DE1617466C3 - - Google Patents

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DE1617466C3 DE1617466A DE1617466A DE1617466C3 DE 1617466 C3 DE1617466 C3 DE 1617466C3 DE 1617466 A DE1617466 A DE 1617466A DE 1617466 A DE1617466 A DE 1617466A DE 1617466 C3 DE1617466 C3 DE 1617466C3
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Description

Tabelle 1
Dünnschichtchromatographisches Verhalten von
Moenomycin D, E, F, G und H an Kieselgel GF
In der deutschen Patentschrift 1 113 791 wurde die Herstellung und Gewinnung des Antibiotikums Moenomycin, das vor allem gegen grampositive Erreger eine starke antibakterielle Wirkung ausübt, aus Kulturen von Streptomyces bambergiensis, S. ghanaensis, S. ederensis und S. geysiriensis beschrieben.
Nach »Antimicrobial Agents and Chemotherapy«, 1965, 737, lassen sich durch Chromatographie an Kieselgelsäulen und Elution mit Propanol-Ammoniak-Gemischen nach Fraktionierung vier Komponenten A, B1, B2 und C isolieren, die auch auf dem Dünnschichtchromatogramm nach Entwickeln des Chromatogramms im System n-Propanol/2 n-NH3 (70 : 30) und Lokalisierung durch Einsprühen mit Chlorsulfonsäure/Eisessig als diskrete Flecken mit unterschiedlichen RF-Werten nachweisbar sind. Die Moenomycin-Komponenten sind einander chemisch sehr ähnlich und zeigen hinsichtlich Löslichkeit, Säureeigenschaft, Farbreaktionen und Verhalten bei der Papierchromatographie und Papierelektrophorese keine Unterschiede zum Moenomycin-Komplex; sie unterschieden sich voneinander durch ihr chromatographisches Verhalten an Kieselgel sowie durch das Fehlen einer charakteristischen UV-Absorption bei den Komponenten B1 und B2.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man weitere Moenomycin-Komponenten, nämlich Moenomycin D, E, F, G und H, erhält, wenn man die Moenomycin-Komplexe B1 und B2 der Chromatographie entweder
b) an stark basischen Polystyrol-Anionenaustauschern mit einer Kaliumchloridlösung in wäßrigem Methanol als Elutionsmittel
unterwirft.
Bei der Suche nach weiteren chromatographischen Systemen zeigte sich nämlich, daß sich an Kieselgel sowohl Moenomycin B1 als auch B2 in jeweils zwei Komponenten auftrennen lassen, wenn man für die chromatographische Entwicklung geeignete Lösungsmittelgemische anwendet,wie z. B. Chloroform/Äthanol/Wasser (40:70:20) oder Isopropanol/Wasser/ Boratpuffer pH 9,0 (70:25: 5). Moenomycin B1 spaltet auf in die beiden Komponenten E und F, Moenomycin B2 in die Komponenten G und H.
Außer den genannten UV-inaktiven Moenomycin-Komponenten E, F, G und H läßt sich aus solchen B1-Fraktionen, die eine schwache UV-Absorption zeigen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren noch eine weitere Komponente D abtrennen, die sich
Sy- D R ρ-Wen : der Moen imycine H
stern 0,36 E F G 0,30
20 1 0,20 0,36 0,36 0,30 0,14
II 0,48 0,25 0,14 0,22 0,35
III 0,67 0,47 0,65
System I = Isopropanol/2n-NH3 70:30.
2, System II = Chloroform/Äthanol/Wasser 40: 70 : 20.
System III = Isopropanol/Wasser/BoratpufTer pH 9,0.70: 25 : 5.
Die Chromatographie an Kieselgel kann beispielsweise derart ausgeführt werden, daß man nach der Entwicklung der mit Kieselgel beschichteten Glasplatten im System Chloroform/Äthanol/Wasser (40: 70 : 20) die substanzhaltigen Banden von der Glasplatte abhebt, durch Behandeln mit Methanol die am Kieselgel adsorbierten Moenomycin-Komponenten herunterlöst, das Kieselgel abfiltriert und aus den methanolischen Lösungen die Antibiotika durch Ätherzusatz ausfällt.
Bei der Chromatographie an Anionenaustauschern erfolgt die Adsorption von Moenomycin B1 bzw. B2 am Austauscherharz, das in der Cl'-Form vorliegt, aus alkalischer oder ammoniakalischer Lösung, vorzugsweise bei pH 8,0. Nach Waschen mit Wasser und mit wäßrigem Methanol erfolgt die Fraktionierung in Einzelkomponenten durch Elution mit einer Lösung von KCl in wäßrigem Methanol, deren Methanolgehalt zwischen 50 und 90%, vorzugsweise bei 80%, liegt, und deren KCl-Konzentration von 0,4 bis 1% variieren kann, meist jedoch 0,6% KCl beträgt. Die Abtrennung des KCl von den Moenomycinen wird vorteilhaft nach Abdestillieren des Methanols durch Dialyse der wäßrigen Lösungen vorgenommen; aus den jeweiligen Innendialysaten isoliert man beispielsweise die Moenomycine als Kaliumsalze, indem man das Wasser unter schonenden Bedingungen im Hochvakuum abdampft und anschließend die Moenomycin-Komponenten aus methanolischer Lösung mittels Ätherzusatz ausfällt.
Die reinen Komponenten Moenomycin E, F, G und H sind farblose, amorphe Substanzen und einander chemisch sehr ähnlich. Sie sind schwache Säuren und insbesondere charakterisiert durch ihren Phosphorgehalt um 1,8%. Von den bereits beschriebenen Komponenten A und C unterscheiden sie sich durch das Fehlen einer UV-Absorption oberhalb 220 ηΐμ. Die genannten Komponenten sind löslich in Wasser, niederen aliphatischen Alkoholen und anderen polaren organischen Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid, Eisessig und Pyridin; mit Alkali- und Erdalkalimetallen bilden sie wasserlösliche Salze, während die
Schwermetallsalze in Wasser unlöslich sind. Die Moenomycine sind stabil in neutraler wäßriger und methanolischer Lösung, zersetzen sich jedoch langsam in saurem und alkalischem Medium. Bei der Säurehydrolyse der Einzelkomponenten wird zunächst ein Lipoidteil abgespalten, der mit Chloroform extrahierbar ist; bei durchgreifender Säurehydrolyse lassen sich chromatographisch neben einem Gemisch von Phosphorsäureestern mehrere Neutral- und Aminozucker, wie z. B. D-Glucose, D-Glucosamin und D-Chinovosamin (letzteres außer bei Komponente G) identifizieren; im Hydrolysat der Komponenten F und H kann außerdem Glykokoll nachgewiesen werden. Die Moenomycin-Komponenten E, F, G und H sind außerdem durch folgende Daten charakterisiert:
Moenomycin E
Elementaranalyse (Kaliumsalz) C 46,3%
N
P
K
Rest Sauerstoff;
Summenformel C66H115O41N5PK
6,7% 4,4% 1,8% 2,6%
Kein charakteristisches UV-Spektrum.
Das Infrarotspektrum (in KBr) zeigt Banden bei 2,95, 3,38, 3,42, 5,85, 6,00, 7,30, 7,58, 8,10 und 9,40 μ.
Dunnschichtchromatographisch.es Verhalten: s. Tabelle 1.
Moenomycin E unterscheidet sich von den Komponenten F und H außerdem durch das Fehlen von Glycin unter den Hydrolysebausteinen des Moleküls.
Moenomycin F Elementaranalyse (Kaliumsalz)
C 44,9%
H 5,4%
N 4,0%
P 1,7%
K 4,5%
Rest Sauerstoff;
Summenformel C68H98O45N5PK2
Kein charakteristisches UV-Spektrum.
Das Infrarotspektrum (in KBr) zeigt Banden bei 2,95, 3,38, 3,42, 5,85, 6,02, 6,10, 6,48, 7,28, 7,55, 8,12 und 9,40 μ.
Dünnschichtchromatographisches Verhalten · s Tabelle 1.
Moenomycin G
Elementaranalyse (Kaliumsalz)
C 47,2%
H
N
P
K
Rest Sauerstoff;
Summenformel C67H109O40N5PK
6,4% 4,6% 2,0% 2,3%
Kein charakteristisches UV-Spektrum.
Das Infrarotspektrum (in KBr) zeigt Banden bei 2,95, 3,42, 5,82, 6,00, 6,43, 7,28, 7,58, 8,15 und 9,40 μ.
Dünnschichtchromatographisches Verhalten: s. Tabelle 1.
Moenomycin G unterscheidet sich von allen anderen Komponenten des Antibiotikums durch das Fehlen von Chinovosamin und von den Komponenten F und H außerdem durch das Fehlen von Glycin unter den Hydrolysebausteinen.
Moenomycin H
Elementaranalyse (Kaliumsalz)
C 46,1%
N
P
K
Rest Sauerstoff;
Summenformel C63H104O38N5PK2
6,3% 4,1% 1,9% 4,3%
Kein charakteristisches UV-Spektrum.
Das Infrarotspektrum (in KBr) zeigt Banden bei 2,95, 3,42, 5,83, 6,02, 6,13, 7,25, 7,58, 8,20 und 9,40 μ.
Dünnschichtchromatographisches Verhalten: s. Tabelle 1.
Die nach den genannten Verfahren hergestellten Einzelkomponenten E, F, G und H haben eine zum Teil beträchtlich gesteigerte antibiotische Wirksamkeit, wie Tabelle 2 veranschaulicht. Vor allem fällt die Aktivität gegen E. coli und gegen Bac. subtilis auf, die ein Vielfaches der Aktivität des Komplexes beträgt. In Anbetracht der Wirkung gegen grampositive Bakterien, Mycobakterien und gramnegative Bakterien können die Moenomycin-Komponenten als Breitspektrum-Antibiotika bezeichnet werden.
Tabelle 2
Wirkungsspektrum der Moenomycinkomponenten E, F, G und H im Reihenverdünnungstest
Testkeim
Minimale Hemmkonzentration in mcg/ml FGH
Komplex
Staph. aureus P 209
Staph. aureus penicillinresistent
Bac. subtilis
Streptococcus Faecalis 1140
E. coli
Pseudomonas pyoc
Proteus vulgaris
Mycobakterium 607
Candida albicans
Aspergillus niger
0,008 0,005 0,0025 3 8 60
>250 6
>250
>250 0,06
0,03
< 0,0025
0,1
15
>250
125
>250
>250
0,06
0,03
0,0025
0,025
60
15
>250
>250
0,06 0,03
< 0,0025 3
31,5 250 60 2
>250 >250
0,05 0,05 0,1 2
188
94
23
>250 >250
Die für die Komponenten E, F, G und H genannten allgemeinen Eigenschaften gelten gleichermaßen für die Komponente D, die sich jedoch durch das Vorhandensein eines UV-Absorptionsmaximums bei 258 πΐμ in charakteristischer Weise von ihnen unterscheidet. Auch das dünnschichtchromatographische Verhalten an Kieselgel ist von demjenigen der anderen Moenomycin-Komponenten verschieden, wie Tabelle 1 zeigt. In seiner antibiotischen Aktivität gleicht Moenomycin D dem Moenomycin-Komplex.
Darüber hinaus ist die Komponente!) durch folgende Daten charakterisiert:
Moenomycin D
Elementaranalyse (NH4-SaIz)
C 43,7%
H
N
P
Rest Sauerstoff;
Summenformel C59H116O42N7P
7,1%
5,7%
1,9%
Beispiel 1
Gewinnung der Komponenten E und F aus Moenomycin B1 durch chromatographische Trennung an dünnen Kieselgelschichten
Eine Lösung von 30 mg Moenomycin B1 in 2 ml Methanol/Wasser (1: 1) wird mittels einer Kapillarpipette als schmale Bande auf die Startlinie von 20 χ 20 cm großen Kieselgel-HF-Dünnschichtplatten aufgetragen; die Lösung wird auf 30 Platten verteilt, d. h. je Platte 1 mg Substanz aufgetragen. Man entwickelt die Chromatogramme in geschlossenen Kammern im System Chloroform/Äthanol/Wasser (40: 70:20). Zur anschließenden Lokalisierung des Bandenverlaufs wird ein schmaler Streifen parallel zur Laufrichtung in der Mitte sowie am Rand der Dünnschichtplatte mit einer Lösung von Antimontrichlorid in Chloroform eingesprüht, wobei die übrige Kieselgelschicht abgedeckt wird. Es kann nun, ausgehend von den sichtbar gemachten Zonen in der Mitte und am Rand, der Verlauf der Banden von Moenomycin E und F auf dem Dünnschichtchromatogramm eingezeichnet werden.
io
UV-Spektrum in Phosphatpuffer bei pH 7,0: Maximum bei 258 πΐμ, E{*m = 49; Minimum bei 231 πΐμ, Ε}* = 16.
Das Infrarotspektrum (in KBr) zeigt Banden bei 2,95, 3,42, 5,82, 6,02, 6,45, 7,13, 7,55, 8,17 und 9,40 μ.
Dünnschichtchromatographisches Verhalten: s. Tabelle 1.
Während sich bei der Papierchromatographie die Moenomycine D, E, F, G und H wie der Moenomycin-Komplex verhalten (z. B. RF = 0,88 im System n-Butanol/Eisessig/Wasser 4:1:5 und RF = 0,70 im System tert.Butanol/Eisessig/Wasser 60: 6 :34), unterscheiden sie sich durch ihr chromatographisches Verhalten an Kieselgel (s. Tabelle 1) und an Anionenaustauscherharzen. Folgende Farbreaktionen sind negativ: Ninhydrin, Biuret, Fehling, Ehrlich, Sakaguchi, Anilinphthalat, Eisen(III)-chlorid. Dagegen geben die Moenomycine mit Antimontrichlorid sowie mit Chlorsulfonsäure/Eisessig als Sprühreagenzien rotviolette Farbreaktionen und reagieren mit Kaliumpermanganat und Perjodat/Schiffs-Reagenz.
Die beiden substanzhaltigen Banden werden von der Glasplatte abgehoben, die eingesprühten Streifen bleiben hierbei ausgespart. Durch mehrmaliges Aufschlämmen in Methanol und Zentrifugieren wird das am Kieselgel adsorbierte Moenomycin E bzw. F heruntergelöst und die methanolische Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft. Den Rückstand nimmt man in wenig (etwa 5 ml) Methanol auf, filtriert und fällt aus dem FiItrat, das mit ammoniakalischem Methanol schwach alkalisch gestellt wird, das Moenomycin durch Ätherzusatz. Durch Abzentrifugieren des Niederschlages, Waschen mit Äther und Trocknen gewinnt man Moenomycin E (11 mg) und F (8,5 mg) als NH4-Salze.
Beispiel 2
Gewinnung der Komponenten E und F aus Moenomycin B1 durch Ionenaustauschchromatographie
Aus einer Lösung von 500 mg Moenomycin B1 in 5 ml Wasser, die man mit 2 n-NH3 auf pH 8,0 eingestellt hat, wird das Moenomycin an einer Anionenaustauschersäule. bestehend aus 100 ml Dowex* 1 [Gegenion Cl'; Korngröße 200 bis 400 mesh*)], adsorbiert. Man wäscht mit 100 ml Wasser, anschließend mit 100 ml eines Gemisches aus Methanol/Wasser im Verhältnis 4:1. Durch Elution mit 600 ml einer 0,6%igen KCl-Lösung in Methanol/Wasser (4:1) und gleichzeitige Fraktionierung des Eluats erfolgt die Auftrennung in die Komponenten E und F; die Fraktionsgröße beträgt 15 ml, die Tropfgeschwindigkeit 30 ml in der Stunde. Die Auswertung der einzelnen Fraktionen wird durch Dünnschichtchromatographie an Kieselgel GF im System Chloroform/ Äthanol/Wasser (40:70:20) und Sichtbarmachung der Flecken mit Chlorsulfonsäure/Eisessig (1 :2) als Sprühreagenz vorgenommen.
Fraktions-Nr. Moenomycin E Moenomycin F
1— 7
8—14 +
15—22
. 23—26 +
36—
45 Nach Vereinigung der Fraktionen 8—14 bzw. 23—36 werden aus den beiden so gewonnenen Sammelfraktionen die Moenomycine E bzw. F auf folgende Weise isoliert: Man entfernt zunächst das Methanol durch Abdampfen im Vakuum und unterwirft die zurückbleibende wäßrige Lösung zur Abtrennung des Moenomycins vom KCI einer 24stündigen Dialyse, wobei das Moenomycin infolge seiner Eigenschaft, in neutraler wäßriger Lösung zu hochmolekularen Teilchen zu assoziieren, zum größten Teil im Innendialysat verbleibt. Die ausdialysierte Moenomycin-Lösung wird dann im Hochvakuum unter schonenden Bedingungen zur Trockne eingedampft, der Rückstand in 10 ml Methanol aufgenommen, die Lösung filtriert und aus dem Filtrat das Moenomycin durch Versetzen mit dem dreifachen Volumen Äther ausgefällt. Der Niederschlag wird durch Zentrifugieren abgetrennt, mit Äther gewaschen und im Vakuumexsikkator über Schwefelsäure getrocknet. Man erhält
*) Anzahl der öffnungen per Inch.
im vorliegenden Beispiel 105 mg Moenomycin E und 136 mg Moenomycin F in Form der Kaliumsalze mit den im allgemeinen Teil beschriebenen Eigenschaften.
Beis pi el 3
Gewinnung der Komponenten G und H aus Moenomycin B2 durch Ionenaustauschchromatographie
IO
500 mg Moenomycin B2 werden in 5 ml Wasser gelöst und nach Einstellen eines pH-Wertes von 8,0 aus dieser Lösung an 100 ml Dowex 1 (Gegenion Cl'; 200—400 mesh) adsorbiert. Die Säule wird nacheinander mit je 100 ml Wasser und Methanol/Wasser 4 : 1 gewaschen, und anschließend werden die Moenomycin-Komponenten G und H durch Elution mit 600 ml einer 0,6%igen KCl-Lösung in 80%igem wäßrigem Methanol fraktioniert desorbiert. Man fängt Fraktionen von jeweils 15 ml auf und reguliert die Tropfgeschwindigkeit so, daß pro Stunde 30 ml Eluat gewonnen werden. Auf Grund des dünnschichtchromatographischen Testes auf Kieselgel GF im System Chloroform/Äthanol/Wasser (40:70:20) oder IsopropanoI/Wasser/Boratpuffer pH 9,0 (70: 25 : 5) verteilen sich die Komponenten G und H auf folgende Fraktionen:
Fraktions-Nr. Moenomycin G Moenomycin H 30
1— 8 .
9—17 +
18—23 ~ 35
24-^3
43—
Die Gewinnung von Moenomycin G bzw. H aus den Fraktionen erfolgt, analog dem Beispiel 2, durch Abdampfen des Methanols, Entfernung des KCl durch Dialyse der wäßrigen Lösung, Gefriertrocknung des Innendialysats und Umfällung des Rückstandes aus methanolischer Lösung durch Versetzen mit Äther. Abzentrifugieren und Trocknen des Fällungsproduktes liefern 76 mg Moenomycin G und 128 mg Moenomycin H. Sie liegen als Kaliumsalze vor und sind durch die früher genannten Eigenschaften charakterisiert.
Beispiel 4
Gewinnung von Moenomycin D durch chromatographische Trennung an dünnen Kieselgelschichten
30 mg einer aus Moenomycin B1 und D bestehenden Mischfraktion werden in 2 ml Methanol/Wasser (1 : 1) gelöst und als Startlinie auf mit Kieselgel HF beschichteten Glasplatten aufgetragen. Man verwendet 30 Platten der Größe 20 χ 20 cm. Nach der chromatographischen Entwicklung im System Chloroform/ Äthanol/Wasser (40:70:20) läßt sich der Verlauf der Moenomycin-D-Bande als Fluoreszenzlösung unter der UV-Lampe markieren. An den Stellen des Bandenverlaufs wird das Kieselgel von der Glasplatte abgehoben und zur Desorption des Moenomycins anschließend mehrmals mit Methanol behandelt. Die durch Abzentrifugieren des Kieselgels gewonnene methanolische Lösung wird zur Trockne eingedampft, der Rückstand in 5 ml Methanol gelöst, die Lösung filtriert und mit ammoniakalischem Methanol schwach alkalisch gestellt. Man versetzt die Lösung mit dem dreifachen Volumen Äther, zentrifugiert und trocknet den Niederschlag und erhält 7 mg Moenomycin D in der NH4-Salzform.
Beispiel 5
Gewinnung von Moenomycin D durch
Säulenchromatographie an Kieselgel
200 mg einer aus Moenomycin B1 und D bestehenden Mischfraktion werden aus wäßriger Lösung durch Abdampfen des Wassers auf 1 g Kieselgel (Korngröße 60 bis 75 μ) aufgezogen. Das trockene, aus Kieselgel und Moenomycin bestehende Pulver gibt man auf den Kopf einer Säule, die durch Einschlämmen von 40 g gesiebtem Kieselgel (Korngröße 60 bis 75 μ) mit Isopropanol vorbereitet wurde. Die chromatographische Entwicklung wird mit je 150 ml des Gemisches Isopropanol/2 n-NH3 im Verhältnis 10:2 und 9:2 vorgenommen, schließlich erfolgt die Elution mit 750 ml des Gemisches Isopropanol/ 2 n-NHj (80 : 25) unter gleichzeitiger Fraktionierung. Die Fraktionsgröße beträgt 10 ml, die Tropfgeschwindigkeit 20 ml in der Stunde. Die dünnschichtchromatographische Untersuchung der Einzelfraktionen an Kiesel GF in den Systemen Chloroform/Äthanol/ Wasser (40: 70:20) und Isopropanol/Wasser/Boratpuffer pH 9,0 (70:25:5) ergibt folgendes Bild der Verteilung der Komponenten:
Fraktions-
Nr.
Moenomycin
D
Moenomycin
E
Moenomycin
F
4U
1—32
33—39
40—52
45 53-56
57—65
X I I + + I I + + + I
Zur Isolierung von Moenomycin D werden die vereinigten Fraktionen 57—65 im Vakuum zur Trockne eingedampft, den Rückstand löst man in Methanol und fällt nach Filtration das Antibiotikum durch Zusatz von überschüssigem Äther aus. Der Niederschlag wird abzentrifugiert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Auf diesem Wege gewinnt man Moenomycin D als NH4-SaIz (34 mg) mit den früher beschriebenen Eigenschaften.
Beispiel 6
Gewinnung von Moenomycin D durch
Ionenaustauschchromatographie
400 mg eines aus Moenomycin B1 und D bestehenden Komponentengemisches werden in 4 ml Wasser gelöst und nach Zugabe von 0,5 n-NH3 bis zum pH 8,0 an 100 ml Dowex® 1 [Gegenion Cl'; Korn-
409 516/363
:,röße 200 bis 400 mesh*)] adsorbiert. Nach Waschen ier Säule mit je 100 ml Wasser und 80%igem wäßri-',em Methanol führt die Elution mit 600 ml einer J,5%igen KCl-Lösung in Methanol/Wasser (4:1) >.u einer weitgehenden Auftrennung in die Einzelomponenten. Die Fraktionsgröße beträgt 12 ml, -vobei die Tropfgeschwindigkeit so gewählt wird, iaß man in der Stunde 30 ml Eluat erhält.
Auf Grund dünnschichtchromatographischer Unteruchung aller Fraktionen an Kieselgel GF in den in "abelle 1 aufgeführten Systemen verteilen sich die komponenten wie folgt auf die Fraktionen:
Frakiions-
Nr.
Moenomycin
D
Moenomycin
E
Moenomycin
F
5 1—10
11—20
21—27
28—40
.ο 41—47
+ +III I I I + I I + I I I
*) Anzahl der Öffnungen per Inch.
Aufarbeitung der vereinigten Fraktionen 36—41 gemäß den in Beispielen 2 und 3 aufgeführten Schatten liefert 52 mg Kaliumsalz des Moenomycins D.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Gewinnung von Moenomycin D, E, F, G und H, dadurch gekennzeichnet, daß man die Moenomycin-Komplexe B1 und B2 der Chromatographie entweder
    a) an Kieselgel unter Verwendung eines Gemisches von Chloroform mit niederen Alkoholen und Wasser als Entwicklungsmittel oder
    an stark basischen Polystyrol-Anionenaus-
    b)
    tauschern mit einer Kaliumchloridlösung in wäßrigem Methanol als Elutionsmittel
    unterwirft.
    — ebenso wie Moenomycin A und C — durch ein ausgeprägtes UV-Absorptionsmaximum bei 258 ηΐμ auszeichnet.
    Tabelle 1 gibt eine Übersicht des chromatographisehen Verhaltens der Komponenten auf Kieselgel-GF-Dünnschichtplatten. Mit Hilfe der in der Tabelle genannten Systeme ist es möglich, die aufgeführten Moenomycin-Komponenten durch einfache oder mehrfache Dünnschichtchromatographie, gegebenenfalls zweidimensional auf einer Dünnschichtplatte, voneinander zu unterscheiden.
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