DE161461C - - Google Patents
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Classifications
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-
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die gewöhnlichen elektrischen Öfen zeichnen sich durch Erzielung hoher Temperaturen,
durch einen hohen Nutzeffekt und durch leichte Regulierfähigkeit aus. Trotz dieser
hervorragenden Eigenschaften gibt es in der Praxis Fälle, für welche der gewöhnliche
elektrische Ofen in wirtschaftlicher und technischer Beziehung nicht geeignet ist. Hier
leistet der elektrische Ringofen, der den
ίο Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet,
vorzügliche Dienste. Er besteht aus einem Ringkanal, in welchem mehrere elektrisch
heizbare, dünne Brennkästen angeordnet sind. Von den letzteren ist nur einer in Betrieb,
während die anderen abgekühlt bezw. vorgewärmt werden. Um dies zu erreichen, zirkuliert im Ringkanal Wind, der die Wärmeübertragung
besorgt. Es wird also hier durch Einführung eines dem elektrischen Ofen an sich fremden Mediums, des Windes, ein ähnlicher Effekt für elektrische Öfen erreicht,
wie er in den bekannten Gasringöfen durch Ausnutzung der heißen Rauchgase erzielt
wird.
,25 Der elektrische Ringofen eignet sich für
alle jene Fälle, in welchen das Brenngut zur Erzielung guter Erzeugnisse nur sehr
langsam erhitzt werden darf. Dieses, kann dabei entweder selbst, wenn es leitend ist,
als elektrischer Heizwiderstand dienen oder
- auch durch Einbetten in leitende Masse erhitzt werden.
Als Beispiel sei die Fabrikation der Glühlampenfäden genannt. Die Temperatur soll
dabei von der Lufttemperatur in 2 bis 3 Tagen langsam auf die höchsten Temperaturen gesteigert
werden und ebenso langsam wieder verringert werden. Es läßt sich dies allerdings
auch im gewöhnlichen elektrischen Ofen durch Stromregulierung erzielen, aber es ist
klar, daß ihm der elektrische Ringofen wirtschaftlich überlegen ist, da bei diesem die von
der Beschickung einer Abteilung abgegebene Wärme zur Vorwärmung der benachbarten
Abteilungen ausgenutzt wird, so daß zur Erhitzung der letzteren bis zur Höchsttemperatur
ein geringerer Aufwand an elektrischer Energie erforderlich ist.
Ein anderes Anwendungsgebiet des elektrischen Ringofens geben alle jene Fälle, in
denen es sich um Erhitzung von Körpern handelt, die bei gewöhnlicher Temperatur die
Elektrizität nicht leiten, dagegen bei höherer Temperatur leitend werden. Will man z. B.
rohe gepreßte Elektroden in einem gewöhnliehen elektrischen Ofen brennen, so stößt
man auf erhebliche Schwierigkeiten, da die ungebrannte Eiektrodenmasse nahezu ein
Nichtleiter ist und durch Einbetten in Widerstandsmasse eine gleichmäßige Erhitzung" solch
großer Körper nur sehr schwer zu erreichen ist. Diese Schwierigkeit ist beim elektrischen
Ringofen vollkommen beseitigt, da die Elektroden durch die Vorwärmung bereits vorgebrannt
sind, ehe sie als Leiter für. den elektrischen Strom zu dienen haben. Solche Körper können also im elektrischen Ringofen,
obwohl sie als Rohware Nichtleiter sind,
ohne Einbettung in leitende Hilfsmasse gebrannt werden.
Auf der beiliegenden Zeichnung stellt zunächst Fig. ι den Grundriß, Fig. 2 den Querschnitt,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Mitte eines elektrischen Ringofens dar. Die stromzuführenden Elektroden ρ und η sind
oben und unten in jeder-Kammer angeordnet.
Die unteren Elektroden bleiben dabei stets an ihrer Stelle, während die obere nur in die
gerade in Betrieb befindliche Abteilung, in der Zeichnung Kammer 2, eingelassen wird.
Kammer 2 wird also elektrisch geheizt, Kammer 8 und 1 kühlen sich ab, Kammer3, 4, 5
werden vorgewärmt, Kammer 6 wird neu beschickt, Kammer 7 geleert. Die Übertragung
der Wärme von den Kammern 8, I, 2 zu den Kammern 3, 4, 5 wird durch den zirkulierenden Wind bewirkt, der in die
Kammer 8 eintritt, durch Kammer 1, 2, 3, 4, 5 zieht und aus Kammer 5 bei geöffnetem
Schieber α in den Kanal b entweicht, der ähnlich wie bei Gasringöfen mit der Esse in
Verbindung stehen kann. Statt durch die Esse könnte man die Luft auch durch einen
Ventilator ansaugen lassen und direkt ins Freie ausblasen, da es sich hier ja nicht um
Rauch, sondern um Luft handelt.
In den Figuren selbst ist jedoch ein vollkommener Kreislauf des Windes dargestellt.
Während man nämlich bei einem Gasringofen stets Gas und Sauerstoff zuführen und dafür
eine entsprechende Menge Rauchgase aus dem Ofen abführen muß, kann im elektrischen
Ringofen, bei dem der Wind nur die Aufgabe hat, die Wärme zu übertragen, derselbe
in fortwährendem Kreislauf im Ofen zirkulieren. Man vermeidet auf diese Weise jeden
Essenverlust. Außerdem ist es, im Gegensatz zum Gasringofen, nicht mehr erforderlich,
den Wind aus der letzten Kammer mit möglichst niedriger Temperatur abzusaugen, sondern der Wind kann mit 5000 und mehr
aus der letzten Kammer abgesaugt werden, da ja sein ganzer Wärmeinhalt der ersten
Kammer ohne Verlust zugeführt wird. Die Wahl der Absaugetemperatur hängt hier lediglich davon ab, welche höchste Temperatur
das neu eingesetzte Brenngut ohne Schaden aushält. Als Vorteil für den elektrischen.
Ringofen mit Kreislaufbetrieb ergibt sich in diesem Fall eine geringe Anzahl von Kammern,
also ein geringes Anlagekapital.
Um die Zirkulation zu erzielen, ist bei e ein Ventilator aufgestellt, der den Wind aus
, Kammer 5 bei geöffnetem Schieber α in den Kanal b saugt und von hier in den Kanal f
drückt. Aus Kanal / tritt dann der Wind bei geöffnetem Schieber g in Kammer 8 und
durchzieht dann die Kammern 8,1,2,3,4,5, wie oben angegeben. Kammern 5 und 8 sind
gegen die geöffneten Kammern in bekannter Weise durch Schieber c und d abgesperrt.
Sobald Kammer 2 gar gebrannt ist, wird die obere Elektrode ρ herausgezogen und in
Kammer 3 eingeführt. Ferner wird durch Versetzen der Schieber c und d, Schließen
der Kammer 6 und Öffnen der Kammer 8 Kammer 6 in den Kreislauf eingeschaltet und
Kammer 8 ausgeschaltet usf.
In den Fig. 4, 5 und 6 ist ferner ein elektrischer Ringofen dargestellt, bei welchem
die Elektroden horizontal angeordnet sind. Kammer 6 und 7 sind wieder offen, Kammer 8,
1,2,3,4,5 in den Kreislauf eingeschaltet. Aus Kammer 5 wird der Wind bei geöffnetem
Schieber h durch den transportablen Ventilator in den Kanal i gesaugt und der Kammer 8
zugedrückt, deren Schieber k ebenfalls geöffnet ist.
Um gute Wärmeübertragung durch den Wind zu erzielen, ist es selbstverständlich,
daß die Wandungen um das Brenngut möglichst dünn sein müssen. Dabei ist es von Vorteil, daß beim elektrischen Ringofen im
Gegensatz zum Gasringofen, bei welchem die Rauchgase der heißeste Körper im Ofen sind,
das, Brenngut der heißeste Teil ist. In der Brennkammer selbst wirkt daher der zirkulierende
Wind kühlend und somit erhaltend auf die Wandung. Diese kühlende Wirkung kann durch Veränderung der Tourenzahl des
Ventilators geregelt werden.
Durch das in der Beschreibung angewendete allgemeine Wort Wind ist schon angedeutet,
daß jedes Gas als Wärmeträger verwendet werden kann. Die Verwendung von Luft
ist natürlich am einfachsten. Fast ebenso leicht läßt sich mit Gemischen von Stickstoff
und Kohlenoxydgas oder Kohlensäure arbeiten, da .dieselben durch Einwerfen von ein paar
glühenden Kohlen in die neu einzuschaltende Kammer leicht erzeugt werden können. Will
man mit anderen Gasen arbeiten, so ist natürlich aus der zunächst durch Deckel und
Schieber abgeschlossenen Kammer durch Einleiten des Gases die Luft zu verdrängen, ehe
die Kammer in den Kreislauf eingeschaltet wird. Die Fugen bei Deckel und Schieber
werden, wie bei Ringöfen mit Gasfeuerung üblich, mit Ton u. dgl. gedichtet. Durch
Verwendung von besonderen Gasen kann in vielen Fällen erreicht werden, daß das Brenngut
, ohne von feuerfesten Wänden umschlossen zu sein, direkt im elektrischen Ringofen
gebrannt wird. Ein Beispiel bilden hierfür Elektroden, die bei Verwendung von Stickstoff und Kohlenoxyd als zirkulierendem .:
Wind ohne schützende Wandung im elektrischen Ringofen gebrannt und graphitiert werden können.
Endlich ist in Fig. 7 und 8 die Korn-
Claims (4)
1. Verfahren und Einrichtung zum Vorwärmen, Glühen, Brennen usw. auf
elektrischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß das Brenngut in dünnen Brennkästen in einen Ringkanal eingesetzt
und in einem oder mehreren hintereinander liegenden Brennkästensätzen elektrisch geheizt
wird, während die anderen durch die Kästen hintereinander bestreichende
Luft, oder Gase abgekühlt bezw. vorgewärmt werden.
2. Elektrischer Ringofen nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bewegung der wärmeübertragenden Luft oder Gase durch Absaugen und Eindrücken
mittels eines Ventilators hervorgebracht wird, derart, daß sich stets die-.
selbe Luft oder dasselbe Gas im Kreislauf befindet.
3. Elektrischer Ringofen nach An-Spruch ι, gekennzeichnet durch die Vereinigung
mit einem Ringofen mit Gasfeuerung.
4. Elektrischer Ringofen nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß unter Verwendung von gegen das Brenngut indifferenten Gasen als Wärmeüberträger
die Brennkästen bezw. die Umhüllungswände des Brenngutes weggelassen
sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE161461C (de) |
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