DE1620382B2 - 8-substituierte 10-(4-Methylpiperazino) -10,11-dihydrodibenzo (b,(,) thiepine und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
8-substituierte 10-(4-Methylpiperazino) -10,11-dihydrodibenzo (b,(,) thiepine und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
OH
worin R die in Formel I angegebene Bedeutung hat, insbesondere entsprechende Halogenide, mit
N-Methylpiperazin umsetzt und die erhaltenen basischen Produkte mit anorganischen oder organischen
Säuren in die entsprechenden Salze überführt.
Die Erfindung betrifft 8-substituierte 10-(4-Methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepine
der allgemeinen Formel I
\/X
CH3
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Nitrogruppe, einen Methoxy- oder Methylmercaptorest,
einen Methansulfonyl- oder einen Dimethylsulfamoylrest bedeutet, sowie deren Salze
sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben.
Die neuen heterocyclischen Verbindungen der allgemeinen
Formel I und deren Salze kennzeichnen sich in überraschender Weise durch ihre außerordentliche
pharmakodynamische Wirksamkeit. Man kann sie als eine neue Gruppe von multipotenten neuro- und
psychotropen Stoffen betrachten. Am meisten ausgeprägt ist ihre zentraldämpfende und neuroleptische
Aktivität, die in einer Reihe von pharmakologischen Testen festgestellt wurde. So zeigen z. B. die erfindungsgemäßen
Verbindungen im Test des rotierenden Stabes eine sehr starke und langdauernde dämpfende
Wirkung, welche bedeutend stärker als die des Chlorpromazins ist. Die mittlere wirksame Dosis beträgt
bei diesen Stoffen Zehntel von Mikrogrammen pro kg des Versuchstiergewichtes (s. Tabelle). In diesem Test
tritt die Wirkung in 10 Minuten nach der intravenösen Verabreichung ein und ist noch nach 24 Stunden
merkbar.
Besonders typisch ist ferner die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindungen auf die lokomotorische
Aktivität bei den Mäusen. In diesem Test ist der Unterschied zwischen den neuen Verbindungen
und Chlorpromazin noch deutlicher, und zwar zugunsten der neuen Stoffe. Bei der Anwendung der
Strahlmethode nach Dews dämpfen die erfindungsgemäßen
Verbindungen die lokomotorische Aktivität der Mäuse (je drei in Glaszylindern untergebracht)
auf 50% des durchschnittlichen Kontrollwertes in Gaben von 30 bis 100 mg/kg, während Chlorpromazin
erst in einer Gabe von 700 mg/kg wirksam ist. Da die Toxizität der neuen Verbindungen ungefähr dieselbe
wie die des Chlorpromazins ist (s. Tabelle), geht daraus hervor, daß sie einen vielfach günstigeren therapeutischen
Index besitzen.
In lOmal kleineren Gaben als Chlorpromazin
(0,1 mg/kg intravenös) potenzieren die erfindungsgemäßen Verbindungen die Thiopentalnarkose bei der
Maus (s. Tabelle), und in ähnlichen Gaben setzen sie significant die Körpertemperatur der Mäuse herab.
Mit Gaben von 1,0 bis 2,5 mg/kg i. p. läßt sich die typische kataleptische Wirkung bei den Ratten hervorrufen.
In Versuchen in vivo bei den Ratten dämpfen die erfindungsgemäßen Verbindungen die Serotoninwirkung
nach ihrer subplantaren Applikation in die hintere Pfote, und zwar ab 0,5 mg/kg i. p. Sie zeigen
auch histaminantagonistische und antiemetische Aktivität.
Die typischen Verbindungen gemäß der Erfindung sind 8-Methyl-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
(in Form des Maleats), ferner 8-Methoxy-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
(ebenfalls in Form des Maleats). In der nachfolgenden Tabelle wird die Toxizität und
die zentraldämpfende Wirksamkeit in den drei Grundtesten mit der Toxizität und mit der Aktivität des
Chlorpromazins und des 10-(4-Methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepins
[im Benzolkern nicht substituierter Grundkörper der Gruppe von neurotrop aktiven lO-Piperazino-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepinderivaten]
zahlenmäßig verglichen. Aus den angegebenen Werten und berechneten therapeutischen
Indizes geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen einen bedeutenden Fortschritt
sowohl gegenüber der Grundsubstanz der chemisch
entsprechenden Gruppe als auch gegenüber Chlorpromazin,
d. i. dem typischen Vertreter der Neuroieptika der Phenthiazinreihe, darstellen.
In der klinischen Praxis liegt der Schwerpunkt der therapeutischen Anwendung der erfindungsgemäßen
Verbindungen vor allem in der Psychiatrie. Sie sind geeignet zur Behandlung von Psychosen verschiedener
Genese, emotioneller Spannung, Angst, Unruhe, motorischen Erregungszuständen, Melancholie, Schizophrenie,
paranoid-halluzinatorischen Zustandsbildern, Agitiertheit und psychosomatisch bedingten
Störungen in allen Bereichen der prophylaktischen und therapeutischen Medizin und ähnliche.
Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen 8-substituierten 10-(4-Methylpiperazino-10,lldihydrodibenzo(b,f)thiepine
der allgemeinen Formel I ist dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Ester sekundärer Alkohole der allgemeinen
Formel II
OH
worin R die in Formel I angegebene Bedeutung hat, insbesondere entsprechende Halogenide, mit N-Methylpiperazin
umsetzt und die erhaltenen basischen Produkte mit anorganischen oder organischen Säuren
in die entsprechenden Salze überführt.
Üblicherweise kann die Kondensierung des entsprechenden Chlorderivats mit 1-Methylpiperazin,
z. B. durch Erhitzen beider Komponenten auf Temperaturen um 10O0C entweder ohne Lösungsmittel
oder in geeigneten organischen Lösungsmitteln (Äther, Alkoholen, aromatischen Kohlenwasserstoffen), gegebenenfalls
in Gegenwart von alkalisch reagierenden Kondensationsmitteln (Alkalimetallcarbonaten, Pyridin,
Triäthylamin usw.), durchgeführt werden. Die durch Neutralisierung der Basen erhaltenen Salze sind
vorwiegend kristalline Stoffe, die mäßig wasserlöslich sind. Soweit man zur Neutralisierung eine pharmakologisch
gee'gnete Säure verwendet, sind die gewonnenen Salze zur Herstellung von Arzneimittelzubereitungen
geeignet.
Bericht über Vergleichsversuche
Zu den Vergleichsprüfungen wurden folgende Verbindungen herangezogen:
I. 8-Methyl-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
II. 8-Methoxy-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
II. 8-Methoxy-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
III. 8-Methylmercapto-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
IV. 8-Methansulfonyl-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
V. 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
VI. 8-Nitro-10-(4-methylpiperazino)-
10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
und als Vergleichsstoff Chlorpromazin.
Die angeführten Verbindungen wurden den Versuchstieren in Form ihrer Salze (Maleate oder Methansulfonate,
das Chlorpromazin als Hydrochlorid) verabreicht, die in der Tabelle enthaltenen Zahlenangaben
stellen jedoch auf die Basen umgerechnete Werte dar.
In erster Linie wurde die akute Toxizität an Män^n
bei intravenöser und/oder oraler Verabreichung c urchgeführt. Es wurden Weibchen in Gruppen zu je
10 Tieren benutzt und das Eingehen der Tiere 48 Stunden nach der Verabreichung verfolgt. Die Resultate
ίο sind in der Tabelle in Form der üblichen mittleren
Letaldosen LD50 in mg/kg angegeben.
Zur Bewertung der dämpfenden Wirkung wurde bei allen Stoffen der Drehstabtest an Mäusen angewendet,
bei dem die Wirkung auf die motorische Koordinierung verfolgt wurde. Die Fähigkeit von Mäuseweibchen,
sich für die Dauer von 1 Minute auf dem horizontal rotierenden Stab zu halten, wurde an
Gruppen zu je 10 Tieren ermittelt. Die Zeitabstände zwischen der intravenösen Verabreichung des Stoffes
und der Bestimmung der Koordinierung betrugen 5, 10, 15, 30, 45 und 60 Minuten.
Bei oraler Verabreichung betrugen diese Zeitabstände 15, 30, 45, 60, 90 und 120 Minuten. Die in der Tabelle
angeführten Werte stellen mittlere Wirksamkeitsdosen ED50 in mg/kg, die eine Störung der Koordinierung
während der maximalen Wirkung der Stoffe herrufen, dar.
Ebenfalls für die Bewertung der dämpfenden Wirkung wurde ein Teil der Stoffe im Test angewendet,
bei dem die Wirkung der Stoffe auf die lokomotorische Aktivität der Mäuse mittels der Lichtstrahlmethode
nach Dews (Brit. J. Pharmacol., 8, 46,1953) verfolgt
wurde. Es wurden Mäusemännchen herangezogen, die in Gruppen zu dritt in Glaszylindern für die Dauer
von 15 Minuten in einen Dunkelraum gebracht wurden. Für jede Dosis wurden fünf Tiergruppen verwendet.
Der Zeitabstand zwischen der intravenösen Verabreichung des Stoffes und der Bestimmung der
Aktivität betrug 30 Minuten. Statistisch wurde diejenige Dosis errechnet, die die lokomotorische Aktivität
auf 50% des Durchschnittswertes behindert (D50 in mg/kg).
Zur Bewertung der neuroleptischen Aktivität wurde bei allen Stoffen der Katalepsietest an Ratten angewendet.
Dabei wurde die kataleptische Wirkung (B ο i s s i e r und Simon, Therapie, 18, 1257, 1963)
an Rattenweibchen (Gewicht 100 bis 140 g) ermittelt. Als kataleptisch wurde dasjenige Tier betrachtet, das
in der Lage mit gekreuzten Pfoten für die Dauer von 5 Sekunden verharrte. Die einzelnen Stoff gaben wurden
intraperitoneal Gruppen zu je 10 Tieren verabreicht und die Katalepsie in halbstündigen Zeitabständen
während 4 Stunden ermittelt. Aus den im Verlauf des ganzen Versuches gewonnenen Optimalwerten wurden
die mittleren Wirksamkeitsgaben (ED50), die eine
Katalepsie bei 50% der Tiere hervorrufen, bestimmt. Diere Werte sind in der Tabelle angeführt.
Bei einem Teil der Stoffe wurde eine Potenzierung der Thiopentalnarkose ermittelt, und in der Tabelle
sind Schwellendosen angegeben, die die Dauer der Narkose bei Mäusen nach intravenöser und/oder oraler
Verabreichung signifikant verlängern. Die Schwellengaben D sind gleichfalls in mg/kg angegeben.
Ebenfalls bei einem Teil der Stoffe wurde ihre hypothermische Wirkung an Mäusen ermittelt. Die in der Tabelle angeführten Werte (Gaben) D (in mg/kg) sind Schwellengaben, die statistisch die Körpertemperatur der Mäuse signifikant herabsetzen.
Ebenfalls bei einem Teil der Stoffe wurde ihre hypothermische Wirkung an Mäusen ermittelt. Die in der Tabelle angeführten Werte (Gaben) D (in mg/kg) sind Schwellengaben, die statistisch die Körpertemperatur der Mäuse signifikant herabsetzen.
1. Alle Gaben sind in mg/kg angegeben.
2. Soweit der Stoff in allen Testen intravenös verabreicht ist, wurde er im Katalepsietest intraparitoneal verabreicht.
Stoff | Verab reichung |
Toxizität LD50 |
Drehstabtest ED60 |
Lokomot. Aktivität D50 |
Katalepsie ED50 |
Thiopental- potenz D |
Hypo thermie D |
I | i. V. | 54 | 0,135 | 0,064 | 1,6 | 0,05 | 0,05 |
II | i. v. p. o. |
38 36 |
0,049 1,5 |
0,030 | 1,3 4,0 |
0,01 0,25 |
0,05 0,5 |
III | i. v. p. o. |
51 94 |
0,094 1,9 |
1,95 10,5 |
0,01 1,0 |
0,025 0,5 |
|
IV | i. v. | 47 | 0,215 | 4,6 | 0,05 | ||
V | i. v. | 40,5 | 0,42 | 0,32 | 1,2 | ||
VI | p. o. | 86 | 1,0 | 9,2 | |||
Chlor- promazin |
i. v. p. o. |
52,2 198 |
0,585 8,2 |
0,693 4,8 |
8,6 16,0 |
0,25 2,5 |
0,25 5,0 |
Wie aus der Tabelle hervorgeht, sind die erfindungsgemäßen Stoffe in den angewandten Testen 2- bis
lOmal wirksamer als Chlorpromazin, wobei ihre Toxizität bei intravenöser Verabreichung überwiegend
mit dem Chlorpromazin vergleichbar ist und bei oraler Verabreichung sind sie 2- bis 3mal toxischer, was
jedoch für die Stoffe immer noch günstigere therapeutische Indizes gewährleistet.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. In diesen Beispielen ist auch die
Herstellung der Zwischen- und Ausgangsprodukte, welche überwiegend neue Verbindungen sind, angegeben.
1. 8-Methyl-10-(4-methyIpiperazino)-10,1 l-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 6,7 g S-Methyl-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 11 ml N-Methylpiperazin erhitzt man 3 Stunden auf 100 bis 1100C und
läßt es bei Zimmertemperatur über Nacht stehen. Das Reaktionsgemisch versetzt man mit 70 ml Wasser
und extrahiert es dreimal mit 50 ml Benzol. Aus der Benzollösung überführt man das basische Produkt
durch Schütteln in 60 ml verdünnte Salzsäure (1: 3),
die saure wäßrige Lösung verdünnt man mit Wasser, filtriert sie und macht sie mit einer 20%iBeri NaOH-Lösung
alkalisch. Die in Freiheit gesetzte Base extrahiert man mit Benzol, den Extrakt wäscht man
mit Wasser und mit gesättigter NaCl-Lösung und trocknet ihn mit wasserfreiem Kaliumcarbonat. Danach
dampft man das Benzol ab, löst den Rückstand in einem kleinen Volumen siedenden Äthanols und
versetzt diese Lösung mit 6,0 g Maleinsäure. Das auskristallisierte Salz kristallisiert man aus siedendem
Äthanol um. Man gewinnt in einer Ausbeute von 6,9 g reines 8-Methyl-10-(4-methylpiperazino)-10,11
- dihydrodibenzo(b,f)thiepin - Hydrogenmaleat, welches bei 160 bis 1620C schmilzt und analytisch der
vorausgesetzten Bruttoformel C28H38N2O8S entspricht.
Es löst sich in kaltem Wasser zu l%iger Lösung.
Das als Ausgangsmaterial dienende 8-Methyl-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thicpin
stellt man aus der bekannten 4'-Methyldiphenylsulfid-2-carbonsäure
auf folgende Weise her:
Eine Suspension von 43,0 g der genannten Säure in 700 ml abs. Äther reduziert man mit einer
Lösung von 14,0 g Lithiumaluminiumhydrid in weiteren 200 ml Äther. Nach langsamem Vermischen beider
Komponenten kocht man das Reaktionsgemisch unter Rühren 4 Stunden unter Rückfluß und zersetzt es
nach Abkühlen vorsichtig tropfenweise mit 15 ml Wasser und danach mit verdünnter Schwefelsäure.
Die ätherische Schicht trennt man ab, wäscht sie mit Wasser und trocknet sie über wasserfreiem Natriumsulfat.
Nach Abdampfen des Äthers destilliert man den Rückstand im Vakuum. Man erhält 34,4 g 2-Hydroxymethyl-4'-methyldiphenylsulfid
mit Kp.5 = 185 bis 188°C.
Zu einer Lösung von 33,1 g dieses Alkohols in 11,4 g abs. Pyridin tropft man langsam unter Rühren
und äußerem Kühlen 17,1 g Thionylchlorid zu. Das Reaktionsgemisch rührt man 1 Stunde unter ständigem
äußeren Kühlen mit Eis und Wasser, danach noch 1 Stunde bei Zimmertemperatur. Nach Verdünnen mit
Wasser extrahiert man mit Äther. Die ätherische Lösung wäscht man mit einer 5%igen Natriumcarbonatlösung,
mit Wasser und mit gesättigter NaCl-Losung, trocknet sie mit Calciumchlorid und arbeitet
durch Destillation auf. In einer Ausbeute von 28,7 g gewinnt man 2-Chlormethyl-4'-Methyldiphenylsulfid
mit Kp.5 = 178 bis 1800C, welches durch Stehen
auskristallisiert und nach Umkristallisieren aus Petroläther bei 37 bis 38° C schmilzt.
Zu einer Lösung von 7,0 g Natriumcyanid in 15 ml Wasser und 30 ml Äthanol setzt man eine Lösung von
22,8 g des obigen Chlorids in 30 ml Dioxan zu und kocht dieses Gemisch unter Rühren 6 Stunden unter
Rückfluß. Nach Abkühlen dampft man die flüchtigen Anteile im Vakuum ab, und den Rückstand schüttelt
man nach Verdünnen mit Wasser mit Benzol aus. Die Benzollösung wäscht man mit Wasser, mit gesättigter
NaCl-Lösung und trocknet sie. Durch Abdampfen des Lösungsmittels erhält man 21,8 g
2-Cyanmethyl-4'-methyldiphenylsulfid, welches nach Umkristallisieren aus Methanol bei 61 bis 62° C
schmilzt.
F.s läßt sich auch durch Destillation reinigen. Kp. ■ = 189 bis 19O0C.
Z einer Lösung von 20,0 dieses Nitrils in 110 ml Äu.anol gibt man eine Lösung von 22 g KOH in
40 ml Wasser zu und kocht dieses Gemisch 6 Stunden unter Rückfluß, dampft Äthanol zum größeren Teil
ab und säuert die zurückbleibende Flüssigkeit nach Abkühlen mit Salzsäure an. Nach Absaugen des ausgeschiedenen
Produktes kristallisiert man es aus wäßrigem Äthanol um. Die Ausbeute beträgt 16,8 g reiner
4'-Methyl-diphenylsulfid-2-essigsäure mit F. 116 bis 1170C (Benzol—Petroläther).
Ein Gemisch von 70 g Polyphosphorsäure und 8,8 g der obigem Säure erhitzt man 1 Stunde auf HO0C,
3 Stunden auf 1400C, und nach Abkühlen zersetzt man
es mit Wasser und extrahiert mit Benzol. Den Benzolextrakt wäscht man mit einer Sodalösung, mit Wasser,
mit gesättigter NaCl-Lösung, trocknet ihn über Natriumsulfat und dampft ab. Durch Kristallisieren
des Rückstandes aus Petroläther erhält man 7,9 g 8-Methyl-10-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin mit
F. 68 bis 69°C. Das Infrarotspektrum des Produktes weist ein typisches Absorptionsband bei 1686 cm"1
auf, welches einer mit dem aromatischen Kern konjugierten Ketogruppe entspricht.
Eine Lösung von 10,9 g dieses Ketons in 35 ml Dioxan und 35 ml 90%igen Methanols reduziert man
mit 5,5 g Natriumborhydrid. Das Reaktionsgemisch läßt man 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen,
dampft es unter vermindertem Druck ab, und den Rückstand schüttelt man mit Wasser und einem
Äther-Benzol-Gemisch (1: 1) durch. Die abgetrennte organische Phase wäscht man mit Wasser und mit
gesättigter NaCl-Lösung, trocknet sie mit Natriumsulfat und dampft sie ab.
Durch Kristallisation des Rückstandes aus Petroläther gewinnt man 9,9 g 8-Methyl-10-hydroxy-10,l 1-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit F. 70 bis 72° C.
Zu einer Lösung von 9,6 g dieser Verbindung in 80 ml abs. Benzol setzt man 5 g wasserfreies Calciumchlorid
in Pulverform und sättigt dieses Gemisch mit wasserfreiem Chlorwasserstoff 1 Stunde lang. Nach
Filtrieren und Abdampfen des Filtrats kristallisiert man den Rückstand aus Petroläther um. Ausbeute
9,4 g 8-Methyl-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)-thiepin mit F. 127 bis 128° C.
2. 8-tert.Butyl-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch aus 12 g rohem 8-tert.Butyl-lO-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 22 ml N-Methylpiperazin erhitzt man 4 Stunden auf 1100C und
arbeitet dann ähnlich wie im Beispiel 1 auf. Die erhaltene rohe Base löst man mit 6,0 g Maleinsäure in
siedenem Äthanol. Nach Abkühlen dieser Lösung scheiden sich 10,5 g des 8-tert.Butyl-10-(4-methylpiperazino)
-10,11 - dihydrodibenzo(b,f)thiepin - Hydrogenmaleats in Form des Hemihydrats, F. 92 bis 94° C,
aus. Die Analysenwerte entsprechen der Bruttoformel C31H38N2O8S · 0,5 H2O.
Das als Ausgangsmaterial dienende rohe 8-tert.Butyl-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
gewinnt man aus dem bekannten 4-tert.Butylthiophenol auf
folgendem Wege:
In einer Lösung von 56 g KOH in 500 ml Wasser löst man 54 g 4-tert.Butylthiophenol, setzt 81 g
2-Jodbenzoesäure und 20 g Kupferpulver zu und erhitzt dieses Gemisch 6 Stunden zum Sieden. Danach
filtriert man das noch warme Gemisch, nach Abkühlen verdünnt man das Filtrat mit 200 ml Wasser und
säuert es mit 100 ml konz. Salzsäure an. Das ausgeschiedene Produkt saugt man ab und kristallisiert es
aus wäßrigem Äthanol um. Man gewinnt 62 g 4'-tert.-Butyldiphenylsulfid-2-carbonsäure
mit F. 188 bis 191°C.
Zu einer Suspension von 1,0 g Lithiumaluminiumhydrid in 25 ml abs. Äther tropft man eine Lösung
von 5,0 g der genannten Säure in 50 ml Äther. Das erhaltene Gemisch kocht man danach unter Rühren
5 Stunden unter Rückfluß. Nach Abkühlen zersetzt man es mit 1 ml Wasser und dann mit verdünnter
ίο Schwefelsäure. Nach Abtrennen wäscht man die
ätherische Schicht mit einer Natriumbicarbonatlösung, trocknet sie und arbeitet sie durch Destillation auf.
Man erhält 4,3 g 2-Hydroxymethyl-4'-tert.butyldiphenylsulfid mit Kp.3 = 184 bis 186° C.
Zu einem Gemisch von 25,3 g dieses Alkohols und
7.4 g abs. Pyridin tropft man unter Rühren und Kühlen 11,3 g Thionylchlorid zu. Man rührt dieses
Gemisch noch 1 Stunde und läßt es dann 12 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. Nach Zusatz von Wasser
so schüttelt man mit Äther aus und wäscht die abgetrennte ätherische Schicht mit einer Natriumbicarbonatlösung,
mit Wasser, mit gesättigter NaCl-Lösung und trocknet sie mit Calciumchlorid. Nach Abdampfen
von Äther destilliert man den Rückstand im Vakuum.
Man erhält 22,5 g 2-Chlormethyl-4'-tert.butyldiphenylsulfid
mit Kp.3 = 175 bis 1780C.
Zu einer Lösung von 23,9 g dieses Chlorids in 30 ml Dioxan und 30 ml Äthanol gibt man eine Lösung von
5.5 g Natriumcyanid in 15 ml Wasser zu und kocht dieses Gemisch unter Rühren 6 Stunden unter Rückfluß.
Unter vermindertem Druck dampft man die flüchtigen Anteil; teilweise ab, den Rückstand ver
dünnt man mit Wasser und extrahiert ihn mit Benzol. Man wäscht und trocknet den Benzolextrakt und
arbeitet ihn durch Destillation auf. Man erhält 21,8 g 2-Cyanmethyl-4'-tert.butyldiphenylsulfid mit
Kp.3>5 = 188° C.
_ Eine Lösung von 21,8 g dieses Nitrils in 115 ml Äthanol hydrolysiert man 6 Stunden durch Sieden
mit einer Lösung von 24 g KOH in 45 ml Wasser. Nach Abdampfen des Äthanols kühlt man den Rückstand
ab, verdünnt ihn mit Wasser und säuert mit Salzsäure an. Das ausgeschiedene Produkt kristallisiert
man aus Hexan um. Ausbeute 22,1 g 4'-tert.Butyldiphenylsulfid-2-essigsäure,
F. 91 bis 93° C.
21,9 g dieser Säure cyclisiert man 4 Stunden durch Erhitzen mit 240 g Polyphosphorsäure auf 140° C
unter Rühren. Nach Abkühlen zersetzt man das Reaktionsgemisch mit Wasser und extrahiert es
mit Benzol. Das Extrakt befreit man von sauren Stoffen durch Waschen mit einer Sodalösung, und
nach Trocknen arbeitet man ihn durch Vakuumdestillation auf. Man erhält 18,5 g 8-tert.Butyl-lO-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit Kp.3 = 184 bis 186° C.
15,5 g dieses Ketons reduziert man mit 7,5 g Natriumborhydrid in 50 ml Dioxan und 50 ml
90%igem Methanol. Nach 12 Stunden Stehen dampft man die Lösungsmittel unter vermindertem Druck
ab und extrahiert den Rückstand nach Zugabe von Wasser mit Benzol. Den Benzolextrakt arbeitet man
nach Waschen und Trocknen durch Vakuumdestillation auf. Man erhält 15,1 g 8-tert.Butyl-lO-hydroxy-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit Kp.2 = 180 bis 182°C.
Die ganze Menge dieses Alkohols (15,1 g) löst man in 180 ml Benzol, und nach Zugabe von 10 g wasserfreiem
pulverartigem Calciumchlorid sättigt man
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dieses Gemisch mit wasserfreiem Chlorwasserstoff. Man filtriert nach 2 Stunden Stehen unter Zusatz von
Entfärbungskohle und dampft das Filtrat ab. Die Chlorwasserstoffreste entfernt man durch Verdünnen
des Rückstandes mit Benzol und durch weiteres Abdampfen des Benzols unter vermindertem Druck.
Der Rückstand stellt das rohe 8-tert.ButyI-lO-chIor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
(Ausbeute 12,0 g) dar, das man bei der Schlußkondensierung in dieser Form verwenden kann.
3. 8-Nitro-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 5,0 g S-Nitro-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 10 ml N-Methylpiperazin erhitzt man 3,5 Stunden auf 110 bis 1200C. Nach
Abkühlen schüttelt man das Reaktionsgemisch mit 100 ml Wasser und 100 ml Benzol durch, trennt die
Benzolschicht ab und überführt das darin enthaltene Produkt durch Schütteln in 60 ml verdünnter Salzsäure
(1: 2,5), wobei man den ausgeschiedenen Anteil des Hydrochloride absaugt und in der wäßrigen
Lösung des Hydrochlorids suspendiert. Diese Suspension alkalisiert man mit einer 15%'gen NaOH-Lösung
und extrahiert die Base mit Benzol. Den Extrakt trocknet man und dampft ihn ab. Man erhält 2,05 g
roher Base des 8-Nitro-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepins.
Durch Neutralisieren einer Lösung von 2,0 g dieser Base in 15 ml Äthanol mit einer Lösung von 0,7 g Maleinsäure in
5 ml Äthanol erhält man das entsprechende kristallinische Maleat.
Das als Ausgangsmaterial dienende 8-Nitro-lO-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
stellt man aus dem bekannten o-Hydroxymethylthiophenol wie folgt her:
Ein Gemisch von 63,5 g rohen o-Hydroxymethylthiophenols
(hergestellt aus 77 g Methylthiosalicylat durch Reduktion mit Lithiumaluminiumhydrid in
Äther), 67 g wasserfreien Kaliumcarbonats, 400 ml Wasser, 3,9 g Kaliumjodid, 68,5 g p-Nitrochlorbenzol
und 800 ml Äthanol kocht man unter Rühren 5 Stunden unter Rückfluß. Danach dampft man die flüchtigen
Anteile unter vermindertem Druck ab, den Rückstand vermischt man mit wenig Wasser und extrahiert
ihn mit Äther.
Den Extrakt wäscht man mit Wasser, trocknet ihn mit Magnesiumsulfat und dampft Äth?r ab. Den
Rückstand kristallisiert man aus einem Ather-Petroläther-Gemisch um. Man erhält 91,4 g 2-Hydroxymethyl-4'-nitrodiphenylsulfid
mit F. 68 bis 69° C.
Zu einem Gemisch von 15,6 g dieses Alkohols und 4,7 ml abs. Pyridin tropft man unter Rühren und
Kühlen 6,5 ml Thionylchlorid zu, und zwar so, daß die Temperatur des Reaktionsgemisches 30°C nicht
übersteigt. Das Gemisch rührt man noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur und schließlich 1 Stunde bei
400C. Das überschüssige Thionylchlorid dampft man im Vakuum ab, den Rückstand zersetzt man mit
Wasser und extrahiert mit Äther. Nach Waschen, Trocknen und Abdampfen des Extraktes gewinnt
man 9,9 g 2-Chlormethyl-4'-nitrodiphenylsulfid mit F. 80 bis 810C (Cyclohexan).
Zu einer Lösung von 12,9 dieses Chlorids in 30 ml Äthanol und 18 ml Dioxan gibt man eine Lösung von
3 g Natriumcyanid in 6 ml Äthanol zu und kocht dieses Gemisch unter Rühren 8 Stunden unter Rückfluß.
Nach bekannter Aufarbeitung wie in den vorhergehenden Beispielen gewinnt man 11,2 g 2-Cyanmethyl-4'-nitrodiphenylsulfid,
welches nach Umkristallisieren aus Benzol—Petroläther oder Äthanol bei 96 bis 98° C
schmilzt.
Ein Gemisch von 10 g dieses Nitrils, 10 ml Wasser, 10 ml Essigsäure und 10 ml Schwefelsäure kocht man
unter Rühren 1 Stunde unter Rückfluß. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch auf Eis und schüttelt
es mit Äther aus. Nach Neutralwaschen mit Wasser zieht man aus der ätherischen Lösung das saure
ίο Produkt durch Schütteln mit einer 10°/0igen Natriumcarbonatlösung
aus. Die erhaltene alkalische Lösung trennt man ab und säuert sie mit Salzsäure an. Durch
Absaugen gewinnt man 8,55 g 4'-Nitrodiphenylsulfid-2-essigsäure, weiche nach Umkristallisieren aus Äthanol
bei 141 bis 142° C schmilzt.
5,0 g dieser Säure cyclisiert man durch Erhitzen mit 25 g Polyphosphorsäure 2 Stunden auf 150 bis
155° C. Nach Abkühlen zersetzt man das Reaktionsgemisch mit Eis und Wasser, und in üblicher Weise
isoliert man das neutrale Produkt. Γη einer Ausbeute von 3,45 g erhält man S-Nitro-lO-oxo-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
in Form einer kristallinen Substanz, welche bei 174 bis 1750C schmilzt (Benzol).
Eine Lösung von 20 g dieses Ketons in 750 ml Dioxan reduziert man mit 7.5 g Natriumborhydrid,
gelöst in 70 ml eines Dioxan-Wasser-Gemisches. Man rührt 5 Stunden bei Zimmertemperatur, verdünnt
mit Wasser und neutralisiert mit verdünnter Salzsäure. Das ausgeschiedeneS-Nitro-lO-hydroxy-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
saugt man ab und kristallisiert es aus Benzol um. Ausbeute 19,5 g, F. 191 bis 1920C.
Eine Lösung von 2,0 g dieses Alkohols und 1 ml
Pyridin in 10 ml abs. Benzol und 5 ml abs. Chloroform kühlt man auf O0C ab. Bei dieser Temperatur tropft
man unter Rühren 0,85 g Thionylchlorid zu. Man rührt das Reaktionsgemisch noch 2 Stunden bei
Zimmertemperatur und 15 Minuten bei 30°C. Nach Zersetzen mit Eis extrahiert man mit Benzol, und den
Benzolextrakt dampft man nach Waschen und Trocknen ab.
Den erhaltenen kristallinischen Rückstand (2,2 g) reinigt man durch Umkristallisieren aus Benzol—Cyclohexan.
Reines S-Nitro-lO-chlor-lOJl-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
schmilzt bei 137 bis 138°C.
4. 8-Methoxy-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 10 g S-Methoxy-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 20 g N-Methylpiperazin erhitzt man 3,5 Stunden auf 114 bis 1250C (Bad-Temperatur).
Nach Abkühlen und Zersetzen mit Wasser arbeitet man das Reaktionsgemisch in bereits
beschriebener Weise auf. Man gewinnt 6,05 g der Base des 8-Methoxy-10-(4-methyipiperazino)-10,l 1-dihydrodibenzo(b,f)thiepins
mit F. 80 bis 82°C. Durch Neutralisieren mit äquivalenter Menge Maleinsäure
in Äthanol liefert es normales Maleat mit F. 207 bis 209° C (Äthanol).
Das als Ausgangsmaterial dienende 8-Methoxy-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
stellt man aus der bekannten 4'-MethoxydiphenylsuIftd-2-carbonsäure
wie folgt her:
Zu einer Suspension von 10 g Lithiumaluminiumhydrid in 400 ml abs. Äther tropft man eine Suspension
von 50 g 4'-Methoxydiphenylsulfid-2-carbonsäure in 300 ml abs. Tetrahydrofuran und 100 ml abs. Äther
zu. Danach kocht mar. das Reaktionsgemisch 6 Stunden unter Rückfluß, und arbeitet es in bekannter
Weise (s. vorhergehende Beispiele) auf. In fast theoretischer Ausbeute gewinnt man 2-Hydroxymethyl-4'-methoxydipheny!suIfid
mit F. 47,5 bis 48,50C (Äther—Petrolälher).
Zu eirer Lösung von 20 g dieses Alkohols in 25 ml abs. Chlore form gibt man 11 ml abs. Pyridin zu,
und unter Eiskühlen tropft man eine Lösung von 14.4 g Thionylchlorid in 35 ml Choroform zu. Man
rührt das Feaktiorsgemisch 2 Stunden bei Zimmertemperatur,
zersetzt es mit Wasser, säuert es mit Salzsäure an und extrahiert es rrit Chloroform.
Den Extrakt wäscht man mit einer Natriumbicarbonatlösi
ng, danach mit Waiser, Irockret es mit wasserfreiem
Calciurr chic rid und dampft es ab. Man gewinnt 19 g rohes 2-Chlorrretl yW-ir.ethoxydiphenylsulfid,
das man aus Melhanol oder aus einem Cyclohexan-Aceton-Gerrisch
um! ristallisiert. F. 83 bis 84°C.
Zu einer Lösung von 5,0 g dieses Chlorids in 25 ml abs. Aceton gibt rran 1,4 g Natriumcyanid
und 0,2 g Natriurrjodid zu und kocht dieses Gemisch unter Rühren 16 Stunden unter Rückfuß. Nach Abkühlen
und Filtrieren dampft rran das Filtrat ab und löst den Rückstand in Fenzol. Diese Lösung wäscht
rran mit Wasser, trocknet sie und dampft sie ab. Man gewinnt 4.5 g 2-Cyanme!hyl-4'-methoxydiphenylsulfid
mit F. 57 tis 59°C (Cyclohexan).
16g dieses rohen Nitrils hydrolysiert man durch 5stürdiges Kcchen mit einer Lösung von 15 g KOH
in 30 ml Wasser vnd 70 ml Äthanol. Nach Abdampfen der flüchtigen Anteile arbeitet man den Rückstand
in üblicher We:se auf, wodurch π an 11 g <'-Methoxydiphenyl:vl_fid-2'essigsäire
mit F. 103 bis 1040C (wäCriges Äthanol erhält).
5,4 g dieser Säure cyclisiert man durch 20stündiges Kochen in einem Gemisch \on 25 g Polyphosphorsäure
und 100ml abs. Toluol. Nach teilweiser Abki'hlung trennt man die Toluolschicht ab und kocht
den Rückstand dreimal mit Toluol aus. Die vereinigten Toluollösungen wäscht man mit Wasser,
mit einer 5%igen NaOH-Lcsung und wiederum mit Wasser, trccknet sie mit wasserfreiem Magnesiumsulfat
und dampft sie ab. Man erhält 4,3 g 8-Methoxy-10-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit F. 97 bis 980C (Cyclohexan).
10 g dieses Ketons reduziert man ähnlich wie in vorhergehenden Beispielen mit 5,3 g Natriumborhydrid
in 200 ml Äthanol und 25 ml Wasser. In einer Ausbeute \on 8,9 g erhält man das kristalline 8-Methoxy
-10 - hydrcxy -10,11 - dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit F. 93 bis 94° C (Cyclohexan).
Eine Lösung von 5,0 g dieses Alkohols in 70 ml Benzol sättigt man mit wasserfreiem Chlorwasserstoff.
Nach etwa 15 Minuten setzt man 2,5 g wasserfreien Chlor'ds zu und sättigt noch 1 Stunde. Nach Stehen
über Nacht saugt man ab und dampft das Filtrat ab. Durch Kristallisation des Rückstandes aus Cyclohexan
erhält man 4,6 g S-Methoxy-lO-chlor-lO.ll-dihydroditenz3(b,f)thiepin
mit F. 115,5 bis 116,50C.
5. £-Methylmercapto-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 10,2 gS-Methylmercapto-lO-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 20 ml N-Methylpiperazino erhitzt man 2 Stunden auf 125°C. Nach
Stehen über Nacht schüttelt man das Reaktionsgemisch gleichzeitig mit Benzol und einer verdünnten
NaOH-Lösung, trennt die Benzollösung ab und arbeitet sie wie in den vorhergehenden Beispielen auf.
Die erhaltene rohe Base überführt man direkt durch Neutralisieren mit 2,05 g Maleinsäure in Äthanol in
das normale 8-Methylmercapto-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin-Maleat.
Ausbeute 7,4 g, F. 160 bis 1610C (Äthanol).
Das als Ausgangsmaterial dienende 8-MethyImercapto-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzoib.Othiepin
stellt man aus dem bekannten p-Methylthio-thiophenol wie
folgt her:
Zu einer Lösung von 9,2 g KOH in 95 ml Wasser gibt man 0,3 g Kupferpulver, dann 8,5 g p-Methylthiophenol
und nach dessen Auflösen 13,5 g o-Jodbenzoesäure zu. Unter Rühren kocht man das Reaktionsgemisch
6 Stunden unter Rückfluß, filtriert es noch heiß mit Aktivkohle, und durch Ansäuern des
Filtrats mit konzentrierter Salzsäure scheidet man die 4'-Methylmercaptodiphenylsulfid-2-carbonsäure aus.
Nach Absaugen kristallisiert man sie durch Lösen in 100 ml siedenden Äthanols unter Zusatz von der
gerade nötigen Menge konzentrierten wäßrigen Ammoniaks und durch Ansäuern der heißen Lösung mit
Essigsäure um. Ausbeute 13,2 g, weiße Nadeln mit F. 197 bis 199°C.
27,6 g obiger Säure reduziert man ähnlich wie in vorhergehenden Beispielen mit 5,0 g Lithiumalu-
miniumhydrid in einem Gemisch von 200 ml Äther und 150 ml abs. Tetrahydrofuran. Man erhält 2-Hydroxymethyl-4'-methylmercaptodiphenylsuIfid
in einer Ausbeute von 23,5 g, F. 56 bis 58° C (Benzol—Petroläther).
Zu einer Lösung von 36 g dieses Alkohols in 80 ml Benzol tropft man unter Rühren 24,5 Thionylchlorid
so zu, daß das Reaktionsgemisch mäßig siedet. Danach
kocht man es noch 10 Minuten und dampft es im Vakuum ab. Durch Kristallisation des Rückstandes
aus einem Benzol-Petroläther-Gemisch erhält man 27,8 g 2-Chlormethyl-4'-methylmercaptodiphenylsulfid
mit F. 59 bis 6I0C.
Zu einer Lösung von 13,4 g Kaliumcyanid in 20 ml Wasser setzt man eine warme Lösung von 27,8 g des
obigen Chlorids in 50 ml Äthanol zu und kocht dieses Gemisch 7 Stunden unter Rückfluß. Nach Abkühlen
verdünnt man es mit viel Wasser und extrahiert mit Äther. Den Extrakt trocknet man mit wasserfreiem
Kaliumcarbonat, dampft ihn ab und destilliert den
Rückstand im Vakuum. Man erhält 2-Cyanmethyl-4'-methylmercaptodiphenylsulfid
mit Kp.0>1 = 175 bis 1800C in einer Ausbeute von 23,4 g. Durch Stehen
erstarrt es zum kristallinen Stoff mit F. 39 bis 410C (Benzol—Petroläther).
Dieses Nitril (6,4 g) hydrolysiert man durch 4stündiges
Kochen mit einer Lösung von 6,4 g KOH in 6 ml Wasser und 40 ml Äthanol. Nach Verdünnen mit
Wasser und Behandlung mit Aktivkohle filtriert man die Lösung. Nach Ansäuern des Filtrats scheidet sich
4'-Methylmercaptodiphenvlsulfid-2-essigsäure in einer Ausbeute von 5,0 g, F. 117 bis 1190C (Benzol—Petroläther)
aus.
Zu Polyphosphorsäure, frisch hergestellt aus 65 ml 85%iger Phosphorsäure und 129 g Phosphorpentoxyd,
setzt man bei 125 bis 135°C unter Rühren 21 g obiger Säure zu und hält das Reaktionsgemisch Va Stunde
bei der angegebenen Temperatur. Nach Abkühlen zersetzt man es mit Eis und isoliert in üblicher Weise
das neutrale Produkt. Man erhält 8-Methylmercapto-
10-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin in einer Ausbeute
von 17,2 g, F. 88 bis 90° C (Benzol—Petroläther).
Die Reduktion von 1,85 g obiges Ketons mit 0,52 g
Natriumborhydrid in 20 ml Äthanol führt man wie in vorhergehenden Beispielen durch. Man erhält 1,75 g
S-Methylmercapto-lO-hydroxy-lO.ll-dihydrodibenzo-(b.f)thiepin
mit F. 118 bis 119°C (wäßriges Äthanol). Diesen Alkohol (10 g) löst man in 80 ml Benzol
und sättigt die Lösung mit wasserfreiem Chlorwasserstoffgas. Nach Trübung gibt man 4 g wasserfreies,
gepulvertes Calciumchlorid hinzu und sättigt noch 1 Stunde. Nach einer Stunde Stehen filtriert man das
Ganze und dampft das Filtrat ab. Man erhält 10,6 g rohes, kristallines 8-Methylmercapto-lO-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit F. 106 bis 1080C.
6. 8-Methansulfonyl-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 3,7 g 8-Methansulfonyl-lO-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 11,5 ml N-Methylpiperazin erhitzt man 2 Stunden auf 120 bis 125° C (Bad-Temperatur). Nach Abkühlen verteilt man das
Reaktionsgemisch zwischen eine verdünnte NaOH-Lösung und Benzol und isoliert das basische Produkt
äh ilicn wie in den vorhergehenden Beispielen. Man
erhält die rohe Base des 8-Methansulfonyl-10-(4-methylpiperazino)-10,11
- dihydrodibenzo(b,f)thiepins in einer Ausbeute von 1,4 g. Durch Neutralisieren mit
Maleinsäure liefert sie reines Maleat (Ausbeute 1,5 g) mit F. 141 bis 143° C (Äthanol—Äther).
Das als Ausgangsmaterial dienende 8-Methansulfonyl -10 - chlor -10,11 - dihydrodibenzo(b,f)thiepin
stellt man aus dem bekannten p-Bromphenylmethylsulfon
wie folgt her:
Ein Gemisch von 8,1 g Thiosalicylsäure, 117 g p-Bromphenylmethylsulfon und 0,5 g Kupferpulver
erhitzt man auf 1200C und homogenisiert es durch Rühren. Danach, wiederum unter Rühren, trägt man
allmählich 7,1 g wasserfreies Kaliumcarbonat ein. Nach Beendigung des Schäumens setzt man Rühren
und Erhitzen bis auf 195°C fort. Nach Abkühlen laugt
man die erstarrte Schmelze mit 200 ml siedenden Wassers aus, filtriert die Lösung mit Aktivkohle und
säuert das Filtrat mit Salzsäure an. Das ausgeschiedene Produkt saugt man ab, wäscht es mit Wasser, trocknet
es an der Luft und kristallisiert es aus Äthanol—Äther
um. Man erhält 11,1 g 4'-Methansulfonyldiphenylsulfid-2-carbonsäure
mit F. 184 bis 1860C (Äthanol).
9,1 g der obigen Säure reduziert man wie in den vorhergehenden Beispielen mit 1,5 g Lithiumaluminiumhydrid
in einem Gemisch von 70 ml Äther und 50 ml Tetrahydrofuran. Nach üblicher Aufarbeitung
regeneriert man 2,6 g der nicht umgesetzten Säure und gewinnt 4,5 g 2-Hydroxymethyl-8-methansulfonyldiphenylsulfid
mit F. 55 bis 570C (Toluol).
Eine Lösung von 3,8 g dieses Alkohols in 8 ml abs. Benzol versetzt man nach Zugabe eines Tropfens
Pyridin mit 1,4 ml Thionylchlorid. Man kocht das Reaktionsgemisch 15 Minuten unter Rückfluß und
dampft es unter vermindertem Druck zur Trockne ab. Den ölartigen, langsam kristallisierenden Rückstand
kristallisiert man aus Benzol—Petroläther um. Man
gewinnt 2,5 g 2-Chlormethyl-4'-methansulfonyldiphenylsulfid mit F. 63 bis 65°C.
Eine Lösung von 9,1g des obigen Chlorids in
12 ml Äthanol kocht man unter Rühren mit einer Lösung von 3,75 g Kaliumcyanid in 5,5 ml Wasser
7 Stunden unter Rückfluß. Nach Verdünnen mit Wasser scheidet sich das kristalline 2-Cyanmethyl-4'-methansulfonyldiphenylsulfid
aus, das man absaugt und aus Benzol—Äther umkristallisiert. Ausbeute
8,65 g, F. 128 bis 1300C.
Dieses Nitril (8,0 g) hydrolysiert man mit einer
äthanolischen KOH-Lösung ähnlich wie im vorhergehenden Beispiel. Man erhält 6,5'g 4'-Methansulfonyldiphenylsulfid-2-essigsäure,
die man aus wäßrigem
Äthanol oder aus Benzol umkristallisiert. F. 137 bis 1380C.
Die Cyclisierung dieser Säure (4,0 g) führt man mit
ίο Polyphosphorsäure (frisch hergestellt aus 8 ml 85%'ger
Phosphorsäure und 12 g Phosphorpentoxyd) durch lstündiges Erhitzen auf 1400C durch. Nach Zersetzen
des Reaktionsgemisches mit Wasser isoliert man in üblicher Weise das neutrale Produkt, das man aus
Chloroform—Äther umkristallisiert. Man erhält 3,0 g 8-MethansulfonyI-10-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)-thiepin
mit F. 190 bis 192° C.
Dieses Keton (4,7 g) reduziert man ähnlich wie in den vorhergehenden Beispielen mit 1,2 g Natriumbor-
hydrid in 75 ml Äthanol. Man erhält 3,3 g 8-Methansulfonyl-10-hydroxy-10,ll-dihydrodib2nzo(b,f)thjepin
in reiner Form mit F. 127 bis 128°C (Benzol—Äthanol—Petroläther).
Eine Lösung von 1,4 g des obigen Alkohols in 20 ml Benzol sättigt man mit wasserfreiem Chlorwasserstoff, das Reaktionsgemisch befreit man vom Reaktionswasser mit wasserfreiem Calciumchlorid, und nach Filtrieren dampf man es ab. Durch Kristallisation des Rückstandes aus Benzol—Äther—Petroläther gewinnt man 1,25 g S-Methansulfonyl-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin mit F. 120 bis 121°C.
Eine Lösung von 1,4 g des obigen Alkohols in 20 ml Benzol sättigt man mit wasserfreiem Chlorwasserstoff, das Reaktionsgemisch befreit man vom Reaktionswasser mit wasserfreiem Calciumchlorid, und nach Filtrieren dampf man es ab. Durch Kristallisation des Rückstandes aus Benzol—Äther—Petroläther gewinnt man 1,25 g S-Methansulfonyl-lO-chlor-lO.ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin mit F. 120 bis 121°C.
7. 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-(4-methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
Ein Gemisch von 1,15 g 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
und 3,5 ml N-Methylpiperazin erhitzt man 2 Stunden auf 115 bis 12O0C. Nach Abkühlen verteilt man das Gemisch zwischen
eine verdünnte NaOH-Lösung und Benzol, trennt die organische Phase ab, wäscht sie mit Wasser
und überführt die darin enthaltene Base durch Schütteln in verdünnte Schwefelsäure. Aus dieser sauren
Lösung setzt man nach Filtrieren die Base durch Alkalisieren in Freiheit. Man extrahiert mit Benzol,
trocknet den Extrakt und dampft ihn ab. Der Rückstand stellt das 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-(4-methylpiperazino)
-10,11 - dihydrodibenzo(b,f)thiepin (Ausbeute 0,45 g) dar, F. 162 bis 1630C (Methanol), das
man mit einer Lösung von Methansulfonsäure in
Äthanol neutralisiert. Durch Verdünnen der gewonnenen
Lösung mit Äther scheidet sich das Methansulf onat als Monohydrat ab; F. 139 bis 1400C (Äthanol-Äther).
Das als Ausgangsverbindung dienende 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin stellt man aus dem bekannten Ν,Ν-Dimethyl-p-brombenzolsulfonamid her:
Das als Ausgangsverbindung dienende 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin stellt man aus dem bekannten Ν,Ν-Dimethyl-p-brombenzolsulfonamid her:
Ein Gemisch von 8,1 g Thiosalicylsäure, 13,2 g N,N-Dimethyl-p-brombenzolsulfonamid und 0,5 g
Kupferpulver homogenisiert man durch Schmelzen bei 14O0C und Rühren. Ohne das Reaktionsgemisch
zu erhitzen, setzt man allmählich 7,1 g wasserfreies Natriumcarbonat hinzu, erhitzt es nach Beendigung
des Schäumens unter Rühren auf 195 bis 2000C und hält die Temperatur 20 Minuten. Nach Abkühlen
kocht man das Reaktionsgemisch mit 80 ml Wasser auf, filtriert die erhaltene Lösung mit Aktivkohle und
säuert das Filtrat mit Salzsäure an. Das ausgeschiedene
rohe Produkt kristallisiert man unter Zusatz von Aktivkohle aus Äthanol um. Man gewinnt 4'-(Dimethylsulfamoyl)-diphenylsulfid-2-carbonsäure
in einer Ausbeute von 11,25 g, F. 178 bis 18O0C.
Zu einer Lösung von 1,6 g Lithiumaluminiumhydrid in 50 ml abs. Tetrahydrofuran tropft man innerhalb
V2 Stunde eine Lösung von 10,75 g der obigen Säure
in 50 ml Tetrahydrofuran zu. Man kocht dieses Gemisch 5 Stunden unter Rückfluß, und nach Abkühlen
zersetzt man es mit 45 ml Wasser und danach mit 80 ml verdünnter Salzsäure (1: 3). Nach Benzolextraktion
und nach üblicher Aufarbeitung des Extraktes erhält man 9,1 g eines ölartigen Produktes,
das man in Benzol mit 5% Äthanolgehalt löst. Die Lösung filtriert man über eine Aluminiumoxydsäule.
Die erste, zumindest polare Fraktion wird nicht weiter verwendet. Durch Abdampfen von nachfolgenden
Eluaten gewinnt man 8,5 g des gereinigten Produktes, welches aus einem Benzol-Äther-Gemisch langsam
kristallisiert. So erhält man 6,15 g 2-Hydroxymethyl-4'-(dimethylsulfamoyl)-diphenylsulfid
mit F. 87 bis QOOp
OO L·.
OO L·.
Diesen Alkohol (5,75 g) löst man in 12 ml siedendem Benzol, gibt 1 Tropfen Pyridin zu und tropft 2 ml
Thionylchlorid zu. Das Reaktionsgemisch kocht man 15 Minuten unter Rückfluß und dampft danach die
flüchtigen Anteile im Vakuum ab. Den Rückstand kristallisiert man aus Benzol—Äther um. Man gewinnt
5,15 g 2-Chlormethyl-4'-(dimethylsulfamoyl)-diphenylsulfid mit F. 99 bis 1010C (Benzol—Äther).
Eine Lösung von 4,6 g des obigen Chlorids in 6 ml Äthanol vermischt man mit einer Lösung von 1,75 g
Kaliumcyanid in 2,5 ml Wasser und kocht dieses Gemisch unter Rühren 5 Stunden unter Rückfluß.
Nach Eingießen ins Wasser scheidet sich ein rohes, kristallines Produkt aus, das man absaugt und aus
wäßrigem Äthanol umkristallisiert. Man gewinnt 3,5 5 g 2-Cyanmethyl-4'-(dimethylsuIfamoyl)-diphenylsuLld
mit F. 79 bis 800C.
Dieses Nitril (2,55 g) hydrolysiert man durch Sstündiges Kochen unter Rückfluß mit einer wäßrigalkoholischen KOH-Lösung (2,5 g KOH, 2,5 ml Wasser
und 25 ml Äthanol). Nach Verdünnen mit Wasser filtriert man die Reaktionslösung und säuert das
Filtrat mit Salzsäure an. Das ausgeschiedene rohe Produkt saugt man ab und kristallisiert es aus wäßrigem
Äthanol um. Man gewinnt 1,35 g 4'-(Dimethylsulfamoyl)diphenylsulfid-2-essigsäure
mit F. 160 bis
ίο 162°C.
Die genannte Säure (2,0 g) cyclisiert man durch 4i>tündiges Kochen mit einem Gemisch von 10 ml
Toluol und Phosphorsäure, frisch hergestellt aus 6 g Phosphorpentoxyd und 5 ml 85%iger Phosphorsäure.
Nach Abkühlen zersetzt man das Reaktionsgemisch mit Eis und isoliert in üblicher Weise das
neutrale Produkt. In einer Ausbeute von 53% gewinnt man 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-oxo-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
mit F. 207 bis 2080C (Benzo zol—Äthanol).
Das erhaltene Keton (3,0 g) reduziert man mit 0,68 g Natriumborhydrid in 45 ml Äthanol. Man
kocht das Reaktionsgemisch unter Rühren bis zum Lösen des Ketons. Nach Stehen über Nacht verdünnt
man es mit Wasser, säuert mit Salzsäure an und extrahiert mit Benzol. Den Extrakt wäscht man mit
Wasser, trocknet ihn und dampft ab. So gewinnt man 1,95 g rohes 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-hydroxy-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin,
das aus Benzol kristallisiert, F. 156 bis 157° C.
Eine Lösung von 1,5 g des obigen Carbinols in 15 ml Benzol, mit Zusatz von 0,7 g pulverigen CaI-ciumchlorids,
sättigt man 4 Stunden mit wasserfreiem Chlorwasserstoffgas. Nach Filtrieren dampft man
das Filtrat unter vermindertem Druck ab. Der Rückstand (1,7 g) stellt das rohe 8-(Dimethylsulfamoyl)-10-chlor-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepin
dar, das aus einem Gemisch von Chloroform und Benzol umgelöst wird; F. 203 bis 2060C.
509525/395
Claims (2)
1. 8-substituierte 10-(4-Methylpiperazino)-10,ll-dihydrodibenzo(b,f)thiepine
der allgemeinen Formel I
CH3
worin R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Nitrogruppe, einen Methoxy- oder
Methylmercaptorest, einen Methansulfonyl- oder einen Dimethylsulfamoylrest bedeutet, sowie deren
Salze.
2. Verfahren zur Herstellung von 8-substituierten 10-(4-Methylpiperazino-10,l 1-dihydrodibenzo(b,f)thiepinen
der allgemeinen Formel I und deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise Ester sekundärer
Alkohole der allgemeinen Formel II
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