DE1618347A1 - Verfahren zur Herstellung von Carbaryloxyaminocarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von CarbaryloxyaminocarbonsaeurenInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C271/00—Derivatives of carbamic acids, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atom not being part of nitro or nitroso groups
- C07C271/06—Esters of carbamic acids
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Description
1618347 FARBENFABRIKEN BAYER AG
V/Rö
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Carbaryl-
©^aminocarbonsäuren, .-...-.
Aus der aliphatischen Reihe sind lediglich einige e^Garbphenoxy.-aminocarbonsäuren
beschrieben, die entweder durch Umsetzung der
cL-Aminocarbonsäuren mit Chiorameisensäurepheny!ester in Natronlauge
in Ausbeuten um 65 ^ der Theorie (HeIv. Chim. Act a JjS r 875
(1953) oder der Äthylester der «—Aminocarbonsäuren mit Ghlorameisensäurephenylester
und nachfolgende Verseifung zur freien Säure
(O.A. 51, 17750a (1957)) erhalten wurden.
Da.die direkte Umsetzung-von aromatischen und araliphatischen
Aminocarbonsäuren mit Chlorameisensäurearylestern bisher nicht gelungen ist, wurde von diesen Garbaryloxyaminocarbonsäuren bisher
nur ein Vertreter, die 4-Carbphenoxy.aminobenzoesaure, durch Umsetzung
des 4-Isocyanatobenzoesäurangthylesters mit Phenol und
nachfolgende Verseifung des 4-Carbphenoxyaminobenzoesäuremethyl-
esters zur freien Säure in mäßiger Ausbeute hergestellt (J. ehem.
Soc. (London), 1961, 2365).
BAD ORIGINAL
Le * 10 500 ~
"^—009 85 1/2120
Eb wurde nun gefunden, daß man Carbaryloxy.aminocarbonsäureh in sehr
guten Ausbeuten leicht dadurch herstellen kann, daß man die entsprechenden
Aminocarbonsäuren mit Diarylcarbonaten umsetzt. Obwohl
es bekannt ist, daß Carbonsäuren mit z.B. Diphenylcarbonat unter
Bildung von Carbonsäurephenyleetern reagieren, erfolgt bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren Überraschenderweise eine selektive
Reaktion nur an der Aminogruppe der Aminocarbonsäuren, bo daß
unter Abspaltung des entsprechenden Phenols aus dem Diarylcarbonat
die freie Carbaryloxy.aminocarbonsäure entsteht.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Carbaryloxyaminocarbonsäuren, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man Gemische von Aminocarbonsäuren und Diarylcarbonaten, in
denen auf jede Aminogruppe der Aminocarbonsäuren mindestens ein Mol Diarylcarbonat enthalten ist, gegebenenfalls in Gegenwart von
Lösungsmitteln, erhitzt.
In manchen Fällen, insbesondere bei Aminoary!carbonsäuren, ist es
vorteilhaft, einen Überschuß an Diarylcarbonat zu verwenden, um die Bildung von Harnstoffderivaten zu vermeiden.
Die Reaktionstemperaturen liegen zwischen etwa 50 und etwa 1800G,
vorzugsweise zwischen"etwa 80 und etwa 1500C.
Als Aminocarbonsäuren sind für das Verfahren gemäß der Erfindung
beispielsweise geeignet!
Aminoalkylcarbonsäuren, wie Aminoessigsäure, 2-Aminoprqplonsäure,
3-Aminopropionsäure, 2-Aminobuttersäure, 4-Aminobuttersäure, 6-Aminocapronsäure,
7-AminoÖnantheäure, 9-Aminopelargonsäure,
00 985 1/2 120 ~ ■ ~
Le A 10 500 ' - 2 - @AD ORIGINAL
11-Aminoundecaneäure, 2-Aminobem8teineäure,· 2-Aminoglutarsäure,
2t6-*Diaminocapron8äure und 2,7-Dianilnoöctandicarboneäure^3#6»
Aainocycloalky!carbonsäuren, wie 4-Aminocyclohexancarbonsäure,
Aminoaralky!carbonsäuren, wie 2-r 3- und ^-Aininopiiertylesaigsäure,
ß-(3-Aminophenyl)-i8Obutter8aure, fl-(3-Aniinöphenyl)^giutareäure,
3-Aminozifflteäure und 4-Aminozimt8äüre,
Aminoalkylarylcarbonsäuren, wie 4-(ß-ÄminoäthyX)-benzoesäure,
und Aminoarylcarbonaäuren, wie 2-, 3- und 4-Aminobeixzoeöäure, 3»4-
und 315-ßiaminobenzoesäure, 5-Aminöbenzol-i,3-d!carbonsäure, 4-Amino-3-methoxy-benzoesäure,
2- und 3-Arainö~4-chlor--benzoesäure, 3-Amino-4-methyl-benzoesäure,
2- und 5-Aininönaphthalin-i-carbonsäure, 5-Aminonaphthalin-2-carbonsäure
und Benzidin-2,2'-r und -3,3r-dicarbonsäure.
Als Diarylcarbonate sind z.B.geeignet Diphenylcarbonat, die isomeren
Dikre8ylcarbonate, Di-(tert.-butyl)-phenylcarbonate, Di-chlorphenylcarbonate,
Di-nitrophenylcarbonate, Dimethoxyphenylcarbonate und
Dinaphthylcarbonat.
Obwohl die erfindungsgemäße Reaktion in vielen Fällen auch ohne
Lösungsmittel durchgeführt werden kann, insbesondere dann, wenn die
Reaktionskomponenten bei Reaktionstemperatur eine Schmelze bilden,
ist es oft von Vorteil, Lösungsmittel zur Erzielung eines homogenen
Reaktionsgemiseh.es mitzuverwenden. Hierfür eignen sich vorzugsweise
die entsprechenden Phenole der verwendeten Diarylcarbonate, also ■z»B. das Phenol, die Kresole, das tert.-Butylphenol, die Chlorphenole,
Nitrophenole und Methoxyphenole und die Naphthole. Es können
Ie A 10 500 ' -3-
————*^—— ■!! 'l . . ;
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η 16183Λ7
aber auch andere Lösungsmittel oder Lösungemittelgemische verwendet
werden, beispielsweise Toluol, Xylol, Trichloräthylen, Chlorbenzol,
Dichlorbenzol, Butylglykol, Anieol, Diphhenylather, Nitromethan,
Nitrobenzol, Acetonitril, Benzonitril, Eisessig, Butylacetat, Methylisobutylketon, Acetophenon, Dimethylformamid und N-Methylpyrrolidon.
.
Nach beendeter Umsetzung kann das bei der Reaktion freigesetzte Phenol und gegebenenfalls das Lösungsmittel in der Regel durch
Destillieren unter vermindertem Druck zum größten Teil entfernt werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß nicht Phenol aus
der Oarbaryloxy.aminogruppe abgespalten wird und Reaktion der dann
freien Isocyanatgruppe mit der Carboxylgruppe eintritt. Es kann
daher gegebenenfalls zweckmäßig sein, auf die destillative Entfernung
des frei gewordenen Phenols zu verzichten.
Die Reinigung der Verfahrensprodukte erfolgt durch Umkristallisieren
bzw., falls diese schwerlöslich sind, durch Waschen mit heißen Lösungsmitteln. -- " '
Nach dem Verfahren kann man auch bisher nicht zugängliche Carbaryloxyaminocarbonsäuren
als meist farblose Kristalle in sehr guten Ausbeuten und in reiner Form herstellen.
Die Verfahrensprodukte können als Zwischenprodukte zur Herstellung
von Kunststoffen verwendet werden.
Le A 10 500 - 4 -
bad
0 0 9 8 51/2120
EinGemisch von 428 g (2 Mol) Diphenylcarhonat und 262 (2 Mol)
6-Aminoeäpronöäure wird 3 Stünden auf 80 - 950G erwärmt» wobei
allmählich eine Klare, fast farblose, homogene Schmelze entsteht.
Man destilliert nun überschüssiges Phenol (maximal 165 g!) bei 0,1 mm Hg ab? die Sumpftemperatur soll dabei 100° nicht überschreiten. Die hinterbleibende Masse, die bereits Ansätze zur Kristallisation
zeigt, wird aus Benzol (1 t 5) umkristallisiert* Die 6-Garbpheno3C3taminocaprohsäure
fällt in farblosen Kristallen (Pp 1i5°G}in einer Ausbeute von 94 ^ der Theorie (472 g) an.
H5C6O-CO-SH-(GH2)5-C00E: C13H17NO4 (251,3)
Ber. Säurezahlί 223,5 Ber. C: 62,14 96 ffef. C: 62,28 +
Gef. " : 222 - 224 N: 5*57 96 Hi 5,69 jC
0: 25,47 * O; 25,43 *
Beispiel 2; >
In gleicher Weise wie im Beispiel 1 wird ein Gemisch von 214,2 gt
(1 Mol) Diphenylcarbonat und 201,5 g (1 Mol) 11-Aminoundecansäure
umgesetzt. Man zieht maximal 80 g Phenol im Vakuum bis zu einer Sumpftemperatur von 100° ab und kristallisiert aus Gyclohexan/
Eesigester um: feinteilige, weiße Kristalle (Fp 88°). Die Ausbeute
beträgt 306,5 g, d.h. 95,5 $ der Theorie(an H-Carbphenoxyaminoundecansäure.
.
H5C6O-GO-NH-(GH2J1Q-GOOH C18H27NO4 (321,4)
Ber. Säurezahls 174,5 Ber, Gs 67,27 96 Gef. Gs 67,40 f4
ftef. » s 173 - Ns 4,36 94 Wt 4,31 t
- * ' Ο; 19,91 % .." ' 'Oi _ 19*79 f
0Q98517 2120
8AD Lt A 10 500 ■- 5 -
Entsprechend Beispiel 1 wird ein Gemisch von 103»1 g 4-Aminobuttersäure und 214,2 g ( 1 Mol) Diphenylcarbon%t zur Reaktion gebracht*
Nach zunächst raschem Aufschmelzen setzt allmählich teilweise
Kristallisation ein. Man destilliert 35 g Phenol aus dem Reaktionegemiech bis 100° Sumpftemperatur ab und kristallisiert aus Chloroform um. Die 4-Carbphenoxyaminobuttersäure bildet weiße Kristalle
t Pp 105 - 70C)'„Es werden 180,5 g (81 i» der Theorie) erhalten.
Ber. Säurezahl: 251 Ber, a 59,48+ Oef. C; 59»32 1>
Gef. " : 249 N: 6,28* N: 6,12 *
0: 28,67 + 0: 28,88 *
Ein Gemisch von 65,6 g (1/2 Mol) 6-Aminpcaproneäure, 141,6 g
(1/2 Mol) 4,4'-Dichlordlphenylcarbonat und 125 g p-Chlorphenol
wird 3 Stunden auf 90° - 100° erwärmt; dann zieht man bis zu
170 g p-Chlorphenol bei 0,1 mm Hg bei einer maximalen Sumpftemperatur von 1000G ab und kristallisiert die hinterbleibende Masse
aus Cyclohexan/Benzol um.
Die 6-(Carb-(p-ehlorphenoxy)-amino)-capronsäure wird in einer Ausbeute von 78 "ja der Theorie (11,3 g) gewonnen: weiße Kristalle
.(Pp 1120C)
Le A 10 500 - 6 -
BAD 009851/2120
Cl-r^-0-C0-NH-(CH2)5-C00H C15H16ClNO4 (285,7)
2)5
Ber. Säure zahl: 196,5 Ber, Cl 12,42 96
Gef. " : 198 Gef. Cl 12,21 *
Man erhitzt ein Gemisch von 242 g(1 Mol) Di-(o-kresyl)-carbonat
und 131 g (1 Mol) 6-Aminocaproneäüre 8 Stunden auf 1OQ - 1100C,
bis sich allmählich eine klare Schmelze gebildet hat. und destilliert
dann 90 g o-Kresol bei 0,2 mm.Hg bis zu einer maximalen Sumpftemperatur von 110° ab. Die hinterbleibende, gelbliche, langsam erstarrende Masse wird aus Benzol/Cyclohexan umkristallisisert. Man
erhält 187 g (70,5 % der Theorie) 6-(Carb-o-kreBylöxy-amino)-capronsäure
in fast farblosen Kristallen (Pp 910C).
2)5
CH
CH
£^-0-C0-NH-(CH2)5-CO0H C14H19NO4 (265,5)
Ber. Säurezahl j 211,5 Ber. C: 63,38 % Gef. C: 63,59
Gef. " : 213 N: 5,28 * N; 5,11
0: 24,12 # 0: 24,31
■Beispiel 6:
Ein Gemisch aus 200 g Phenol, 321,3 g (11/2 Mol)Diphenylcarbonat
und 137,1 g (1 Mol) p-Aminobenzoesäure wird 4 Stunden auf 120° er
hitzt. Dann destilliert man 250 g Phenol bei 0,2 mm Hg bis zu
Q09851/2120
einer maximalen Sumpftemperatur von 120° ab. Der hinterbleibende
Kristallbrei wird zur Entfernung von restlichem Phenol und überschüssigem
Diphenylcarbonat mehrfach mit heißem Chloroform ausgezogen.
Man erhält in einer Ausbeute von 88 % der Theorie 226,5 g
p-Carbphenoxyaminobenzoesäure in leicht rosa gefärbten Kristallen.
Fp:(Zersetzung)>250°.
7 V-O-CO-NH-^ ^H-COOH C1-H11NO. (257,2)
Ber. Säurezahl: 218 Ber. C: 65,3& # Gef. C: 65,18
Gef. « : 220 N: 5,45 1» N: 5,60
0: 24,88 1» , 0: 24,68
Le A 10 500 . - 8 -
009 8 51/2120
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zur Herstellung von Carbarylöxyaminocarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Gemische von Aminocarbonsäuren und Diarylcarbonaten, in denen auf jede Aminogruppe der Aminocarbonsäuren mindestens 1 Mol Diarylcarbonat enthalten ist, gegebenenfalls in Gegenwart von lösungsmitteln, erhitzt,.Ie A 10 500 - 9 -BAD0 0 985 1/2120.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0051284 | 1967-01-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1618347A1 true DE1618347A1 (de) | 1970-12-17 |
Family
ID=7104491
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671618347 Pending DE1618347A1 (de) | 1967-01-18 | 1967-01-18 | Verfahren zur Herstellung von Carbaryloxyaminocarbonsaeuren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1618347A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0425925A2 (de) * | 1989-11-01 | 1991-05-08 | Bayer Ag | Substituierte Aminosäureamid-Derivate, deren Herstellung und Verwendung |
-
1967
- 1967-01-18 DE DE19671618347 patent/DE1618347A1/de active Pending
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0425925A2 (de) * | 1989-11-01 | 1991-05-08 | Bayer Ag | Substituierte Aminosäureamid-Derivate, deren Herstellung und Verwendung |
EP0425925A3 (en) * | 1989-11-01 | 1992-03-04 | Bayer Ag | Substituted amino acid amide derivatives, their preparation and use |
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