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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen der Böden in
einer Klotzbodenbeutelmaschine, deren Bodenmacherzylinder mindestens eine Bodenmacherstation
aufweist-.@nd mit-,einem Bodenöffnerzylinder zusammenwirkt, der im Takt des Vorbeiganges
der Bodenmacherstationen angetrieben ist, wobei der Umfang des Bodenmacherzylinders
zwischen einem ganzzahligen Vielfachen des Umfanges des Bodenöffnerzylinders liegt
und der Kreisbogenabstand der Festhalteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders größer
als. der halbe Umfang des Bodenöffnerzylindexs ist.
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üblicherweise sind der Durchmesser und der Antrieb des Bodenöffnerzylinders
su aufeinander abgestimmt, daß sich dieser je Bodenmacherstation des Bodenmacherzylindeis-:einmal
abwickelt. Während bei der Fertigung von Beuteln oder Säcken, die -im oberen Formatbereich
der Maschine liegen und somit einen relativ breiten Böden erhalten, das Verhältnis
der Krümmung des Bodenöffnerzylinders zur Bodenbreite eine exakte Bodenbildung durch
entsprechend weites Herumwickeln der oberen Schlauchwand um den Bodenöffnerzylinder
gestattet, ist dies bei der Bildung relativ schmaler Böden nicht der Fall, da die
Krümmung des Bodenöffnerzylinders für schmale Böden zu schwach ist und die obere
Schlauchwand zu wenig gekrümmt wird.
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Auch können die Greifer des Bodenöffnerzylinders bei der Herstellung
schmaler Böden erst relativ spät fassen, nämlich erst dann, wenn sie den engeren
Bereich zwischen Bodenöffnerzylinder und Bodenmacherzylinder- durchlaufen.-haben,
um nicht mit den Greifern des Bodenmacherzylinders zu kollidieren. Schmale Böden
erstrecken sich aber- -nnr» wenig über -den engeren Bereich zwischen deh`@beiden.Aggregaten
hinaus.
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Durch die deutsche Auslegeschrift 1216 086 ist bereits eine
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art bekanntgeworden, die zwar baulich von
der herkömmlichen Auffassung, daß der Umfang des Boden= macherzylinders ein ganzzahliges
Vielfaches des Umfanges des BodenöffnerzyliAdes_- betragen :und; daß -andererseits
der Kreisbogenabstand der Festhalteeinrichtungen des Bodenöffnerzylinders demjenigen
der Festhalteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders gleich sein müsse, abweicht,
jedoch in ihrer Arbeitsweise nach wie vor von diesem Prinzip Gebrauch macht. Bei
der bekannten Vorrichtung beträgt der Kreisbogenabstand benachbarter Festhalteeinrichtungen
des Bodenmacherzylinders .eiri- ganzzähliges Vielfaches des Abstandes benachbarter
Festhalteeinrichtungen des Bodenöffnerzylinders, wobei mindestens eine- Festhalt-
eeinrichtu_ng,- am Bodenöffnerzylinder leer arbeitet, und zwar weist der Bodenmacherzylinder
vier und der Bödenö_ffuerzylinder.drei'`Festhälte- ' einrichtungen auf, wobei die
Zylinderdurchmesser sich zueinander wie 8 : 3 verhalten,, und der Kreisbogenabstand
der Festhalteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders beträgt das Doppelte des Kreis-Gogenabstandes
benachbarter Festhalteeinrichtungen des Bodenöffnerzylinders. Da hierbei jede Festhalteeinrichtung
des Bodenöffnerzylinders nur bei jeder zweiten=]ffmdrelinng `des#-Badenöffnerzylinders
wirksam wird, ist der effektive `kreisbogenabstand zweier aufeinanderfolgend mit
dem Bodenmacherzylinder zur Einwirkung gelangender Festhalteeinrichtungen des Bodenöffnerzylinders
gleich dem Kreisbogenabstand zweier benachbarter Festhälteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders.
Zum Wesen der bekannten-Vorrichtung gehört somit .ein Bodenöffnerzylinder mit mehreren
regelmäßig über seinen Umfang verteilten Festhalteeinrichtungen und ein Kreisbogenabstand
benachbarter Festhalteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders, der kleiner als der
Umfang des Bodenöffnerzylinders ist, mit anderen Worten; ein Umfang des Bodenöffnerzylinders,
der größer ist als die Abwicklung einer Bodenmacherstation.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen,
die eine exakte Bildung der Böden, -insbesondere auch schmaler Böden, in. einer
Klotzbodenbeutelmäschine mit der erforderlichen Sicherheit gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art dadurch erreicht, daß der Bodenöffnerzylinder nur eine Festhalteeinrichtung
aufweist und der Kreisbogenabstand der Festhalteeinrichtungen des Bodenmacherzylinders
größer als der ganze Umfang des Bodenöffnerzylinders ist, wobei in den Antrieb des
Bodenöffnerzylinders ein an sich bekanntes Ungleichförmigkeitsgetriebe eingeschaltet
ist. In der, erfindungsgemäßen Vorrichtung ist erstmalig sowohl hinsichtlich
ihrer baulichen Ausgestaltung wie auch ihrer Wirkungsweise die völlige Abkehr- von
der herkömmlichen Auffassung, wonach der Umfang des Bodenmacherzylinders ein ganzzahliges
Vielfaches des Umfanges des Bodenöffnerzylinders betragen und andererseits der Kreisbogenabstand
der Festhalteeinrichtungen des Bodenöffnerzylinders demjenigen der FesthalteeInrichtungen
.des Bodenmacherzylinders .gleich sein muß, verwirklicht. Durch die Erfindung wird
erreicht, daß' 'der Umfang des Bodenöffners wegen seines geringeren Durchmessers
eine stärkere Krümmung aufweist, so daß auch Beutel mit schmalen Böden exakt gebildet
werden können, weil der geringere Durchmesser- einen größeren Umschlingungswinkel
ergibt.
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Die durch die Durchmesserverkleinerung hervorgerufene Verringerung
der Umfangsgeschwindigkeit des Bodenöffners wird durch den Antrieb über ein an sich
bekanntes Ungleichförmigkeitsgetriebe, wie z. B. einen Kurven-, Räder-, Koppel-
oder Kurbeltrieb, insoweit ausgeglichen, als es für das Zusammenwirken mit dem Bodenmacherzylinder
notwendig ist.
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Da der Bodenöffner einen mittleren Sauger und seitliche Greifer trägt,
wobei der Sauger in Laufrichtung mit Abstand vor den Greifern angeordnet ist,. muß
die Umfangsgeschwindigkeit des Bodenöffners an sich auf denn ganzen Bogen vom Sauger
bis zu den Greifern auf die Umfangsgeschwindigkeit des Bodenmacherzylinders erhöht
werden. Dies ist durch eine entsprechende Ausbildung des ,gewählten bekannten Ungleichförmigkeitsgetriebes
praktisch durchaus zu erreichen, doch bedingt'. eine derartige, theoretisch voll
befriedigende Lösung einen ziemlich erheblichen konstruktiven Aufwand.' ' Praktisch
kommt man auch mit einer Lösung aus, die zwar den theoretischen Erfordernissen des
Gleichlaufes nicht voll gerecht wird, die aber dafür den Vorteil der einfacheren
und billigeren Gestaltung mit sich bringt.
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Nach einer derartigen ersten Ausführungsform der Erfindung ist der
Ungleichförmigkeitsäntrieb als Kurventrieb mit einer beispielsweise am Antriebszahnrad
angeordneten Kulisse ausgebildet, in der ein Gleitstück geführt ist, das in diesem
Fall an einem an der Welle des Bodenöffners starr berestigten Hebelarm
drehbar
gelagert ist. Das Gleitstück besteht dabei aus einer Rolle, beispielsweise aus einem
Kugellager. Durch entsprechende Ausbildung der Kulisse kann ein annähernd theoretisch
richtiger -Geschwindigkeitsverlauf herbeigeführt werden.
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Als konstruktiv und fertigungstechnisch besonders einfach ausführbar
und für die meisten Fälle der Praxis noch ausreichend, wird eine zweite Ausführungsform
vorgeschlagen, bei der die Kulisse aus zwei Führungsstücken mit ebenen und zueinander
parallelen Gleitflächen besteht, zwischen denen das Gleitstück geradlinig geführt
ist. In diesem Fall eignet sich als Gleitstück auch ein Stein. Bei dieser Ausführungsform
ist natürlich die Einhaltung einer bestimmten Geschwindigkeit für einen Umdrehungsbereich
- des Bodenöffners nicht möglich, es ergibt sich vielmehr ein sinusförmiger Verlauf
derselben. .
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Es läßt sich der Kurventrieb aber im Verhältnis zum Arbeitsbereich
des Bodenöffners so einstellen, daß die Abweichungen an keiner- Stelle ein. tragbares
Maß überschreiten. -- ' Vorzugsweise wird der Kurventrieb so eingestellt, daß unter
Halbierung der Abweichungen jeweils dem Mittelpunkt der Umfangsstrecke -des Bodenöffners
zwischen Saugvorrichtung und Greifern in seiner Stellung gegenüber dem Bodenmacherzylinder
eine der Umfangsgeschwindigkeit desselben entsprechende Geschwindigkeit erteilt
wird, und zwar wird diese Einstellung zweckmäßigerweise für die größtmögliche zu
fertigende Bodenbreite als einmalige Grundeinstellung vorgenommen. Dadurch werden
bei der Bildung schmalerer Böden zwar größere Abweichungen in Kauf genommen als
wenn für alle Bodenbreiten die Einstellung auf Mitte neu vorgenommen würde oder,
was auf dasselbe herausliefe, sowohl die Saugvorrichtung als auch die Greifer zur
festen Mitte jeweils verstellt würden. Wie Versuche gezeigt haben, wirken sich die
bei der Einsparung der vorerwähnten Einstellarbeit in Kauf zu nehmenden Abweichungen
fertigungstechnisch noch nicht nachteilig aus, so daß es beim Wechseln der Bodenbreite,
wie auch bisher üblich, bei der Verstellung nur der Saugvorrichtung zu den Greifern
verbleiben kann.
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Eine andere Möglichkeit des Ausgleiches besteht darin, daß die auf
den mittleren Arbeitsbereich eingestellte höchste Umfangsgeschwindigkeit des Bodenöffners
durch eine entsprechend große Exzentrizität des Kurventriebes etwas höher gewählt
wird als die Umfangsgeschwindigkeit des Bodenmacherzylinders, und zwar vorzugsweise
so viel, daß zu Beginn und am Schluß der Arbeitsstrecke, wenn einerseits die Saugvorrichtung
und andererseits die Greifer gegenüber dem Bodenmacherzylinder wirksam werden, eine
mit der Umfangsgeschwindigkeit des Bodenmacherzylinders übereinstimmende Geschwindigkeit
herrscht. Unter diesen Voraussetzungen ist das für die Bildung der hinteren Bodenklappe
herangezogene Schlauchoberwandteil völlig auf dem Umfang des Bodenöffners gestreckt.
Auch in diesem Fall wird aus den vorerwähnten einstelltechnischen Gründen für den
Bodenbreitenwechsel vorzugsweise eine Grundeinstellung für die größtmögliche Bodenbreite
vorgenommen, da auch in diesem Fall die bei der Bildung schmalerer Böden in Kauf
zu nehmenden Abweichungen praktisch noch ohne Einfluß sind.
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An Hand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
ist im folgenden das Wesen der Erfindung nochmals eingehend erläutert. Es' zeigt
F i g. 1 den Bodenöffner und den Bodenmacherzylinder in der Vorderansicht, teilweise
im Schnitt, F i g. 2 eine Seitenansicht zu F i g. 1 und F i g. 3 den Aufziehvorgang
an - einem Werkstück in Seitenansicht.
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Wie in den F i g. 1 und 2 dargestellt, ist der Bodenmacherzylinder
1 auf der Welle 2 angeordnet,-. die unter anderem in der Gehäusewand 3 gelagert
ist und das Zahnrad 4 trägt. Dieses kämmt mit dem Zahnkranz 5, der auf dem als Gleitlager
.ausgebildeten und an der Gehäusewand 3 mit Schrauben 6 befestigten Lagerstück 7
rotiert.
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Das Lagerstück 7 wird von der Welle 8 des Bodenöffners 9 kräftefrei
durchdrungen; deren herausstehendes Ende mit dem Zahnkranz 5 über einen Kurventrieb
10 verbunden ist. Er ist im vorliegenden Fall als Kurbelschleife ausgebildet und
weist eine.aus zwei am Zahnkranz 5 befestigten Führungsstücken 11 und 12 bestehende
Kulisse 13 mit dem Gleitstein 14 und die Kurbel 15 auf, an der der Gleitstein
14 drehbar gelagert ist und deren anderes Ende an dem Ende der Welle 8 fest
angeklemmt ist. Bei der-Rotation des Zahnkranzes 5 wird über die Kurbelschleife
die Drehbewegung auf _ die Welle 8 abwechsend -verzögert und beschleunigt
übertragen. Auf der Welle 8 sind die verstellbaren Scheiben 16 angeordnet,
die die Greifer 17 tragen. Außerdem ist auf der Welle 8 die Saugvorrichtung
18 ebenfalls verstellbar aufgeklemmt, um die Einstellung verschiedener Bodenbreiten
zu ermöglichen. Die gewünschte Grundeinstellung der Kurbelschleife zu der Saugvorrichtung
18 und den Greifern 17 ist nach den einleitend bereits erwähnten Gesichtspunkten
vorzunehmen.
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In F i g. 3 ist die durch den geringeren Umfang des Bodenöffners 9
angestrebte weite Öffnung des Bodens des Werkstückes in vollen Linien dargestellt.
Zum Vergleich ist die Lage des Werkstückes bei der vorbekannten Ausführungsform
strichpunktiert angeordnet. Es ist an Hand der Darstellung sehr leicht vorstellbar,
daß bei dem vorbekannten größeren Durchmesser des Bodenöffners 9' das vordere Schlauchende
nicht so gut vorgeöffnet wird und die Gefahr besteht, daß beim Anlaufen der Schlauchoberwand,
die von dem Bodenöffner gehalten wird, an den Auflaufbügel 19 der offene Boden nicht
so exakt gelegt wird, wie es erwünscht ist. Mit 20 sind seitliche Greifer des Bodenmacherzylinders
1 bezeichnet.