DE1619516C - Verfahren zum Farben von Polyacryl nitrilgebilden - Google Patents

Verfahren zum Farben von Polyacryl nitrilgebilden

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DE1619516C
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DE
Germany
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och
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quaternary ammonium
radical
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Klaus Dr 5090 Leverkusen Hees Walter 5000 Köln Kirschnek HeI mut Dr 5090 Leverkusen Quaedvlieg Mathieu Dr 5670 Opladen Walz
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
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Bayer AG
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Description

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Polyacrylnitrilgebilden mit kationischen Farbstoffen in Gegenwart quaternärer Ammoniumverbindungen; das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als quaternäre Ammoniumverbindungen farblose Verbindungen der Formel
O R1
Ar-O[CH2-CH-O) -C-CH2-N-R3 X® (I)
mit Monohalogenessigsäuren oder Monohalogehessigsäurehalogeniden verestert und die erhaltenen Halogenessigsäureester mit Aminen der Formel
R,
N-R7
(III)
IO
■R,
zugegen sind. In dieser Formel steht Ar für einen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe, der 1 bis 3 gleiche oder^ verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen aufweisen kann, R steht für Wasserstoff, eine Methyl- oder Phenylgruppe, R1 und R2 stehen für 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthaltende Alkylreste, die auch zu einem gegebenenfalls weitere Heteroatome enthaltenden Ring geschlossen sein können, R3 steht für einen aliphatischen, aromatischen; cycloaliphatischen oder araliphatischen Rest, η steht für eine ganze Zahl von O bis 4, und X° bedeutet einen anionischen Rest, wie Cl^ Br', J®, CH3OSO3 0, C2H5OSO3^ CH3C6H4SO/;
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen sind nach bekannten Methoden erhältlich, beispielsweise indem man organische Verbindungen der Formel
Ar-O(CH2-CH-O] — H
(II)
in der Ar und R die obengenannte Bedeutung besitzen, umsetzt. Hierbei haben R1 bis R3 die angegebene Bedeutung.
Als. Hydroxylgruppen enthaltende Verbindungen (I I) seien beispielsweise genannt: iso-Octylphenol, n-Octylphenol, iso-Nonylphenol, iso-Dodecylphenol, n-Dodecylphenol, Diiso-butylphenol, Tri-iso-butylphenol, 2-Hydroxy-5-methyl-diphenylpropan, Cyclohexylphenol, p-Phenylphenol, Dihexylphenol, Phenyläthylphenol, Di -(phenyläthyl)- phenol, Dibutylnaphthol, Hexylnaph'thol, Octylnaphthol, sowie Produkte, die aus diesen durch Umsetzung mit Alkylenoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Styroloxid oder Bütylenoxid, erhältlich sind. Als Amine (III) seien beispielsweise Trimethylamin, Triäthylamin, Dimethylcyclohexylamin, Dimethylbenzylaniih, Methylpiperidin, Methylmorpholin, Ν,Ν'-Tetramethylpropylendiamin, Tetramethylbutylendiamin, Xetramethylhexamethylendiamin, Tetramethylhexahydrophenylendiamin, Ν,Ν'-Dimethylpiperazin genannt. Geeignete Monohalogenessigsäuren sind beispielsweise Monochloressigsäure bzw. Monobromessigsäure bzw. deren Chlorid.
Für das erfindungsgemäße Verfahren geeignete Produkte sind beispielsweise die folgenden, deren Butyl-, Hexyl-, Octyl-, Nonyl- oder Dodecylreste geradkettig oder verzweigt sein können:
C8H
17-
■ O ■ CH3
~A— OCH2CHOCh2CH2OCCH2 ®N—CH2-/~\ CH3
CI"
CH3
CqH,
CyH.
O CH3
I! I
OCH2CH2 OCCH2®N-; CH3 9 CH3
0(CH2CH2O)2CCH2^N- CH2-« V CI"
Coil
Ul 1|U
CH3
CH3 CH3
V- OCH2CHOCCH2^n-CH2 O CH3 Cl
.C„H
12''25
CH2
Cl
O CH3
Ci 9 KU
- OCH2CH
2CH2
C12H25.
CH3
0 CH3 . \ OCH9CH,0CCH,®N— CO,—/ \
CH,
C^i^rio
O CH
L3 ,
O (CH2CH2 O)2CCH2®N—CH2 CH,
0 CH3
2S
Cf7H-I
Q(CH2CH2
CH,
CH3 O CH3
"S— OCHXH OCHXH, OCOHLN
Ci2H25
CH,
CH3
O CH,
OCH2CH-OCH2CH2OCCH2SNrO
CH3
12-"-2S,
C12H25
-OCH2CH2OCCH2®N-< H
CH3 . Ρ CH3
CH3
CH,
CH,
CH, O
C11Ha13
~~V- OCH2CH-OCCH2N®(C2H5)3
CH3 O
■ Ί II. V-
OCH2CH- OCH2CH2OCCH2N®(C2H5)3
CH
■·'■■-■ :\ V ■ CH3 ■' OCH2CH2 0CCH2®N—CH2 O CH3
■\r
CH3
Br®
Cl9
Cl®
Cl®
Cl®
Cl®
^"V-OCH2CH2 OCCH2®N—CH2CH2CH2N Cl®
Cl®
Br®
Cl®
CH3
OCH2CH OCH2CH2 OCCH2«N— CH2 CH3 0 CH3
Cle
Cle
C4H
C4Hq
C4H9
0 CH3
OCH2CH2 0CCH2®N— CH3
-. O CH,
OCH2CH2 OCCH2®N—CH2^^ CH3
O CH3
OCH2CH2 0CCH2®N—
CH3
Cl©
Die erforderlichen Mengen an quaternären Ammoniumverbindungen der Formel (I) lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln, im allgemeinen erweisen sich Mengen von 0,5 bis 2,5% berechnet auf die zu färbenden Polyacrylnitrilgebilde als ausreichend. Die kationischen Farbstoffe, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Anwendung gelangen, können den verschiedenartigsten Gruppen angehören; geeignete Farbstoffe sind z. B. Diphenylmethanfarbstoffe, Tnphenylmethanfarbstoffe, Rhodaminfarbstoffe und Oniumgruppen enthaltende Azo- oder Anthrachinonfarbstoffe, ferner Thiazin-, Oxazin-, Methin- und Azomethinfarbstoffe (vgl. hierzu z. B. American Dyestuff Reporter, 1954, S. 432 und 433). Das Färben der Polyacrylnitrilgebilde kann in üblicher Weise durchgeführt werden, indem man das Färbegut in eine auf etwa 50 bis 8O0C erwärmte wäßrige Flotte, welche den kationischen Farbstoff, eine quatemäre Ammoniumverbindung der Formel (I), Zusätze von Salzen, wie Natriumacetat und Natriumsulfat, sowie Säuren, wie Essigsäure oder Ameisensäure, enthält, einbringt, anschließend die Temperatur des Färbebades im Verlauf von etwa 30 Minuten auf annähernd 1000C erhöht und dann das Färbebad so lange auf dieser Temperatur hält, bis es erschöpft ist. Man kann den basischen Farbstoff aber auch erst nachträglich dem Färbebad zusetzen, z. B. dann, wenn die Temperatur des Bades auf etwa 60°C gestiegen ist. Ferner kann man das Färbegut auch bei einer Temperatur von 40 bis 1000C mit einer Flotte, welche die üblichen Salze und Säuren sowie eine quatemäre Ammoniumverbindung der Formel (I), jedoch noch keinen Farbstoff enthält, vorbehandeln, dann erst den Farbstoff zusetzen und das Färben bei 1000C durchführen. Schließlich ist es auch möglich, Jas Färbegut unmittelbar in das auf annähernd 1000C erhitzte Färbebad, welches eine quatemäre Ammoniumverbindung der Formel (I) enthält, einzubringen.
Die in den belgischen Patentschriften 529 633 und 641819 beschriebenen Hilfsmittel zeigen geringere Retardierwirksamkeit.
Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung gelingt es, aus Polyacrylnitril bestehende Gebilde der verschiedensten Art, beispielsweise Spinnkabel, Fäden, Flokken, Kammzüge,'Garne, Gewebe oder Gewirke, hervorragend gleichmäßig zu färben. Bemerkenswert ist ferner, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Quaternierungsprodukte die Aufnahmefähigkeit der Polyacrylnitrilgebilde für kationische Farbstoffe nicht, beeinträchtigen. Unter den aus Polyacrylnitril bestehenden Gebilden sind im vorliegenden Fall auch Materialien zu verstehen, für deren Herstellung außer Acrylnitril auch noch andere Vinylverbindungen, wie z. B. Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylidenchlorid, Vinylidencyanid und Acrylsäurealkylester, verwendet worden sind.
7 8
Beispiel 1 anilin—>l-(Dimethylamino-äthyl)-äthylammo-3-ine-
Ein Gewebe aus Polyacrylnitrilfasem wird im thylbenzol, quaterniert mit Dimethylsulfat, 0,0015 g
Flottenverhältnis 1:50 in ein auf 50° C erwärmtes des Farbstoffes l-Amino-4-(dimethylamino-methyl-
Bad eingebracht, das im Liter 0,006 g des Farbstoffes anilido)-anthrachinon-hydrochlorid, 0,0004 g des aus diazotiertem 4-Anisidin—4,3,3-Trimethyl-2-me- 5 Farbstoffes Colour Index, 2. Auflage, Nr. 51005, 0,1 g
thylenindolin, quaterniert mit Dimethylsulfat, 0,008 g Natriumacetat, 2 g Natriumsulfat, 0,4 g Eisessig und
des Farbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-cyan- 0,2 g der Verbindung der Formel
O :· ·-■·■-■■■ CH9
n-C12H25 —<>— 0-CH2-CH2- U-C-CH2
Cl®
■ CH3 :.: ■■■-.■■■■
enthält. Das Bad wird dann allmählich auf 98°C erhitzt und etwa 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Es wird eine Graufärbung von hervorragender Gleichmäßigkeit erzielt. ;<-'■ ·-·-■ >' ":■'"■ . , ;
Den gleichen Erfolg erzielt man, wenn man an Stelle der genannten quaternären Verbindungen die folgende einsetzt: . . ■ : . .-_■.■■„: -.- . ·;·. ·.■·
11-!C9H19-Z-S-O-CH2-CH2-O-C-CH2-9N-CH2-Z-X. Cl®
CH3 Beispiel2
Game aus Polyacrylnitrilfasem werden im Flottenverhältnis 1:40 in ein auf 8O0C erwärmtes Bad eingebracht, das im Liter 0,03 g des Farbstoffes l-Methylamino-4-(3'-dimethylaminopropylamino)-anthrachinon, 0,25 g Natriumacetat, 2,5 g Natriumsulfat, 0,5 g Eisessig und 0,4 g der Verbindung der Formel
CH3 O CH3
n-C9H19—<ζ ^—O—CH2-CH-Ο—C —CH2-9N-CH2-^ Λ Cl®
CH3
enthält. Das Bad wird dann allmählich auf 98° C erhitzt und 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Es wird eine helle Blaufärbung von ausgezeichneter Gleichmäßigkeit erhalten.
Beispiel 3
Garne aus Polyacrylnitrilfasem werden im Flottenverhältnis 1:40 in ein auf 60° C erwärmtes Bad eingebracht, das im Liter 0,06 g des Farbstoffs Nr. 51005, Colour Index, 2. Auflage, 0,25 g Natriumacetat, 0,4 g Eisessig und 0,25 g der Verbindung
O CH3
n-C9H19-/"^V-O- CH2-CH2- O—C — CH2-^N-CH2^Z~S Cl®
CH3 - ' .
enthält. Das Bad wird allmählich auf 98° C erhitzt und 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Es wird eine helle Blaufärbung von hervorragender Gleichmäßigkeit erhalten.
Verwendet man an Stelle der zuerst genannten Verbindung 0,25 g der Verbindung der Formel
CH3 O CH3
O—CH2-CH-^O-C- CH2-^N—CH2^~V Cl®
A ' CH3 .
erhält man ebenfalls eine helle Blaufärbung von hervorragender Gleichmäßigkeit.
Die an erster Stelle genannte Verbindung wurde durch Veresterung von 1 Mol Nonylphenol-jS-hydroxyathyläther mit 1 Mol Chloressigsäure und anschließende Umsetzung des erhaltenen Esters mit 1 Mol N,N-Dimethylbenzylamin gewonnen.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Färben von Polyacrylnitrilgebilden mit kationischen Farbstoffen in Gegenwart quaternärer Ammoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß als quaternäre Ammoniumverbindungen farblose Verbindungen der Formel
    Ar-O
    CH7-CH-O
    in welcher Ar für einen Rest der Benzol- oder Naphthalinreihe, der 1 bis 3 gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl- oder Aralkylgruppen mit bis zu 12 Kohlenstoffatomen aufweisen kann, steht, R Wasserstoff, eine Methyl- oder eine Phenylgruppe bedeutet, R1 und R2 für 1 bis 3 Kohlenstoffatome aufweisende Alkylreste, die auch zu -C-CH2-N-R3 Χ®
    R2 ...
    einem gegebenenfalls weitere Heteroatome enthaltenden Ring geschlossen sein können, stehen, R3 einen aliphatischen, aromatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Rest darstellt, η für eine ganze Zahl von 0 bis 4 steht und X© einen anionischen Rest bedeutet, zugegen sind.

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