DE16142C - Lockfisch für Schwebangelfischerei mit mechanischem Losschlagapparat - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Fig. ι stellt eine Schale aus ganz dünnem Schirmblech vor, welche der Gestalt eines Fisches nachgebildet ist, die aber an Stelle des Kopfes zwei Flügel hat, welche schraubenförmig gewunden sind, Fig. 3.

Eine zweite Schale, Fig. 4, wird mit ihrem Ansatz b in das Oehr e der ersteren eingeschoben, so dafs das Ganze einen hohlen Körper von elliptischem Querschnitt bildet, Fig. 2.

Fig. 5 eröffnet dem Auge das Innere mit dem eingesetzen mechanischen Apparat, der in Fig. 6 herausgenommen dargestellt ist.

Um denselben mit dem Schalentheile zu verbinden, wird das Ende des Apparates ebenfalls in das Oehr e eingeführt und das entgegengesetzte Ende auf die Blechschale gedrückt, die ihrerseits zur Aufnahme einen, die hin- und hergleitende Bewegung verhindernden Stift/) Fig. 1 und 5, trägt. Gegen ein Herausfallen dient der Riegel i. ·

Der Apparat für sich ist in Fig. 9 im Grundrifs und in Fig. 10 in der Seitenansicht gezeichnet. Er besteht aus einer Sohle von Messingblech, auf welcher zwei Führungen k und k¹, Fig. 10, befestigt sind, in denen sich ein Stahlbolzen /, Fig. 10 und 11, leicht hin- und herbewegen läfst.

Auf / sitzen zwei Konen von Messing m und m^x , Fig. 11, welche mittelst Stifte auf ihren geeigneten Plätzen befestigt sind.

Die Führungen k und P sind leicht verjüngt, wie solches Fig. 12 in vergröfsertem Mafsstabe angiebt; sie haben drei kleine Vertiefungen, Fig. 11 und 13, in welche die Angeln«'«²»³ u. s. f. eingelegt und durch Aufschieben des genau passenden Ringes ο befestigt sind, Fig. 12 und 13.

Diese Angeln n^l ti* etc. stehen einander unter gleichen Winkeln gegenüber.

Auf dem Stahlbolzen /, Fig. 5, 6 und 7, ist zwischen den beiden Konen m m¹ eine Spiralfeder aufgeschoben, welche sich einerseits gegen den Konus m ¹ und andererseits gegen den Ring r stützt.

Die Feder s, in Fig. 13 im vergröfserten Mafsstab angedeutet, verhindert den Stahlbolzen / am Vorgehen und hält deshalb die Spiralfeder, Fig. 5 und 6, in gespanntem Zustande.

Die beiden Blechschalen haben an geeigneten Stellen längliche Löcher, aus welchen die Angelspitzen in Sternform hervorschauen.

An dem einen Ende des Apparates befindet sich ein kleines Loch t, Fig. 5, 6 und 7, in welchem eine Silbersaite befestigt wird, die sich weiter durch die beiden Löcher u v, Fig. 1 und 5, schlingt, in einem kleinen Wirbel endigt und von da in weiterer Fortsetzung in eine Darmsehne übergeht.

Nachdem die Spiralfeder gespannt und die beiden Schalentheile zusammengefügt worden sind, ist der Lockfisch zum Fange vorbereitet.

Er wird ins Wasser gelegt und die befestigte Sehne mit einem Haspel, der _t sich auf der Gondel befindet und worauf eine genügend lange Seidenschnur aufgerollt ist, verbunden. Sobald sich die Gondel in Bewegung setzt, erhält der vernickelte Goldfisch mittelst der beiden schraubenförmig gewundenen Flügel, Fig. 3, eine rasch rotirende Bewegung, wodurch im Wasser ein periodisch unterbrochenes Schimmern entsteht.

Durch diesen Schimmer angelockt, verfolgt der Raubfisch seine Beute, und sucht dieselbe erfahrüngsgemäfs beim Kopfe zu fassen; durch den Druck des Bisses werden die Auslöstheile w und x, Fig. 7, verschoben, die Konen m und m¹ nach vorn gerückt, und zwar so, dafs die Angeln n^l n² u. s. w. sich aufstellen und dem Raubfisch, ehe sich derselbe von seinem Schrecken erholt, in den Rachen dringen und dadurch den Fang bewerkstelligen.

Die Auslösung erfolgt plötzlich und sicher, und da der Mechanismus sehr stark ausgeführt ist, so kann von einer Zerstörung desselben keine Rede sein.

Je nach der Gattung des zu fangenden Raubfisches kann der Apparat stärker oder leichter, oder wie in Fig. 16, 17, 18, 19 und 20 auch nur mit drei Angeln ausgeführt werden.

Genannter Apparat kann auch in eine ausgenommene Fischleiche gelegt werden, wenn ein oben erwähnter schraubenförmig gewundener Flügel mit einer hierzu hergerichteten Verlängerung in die kleinen Oesen auf der Rückseite der Schale eingesteckt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Rotirender Lockfisch zur Schwebangelfischerei mit plötzlichem Losschlagapparat (Auslösung einer winkelrechtstehenden Angel in Verbindung mit einer Feder), durch dessen Wirkung ein Entrinnen des Fisches verhindert wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.