DE160667C

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Publication number: DE160667C
Application number: DENDAT160667D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft einen Flaschenfüll-' apparat. Es ist bei Abfüllapparaten bekannt, mittels eines Schwimmers das Einlaßventil für die Flüssigkeit selbsttätig zu verschließen, wenn die Füllung genügend weit vorgeschritten ist. Eine vollständige Entleerung der im Füllrohr befindlichen Flüssigkeit in das zu füllende Gefäß ist hierbei jedoch nicht gewährleistet. Beim Füllen von Flaschen,

ίο wobei die in der Füllröhre vermöge ihrer Haarröhrchentätigkeit festgehaltene Flüssigkeit einen verhältnismäßig großen Teil der jedesmal einzufüllenden Flüssigkeitsmenge bildet und daher die Güte der Füllung beträchtlich verändern kann, ist aber eine erschöpfende Entleerung von großer Bedeutung. - Aus diesem Grunde bezweckt die Erfindung, eine gänzliche Entleerung des Füllrohres in die Flasche beim jedesmaligen Abnehmen der letzteren zu bewirken. Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß ein Luftventil angeordnet ist, welches sich selbsttätig mit dem Schließen des Einlaßventils öffnet, so daß eine wechselseitige Wirkung des Einlaß- und Luftventils stattfindet.

Es ist ,ferner bekannt, das Innere des Gefäßes mit der äußeren Luft fortwährend in Verbindung zu bringen. Hierbei wird jedoch eine selbsttätige Regelung der Luftzufuhr in Wechselwirkung mit dem Flüssigkeitseinlaß, wie solche erforderlich ist, um jeden Verlust von Flüssigkeit zu vermeiden, nicht geschaffen. Diesem Zwecke dient bei der Erfindung die Anordnung eines Schwimmers derart, daß derselbe beim Anlassen der Vorrichtung, sobald die Flüssigkeit angesaugt ist, sich vor die Saugöffnung legt, um dadurch zu verhüten, daß Flüssigkeit durch diese öffnung austritt und so verloren geht.

Die Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar ist Fig. 1 ein senkrechter Schnitt derselben bei geschlossenem und Fig. 2 bei offenem Zulaßventil, Fig. 3 eine Einzelheit des Luftventils, Fig. 4 ein Schnitt nach 4-4 der Fig. 2 und Fig. 5, 6 und 7 sind Schnitte nach 5-5 der Fig. 2, bezw. 6-6 der Fig. 4 und 7-7 der Fig. 1.

Das Zulauf rohr 12 mündet seitlich in den unteren Teil eines aus zwei Teilen bestehenden Zylinders 10, dessen beide Teile durch einen Ring 11 verbunden sind und in dem sich ein Schwimmer 14 befindet, dessen Kappe 15 die Öffnung des Saugrohres 17 im Deckel des Zylinders schließt, sobald die Flüssigkeit aus dem Rohr 12 in den Zylinder eintritt. Ein Pfropfen 18 im Stutzen des Saugrohres hält den Schwimmer geschlossen.

Das B'üllrohr 13 ist an eine Öffnung im Boden des Zylinders 10 angesetzt, die durch ein Ventil 20 geschlossen und geöffnet wird. Die im Querschnitt sternförmig gestaltete Ventilstange 21 gleitet in einem Röhrchen 22, das durch einen abgebogenen Hals des Füllrohres geht, und hat an ihrem unteren Ende ein Luftventil 23, das in bekannter Weise sich öffnet, wenn das Ventil 20 sich schließt und umgekehrt.

Die Bewegung dieser Ventile wird bewirkt durch einen gabelförmigen Hebel 25, der sich um einen Bolzen 26 dreht, welcher

durch einen Ansatz des Rohres 13 geht. An den inneren Enden des Hebels 25 ist ein Bügel 27 angelenkt, der mittels Nippel 30 und Stellschraube 29 mit der Stange des Luftventils 23 verstellbar verbunden ist.

An den mit Gegengewicht 42 versehenen äußeren Schenkeln des Hebels 2-5 hängt an einem Drehzapfen 28 eine Hülse 31, in der sich ein Kugelgewicht 40 befindet, dessen Bewegung nach außen durch eine Stellschraube 41 begrenzt wird. Die das Laufgewicht 40 enthaltende Hülse 31 an den zum Schließen des Flüssigkeitsventils dienenden Schwimmer anzuschließen, ist bekannt.

An Öhransätzen 35 der Hülse 31 ist an einem Zapfen 34 ein Schwimmer 32 aufgehängt, der in ein Nebenrohr des Füllrohres 13 hinabreicht. Der Hakenarm der Klinke 36, die ebenfalls auf dem Drehzapfen 28 sitzt, dient zum Eingriff in einen an einem Ansatz des Rohres 13 befestigten Zapfen 37, wenn die Hülse 31 in annähernd wagerechter Stellung (Fig. 2) sich befindet, und wird in dieser Lage durch das Gewicht 40 und den an den

Öhren 35 angelenkten Arm 38 der Klinke gehalten. Beim Hochgehen des Schwimmers 32 dreht sich die Hülse 31, drückt den Arm 39 der Klinke nieder und hebt damit den Haken aus dem Eingriff mit dem Zapfen 37 heraus, während sich die Hülse 31 in durch das Gewicht 40 beschleunigter Bewewegung in die Stellung Fig. 1 schwingt.

Das Ausflußende des Füllrohres 13 ist zur Anpassung an verschiedene Flaschenhöhen mit einem teleskopartig verschiebbaren Mundstück 45 versehen, das durch eine Schulter 47 am Herausfallen verhindert wird und die Flüssigkeit durch einen Ausschnitt 46 in die Flaschen eintreten läßt.

Der Apparat arbeitet in folgender Weise:

Die Hebertätigkeit wird eingeleitet durch

Ansaugen an dem Stutzen 17, worauf die durch das Rohr 12 eintretende Flüssigkeit den Schwimmer 14 hebt und den Stutzen schließt, so daß der Arbeiter keine Flüssigkeit in den Mund bekommen kann. Das Füllrohr 13 wird dann in eine Flasche ein

geführt und der Hebel 25 wird in die Stellung Fig. 2 niedergedrückt, indem man zugleich eine Klinke 44 (Fig. 6) so lange 50 an den Hebel andrückt, bis die Hakenklinke 35 den Stift 37 gefaßt hat. Die Teile befinden sich nun in der Stellung (Fig. 2) mit geschlossenem Luftventil 23 und geöffnetem Zulaßventil 20, durch das die 55 Flüssigkeit in das Rohr 13 und in die Flaschen einströmt. Während sich die Flasche füllt, hebt sich der Schwimmer 32 und dreht, sobald die Flüssigkeit auf einer bestimmten Höhe angekommen ist, die Hülse 31, so daß 60 das Gewicht 40 nach vorn rollt, um dabei den Hebel 25 zu schwingen und das Ventil 20 zu schließen, während sich das Luftventil 23 öffnet und durch das Röhrchen 22 genügend Luft zuläßt, um ein Auslaufen der in dem 65 Rohr 13 verbleibenden Flüssigkeit zu gestatten , während die Flasche abgenommen wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Flaschenfüllapparat, dessen an einem Zwischenbehälter angebrachtes Flüssigkeitsventil mittels eines in den Flascheninhalt eintauchenden Schwimmers selbsttätig geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugrohr (17) des mittels eines Hebers (12) gespeisten Zwischenbehälters (10) durch einen z\veiten Schwimmer (14) selbsttätig geschlossen wird, und daß dem Füllrohr (13) nach Füllung der Flasche durch ein mit dem Ventil (20) in bekannter Weise starr verbundenes Luftventil (23) Luft zugeführt wird.

2. Ausführungsform des Flaschenfüllapparates nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (25) durch eine Klinke (36) mit einem an die Stange des Schwimmers (32) gelenkig angeschlossenen, beweglichen Gewicht (40), das an sich zu gleichem Zweck bekannt ist, verbunden ist, um das Auslaßventil (20) in offener und geschlossener Lage festzuhalten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.