Man müßte
also schon mit Schnellverschlüssen arbeiten, die von Zehntelsekunden bis einigen Sekunden verstellbar sind.
Das bedeutet jedoch einen relativ hohen technischen Aufwand. Ferner erfordert eine so kurze Belichtungszeit
einen viel höher empfindlichen Film oder eine entsprechend stärkere Kopierlichtquelle Die Empfindlichkeitsanforderungen
an den Film finden aber bald eine Grenze in der Körnigkeit und in der Dunkelkammersicherheit,
d. h. in der Qualität der Kopien und J5 in der Bequemlichkeit der Handhabung des unbelichteten
Filmes. Die Anforderungen an die Kopierlichtquelle bringen zusätzliche technische und konstruktive Probleme
wie die Abführung der Wärme mit sich.
Der schwerwiegendste Nachteil liegt jedoch im photographischen Kopiermaterial, da der Einfluß des
Schwarzschildeffektes in einem so ausgedehnten Zeitbereich nicht konstant ist, sondern unkontrollierbar
veränderlich, so daß die Herstellung standardisierter Kopien, die also im »Licht« und in der »Tiefe« 4">
bestimmte vorgegebene Dichtewerte (z. B. 0,30 und 1,70) annehmen, nicht gewährleistet ist. Es sind bisher
keine Mittel bekannt geworden, den Schwarzschildeffekt durch emulsionstechnische Maßnahmen auszuschalten
oder wenigstens unter Kontrolle zu bringen. so
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Verfahren für die Herstellung dichtemäßig
standardisierter positiver Halbtonkopien von negativen Halbtonvorlagen beliebigen Kontrastes herzustellen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung positiver photographischer Bilder mit im
wesentlichen konstanter Dichte in den Lichtern und konstanter Dichte in den Tiefen von schwarzweißen
negativen Halbtonvorlagen unterschiedlichen Schwärzungsumfanges, aber im wesentlichen konstanter Dichte m>
der Tiefen, durch Verwendung eines Kopiermaterials mit mindestens zwei Silberhalogenidemulsionen verschiedener
spektraler Empfindlichkeit, wobei der y-Wert der Silberhalogenidemulsionen mit der Farbe
des Kopierlichtes in der Weise veränderbar ist, daß sie <>">
die Schwärzungsumfänge aller negativen Halbtonvorlagen auf dem geradlinigen Teil der Schwärzungskurve
des Kopiermaterials unterbringen lassen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die empfindlichere der beiden
mit dem Kopierlicht L\ bzw. mit L2 erzeugten
Schwärzungskurven durch Verminderung der entsprechenden Empfindlichkeit der Silberhalogenidemulsion
und/oder durch Abschwächung der Intensität des stärkeren der beiden Kopierlichter L\ oder L2 soweit auf
der Logarithmus-/ ■ i-Achse in die unempfindlichere Lage verschoben wird, bis der Schnittpunkt der beiden
Schwärzungskurven bei gleicher Belichtung und mit reinem Licht der Farbe L, einerseits und reinem Licht
der Farbe L2 andererseits oder anteiligen Belichtungen
L\ und L2 in Höhe des Soll-Dichtewertes Drder Tiefe in
der Kopie liegt.
Die für das Verfahren der Erfindung verwendeten Kopiermaterialien, deren Gradation mit der Farbe des
Kopierlichtes veränderbar ist, ebenso wie ihre Handhabung sind bekannt und z. B. von R. S. Potter in PSA
Journal, Bd. 18, Mai 1952, Seiten 313-317 oder B. Schwalberg in Popular Photography, Bd. 42 (1958),
Seiten 88 - 93 beschrieben. Weiter sei auf die amerikanischen Patentschriften 22 02 026, 22 80 300 und die
engliche Patentschrift 4 94 088 verwiesen. Von diesem Sachverhalt geht die folgende Beschreibung des
Verfahrens der Erfindung aus.
Unter Tiefe wird hier die für die Beurteilung des Bildes wichtigste Maximaldichte im Positiv verstanden.
Unter Lichtfarbe wird Licht aus den 3 Spektrumsdritteln Rot, Grün oder Blau verstanden. Selbstverständlich
könnte grundsätzlich auch ultraviolettes oder ultrarotes Licht verwendet werden.
Das Kopierlicht der gewünschten Farbe kann in üblicher Weise durch das Einschalten von für die
Gammaänderung des verwendeten Materials geeigneten Filtern in den Strahlengang erzeugt werden.
Die gewünschte Abstimmung der beiden mit reinem (ungemischten) Licht der Farbe Lf oder L2 erzeugten
Schwärzungskurven erreicht man an einem vorgegebenen photographischen Material des beschriebenen
Aufbaus, indem die Schwärzungskurve der zu empfindlichen Emulsion auf der log / · i-Achse durch Abschwächung
der Strahlung der betreffenden Farbe in die gewünschte unempfindliche Lage verschoben wird, bis
der Schnittpunkt der beiden Schwärzungskurven bei dem gewünschten Dichtewert liegt. "■
1st diese Abstimmung erfolgt, so hat man erreicht, daß auch die Schwärzungskurven, die bei auteiliger Belichtung,
gleichzeitig oder zeitlich nacheinander mit Licht der Farben L\ und L2 bei gleicher Gesamtbelichtungszeit,
erhalten werden, ebenfalls annähernd durch den gleichen gewünschten Dichtewert verlaufen.
Durch die F i g. 1 wird dieser Vorgang erläutert.
In der Figur bedeuten die schematischen Schwärzungskurven 1 bis 6 eine Belichtung mit den beiden
Lichtfarben L\ und L2 entsprechend der folgenden
Tabelle:
Kurve
!.!einfärben
!!dichtung in "u
H)O
80 20
60 40
40 60
20 80
100
60 40
40 60
20 80
100
Man erhält eine Schar von Schwärzungskurven, die alle annähernd durch den Punkt P, der dem Soll-Wert
für die Tiefe der Kopien — im vorliegenden Fall 1,6 — entspricht, hindurchlaufen.
Ansonsten stellt die Figur eine übliche Schwärzungskurve dar mit der Dichte als Ordinate und log / · f als
Abszisse (i— Lichtintensität, t = Zeit).
Das mit diesem Verfahren der Abstimmung erzielte Ergebnis ist ungewöhnlich, denn nach der bisher
üblichen repotechnischen Arbeitsweise wurde auf einen annähernd gleichen Dichtewert in den Lichtern der
Positivkopie (z. B. Dichten von 0,3^aOs) hingearbeitet.
Diese konventionelle Kopiermethode führt dann aber zu einer in den Tiefen gespreizten und von der
vorliegenden somit grundverschiedenen'Charakteristik
der Schwärzungskurven. Der konventionellen Arbeitsweise haften also alle bereits erwähnten durch das
Belichtungsproblem bedingten Nachteile an. Es war deshalb höchst überraschend, daß durch die ganz
bestimmte andere, von der konventionellen abweichenden und neue Art der Abstimmung des y-A-variablen
Kopiermaterials mit den Belichtungsbedingungen nach dem Verfahren der Erfindung die Schwärzungskurven
wunschgemäß beeinflußt werden können. In Abkehr von der bisher üblichen Verfahrensweise arbeitet das
Verfahren der Erfindung mit einer lichtergespreizten Schar von Schwärzungskurven und eröffnet damit einen
überraschend einfachen Weg zur Herstellung in der Dichte standardisierter Kopien von Vorlagen beliebigen
Kontrastes. jo
Wenn der Punkt P für alle Kurven an der gleichen Stelle liegt heißt das, alle Negative, welche die gleiche
Dichte für die Tiefe aufweisen, können unabhängig von ihrem Dichteumfang mit annähernd der gleichen
Belichtungszeit kopiert werden, wobei unter Beiich- j->
tungszeit die Gesamtbelichtungszeit (Summe der anteiligen Belichtungen mit L\ und L2) zu verstehen ist.
Ein so abgestimmtes photographisches Material zeigt also eine konstante Tiefenempfindlichkeit, die dem
Schnittpunkt des Lotes von Pin der Fig. 1 mit der log / · ί-Achse entspricht. Hierdurch wird der eingangs
beschriebene große Nachteile eines zu großen Belichtungsfaktors ausgeschaltet. Unter diesen Bedingungen
gibt es keine minimale und keine maximale Belichtungszeit mehr, sondern nur noch eine annähernd konstante
Belichtungszeit. Die Belichtungsunterschiede, die bei den in den meisten Fällen angewandten anteiligen
Belichtung mit den beiden Lichtfarben L1 und L2 stets
auftreten, werden durch das Verfahren der Erfindung im Hinblick auf das bisher übliche Belichtungsverfahren
jedenfalls erheblich reduziert. Auf diese Weise sind dann auch die Folgen des Schwarzschildeffektes ausgeschaltet.
Durch den Wegfall der langen Belichtungszeiten kann nun erreicht werden, daß alle Belichtungszeiten auf die
geringstmögliche Dauer herabgesetzt werden, was für den Arbeitsfluß von großem Vorteil ist.
In der Praxis haben die Schwärzungskurven für anteilige Belichtungen nicht die genau gleiche Tiefenempfindlichkeit
wie für 100% Belichtung mit Lichtfarbe ω)
L\ bzw. Li, sondern weichen sie hiervon, wie in Fig. 2
dargestellt, um zllog / · t ab, so ist diese Differenz durch
eine entsprechende, geringe Verkürzung oder Verlängerung der Gesamtbelichtungszeit zu berücksichtigen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Fall — Abweichungen b"5
etwa 0,1 log / · t — Einheiten nach der empfindlicheren
Seite — sind z. B. die für 100% Li- bzw. /,^-Belichtung
gültigen Belichtungszeiten (Kurve (1) und (6)) bei Belichtung mit 60% L\ und 40% L2 (Kurve (3)) auf das
0,8fache (antilog-0,1 =0,8) zu verkürzen.
Da die genannten Abweichungen der Tiefenempfindlichkeit, die für das betreffende Kopiermaterial leicht
experimentell zu ermitteln sind, in engen Grenzen bleiben und 0,1 bis 0,2 log / ■ ί-Einheiten erfahrungsgemäß
nicht überschreiten, bereitet diese Korrektur keine Mühe. In diesem engen Zeitbereich bleibt der
Schwarzschildeffekt ohne Einfluß; gegebenenfalls kann man in üblicher Weise mit einem als konstant
angenommenen Schwarzschildexponenten arbeiten und damit die entsprechenden Schwierigkeiten klein halten.
Weisen die Tiefen, also die hellsten Stellen, der negativen Kopiervorlagen Unterschiede in der Dichte
auf, so können diese ebenfalls durch eine entsprechende Korrektur der Gesamtbelichtungszeit ausgeschaltet
werden.
Läßt man z. B. eine Schwankung der Tiefe bis zur Dichte 0,6 zu, so weichen die Belichtungsfaktoren von
der normalen Belichtungszeit (für £>r=0,35) höchstens
um den Faktor 1,8 nach oben und unten, also im extremen Falle um den Faktor 3,6, voneinander ab.
Dieser Zeitbereich ist so klein, daß der Schwarzschildeffekt als konstant betrachtet und damit leicht unter
Kontrolle gehalten werden kann. Unter praktischen Bedingungen wird er unberücksichtigt bleiben können.
Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die unterschiedlichen Dichten der Tiefe (der hellsten Stellen) der
negativen Kopiervorlage durch Zuschalten eines Graufilters entsprechender Dichte in den Strahlengang von
L\ und L2 immer auf denselben Wert zu bringen,
wodurch die Tiefen nivelliert werden.
Dann sind die von den Kopiervorlagen herrührenden Dichteschwankungen in der Tiefe ohne Einfluß auf die
Belichtungszeit und der Schwarzschildeffekt ist auch ausgeschaltet.
Die Abstimmung der beiden Schwärzungskurven für L] bzw. Li kann aber auch schon bei der Herstellung des
Filmes durch entsprechende spektrale Sensibilisierung erfolgen, so daß die nachträgliche Anwendung lichtdämpfender
Mittel entfällt oder auf ein Mindestmaß beschränkt werden kann (Feinabstimmung im Gegensatz
zur Grobabstimmung des Films bei der Herstellung). Man kann dann das Kopiermaterial so unempfindlich
wie möglich machen, was seiner Qualität auch in anderer Hinsicht (Feinkörnigkeit und Dunkelkammersicherheit)
zugute kommt. ■·
Die Verarbeitung wird besonders einfach, wenn die Filter für die Kopierlichter so hell wie möglich gewählt
werden und die genannte Feinabstimmung durch Einbringen der lichtschwächenden Mittel in nur einen
Strahlengang der beiden Lichtarten L\ und Li vorgenommen
wird.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich grundsätzlich jedes lichtempfindliche
Material, dessen Gradation mit der Lichtfarbe des Kopierlichtes veränderlich ist. Ein solches Material
einschließlich seiner Herstellung ist z. B. beschrieben in den amerikanischen Patentschriften 22 02 026 und
22 80 300 sowie in der englichen Patentschrift 4 94 088.
Material nach der genannten englischen Patentschrift besteht z. B. aus einem Gemisch zweier unabhängig
voneinander hergestellter Emulsionen verschiedener Gradation, von denen eine eine Silberchlorid und die
andere eine Silberbromid- oder Silberbromidchloridemulsion ist, wobei die Silberchloridemulsion gegen
solches Licht aus dem sichtbaren Spektrum sensibilisiert ist,gegenweichesdieandereEmulsion unempfindlich ist.
Die lichtempfindlichen Materialien der anderen Patentschriften sind ähnlich aufgebaut.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens kommen besonders dann zur Geltung, wenn der
Belichtungsvorgang automatisiert wird. Da der Bereich für die Belichtungszeiten bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren stark eingeengt ist — nach den weiter unten angegebenen Zahlen von 32 auf 3,2, also auf ' /1 ο
gegenüber der bisherigen Arbeitsweise — wird ein gleichmäßigerer Arbeitsvcrlauf möglich. Automatische
Belichtungsgeräte können — wegen des kleineren Bereiches der Belichtungszeiten — einfacher im Aufbau
gehalten werden, was eine geringere Störanfälligkeit und geringere Herstellungskosten zur Folge hat.
Auf der einen Seite eines transparenten Schichtträgers aus Polyäthylenterephthalat (Dicke 180 μ) wird
eine ortho-chromatische Silberchlorid-bromid-gelatineemulsion mit relativ steilem Gamma aufgetragen. Die
gleiche Seite des Schichtträgers wird dann beschichtet mit einer unsensibilisierten weicharbeitenden Silberbromid-Jodid-gelatineemulsion.
Ein derartiges Material ist in der britischen Patentschrift 4 94 088 beschrieben.
Die Abstimmung der Empfindlichkeit des Materials auf die Belichtungsbedingungen wird wie folgt vorgenommen:
Das oben beschriebene photographische Material wird in einem üblichen Kopierapparat hinter einem
Graukeil durch ein Blaufilter mit einem Durchlässigkeitsbereich zwischen 400 und 500 nm, z. B, durch ein
übliches Blauauszugsfilter mit der Lichtfarbe L\ belichtet. Ein anderer Streifen des Materials wird in der
gleichen Vorrichtung mit der gleichen Belichtungszeit durch ein Gelbfilter mit einer Durchlässigkeit ab etwa
500 nm nach längeren Wellenlängen mit der Lichtfarbc /.2 belichtet. Beide Streifen werden in der gleichen
Weise entwickelt und weiterverarbeitet.
Von beiden Kopien werden nun die Schwärzungskurven gemessen. Diese sollen sich bei der Dichte 1,7
( = Sollwcrt für die Dichte der Tiefe in der Positivkopie) schneiden.
Diese Bedingung wird zunächst im allgemeinen nicht erfüllt sein. Man stimmt daher in folgender Weise ab:
Das Kopierlicht für die zu empfindlich liegende Schwärzungskurve wird mit einer Graufolie kombiniert,
deren erforderlicher Dichtewert aus den Schwärzungskurven durch den Abstand der beiden Schwäizungskurven
bei der Dichte 1,7 entnommen werden kann.
Zeigt die Wiederholung der Kopierversuche unter den abgeänderten Bedingungen, daß sich beide Schwärzungskurven
(für Li, L2) nun bei dem Dichtewert von 1,7
schneiden, so ist die erfindungsgemäße Abstimmung erreicht und der Kopierapparat einsatzbereit.
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Versuchen wiedergegeben, die den Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens veranschaulichen. Die Versuche wurden mit drei verschiedenen Negativen
durchgeführt, die gleiche Minimaldichten haben, sich aber in der Maximaldichte und folglich in dem
Dichteumfang unterscheiden. In den ersten beiden Spalten der Tabelle sind die Eigenschaften der Negative
angegeben und zwar in Spalte 1 die Minimal- und Maximaldichte und in der zweiten Spalte der Dichteumfang.
Von diesen drei Negativen wurden Positivkopien gleicher Dichte in den Lichtern und Tiefen hergestellt.
Einmal wird in konventioneller Weise (tiefengespreizte Schwärzungskurven) auf konstante Schwellenempfindlichkeit
und im Parallelversuch in der erfindungsgemäßen Weise (lichtergespreizte Schwärzungskurven) abgestimmt.
In beiden Fällen wird das gleiche lichtempfindliche Material verwendet, das einen Schwarzschildexponenten
p = 0,85 hat.
Die für die beiden Verfahrensweisen erforderlichen Belichtungszeiten sind in den letzten beiden Spalten
wiedergegeben
Negativ | DU | Belichtungszeit | (ID |
1,0 | in see | 5,0 | |
Dichte | 1,4 | (1) | 14,9 |
0,3-1,3 | 2,0 | 5,0 | 65,5 |
0,3-1,7 | 3,8 | ||
0,3-2,3 | 5,0 | ||
Der große Bereich der Belichtungszeiten von 5 bis 65,6 sec( = 1 : 13,1) bei konventioneller Arbeitsweise (II)
wird auf den engen zwischen 3,8 see und 5,0 sec (I : 1,3)
liegenden Bereich bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise (I) reduziert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann auch das z.B. in der amerikanischen Patentschrift 22 80 300
beschriebene photographische Material verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
130 245/1
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung positiver photographischer Bilder mit im wesentlichen konstanter
Dichte in den Lichtern und konstanter Dichte in den Tiefen von schwarzweißen negativen Halbtonvorlagen
unterschiedlichen Schwärzungsumfanges, aber im wesentlichen konstanter Dichte der Tiefen, durch
Verwendung eines Kopiermaterials mit mindestens zwei; -ilberhalogenidemulsionen verschiedener spektralf
χ Empfindlichkeit, wobei der y-Wert der SiIb . logenidemulsionen mit der Farbe des
Κο,χ:, chtes in der Weise veränderbar ist, daß sich
die Schwärzungsumfänge aller negativen Halbtonvorlagen auf dem geradlinigen Teil der Schwärzungskurve
des Kopiermaterials unterbringen lassen, dadurch gekennzeichnet, daß die empfindlichere der beiden mit dem Kopierlicht L\
bzw. mit L2 erzeugten Schwärzungskurven durch Verminderung der entsprechenden Empfindlichkeit
der Silberhalogenidemulsion und/oder durch Abschwächung der Intensität des stärkeren der beiden
Kopierlichter L\ oder L2 soweit auf der Logarithmus-/
· f-Achse in die unempfindlichere Lage verschoben wird, bis der Schnittpunkt der beiden
Schwärzungskurven bei gleicher Belichtung und mit reinem Licht der Farbe L\ einerseits und reinem
Licht der Farbe Li andererseits oder anteiligen
Belichtungen L\ und L2 in Höhe des Soll-Dichtewertes
Drder Tiefe in der Kopie liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Abschwächung der Intensität
der für die Belichtung verwendeten Kopierlichter Kopierlicht verwendet wird, das Licht aus mindestens
zwei Dritteln des sichtbaren Spektrums mit den Lichtfarben L\ und L2 enthält und daß die
Intensität des stärkeren der beiden Kopierlichter L\ oder L2 durch Einschaltung von Filtern geeigneter
Dichte oder lichtschwächenden Mitteln abgeschwächt wird.
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1969
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1972
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