DE161645A - - Google Patents

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DE161645A
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(Smtjeffogt bet
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum' elektrischen Fernbetrieb von Schreibmaschinen.
Nach der Erfindung sind 48 Elektromagnete zum Drucken der Typen, zum Einstellen einer neuen Zeile usw. vorhanden, und wird der zur Erregung eines jeden dieser Elektromagnete dienende Lokalstrom' durch zwei Relais geschlossen. Jedes dieser Relais gehört zu einer Gruppe von vier polarisierten Relais und wird unter diesen durch entsprechenden Strom (schwachen und starken positiven, schwachen und starken negativen) ausgewählt. Es sind also für jedes Zeichen zwei Linienstromstöße erforderlich. Bei der ersten Ausführungsform, die zwei Leitungen voraussetzt, erfolgen die Stromstöße gleichzeitig, bei der zweiten Form, die mit einer Leitung, jedoch mit synchronen Apparaten arbeitet, erfolgen sie nacheinander. Zur Erläuterung dienen fünf Figuren. Von diesen zeigt:
Fig. ι den Betrieb auf zwei Leitungen,
Fig. 2 den Lokalstromverlauf,
Fig. 3 den Umschalteapparat,
Fig. 4 den Betrieb auf einer Leitung,
Fig! 5 die Sendeeinrichtung bei Mehrfachtelegraphie.
Erste A u s f ü h r u η g s f ο r m.
Es sind zwei Leitungen vorhanden. Sie sind ganz voneinander isoliert und in jeder der beiden Stationen S und G (Fig. 1) geerdet. Jede Leitung enthält in der Sendestation S zwei Batterien, Leitung I Ba1 und Ba2, Leitung II 5a3 und Ba*. Ba1 und Ba? senden positiven, 5a2 und Ba* negativen Strom in die
Leitungen. Mit 5α1 ist der regulierbare Widerstand W1, mit Ba2 W2, mit 5a3 IVs, mit Ba1 W1 verbunden. Diese Batterien stehen durch drei Kontaktsysteme A, B, C mit den Leitungen in Verbindung; jedes System enthält 16 Kontaktfedernpaare; A enthält die Nummern ι bis 16, B 17 bis 32, C 33 bis 48. Die Federn der Leitung I sind mit dem Index ', die der Leitung II mit dem Index " bezeichnet. In Fig. ι ist nur das Kontaktsystem A ganz ausgeführt; von den Systemen B und C sind die Federn angedeutet. Die in beiden Leitungen mit den Nummern 1 bis 16 (System A) versehenen Federn stehen einander gegenüber, bilden je ein Paar und werden durch eine Taste gemeinsam niedergedrückt, z. B. mit 1' gleichzeitig 1", so daß also auch gleichzeitig durch beide Leitungen Strom fließt. Die Systeme B und C sind ebenso eingerichtet, nur enthält System B in Leitung I einen Elektromagneten 49, in Leitung II eine Stelle 50, wo die Leitung gewöhnlich unterbrochen ist, und welche von 49 durch Anziehen eines Ankers geschlossen wird. Leitung I wird also einen Moment allein vom Strom durchflossen. In System C wird erst Leitung II vom Strom durchflossen, welcher dann durch den Elektromagneten 51 die gewöhnlich offene Stelle 52 in Leitung I schließt. ·
Durch die zwei Batterien können, wie schon bemerkt, in jede Leitung vier Ströme geschickt werden, ein schwacher und ein starker positiver, ein schwacher und ein starker negativer Strom. In der Empfangstation G durchfließen die Ströme der Leitung I die vier polarisierten Relais 53, 54, 55 und 56 und das unpolarisierte
Relais 57; die Ströme der Leitung II durchfließen die polarisierten Relais 58, 59, 60, 61 und das unpolarisierte Relais 62. Die Relais 53, 54, 55, 56 werden späterhin als Gruppe P, die Relais 58, 59,60,61 als Gruppe Q bezeichnet. 57 und 62 sprechen auf alle vier Stromarten an; ihre Aufgabe ist weiter unten beschrieben. Von den polarisierten Relais spricht jedes nur auf einen bestimmten Strom an, nämlich 53 und 58 auf schwachen positiven, 54 und 59 auf starken positiven, 55 und 60 auf schwachen negativen, 56 und 61 auf starken negativen Strom.. Da 53 und 55 auch durch die entsprechenden starken Ströme erregt werden, so wird der hierbei durch 53 geschlossene Lokalstrom vom Anker des Relais 54 bei 63 unterbrochen, ebenso der durch 55 geschlossene Lokalstrom bei 64 vom Anker des Relais 56. Die Leitung II teilt sich bei 65; die eine Abzweigung führt über den auf alle Ströme ansprechenden Elektromagneten 66 und die Starkstromrelais 59 und 61, die andere über die beiden Anker 67 und 68 und die Schwachstromrelais 58,60. Gewöhnlich wird 68 durch eine schwache Feder von 67 entfernt gehalten, so daß hier die Leitung unterbrochen ist. Bei Schwachstrom zieht 66 nur Anker 68 an, der sich dann auf 67 legt und hierdurch die Leitung schließt. Bei Starkstrom zieht 66 aber auch Anker 67 an, während 68 des Stiftes 69 wegen nicht weiter folgen kann, so daß also die Leitung über 58 und 60 wieder unterbrochen ist.
Die Anker der Relais 53, 54, 55, 56 stehen mit dem positiven, die der Relais 58, 59, 60, 61 mit dem negativen Pol der Lokalbatterie L Ba1 in Verbindung. Der Verlauf des Lokalstromes ist in Fig. 1 mit dickem Strich ausgeführt. Beim Anziehen gelangen die Anker der Relais 53> 54) 55> 56 auf Je eme Kontaktschiene, nämlich: Anker 70 des Relais 53 auf Kontakt-'schiene 78, Anker 71 des Relais 54 auf 79, Anker 72 des Relais 55 auf 80, Anker 73 des Relais 56 auf 81. Bei den Relais 58, 59, 60, 61 hingegen gelangen die Anker immer auf vier voneinander isolierte Kontaktschienen: Anker 74 des Relais 58 auf 82, 83, 84, 85, Anker 75 des Relais 59 auf 86, 87, 88, 89, Anker y6 des Relais 60 auf 90,91,92, 93, Anker yy des Relais 61 auf 94, 95, 96, 97. Sämtliche Kontaktschienen sind zum sicheren Stromschluß mit schwachen Blattfedern versehen. Kontaktschiene 78 steht nun über dem Typendruckelektromagneten ι in Verbindung mit 82, über
55- 2 mit 86, über 3 mit 90, über 4 mit 94. Kontaktschiene 79 steht in Verbindung: über 5 mit 83, über 6 mit 87, über 7 mit 91, über 8 mit. 95. Kontaktschiene 80 steht in Verbindung: über 9 mit 84, über 10 mit 88, über 11 mit 92, über 12 mit 96. Kontaktschiene 81 ist verbunden: über 13 mit 85, über 14 mit 89, über 15 mit 93, über 16 mit 97. Die Aufgabe eines der Relais 58, 59, 60, 61 (Q-Gruppe) besteht also darin, durch seinen Anker vier Kontaktschienen mit dem negativen Pol der Batterie L Ba1 zu verbinden, während das entsprechende Relais der P-Gruppe (53, 54, 55, 56) eine jener vier Kontaktschienen über einen Elektromagneten durch seinen Anker mit dem positiven Pol von L Ba1 verbindet und dadurch den Strom schließt. Soll z. B. Elektromagnet 15 erregt werden, so werden in S durch eine Taste die Federn 15' und 15" niedergedrückt. Dabei kommt in Leitung.I starker negativer, in Leitung II schwacher negativer Strom zustande. Ersterer erregt Relais 56, letzterer Relais 60, und es geht nun in G der Lokalstrom folgenden Weg: LBa1, 73, 81, 15, 93, 76 zurück nach L Ba1.
Wie oben ausgeführt, stehen die Kontaktschienen 82, 86, 90, 94 mit den Elektromagneten i, 2, 3, 4 in Verbindung. Diese vier Elektromagnete bilden die Gruppe A. Wie Fig. 2 zeigt, zweigt vom Drahte der Schiene 82 eine Leitung über den Elektromagneten 17 ab, ebenso von 86 über 18, von 90 über 19 und von 94 über 20. Diese vier Elektromagnete 17, 18, 19, 20 bilden die zweite Gruppe, B. Endlich führt von 82 noch eine Leitung über den Elektromagneten 33, von 86 über 34, von 90 über 35, von 94 über 36. Diese vier Elektromagnete 33 bis 36 bilden die Gruppe C. Gewöhnlich ist, wie dies auch Fig. 1 zeigt, Gruppe A mit der Kontaktschiene 78 des Relais 53 verbunden. In Fig. 2 ist dies angedeutet, indem der Kontakt 98 am Ausläufer der Gruppe A, 99, liegt. Soll ein Elektromagnet aus der Gruppe B erregt werden, so muß zuvor Gruppe A ausgeschaltet und B eingeschaltet werden. Es geschieht dies dadurch, daß das Kontaktstück 100, das sich gewöhnlich in der Mitte zwischen dem B- und dem C-Kontakt befindet, gegen den B-Kontakt 101 gedrückt wird, während gleichzeitig durch eine besondere, unten beschriebene Vorrichtung 98 von 99 getrennt wird. Soll ein Elektromagnet aus der Gruppe C erregt werden, so wird zuvor 100 gegen 102 gedrückt und gleichzeitig auch 98 von 99 entfernt.
Wie bei Relais 53, ist es auch bei den Relais 54, 55, 56. Die Kontaktschiene eines jeden derselben kann mit drei Gruppen von je vier Elektromagneten verbunden werden. So können zwischen Kontaktschiene 79 des Relais 54 und den Kontaktschienen 83,87,91,95 geschaltet werden:
1. durch 103, 104 die Elektromagnete 5,6, 7,8 (zweite Gruppe A),
2. durch 105, 106 die Elektromagnete 21, 22, 23,24 (zweite Gruppe B),
3. durch 105, 107 die Elektromagnete 37, 38, 39,40 (zweite Gruppe C).
Zwischen Kontaktschiene So des Relais 55 und die vier Kontaktschienen 84, 88,92, 96 können geschaltet werden:
1. durch 108, 109 die Elektromägnete 9, 10, 11, 12 (dritte Gruppe A),
2. durch 110, in die Elektromägnete 25, 26,27,28 (dritte Gruppe B),
3. durch 110, 112 die Elektromägnete 41, 42,43,44 (dritte Gruppe C).
Zwischen Kontaktschiene 81 des Relais 56 und die Kontaktschienen 85, 89, 93, 97 können geschaltet werden:
i. durch 113, 114 die Elektromägnete 13, 14, 15, 16 (vierte Gruppe A),
2. durch 115, 116 die Elektromägnete 29, 30,31,32 (vierte Gruppe B),
3. durch 115, 117 die Elektromägnete 45, 46,47,48 (vierte Gruppe C).
Die vier Gruppen A (1 bis 16) bilden das schon beschriebene, in Fig. 1 dargestellte Elektromagnetsystem A. Die vier Gruppen B (17 bis 32) bilden das Elektromagnetsystem B und die vier Gruppen C (33 bis 48) das System C. Gewöhnlich sind die vier Gruppen des Systems A an die Kontaktschienen der Relais 53,54,55,56 angeschlossen; soll ein Elektromagnet aus den Systemen B oder C erregt werden, so muß die Verbindung der vier Α-Gruppen mit jenen Kontaktschienen gelöst und dafür die vier Gruppen des B- bezw. C-Systems mit ihnen verbunden werden. In Fig. 2 sind die vier zum Ein- und Ausschalten des Systems A dienenden Kontaktpaare (98-99, 103-104, 108-109, 113-114) der Übersichtlichkeit halber gesondert gezeichnet, ebenso die vier Kontaktpaare des Systems B und die des Systems C. Fig. 3 zeigt die wirkliche Schaltungseinrichtung. Von den Kontaktschienen 78, 79, 80, 81 führen (wie auch in Fig. 2) Drähte zu den Kontaktteilen 98, 103, 108, 113, sowie zu den Kontaktteilen 100, 105, 110, 115. Die ersteren sind an einem aus Holz bestehenden einarmigen Hebel 118 befestigt und werden durch eine Feder 119 gegen die vier A-Kontakte 99, 104, 109, 114 gedrückt. Soll das B- oder C-System eingeschaltet werden, so zieht ein weiter unten beschriebener Elektromagnet 121, welcher mit zwei entgegengesetzten Wicklungen versehen ist, den Anker 120 an und unterbricht dadurch die Verbindung.
Die Kontakte 100,105,110,115 sind ebenfalls an einem um eine Achse drehbaren einarmigen Hebel aus Holz, 122, befestigt; die genannten Kontakte liegen gewöhnlich gleich weit entfernt von den B-Kontakten 101, 106, 111,116 und den C-Kontakten 102,107,112, 117. Weiter unten befindet sich ein Stift 123 mit einem aufwärts und einem abwärts gerichteten Arm, sowie der Anker 124. Letzterem gegenüber befinden sich die Elektromägnete 125 und 126. Das untere Hebelende liegt lose zwischen den beiden aufrecht stehenden Blattfedern 127 und 128. Durch die Stifte 129 und 130 werden die Federn gehemmt, so daß sie gewöhnlich gegen das Hebelende keinen Druck ausüben.
Die Elektromägnete 125, 126 sowie die beiden Wicklungen des Elektromagneten 121 werden gespeist von der Lokalbatterie L Ba2. Die hintere Wicklung von 121 liegt im Stromkreis ,von 126, die vordere im Stromkreis von 125.
Wird ein Elektromagnet aus dem System A erregt, so werden, wie früher beschrieben, sofort beide Leitungen vom Strom durchflossen und hierdurch 57 und 62 erregt. Infolgedessen werden 125 (durch Anziehen von Anker 131) und 126 (durch Anziehen von Anker 132) von Teilströmen aus L Ba2 durchflossen, heben sich also in ihrer Wirkung auf, und 122 bleibt in Ruhe. Desgleichen werden die beiden Wicklungen von 121 von den zwei Teilströmen durchflossen, die sich in ihrer Wirkung aufheben, so daß 121 unmagnetisch bleibt.
Soll ein Elektromagnet aus dem System B in Tätigkeit treten, so wird, wie früher beschrieben, zunächst Leitung I und hiermit 57 vom Strom durchflossen. 57 schließt dann durch 131 einen Lokalstrom von LBa2 über 125 und die vordere Wicklung von 121. Hierbei wird zunächst 124 von 125 angezogen und dadurch die Kontakte 100, 105, 110, 115 an die B-Kontakte gedrückt. Ebenso wird 121 magnetisch und unterbricht die Verbindung der A-Kontakte. Nun unterbricht aber auch Hebel 122 bei seiner Bewegung durch den Stift 123 bei 133 die Leitung über 126 und die hintere Wicklung von 121, so daß also beide stromlos bleiben, auch wenn beim Fließen eines Stromes ■ durch beide Leitungen L1 und Ln Elektromagnet 62 den Anker 132 anziehen würde. Beim Aufheben der Taste werden 57 und damit auch 125 und 121 unmagnetisch, 122, von der Feder 127 gedrückt, geht wieder in seine frühere Lage zurück, ebenso 118, und System A ist wieder eingeschaltet.
Soll ein Elektromagnet aus dem System C erregt werden, so wird zunächst Leitung II mit Elektromagnet 62 vom Strom durchflössen und dabei über 132, 126 und die hintere Wicklung von 121 ein Lokalstrom aus L Ba2 geschlossen. Hierdurch wird die Verbindung der Α-Kontakte aufgehoben, Hebel 122 mit seinen vier Kontakten gegen die C-Kontakte 102, 107, 112, 117 gedrückt und durch den Stift 123 bei 134 die Leitung über 125 und die vordere Wicklung von 121 unterbrochen, so daß diese also keinen Strom bekommen, auch wenn beim nachherigen Stromgeben durch beide Leitungen L1 und Lu 57 den Anker 131 anzieht, Solange also die Taste nieder-
gedrückt ist, bleibt das C-System ein-, das Α-System ausgeschaltet.
Zweite Ausfiihrungsform.
Betrieb auf einer Leitung.
Bei dieser Ausführungsform wirken die beiden Relais nacheinander. In beiden Stationen finden sich möglichst gleichlaufende, voneinander sowie von den Linienstromstößen unabhängige Motoren und ein Laufarm 135 mit den Schleiffedern 136 und 137. Der Laufarm befindet sich, wenn kein Strom geschickt wird, in Ruhe; durch Erregen des Elektromagneten
" Χ39 wird er auf bekannte Art, die hier nicht näher beschrieben zu werden braucht, mit einem Zahnrad verkuppelt und zu einer Umdrehung veranlaßt, nach welcher er wieder in seine ursprüngliche Lage zurückkehrt, bis ein neuer Stromstoß erfolgt. Der Laufarm steht durch die Achse, auf welcher er aufgeschoben ist, mit der Luftleitung in Verbindung.
In der Sendestation S gleiten die Schleiffedern über sechs Lamellen, und zwar 136 über die innere VI, 137 über die Lamellen I bis V. Im Ruhezustande befindet sich 136 auf VI, 137 am Ende der Lamelle V. Die Lamellen V und VI schneiden miteinander ab. Die Lamellen I, II, III, IV dienen zum eigentlichen Telegraphieren; Lamelle VI dient zum Auslösen des Laufarmes, V zum Festhalten nach einer Umdrehung. Die Lamellen I bis IV stehen mit den Batterien 5a1 und Ba2 in Verbindung, Lamelle I durch .3 X 16 Kontaktfedern 1', 2' bis 48', die anderen Lamellen II, III, IV durch je 16, 1", 2" usw. xf] 18" usw. 33", 34" usw. Die Verbindungen der Lamelle I sind derselben Art wie bei der ersten Ausführungsform die Verbindungen der Leitung I. Die Verbindungen der Lamellen II, III, IV dagegen entsprechen denen der Leitung II bei der ersten Ausführungsform. Die ersten 16 Kontaktfedern der Lamelle I (1' bis 16') stehen den 16 Kontaktfedern der Lamelle II (1" bis 16") gegenüber und bilden mit diesen das Kontaktfedersystem A; die Federn 17' bis 32' stehen denen der Lamelle III (17" bis 32") gegenüber und bilden zusammen das System B ; die Federn 33' bis 48' stehen den Federn 33" bis 48" gegenüber und bilden das Kontaktsystem C. Es werden immer zwei einander gegenüberliegende Federn niedergedrückt, worunter sich also jedesmal eine der Lamellen I befindet. In Fig. 4 sind nur die Verbindungen des Systems A ganz ausgeführt; von den beiden anderen Systemen sind die Federn angedeutet.
Die Drähte der Lamellen V und VI zweigen bei 138 vom Draht der Lamelle I ab. Die Lamellen V und VI bekommen also Strom durch die Kontaktfedern der Lamelle I. Der Draht zu Lamelle VI führt über den Elektromagneten 139, der den Lauf arm auszulösen hat, sodann über die Unterbrechungsstelle 140 und die obere Wicklung, der Draht zu Lamelle V über die untere Wicklung des Elektromagneten 141. Die beiden Wicklungen sind entgegengesetzter Art. 141 soll verhindern, daß, wenn die Umdrehung schon geschehen und die Taste noch weiter niedergedrückt wird, der also andauernde Strom keine weitere Umdrehung veranlaßt. Kommt nämlich 137 bei dem Umlauf auf V, so wird 141 magnetisch und unterbricht durch Anziehen seines Ankers bei 140 die Leitung zu Lamelle VI, so daß 139 keinen Strom erhält, wenn im weiteren Verlaufe 136 auf VI kommt. Nun ist 141 aber nur so lange magnetisch, als die Taste niedergedrückt ist; wird sie losgelassen, so \vird 141 stromlos, und die Leitung zu Lamelle VI schließt sich bei 140 wieder. Kommt nun durch Niederdrücken einer Taste neuer Strom, so teilt er sich bei 138 und fließt teils nach Lamelle V, teils nach VI. Hierbei wird 141 von beiden Teilströmen in entgegengesetzter Richtung durchflossen, bleibt wirkungslos und kann also auch die Leitung zu Lamelle VI nicht unterbrechen.
In der Empfangsstation G finden sich auch die Lamellen I', V, VI'. Die Lamellen II', ΙΙΓ,
IV sind in eine vereinigt, doch sind die Bezeichnungen der Übersicht wegen beibehalten, ebenso die Stellen, wo die gleichnamigen Lamellen in S anfangen und aufhören. Lamelle
V mit 141' und Lamelle VI' mit 141' und 139' haben dieselbe Aufgabe wie die entsprechenden 9^ Teile in S. Lamelle I steht über die vier P-Relais (53, 54, 55, 56) mit der Erde in Verbindung. Diese Relais haben dieselbe Einrichtung wie bei der ersten Ausführungsform, nur werden ihre Anker durch Haltefedern in der durch den entsprechenden Strom bewirkten Stellung gehalten. Die vereinigten Lamellen Π', ΙΙΓ, IV stehen über die Q-Relais (58, 59, 60,61) mit der Erde in Verbindung. Gegenüber von ΙΓ befinden sich die zum Einschalten des Elektromagnetsystems A dienenden vier Kontaktpaare 98-99, 103-104, 108-109, II3-II4 (siehe auch die Fig. 2 und 3), gegenüber III' die zum Einschalten des Systems B dienenden vier Kontaktpaare 100-101, 105-106, 110-111, im 115-116, gegenüber IV die zum Einschalten des Systems C dienenden Kontaktpaare ioo'-iO2, ios'-io7, iio'-ii2, iis'-ii7. Die vier beisammenliegenden A-Kontaktfedern sind durch ein Ebonitstück 142 verbunden, das an seinen beiden Enden schiefe Flächen zum Auf- und Abgleiten des Laufarmes hat. Ebenso sind die B- und C-Kontakte mit den Ebonitstücken 143, 144 versehen. Kommt 137' auf ΙΓ, so drückt der Laufarm 135' mittels des 1^o Ebonitstückes 142 die vier A-Kontaktfedern 99, 104,109, 114 auf die dazu gehörigen Kon-
taktteile 98,103,108,113; wird ΙΓ verlassen, so läßt der Arm auch die Federn los, und das Α-System ist wieder ausgeschaltet. Ebenso wird beim Gleiten über III' das B-System, beim Gleiten über IV das C-System eingeschaltet. Der Lokalstromverlauf ist aus Fig. 2 ersichtlich; nur ist nicht, wie aus obigem hervorgeht, das System A ständig eingeschaltet. Soll z. B. Elektromagnet 14 erregt werden, so wird auf der Sendestation S die Taste 14 des Kontaktfedersystems A und dadurch 14' der Lamelle I und 14" der Lamelle II niedergedrückt. In die Leitung zu Lamelle I wird dadurch starker negativer, in die Leitung zu Lamelle II starker positiver Strom geschickt. Zunächst fließt nun der erstere in S bei 138, desgleichen in G sich teilend, über V und VI bezw. V und VI' und veranlaßt die beiden Laufarme 135,135' zum Umdrehen. Beim Gleiten über I wird von den P-Relais 56 ausgewählt und durch die Haltefeder festgehalten. Beim Gleiten über II wird in S der starke positive Strom gesendet, der in G über die Lamellen ΙΓ bis IV, über die Q-Gruppe, von dieser 59 erregend, zur Erde führt. Durch den Laufarm ist gleichzeitig, wie oben beschrieben, das Elektromagnetsystem A eingeschaltet, und es geht nun der Lokalstrom (Fig. 4) von LBa1, 73,-81,113, 114, dann (Fig. 2) über den Elektromagneten 14, endlich (Fig. 2 und 4) über 89 und 75 zurück nach L Ba1. Ein im Stromkreis der 48 Druckelektromagnete liegender und mit ihnen erregter Elektromagnet bewirkt sodann das Zurückziehen der Haltefeder.
In den beiden Ausführungsformen unterbrechen bei Starkstrom die Anker 71 und 73 die durch 53 und 55.bewirkten Lokalströme; doch kann dies auch durch einen besonderen, unpolarisierten, auf Starkstrom ansprechenden Elektromagneten geschehen.
,Dritte Ausführungsform.
Anwendung bei der Mehrfachtelegraphie.
Die Einrichtung ist leicht zu verwerten bei der Mehrfachtelegraphie. Da nach Ausführungsform 2 vier Lamellen zum wirklichen Telegraphieren notwendig sind, so sind so viel mal vier Lamellen einzufügen,· als Apparate vorhanden sind. In beiden Stationen finden sich dann möglichst gleichlaufende Motoren, die, wie auch bei Ausführungsform 2, unabhängig voneinander und von den Linienströmen sind. Ein Laufarm mit einer Schleiffeder wird von dem Motor zu einer einmaligen Umdrehung mitgenommen, worauf er in seine Ruhelage zurückkehrt, bis automatisch eine weitere Umdrehung veranlaßt wird. Zu diesem Zweck befindet sich in der einen Station ein mit dem Motor ununterbrochen laufendes Rad, das (etwa durch ZahnradüberSetzung) etwas größere Umdrehungszeit braucht als die beiden Lauf arme. Dieses Rad schließt einen Strom, der die beiden Laufarme auslöst. Haben letztere ihre Umdrehung vollendet, so werden sie wieder festgehalten, bis auch das Rad seine Umdrehung vollendet hat und dann durch Stromschluß die beiden Arme abermals auslöst usw. Für diesen Strom ist natürlich eine besondere Lamelle vorhanden.
Die vier Lamellen eines Apparates sind mit vier voneinander isolierten, auf einer gemeinsamen Achse befindlichen, etwa 15 mm breiten Metallhülsen verbunden (Fig. 5), Lamelle I mit 145, Lamelle II mit 146, Lamelle III mit 147, Lamelle IV. mit 148. Über jeder Hülse befinden sich vier Kontaktfedern. Die erste derselben liefert den schwachen, die zweite den starken positiven, die dritte den schwachen, die vierte den starken negativen Strom. Über den Hülsen bewegt sich ein Papierstreifen 149 fort, der sie von den Federn trennt. Da nun zu einem Zeichen immer Lamelle I bezw. Hülse 145 und eine der drei anderen Lamellen bezw. der drei Hülsen 146, 147, 148 Strom senden müssen, so werden durch einen elektromagnetischen Perforierer zwei Löcher gestanzt, durch welche die betreffenden Federn mit den Hülsen in leitende Verbindung kommen. In der Empfangsstation steht die Lamelle I eines Apparates mit der P-Gruppe, die drei anderen Lamellen mit der Q-Gruppe der Relais in Verbindung. Die Wirkungsweise ist dieselbe wie in Ausführungsform 2, nur fallen natür-Hch mit den Lamellen V und VI auch ihre Elektromagnete fort.
Was die äußere Anordnung in den drei Ausführungsformen anbelangt, so befindet sich in jeder· Station eine Schreibmaschine, die auch ohne telegraphische Zwecke benutzt werden kann, Jeder Tastenhebel ist mit einem Anker versehen, und unter diesem befindet sich ein Elektromagnet. Wreiter liegen unter den Tastenhebeln die Kontaktfedern, durch welche bei den Ausführungsformen 1 und 2 direkt die Linien'stromstöße geschickt werden, während bei Ausführungsform 3 der elektrische Perforierer durch sie in Tätigkeit gesetzt wird. So ist die Schreibmaschine Sender und Geber. Der Absender erhält auch einen Abdruck von seiner Schreibmaschine, was zur Kontrolle dient.

Claims (4)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Einrichtung zum elektrischen Fernbetrieb von Schreibmaschinen durch Senden zweier Stromstöße bezw. durch Zusammenwirken von je zwei Relais, deren jedes einer von zwei Gruppen von je vier Relais angehört, von welchen das erste auf schwachen positiven, das zweite auf starken posi-
    tiven, das dritte auf schwachen negativen, das vierte auf starken negativen Strom anspricht, wobei das Relais der einen aus den vier Relais (58 bis 61) bestehenden Gruppe
    (O) vier Kontaktschienen mit dem negativen Pol der Batterie verbindet, während das Relais der anderen, die vier Relais (53 bis 56) enthaltenden Gruppe (P) eine dieser Kontaktschienen über den zu erregenden Typendruckelektromagneten mit dem positiven Pol der Batterie verbindet und hierdurch den Strom schließt.
  2. 2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 auf zwei vollständigen mit je zwei Batterien und drei Kontaktsystemen (A, B, C, Fig. ι) versehenen, voneinander isolierten und in beiden Stationen geerdeten Leitungen (I und II), von denen Leitung I die Relaisgruppe P, Leitung II die Gruppe Q enthält, zwischen welchen beiden Gruppen gewöhnlich das Elektromagnetsystem A mit 16 Elektromagneten eingeschaltet ist, während mit Hilfe von Elektromagneten [(49) auf der Sendestation (S), (57 und 125) auf der Empfangsstation (G)] (Fig. 2 und 3) ein zweites System B, mit Hilfe von Elektromagneten (52 in S, 62 und 126 in G) ein drittes System C mit je 16 Elektromagneten eingeschaltet werden kann, wobei gleichzeitig" durch einen Elektromagneten (121) System A ausgeschaltet wird.
  3. 3. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 auf einer Leitung (Fig. 4), wobei in beiden Stationen ein immer nur eine Umdrehung vollendender Laufarm (135) mit einer Feder (.136) über eine Lamelle (VI), mit einer Feder (137) über fünf Lamellen (I bis V) schleift, deren jede auf der Sendestation (S) durch Kontaktfedern mit den Batterien (Ba1 und Ba") verbunden ist, während auf der Empfangsstation (G) die Lamelle I' mit der Gruppe P, die vereinigten Lamellen ΙΓ, III', IV mit der Gruppe Q in Verbindung stehen, wobei ferner der Laufarm selbsttätig die drei Elektromagnetsysteme A, B, C mit je 16 Elektromagneten ein- und ausschaltet, und wobei endlich die Lamellen V und V mit Hilfe von zweifach gewickelten Elektromagneten (141 und 141') ein fortgesetztes Niederdrücken der Sendetaste nach vollendeter Umdrehung wirkungslos macht.
  4. 4. Anwendung der Einrichtung nach An-Spruch ι und 3 bei der Mehrfachtelegraphie, bei der ein Laufarm selbsttätig fortgesetzt zu eimaligen Umdrehungen veranlaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die vier Lamellen (I bis IV) eines jeden Apparates mit vier Hülsen (145, 146, 147, 148, Fig. 5) in Verbindung stehen, über welche ein Papierstreifen (149) gleitet, in den durch einen elektromagnetischen Perforierer zwei Löcher gestanzt werden, die den zwei Stromstößen den Übergang von den Kontaktfedern auf 145 und eine der drei Hülsen 146, 147, 148 ermöglichen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
    ir. Gedruckt in der

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