DE1608340C - Vorrichtung und Verfahren zum Stützen eines Stranges in Stranggießanlagen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Stützen eines Stranges in StranggießanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stützen eines Stranges in Stranggicßanlagen mit einem
kurzen, zwischen der im wesentlichen vertikalen Kokille und einer nachgeordneten mit der Anlage starr
verbundenen Strangführung angebrachten Träger mit am Strang gegenüberliegenden und ihre gegenseitig
festgelegte Lage beibehaltenden Stützelementen und ein Verfahren zum Einstellen der Kühlung in der
Vorrichtung.
Beim Stranggießen von Metall wird dieses in flüssigem Zustand in eine gekühlte Durchlaufkokille gegossen,
der in der Kokille entstehende Strang ausgezogen und in der nachgeordneten Strangführung
weitcrgekühlt. Der aus der Kokille austretende Strang weist eine noch dünne Kruste auf, die durch
den im flüssigen Kern des Stranges wirkenden hydrostatischen Druck belastet wird. Um Ausbauchungen
der Kruste auf ein Minimum zu Teduzieren, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Strang zwischen
Kokille und Strangführung durch Rollen oder Kühlplatten gesondert zu stützen.
Es ist bekannt, den Strang zwischen Kokille und der mit der Struktur der Anlage verbundenen Strangführung
durch die Anordnung von an der Kokille befestigten, mit an den Seitenflächen des Stranges anliegenden
und auf Trägern gelagerten Stütz- oder Leitwalzen zu stützen. Es hat sich gezeigt, daß die
den Formhohlraum der Kokille begrenzenden Teile, wie z. B. der als Rohr ausgebildete Innenmantel oder
die als Platten angeordneten Teile, sich infolge ihrer hohen unterschiedlichen thermischen Beanspruchungen
während des Gießens verziehen und ihre Form ändern. Eine solche Formänderung bewirkt auch
eine Bewegung der den Austritlsquerschnitt des Formhohlraumes der .Kokille begrenzenden Partien
quer zur Strangachse. Da aber der Rahmen der Kokille keinen hohen thermischen Belastungen ausgesetzt
ist und sich demzufolge nicht bewegt, wird eine
ίο Relativbewegung zwischen den mit dem Rahmen der
Kokille verbundenen Stützwalzen und dem Innenmantel auftreten. Eine solche Relativbewegung bewirkt
ein ungleichmäßiges Andrücken des Stranges an den Innenmantel und damit ein ungleichmäßiges
Anliegen über den Strangumfang. Durch dieses ungleichmäßige Anliegen und dadurch bedingtem ungleichmäßigem
Kühlen des Stranges in der Kokille, und zwar in einem Bereich, in welchem die Strangkruste
im Entstehen begriffen ist und die gebildete Stranghaut noch wenig Festigkeit besitzt, können
Risse, Durchbrüche und bei Knüppeln Rhombusbildungen entstehen. Im weiteren wird die Kokille ungleichmäßig
abgenützt, was sich in einer kürzeren Standzeit auswirkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das ungleichmäßige Kühlen des Stranges in der Kokille,
das zu Rissen, Durchbrüchen, Rhombusbildung, übermäßiger Kokillenabnutzung usw. Anlaß gibt, auf
ein Minimum zu reduzieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst diese Aufgabe dadurch, daß der Träger während des Gießbetriebes
in mindestens einer Richtung senkrecht zur Strangachse beweglich ist.
Durch die beschriebene, quer zur Stranglängsachse in mindestens einer Richtung beweglich angeordneten
Abstützung des Stranges zwischen Kokille und Strangführung kann die Beanspruchung des
noch eine dünne Kruste aufweisenden Stranges vermindert werden, weil die auftretenden Kräfte durch
den größeren Abstand der starren Führungen (Kokille-Strangführung) reduziert werden. Dadurch kann
die Strangqualität verbessert und der Kokillenverschleiß vermindert werden.
Damit sich der Träger auch bei Verdrehungen des Formhohlraumes entsprechend einstellen kann, ist,
nach einem Merkmal der Erfindung, der Träger um eine Achse, die im Abstützbereich im wesentlichen
der Stranglängsachse entspricht, drehbar.
In vielen Fällen, besonders bei größeren Gießgeschwindigkeiten ist es vorteilhaft, den Träger mit der
Kokille zu verbinden. Dabei ist es dienlich, den Träger und die Kokille unter Beibehaltung ihres Abstandes
oszillieren zu lassen.
TMach einem Kennzeichen der Erfindung ist der Träger zwangläufig bewegbar, wenn er über einen Kolben senkrecht zur Stranglängsachse einstellbar ist.
TMach einem Kennzeichen der Erfindung ist der Träger zwangläufig bewegbar, wenn er über einen Kolben senkrecht zur Stranglängsachse einstellbar ist.
Das Verfahren zur Einstellung der Vorrichtung der obengenannten Art mit einer aus mehreren
Kühlkammern bestehenden Kokille besteht darin, daß die Kühlleistung der einzelnen Kühlkammern gemessen
und der Strang in Richtung der geringeren Kühlleistung verschoben wird.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfall
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfall
6g rens ist bei gesteuerter Verschiebebewegung des Trä
gers ein gleichmäßiges oder ein vorbestimmtes Anlie gen des Stranges an den Kokillenwänden einstellbar
Weitere Merkmale des Erfindungsgegenstande
gehen aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
hervor, die durch schematische Figuren näher erläutert werden. Es zeigt
F i g. 1 einen Schnitt durch eine vertikale Stranggießanlage,
F i g. 2 einen Schnitt durch den unterhalb der Kokille angeordneten Träger entlang der Linie II-II der
Fig.l,
F i g. 3 einen gleichen Schnitt durch den Träger, aber mit an den Kanten des Stranges angeordneten
Rollenpaaren,
F i g. 4 eine schematische Darstellung einer geradlinigen Bewegung des Trägers,
F i g. 5 eine Drehbewegung des Trägers,
F i g. 6 eine Kombination einer geradlinigen und einer Drehbewegung des Trägers,
F i g. 7 einen Schnitt durch eine Kreisbogenanlage mit einem, unterhalb der Kokille angeordneten, geradlinig
beweglichen Träger,
Fig. 8 einen Schnitt durch den oberen Teil der Stranggießanlage gemäß Fig.7 mit einem drehbar
beweglichen Träger,
F i g. 9 einen Schnitt durch den Träger entlang der Linie IX-IX der F i g. 8 und
F i g. 10 einen Schnitt durch die Kokille entlang der Linie X-X der F i g. 8.
Gemäß Fig.l wird flüssiges Metall, beispielsweise Stahl, aus einem Zwischenbehälter 1 in eine im
wesentlichen vertikale, oszillierbare Kokille 2 gegossen. Unter einer im wesentlichen vertikalen Kokille
wird eine solche mit geradem oder gebogenem offenen Formhohlraum 15 verstanden. Im gezeichneten
Beispiel handelt es sich um eine gerade Kokille. Ein die Kokille verlassender, eine erstarrte Randzone 19
aufweisender Strang 11 wird von einem auf einem Träger 7 angeordneten Stützelement 8 gestützt, hierauf
in einer mit der Anlage fest verbundenen Strangführung 12 geführt, durch nicht dargestellte Kühlelemente
weiter gekühlt und mittels Ausziehwalzen 14 ausgezogen.
Der Strang 11 wird zwischen Kokille 2 und der aus allseitig um den Strangumfang angeordneten
Führungsrollen 13 bestehenden Strangführung 12 durch einen quer zur Stranglängsachse in jeder Richtung
beweglich gelagerten Träger 7 gestützt. Dadurch wird die noch dünne Kruste gehalten und schädliche
Ausbauchungen werden vermieden. Die Stützelemente bestehen aus — wie in F i g. 1 und 2 gezeigt —
an den Flächen des Stranges anliegenden Rollen 8 oder — wie in F i g. 3 dargestellt — an den Kanten
des Stranges angeordnete, in einem beweglichen Träger 20 gelagerte Rollen 21. Die letztere Anordnung
ist besonders geeignet, die Rhombusbildung des Stranges zu verhindern, da sie Diagonalen des
Strangquerschnittes mit unerwünschter unterschiedlicher Länge nicht zuläßt. Die Lagerung des Trägers 7
durch Gleit- oder Walzlagerung, z. B. durch die Kugeln 9, die auf dem Ring 10 aufliegen, oder durch
eine Aufhängung erfolgen.
In Fig.4 ist mit 30 die Lage eines quadratischen
Strangquerschnittes mit Zentrum 31 bei Gießbeginn bezeichnet. Während des Gießens kann sich beispielsweise
der Kokillenmantel verziehen und sich in Richtung 32 bewegen. Die Lage des Querschnittes des verschobenen
Mantels bei Kokillenaustritt ist mit 34 bezeichnet. Die beiden Querschnitte 30 und 34 liegen
in der gleichen Ebene beim Kokillenaustritt. Durch den beweglich angeordneten Träger 7 erhält der
Strang die Gelegenheit, sich ohne Verlust der Stützwirkung ebenfalls in die Lage 34 zu bewegen. Nachdem
der Strang den stützenden Träger 7 verlassen hat, gelangt er in die auf den anfänglichen Kokillenquerschnitt
ausgerichtete Strangführung 12. Da aber durch die zwischen Kokillenaustritt und Beginn der
Strangführung 12 auftretende Kühlung, beispielsweise durch nicht gezeichnete Sprührohre, der Strang
nach Austritt aus dem Träger 7 eine wesentlich größere Krustendicke und Festigkeit aufweist, wird er
durch das Zurückbiegen in die Strangführung 12 praktisch keinen Beschädigungen ausgesetzt sein.
F i g. 5 zeigt das ebenfalls mögliche Verdrehen des Querschnittes 30 mit dem Zentrum 31, in Richtung
40 in die Endlage 41. Durch die Drehbarkeit des Trägers um eine Achse, die im wesentlichen der
Stranglängsachse entspricht, wird eine beanspruchungslose Stützung des Stranges ebenfalls möglich.
Bei starrer Verbindung des Trägers 7 mit der Anlage würde dieser in der Lage 30 verharren, wodurch der
Strang relativ zur Kokille verdreht, und durch die ungleiche Kühlwirkung die Rhombusbildung des
Stranges begünstigt würde.
F i g. 6 zeigt eine Kombination der in den F i g. 4 und 5 dargestellten Bewegungen. Durch die Verschiebung
50 kommt der Strang aus der ursprünglichen Lage 30 in die neue Lage 52, wobei das Zentrum
des Stranges von 31 nach 51 verschoben wird. Hierauf erfolgt eine Verdrehung des Stranges in
Richtung 53, worauf der Strang eine endgültige Lage 54 einnimmt. Die Beweglichkeit des Trägers 7 in jeder
Richtung quer zur Stranglängsachse ermöglicht immer noch ein einwandfreies Stützen, ohne daß der
Strang durch die beschriebenen schädlichen Wirkungen beansprucht wird.
In F i g. 7 wird ein Strang 65 durch Rollen 67 zwischen einer Strangführung 77 und einer einen
kreisförmigen Formhohlraum aufweisenden Kokille 62, die an einem Hebel 80 oszilliert, gestützt. Die
Rollen 67 sind in einem quer zur Strangachse beweglichen Träger 66 unter Beibehaltung eines konstanten
Rollenabstandes gelagert. Durch die Verbindung des Trägers 66 mit der Kokille 62 mittels eines Zapfens
85, einer Lasche 84 und Schrauben 83 einerseits und mittels eines Kolbens 68, einem Gehäuse 69 und
einem Support 88 andererseits oszillieren diese gemeinsam.
Die Kokille 62 weist den Formhohlraum begrenzende Platten 86, 87 auf, welche durch zwei getrennte
Kühlkammern 89 und 91 gekühlt werden. Das Kühlmittel tritt bei 63 bzw. 90 in die Kühlkammern
89 bzw. 91 ein und bei 64 bzw. 92 daraus aus. Hebt der Strang infolge ungleicher Schrumpfung
nicht von allen Kokillenwänden gleichzeitig ab, wie
z. B. in F i g. 7 von der Innenwand 87 bei 75 und von der Innenwand 86 bei 74, so wird in der Kammer 89
infolge des längeren Anliegens mehr Wärme abgeführt als in der Kammer 91. Durch Messen dieser
Abweichungen und Auswerten der Meßsignale wird der Träger 66 mittels des Kolbens 68 quer zur Strangachse
bewegt, bis über den Umfang gleichmäßige Kühlung vorhanden ist.
Da bei Bogenanlagen aus geometrischen Gründen die beiden gekrümmten Seiten des Stranges ungleiche
Kühlung aufweisen können, kann die Bewegung des Trägers so gesteuert werden, daß der Strang an eine
Innenwand, beispielsweise an der Wand 87, mehr anliegt, wodurch die Kühlung an dieser Seite des Stran-
ges größer wird. Da die nachfolgende Sekundärkühlung auf der Innenseite in solchen Fällen kleiner ist,
wird die ungleiche Erstarrung ausgeglichen.
An Hand von Fig. 8, 9 und 10 wird ein weiteres
Beispiel zum Bewegen des stützenden Trägers beschrieben. Nach Fig. 8 wird flüssiges Metall in eine
Kreisbogenkokille 198 gegossen. Zwischen der Kokille 198 und einer nicht gezeichneten Strangführung
ist ein den Strang stützender Träger 193 drehbar auf Kugeln 195 in einem Käfig 196 gelagert. Der Kugelkäfig
196 ist ferner in den Richtungen des Pfeiles 209 gemäß F i g. 9 beweglich auf Kugeln 197 gelagert,
die auf einer mit der Anlage fest verbundenen Führung 199 abgestützt sind. Im Träger 193 sind
Stützrollen 194 angebracht. Die Kühlkammer 190 der Kokille 198 ist — wie F i g. 10 zeigt — in mehrere
in Strangrichtung verlaufende und um den Strangumfang getrennt angeordnete Kühlmittelkanäle
211 bis 218 unterteilt.
Durch diese Lagerung des Trägers 193 ist eine gesteuerte Drehbewegung und nicht gesteuerte Verschiebebewegung
möglich. Die Drehbewegung wird durch einen Kolben 202 über einen Zapfen 201 auf
ίο den Träger 193 übertragen. Der Kolben 201 ist in
einem Zylinder 208 gelagert, welcher mit der Struktur 207 der Anlage fest verbunden ist. Dies ermöglicht,
entstehende Wärmedifferenzen durch Steuern des Kolbens 206 zu eliminieren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Stützen eines Stranges in Stranggießanlagen mit einem kurzen, zwischen
der im wesentlichen vertikalen Kokille und einer nachgeordneten mit der Anlage starr verbundenen
Strangführung angebrachten Träger mit am Strang gegenüberliegenden und ihre gegenseitig
festgelegte Lage beibehaltenden Stützelementen, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(7, 20, 66, 193) während des Gießbetriebes in mindestens einer Richtung senkrecht zur Strangachse
beweglich gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (7, 20, 193) um
eine Achse, die im Abstützungsbereich im wesentlichen der Stranglängsachse entspricht, drehbar
ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(66) und die Kokille unter Beibehaltung ihres Abstandes oszillieren.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
über einen Kolben (68) senkrecht zur Stranglängsachse einstellbar ist.
5. Verfahren zum Einstellen der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei einer aus
mehreren Kühlkammern bestehenden Kokille, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlleistungen
der einzelnen Kammern gemessen werden und der Strang in Richtung auf die Kammer mit geringerer
Kühlleistung verschoben wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH424367 | 1967-03-22 | ||
CH424367A CH461713A (de) | 1967-03-22 | 1967-03-22 | Vorrichtung zum Stützen eines Stranges in Stranggiessanlagen |
DEC0044886 | 1968-03-19 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1608340A1 DE1608340A1 (de) | 1972-03-02 |
DE1608340C true DE1608340C (de) | 1973-09-06 |
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520939C1 (de) * | 1995-06-02 | 1996-07-25 | Mannesmann Ag | Verstelleinrichtung für Führungsrollen in Stranggießanlagen |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19520939C1 (de) * | 1995-06-02 | 1996-07-25 | Mannesmann Ag | Verstelleinrichtung für Führungsrollen in Stranggießanlagen |
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