DE1617467C3 - Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Peroxides oder einer Peroxosäure oder eines Peroxosalzes zur Fixierung von Erythrozyten - Google Patents
Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Peroxides oder einer Peroxosäure oder eines Peroxosalzes zur Fixierung von ErythrozytenInfo
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Description
darin zu sehen, daß sie sich sehr gut als Antigen- oder Antikörperträgerstoffe eignen und für die Diagnose
der Blasenmole sowie für den Hämagglutinaüonshemmungstest verwendbar sind. Als Beispiele
seien weiterhin die Schwangerschafts- und Chorionepithliomdiagnose
genannt.
Die durch die erfindungsgemäße Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Peroxides oder einer Peroxoiäure
oder eines Peroxosalzes fixierten Erythrozyten können auch zur Diagnose von verschiedenen
Krankheiten, bedingt durch Autoantikörper u. ä., benutzt werden.
In Krankenhäusern ist es für die Ärzte in der Regel sehr mühsam, die Zählung der Erythrozyten der
vielen Blutarten durchzuführen, da keine — wie zu wünschen — Standardproben von Erythrozyten vorliegen.
Durch die Erfindung ist es jedoch sehr einfach, derartige Standardproben fixierter Erythrozyten
/M gewinnen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung and aus der nachfolgenden Beschreibung einiger
Ausführungsbeispiele ersichtlich. Unter der Bezeichnung »die Erythrozyten wurden fixiert« ist hierbei jeweils
zu verstehen, daß die Erythrozyten in Gegenwart von destilliertem Wasser, Säuren, Alkalien,
oberflächenaktiven Agenzien usw. nicht mehr hämolysiert
wurden. Wie schon erwähnt, können sämtliche Erythrozyten eines beliebigen Wirbeltieres fixiert
werden, wobei lediglich die Fixierbedingungen sich jeweils ändern.
0,1 cm3 menschliches Blut wurde mit einem Liter 'jiner 0,17%>igen Wasserstoffperoxidlösung (Salzgehalt
0,9 %) bei 0° C gemischt. Hierbei wurden die Erythrozyten fixiert.
Wasserstoffperoxyd wurde in einer Menge von 0,17% einem Liter einer physiologischen Kochsalzlösung
bei 25° C beigegeben. Ungefähr 25 Minuten später wurde der Lösung 1 cm3 menschliches Blut
beigemischt, was die Fixierung der Erythrozyten zur Folge hatte.
Wasserstoffperoxyd wurde in der Menge von 0,3 °/o zwei Liter einer physiologischen Kochsalzlösung
bei 50° C beigegeben. 10 Minuten später wurden 50 cm3 Hunde-, Hennen- oder Krötenblut der
Lösung beigemischt, was die Fixierung der Erythrozyten zur Folge hatte.
B eispiel 4
Eine gesättigte Lösung von Bariumperoxyd (BaO.,) in physiologischer Kochsalzlösung wurde mit Hennen-
oder Meerschweinchenblut im Verhältnis von 1000:2 bei 37° C gemischt. Hierbei zeigte sich in
der gesättigten Lösung nach einer halben Stunde Blasenbildung an der Oberfläche der Lösung. Nach
mehr als 1 Stunde Reaktionszeit waren die Erythrozyten fixiert
Nach einer halbstündigen Reaktionszeit einer gesättigten Lösung von Kaliumperoxodisulfat
(K2S2O8), gelöst in physiologischer Kochsalzlösung,
mit Hennen- oder Meerschweinchenblut (Verhältnis 1000 : 2) bei 37° C waren sämtliche Erythrozyten fixiert.
Zwei Liter destilliertes Wasser wurden bei 40° C mit 18 g Salz und 54 g Peroxodisulfursäure gemischt.
Weiterhin wurden 50 cm3 Blut eines Rindes hinzugegeben, was die Fixierung der Erythrozyten in Milchbraun zur Folge hatte.
Acht Liter destilliertes Wasser wurden mit 72 g Salz und 220 g Peroxodisulfursäure gemischt. Weiterhin
wurden 200 cm3 Blut eines Rindes zugegeben, was die Fixierung der Erythrozyten in Milchbraun
zur Folge hatte.
Eine gesättigte Lösung von Ammoniumperoxodisulfat in physiologischer Kochsalzlösung wurde mit
menschlichem Blut oder Blut von Kröten zusammengegeben, das durch Wasser 50fach verdünnt war.
Das Mischungsverhältnis betrug 1000:2. Die Temperatur
wurde auf einen Wert von 40° C eingestellt. Die Erythrozyten waren 30 Minuten später fixiert.
Eine 0,2-M-Natriumperoxoboratlösung, enthaltend physiologische Kochsalzlösung, wurde mit
menschlichem oder mit Hundeblut im Verhältnis von 1000 : 2 bei einer Temperatur von 40° C zusammengegeben.
Die Erythrozyten waren ungefähr 30 Minuten später fixiert.
50 cm3 0,32-N Methylhydroperoxyd (CH3OOH)
wurden mit 1,35 g Natriumchlorid und 100 cm3 destilliertem Wasser gemischt. 0,2 cm3 menschliches
Blut wurden der auf 45° C erhitzten Lösung zugegeben, was die Fixierung der Erythrozyten nach 25 Minuten
zur Folge hatte.
Versuch 1
Gemäß Beispiel 1 fixierte Erythrozyten wurden in einer 0,9%>igen NaCI-Lösung bei O0C (Gefrierpunkt)
6 Jahre aufbewahrt. Im Mikroskop konnte festgestellt werden, daß sich die Anzahl und die
Form der fixierten Erythrozyten nicht verändert hatte.
Versuch 2
Gemäß Beispiel 1 fixierte Erythrozyten wurden in einer 0,9%igen NaCI-Lösung unter Hinzufügung von
0,0001 % Thiomersal bei Raumtemperatur 2 Jahre aufbewahrt. Im Mikroskop wurde festgestellt, daß
die Anzahl und die Gestalt der fixierten Erythrozyten erhalten geblieben ist.
Versuch 3
Es wurde eine 1,0- bis l,8prozentige Suspension gemäß Beispiel 3 mit Wasserstoffperoxid fixierter
Erythrozyten und einer neutralen Phosphatpufferlösung (pH 7,4) verwendet. Die Erythrozyten stammten
aus Rinder-, Hennen- oder Krötenblut. Dieser Suspension wurde Human Choriongonadotropin
(HCG) zugegeben. Die fixierten Erythrozyten wurden bei Raumtemperatur (15° C) 60 Minuten lang
sensibilisiert und anschließend mit der Phosphatpufferlösung
gespült. Anti-HCG-Serum (in einer Menge entsprechend 0,5 J. E. HCG) wurde in Reagenzgläser
eingebracht, und es wurde jeweils 0,1 ml filtrierter Urin Schwangerer und männlicher Personen in die
Reagenzgläser eingebracht. Anschließend wurden dann 0,4 ml der mit HCG sensibilisierten Erythrozyten-Suspension
hinzugefügt und durch Schütteln vermischt. Die Mischung aus den mit HCG sensibilisierten
Erythrozyten und dem Anti-HCG-Serum zeigt Agglutination. Der Urin Schwangerer verhindert jedoch
diese Agglutination.
Bei den durchgeführten Versuchen konnte man nach 15 Minuten in den Reagenzgläsern, in welchen
der Urin der männlichen Untersuchungspersonen vorhanden war, die Agglutination beobachten, während
sich in den Gläsern, in welchen der Urin Schwangerer war, keine Agglutination zeigte.
Claims (1)
1 ■■ ■ ·: = . ■ -. ■ 2 ■■ ■■ ' ·:■
oxydlösung oder einer Peroxosäuresalzlösung, wie
Patentanspruch: z. B. Kaliumperoxodisulfatlösung, wird das Wasser
stoffperoxyd durch die Katalase in den Erythrozyten
Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Per- in Wasser und Sauerstoff zerlegt. Der Sauerstoff wird
oxides oder einer Peroxosäure oder eines Per- 5 in die Atmosphäre abgegeben, und es bleibt nur Wasoxosalzes
zur Fixierung von Erythrozyten. ser bei der Reaktion zurück. Die fixierten Erythrozy
ten können in verschiedener Festigkeit vorliegen.
Während sonst Erythrozyten in sehr kurzer Zeit
Während sonst Erythrozyten in sehr kurzer Zeit
durch Reaktion mit destilliertem Wasser, Säuren, Al-
lo kalien, Saponin, oberflächenaktiven Stoffen, Streptolysin
oder Antikörpern zerstört und hämolysiert wer-
Erythrozyten existieren im Blut von Wirbeltieren, den, ist es durch die erfindungsgemäße Verwendung
in dem sie mehr als die Hälfte der Blutbestandteile der im Anspruch genannten Peroxiverbindungen in
ausmachen. Die Zahl der Erythrozyten ist sehr groß sehr einfacher Weise möglich, fixierte Erythrozyten
und beträgt ungefähr 5 X 106 pro mm3 menschlichen 15 mit verschiedenen gewünschten Eigenschaften herzu-Blutes.
Die Größe der Erythrozyten hängt von der stellen. So werden manche fixierte Erythrozyten inGattung
des betreffenden Lebewesens ab. So ist z. B. nerhalb von 24 Stunden hämolysiert, wenn sie mit
die Größe der Erythrozyten von Menschen 8 μΐη, destilliertem Wasser zusammengebracht werden,
während die der Kaninchen 7 μΐη beträgt. während wiederum andere die Eigenschaft aufwei-
Erythrozyten weisen jedoch eine sehr geringe 20 sen, nicht in Gegenwart von destilliertem Wasser,
Beständigkeit auf und werden schon durch eine sondern von Saponin zu hämolysieren. Andere fikleine
Abweichung des osmotischen Druckes oder . xierte Erythrozyten hämolysieren nicht in Gegenwart
des pH-Wertes des Mediums deformiert oder ähmoly- von Saponin, sondern in Gegenwart von oberflächensiert.
Die Erythrozyten werden weitgehendst defor- aktiven Stoffen. Andere wiederum weisen eine geeigmiert,
hämolysiert und somit zerstört, wenn sie in de- 25 nete Festigkeit auf, so daß keine Hämolyse auf
stilliertes Wasser eingegeben oder mit oberflächenak- Grund von destilliertem Wasser, Saponin oder andetiven
Agenzien zusammengebracht werden. Die Ery- ren Agenzien stattfindet. Die Fixierung ist im allgethrozyten
werden weiterhin in kurzer Zeit durch eine meinen durch die Art der Erythrozyten bestimmt so-Streptolysin-
oder Antigen-Antikörper-Reaktion wie durch die Menge der Erythrozyten beim Fixieren
oder ähnliche Vorgänge hämolysiert. 3° und durch Konzentration, Menge und Temperatur
Auf Grund der schwachen Resistenz der Erythro- der Peroxid-oder Peroxosäuresalzlösung.
zyten ist es schwierig, dieselben in ihrer ursprüngli- Die Erythrozyten menschlicher Lebewesen und
zyten ist es schwierig, dieselben in ihrer ursprüngli- Die Erythrozyten menschlicher Lebewesen und
chen Form zu erhalten. Es hat sich gezeigt, daß Ery- Kaninchen sind nicht ganz einfach zu fixieren, westhrozyten
mit sogenannten Fixierflüssigkeiten, wie halb zur Erzielung einer vollständigen Fixierung die
Formalin oder Tannin, fixiert werden können, was 35 Temperatur während der Reaktion und die Menge an
jedoch sehr schwierig und zeitraubend ist. Außerdem Peroxid oder Peroxosäuresalzlösung gesteigert wird,
besteht die Gefahr, daß die Erythrozyten durch de- Im Gegensatz hierzu können die Erythrozyten von
stilliertes Wasser, Säure, Alkalien oder oberflächen- Hunden, Hennen oder Kröten vollständig mit Hilfe
aktive Agenzien hämolysiert werden, wenn das Fi- einer kleinen Menge an Peroxid- oder Peroxosäurexierverfahren
nicht mit großer Geschicklichkeit 40 salzlösung unter relativ niedrigen Temperaturen volldurchgeführt
wird. ständig fixiert werden.
Ein praktisch anwendbares Verfahren zur Fixie- Durch die Erfindung können Erythrozyten sämtli-
rung der Erythrozyten sowie zur Konservierung der- eher Wirbeltiere einschließlich Cyclomastata und
selben hinsichtlich ihrer ursprünglichen Form und Mammalia fixiert werden.
Gestalt ist noch nicht bekannt, obwohl Erythrozyten 45 Diese Erythrozyten weisen den Vorteil auf, daß sie
in Pulverform in Industrie und Wissenschaft viele nicht nur für sehr große Zeitdauer haltbar sind, son-Anwendungsmöglichkeiten
haben. Besonders auf me- dem außerdem die ursprüngliche Form beibehalten,
dizinischem Gebiet ist es wünschenswert, einheitliche Ein durch die erfindungsgemäße Verwendung von
Teilchen von Erythrozyten zur Anwendung zu ha- Peroxiverbindungen vollständig fixierter Erythrozyt
ben, mit denen sich nicht nur Fragen der Immunität 50 weist weiterhin den großen Vorteil auf, daß er in Gestudieren
lassen, sondern man auch in einfacher genwart von destilliertem Wasser, Säuren, Alkalien,
Weise diagnostizieren kann. oberflächenaktiven Agenzien oder anderen die Hä-
Ausgehend von dem vorgenannten Stand der molyse verursachenden Stoffen der Hämolyse nicht
Technik an der eingangs erwähnten Problemstellung mehr unterzogen und somit praktisch universell verist
es Aufgabe der Erfindung, Erythrozyten zu fixie- 55 wendbar ist.
ren und zu konservieren, ohne daß Hämolyse oder Die Schwierigkeit bei der Beobachtung von frisch
sonstige Zerstörungen auftreten. Diese Aufgabe wird gewonnenen Erythrozyten besteht unter anderem
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Erythrozy- darin, daß sie schon durch geringfügige Einflüsse der
ten unter Verwendung einer wäßriger Lösung eines Umgebung ihre ursprüngliche Gestalt ändern. Derar-Peroxides
oder einer Peroxosäure oder eines Per- 60 tige Einflüsse sind z. B. die beiden Glasplatten, die
oxosalzes fixiert werden. bei einer Mikroskopie benutzt werden. Dieser Nach-
Die in einem Medium suspendierten Erythrozyten teil wird bei Verwendung von nach der Erfindung fiwerden
in ihrer ursprünglichen Form fixiert. Die Fi- xierten Erythrozyten vermieden, da sie auf dem Obxierung
findet dadurch statt, daß die Erythrozyten jektträger ihre ursprüngliche Form beibehalten. Die
mit der wäßrigen Lösung eines Peroxides, einer Per- 65 durch die Verwendung von Peroxiverbindungen eroxosäure
oder deren Salzen gemischt werden. Die findungsgemäße Fixierung wird deshalb insbesondere
Fixierung ist kurzzeitig danach vollzogen. Beim Mi- bei sehr seltenen Erythrozyten angewandt. Eine weischen
der Erythrozyten mit einer Wasserstoffper- tere Anwendung solcher fixierter Erythrozyten ist
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP3016366 | 1966-05-12 |
Publications (3)
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DE1617467B2 DE1617467B2 (de) | 1975-03-13 |
DE1617467C3 true DE1617467C3 (de) | 1975-10-23 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661617467 Expired DE1617467C3 (de) | 1966-05-12 | 1966-11-25 | Verwendung einer wäßrigen Lösung eines Peroxides oder einer Peroxosäure oder eines Peroxosalzes zur Fixierung von Erythrozyten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1617467C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS6161055A (ja) * | 1984-08-31 | 1986-03-28 | Shionogi & Co Ltd | ウイルス赤血球凝集反応試験用鳥類固定赤血球の保存液 |
-
1966
- 1966-11-25 DE DE19661617467 patent/DE1617467C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1617467A1 (de) | 1971-03-18 |
DE1617467B2 (de) | 1975-03-13 |
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