DE1605755B2 - Krankenfahrstuhl o.dgl. mit bremseinrichtung - Google Patents
Krankenfahrstuhl o.dgl. mit bremseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Krankenfahrstuhl od. dgl. mit im Bereich seiner Räder angeordneter
Bremseinrichtung, die an einem am Fahrzeugchassis festgelegten Lagerteil einen um einen feststehenden
Lagerpunkt bewegbaren Bremsschuh sowie ein daran angelenktes, ein Mehrpunktgelenk bildendes Hebelgestänge
aufweist, dessen einer Gelenkpunkt zum abzubremsenden Rad hin einschwenkbar ist.
Die bisher bekannten Krankenfahrstühle weisen Bremseinrichtungen auf, die von einem um einen Drehpunkt
schwenkbaren Bremshebel gebildet sind, der mit einer Bremsfläche an die Mantelfläche der Räder bewegbar
ist. Derartige Bremseinrichtungen sind unzureichend in ihrer Wirkungsweise, da sie nur eine kleine
Bremsfläche und eine labile Festsetzung in der Bremsstellung zeigen. Weiterhin sind diese Bremseinrichtungen
ungünstig in ihrer Handhabung und störungsanfällig bei der Betätigung.
Durch das DT-Gbm 19 82 827 ist bereits eine Kinderwagen-Bremseinrichtung
bekannt, die an einem an einem Kinderwagenchassis festgelegten Lagerteil einen um einen feststehenden Lagerpunkt bewegbaren
Bremsschuh sowie ein daran angelenktes, ein Dreipunktgelenk bildendes Hebelgestänge aufweist, dessen
einer Gelenkpunkt zum abzubremsenden Rad hin einschwenkbar ist. Bei dieser Kinderwagen-Bremseinrichtung
ist zur Gewährleistung der Funktionsfähigkeit unbedingt eine Feder erforderlich. Auf Grund der langen
Hebelarme der beiden verschwenkbaren Hebel des Dreipunktgelenkes dürfte die Blockierstellung insbesondere
in einer Hanglage zu labil sein, als daß sie bei Verwendung der Bremseinrichtung an einem Krankenfahrstuhl
eine einwandfreie Krankenfahrstuhl-Abbremsung gewährleistet. Diese bekannte Bremseinrichtung
hat auch den Nachteil, daß der Bremsschuh mittels des Fußes bewegt werden muß und außerdem für die Instellungbringung
zur Blockierstellung ein verhältnismäßig großer Kraftaufwand erforderlich ist — auch aus
diesen Gründen ist eine Anordnung dieser Bremseinrichtung an einem Krankenfahrstuhl nicht sinnvoll.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Krankenfahrstuhl zu schaffen, der unter Vermeidung der bisherigen
Nachteile mit einer einfach aufgebauten und sicher wirkenden sowie leicht handzuhabenden Bremseinrichtung
ausgestattet ist.
Gemäß der Erfindung ist ein Krankenfahrstuhl mit einer Bremseinrichtung der eingangs erwähnten Bauart
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Lager-
bock und dem Bremsschuh ein mit einem Handhebel versehenes, den Bremsschuh festsetzendes und als
Dreipunktgelenk ausgebildetes Hebelgestänge (Kniehebelgestänge) eingeschaltet ist, welches einen um
einen vom Bremsschuhlagerpunkt in Fahrtrichtung nach vorn versetzt angeordneten Lagerpunkt bewegbaren
doppelarmigen Handhebel und an dessen unteren Hebelarm sowie am Bremsschuh angelenkten Verbindungshebel
aufweist und dabei die Gelenkpunkte des Bremschuhes und des Hebelgestänges auf einem
nach innen einknickbaren Gelenkviereck angeordnet sind, wobei der am Handhebelende liegende Hebelgestänge-Gelenkpunkt
zur Bremsschuharbeitsstellung (Blockierstellung) über die Totpunktlage, d. h. über die
Verbindungslinie äußerer Gelenkpunkte hinaus zum abzubremsenden Rad hin in einem anschlagbegrenzten
Bereich einknickbar (einschwenkbar) ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist zur Schwenkbegrenzung des Hebelgestänges am Bremsschuh
ein Anschlag angeordnet, zwischen dem Bremsschuh und dem Lagerbock ist eine in Ruhestellung im
Abstand zum abzubremsenden Rad haltende Zugfeder, vorzugsweise Schraubenfeder, angeordnet und der
Handhebel außerhalb des Gelenkvierecks abgewinkelt ausgebildet. '
Bei einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform ist am Bremsschuh eine unter Federspannung stehende
und schwenkbar gelagerte, in zur Gebrauchsstellung abgeschwenkter Stellung bei Vorwärtsbewegung des
Rades auf dessen Oberfläche gehaltenes und bei Rücklaufbewegung des Rades unter gleichzeitiger selbsttätiger
Abbremsung in die Radoberfläche eindrückbare (zum Rad hin abschwenkbare) Rücklaufsperre angeordnet.
Dabei können die Rücklaufsperren von einem radseitig konvex gebogenen Brems- und Gleitkörper
gebildet sowie am unteren Ende des Bremsschuhes gelagert und im Bereich zwischen dem Lagerpunkt
sowie der Funktionsfläche eine mit einem Ende an der Rücklaufsperre sowie mit dem anderen Ende an
einem außerhalb der Rücklaufsperre feststehenden, vorzugsweise am Bremsschuh vorgesehenen Befestigungspunkt
befestigte Zugfeder, vorzugsweise Schraubenfeder, angeordnet sein und die Befestigungspunkte
der Zugfeder mit dem Lagerpunkt des Brems- und Gleitkörpers auf den Eckpunkten eines Dreiecks liegen.
Um ein Umschlagen des Brems- und Gleitkörpers zu verhindern, ist ein obenseitiger Anschlag vorgesehen
— in bevorzugter Weise ist dieser obenseitige für den Brems- und Gleitkörper vom Bremsschuh, insbesondere
von dessen Bremsfläche, gebildet.
Zur Gewährleistung einer günstigen Griffigkeit sind die Funktionsflächen des Bremsschuhes und des Rücklaufsperrorganes
(Brems- und Gleitkörpers) geriffelt ausgebildet.
Der erfindungsgemäße Krankenfahrstuhl hat eine einfach aufgebaute und sicher wirkende sowie leicht zu
handhabende Bremseinrichtung und ist somit auch in bergigem Gelände allein vom Krankenfahrstuhlbenutzer
und ohne eine das Bremsen und Halten bewirkende bzw. überwachende Hilfsperson benutzbar.
Beim erfindungsgemäßen Krankenfahrstuhl ist mit einfachen Mitteln auf Grund des Vierpunktgelenkes
der Bremseinrichtung eine sichere Radblockade gewährleistet. Dabei ist das Vierpunktgelenk nach innen
einknickbar und in dieser eingeknickten Stellung drückt der Bremsschuh erheblich in den Reifen ein. Da verhältnismäßig
kurze Hebelarmlängen vorhanden sind, kann die Blockierstellung nicht unbeabsichtigt sowie
nicht von allein aufgehoben werden, sondern bedarf der Betätigung des Handhebels entgegen der Einknickbewegung.
Bei der bevorzugten Ausführung der Bremseinrichtung mit Rücklaufsperre besteht noch der Vorteil, daß,
sofern beim Bergauffahren aus irgendeinem Grunde der Krankenfahrstuhl sich rückwärts bewegt, dann die
Rücklaufsperre automatisch in Funktion tritt und den Krankenfahrstuhl abbremst. Während bei den vorbekannten
Konstruktionen das Rad in beiden Richtungen blockiert wird, ist bei der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung
mit Rücklaufsperrorgan eine Vorwärtsbewegung möglich — lediglich beim ungewollten Rücklauf
tritt bei vom Krankenfahrstuhlbenutzer in Funktionsstellung gebrachter Rücklaufsperre eine selbsttätige
Abbremsung ein, indem das mittels Federkraft gegen das zu sichernde Krankenfahrstuhlrad gehaltene
Rücklaufsperrorgan bei der rückläufigen Radbewegung mitgenommen und in Richtung Radachse unter gleichzeitiger
Abbrems- und Blockierwirkung in die Lauffläche des Rades eingedrückt wird. Ein besonderer Vorteil
dieser bevorzugten Ausführungsform einer Bremseinrichtung an einem Krankenfahrstuhl ist, daß einerseits
eine an sich bekannte Radblockade durch den Bremsschuh durchgeführt werden kann und andererseits im
Bedarfsfalle, beispielsweise beim Berghochfahren, eine vorteilhafte Sicherung gegen ungewolltes Zurücklaufen
(Rückwärtsbewegung) gewährleistet ist.
Es liegt im Rahmen'der Erfindung, die Bremseinrichtung als selbständige Einheit an bereits in Benutzung
befindlichen Krankenfahrstühlen nachträglich anzuordnen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht eines Krankenfahrstuhles mit im Bereich seiner Antriebsräder angeordneter
Bremseinrichtung,
F i g. 2 eine Seitenansicht von links derselben Bremseinrichtung mit an einem Lagerbock schwenkbar befestigtem
und mittels eines Hebelgestänges bewegbarem Bremsschuh mit untenseitig angelenkter Rücklaufsperre,
F i g. 3 eine Seitenansicht von rechts derselben Bremseinrichtung,
Fig.4 eine Seitenansicht derselben Bremseinrichtung in Arbeitsstellung des Bremsschuhes und
Fig.5 eine Seitenansicht derselben Bremseinrichtung
in Arbeitsstellung der Rücklaufsperre.
Ein Krankenfahrstuhl für gehbehinderte Personen ist mindestens an einer Fahrstuhlseite, vorzugsweise an
beiden Fahrstuhlseiten, mit einer auf ein Antriebsrad 10 einwirkenden Bremseinrichtung 11 ausgestattet, die mit
einem Lagerbock 12 an dem Fahrstuhlgestell bzw. der Fahrstuhlseitenwandung 10a befestigt und jeweils gegen
ein Antriebsrad 10 bewegbar vorgesehen ist.
An dem mittels Schrauben od. dgl. lösbar an den Fahrstuhlseitenwandungen 10a befestigten Lagerbock
12 ist ein Bremsschuh 13 mit seinem oberen Endbereich um einen Lagerpunkt 14 schwenkbar vorgesehen.
Im Abstand zu diesem Lagerpunkt 14 ist ein weiterer Lagerpunkt 15 in dem Lagerbock 12 vorgesehen, um
den ein zweiarmiger Handhebel 16 schwenkbar angeordnet ist; die beiden Lagerpunkte 14 und 15 bilden
waagerechte Achsen und liegen auf einer gemeinsamen Höhenebene im gewissen Abstand nebeneinander. Der
Handhebel 16 ist mit seinem unteren Ende in einem Gelenkpunkt 17 mit einem Verbindungshebel 18 gelenkig
verbunden, wobei das andere Ende des Verbin-
dungshebels 18 mittels Gelenkpunktes 19 eine bewegliche Verbindung mit dem Bremsschuh 13 in dessen unteren
Bereich zeigt. Der unterhalb des Lagerpunktes 15 vorgesehene Bereich des Handhebels 16 und der Verbindungshebel
18 bilden ein auf einem Dreipunktgelenk (Dreiecksgelenk) liegendes Hebelgestänge 20, an dem
der oberhalb des Lagerpunktes 15 vorgesehene Bereich des Handhebels 16 starr angeordnet oder als selbständiges
Teil mit dem Hebelgestänge 20 kuppelbar ist.
Die Lagerpunkte 14 und 15 ergänzen sich mit den Gelenkpunkten 17 und 19 zu einem Gelenkviereck, das
durch das bewegliche Hebelgestänge 20 als nach innen einknickbares-Gelenkviereck ausgebildet ist, wobei die
Bewegung des Hebelgestänges 20 zum Bremsschuh 13 hin erfolgt und nur in einem begrenzten Bereich möglieh
ist. Die Schwenkwegbegrenzung:des Hebelgestänges 20 nimmt ein. Anschlag 21 vor, der in bevorzugter
Weise an dem Bremsschuh 13 angeordnet ist.
Das Hebelgestänge 20 mit Handhebel 16 dient zum Bewegen des Bremsschuhes 13 in seine Arbeitsstellung,
wobei der Bremsschuh 13 in Richtung des abzubremsenden Antriebsrades 10 gedrückt wird. Die dem Antriebsrad
10 zugewandte Seite des Bremsschuhes 13 ist als vorzugsweise gebogene Bremsfläche 22 ausgebildet,
die zur Erzielung einer günstigen Reibung aufgerauht, geriffelt oder gezahnt ist und somit mit dem Mantel des
Rades 10 eine griffige und sichere Berührung eingeht.
Zur Festsetzung des Bremsschuhes 13 in seiner Ruhestellung ist eine Zugfeder 23, wie Schraubenfeder
od. dgl. vorgesehen (vgl. F i g. 3), die mit einem Ende am Bremsschuh 13 und mit ihrem anderen Ende am
Lagerbock 12 angreift, so daß der Bremsschuh 13 in Ruhestellung im Abstand zum abzubremsenden Rad 10
gehalten ist. Das oberhalb des Lagerpunktes 15 vorgesehene Teil des Handhebels 16 ist vorzugsweise abgewinkelt
ausgebildet und endseitig mit einem Griff 24 od. dgl. versehen.
Soll der Krankenfahrstuhl in seiner Fahrbewegung unterbrochen bzw. in der Ruhestellung festgelegt werden,
so wird die Bremseinrichtung 11 betätigt, die auf Grund ihrer Ausbildung den Bremsschuh 13 zum Abbremsen
der Räder 10 in Richtung Räder 10 bewegt. Dabei wird der Handhebel 16 mit seinem oberen Endbereich
um seinen Lagerpunkt 15 nach vorn (in Fahrtrichtung des Krankenfahrstuhles) gedrückt, so daß sein
unterhalb des Lagerpunktes 15 vorgesehener Hebelteil in Richtung abzubremsendes Rad 10 bewegt wird. Dieser
untere Handhebelteil bildet einen Teil des Hebelgestänges 20, das zur Bewegung des Bremsschuhes 13 in
seine Arbeitsstellung dient. Der Handhebel 16 nimmt in dem Gelenkpunkt 17 den Verbindungshebel 18 mit, wodurch
dieser Gelenkpunkt 17 auf einer um den Lagerpunkt 15 verlaufenden Teilkreisbahn zwangsgeführt
wird, und der untere Endbereich des Verbindungshebels 18 bewegt in seinem Gelenkpunkt 19 den Bremsschuh
13 um seinen Lagerpunkt 14 in Richtung abzubremsendes Rad 10. Diese Bewegung des Hebelgestänges
20 erfolgt solange, bis dasselbe an den Anschlag 21 anliegt und die Bremsstellung erreicht worden ist.
Während dieses Bewegungsweges schwenkt jedoch der mittlere Gelenkpunkt 17 über die Verbindungslinie der
beiden äußeren Gelenkpunkte 15, 19 des Hebelgestänges 20 hinaus, überwindet dabei den Totpunkt des Hebelgestänges
20 und gewährleistet als Sperrpunkt die sichere Festsetzung des Bremsschuhes 13 in Arbeitsstellung.
Der Gelenkpunkt 17 bewirkt dabei ein Einknicken des Gelenkviereckes (vgl. F i g. 4) und erstreckt sich innerhalb
desselben. Da sich der Gelenkpunkt 17 auf einer Seite der Verbindungslinie zwischen den beiden
Gelenkpunkten 15, 19 erstreckt und das Gelenkviereck dabei nach innen eingeknickt ist, ist ein selbsttätiges
Lösen der Bremsstellung nicht möglich, sondern der Bremsschuh 13 wird mittels des als Sperrpunkt wirkenden
Gelenkpunktes 17 in sicherer Bremsstellung gehalten.
Beim Lösen der Bremsstellung wird der Handhebel 16 nach hinten (in Richtung Rad 10) gezogen, wodurch
der Gelenkpunkt 17 aus seiner Sperrstellung über den Totpunkt bewegt wird und die unter Spannung stehende
Zugfeder 23 zieht dann die Bremseinrichtung 11 in ihre Ruhestellung zurück.
Der Verbindungshebel 18 ist als doppelter. Hebel ausgebildet, so daß sowohl der Handhebel 16 als auch
der Bremsschuh 13 im gelenkigen Verbindungsbereich eine sichere Führung erhalten und das Hebelgestänge
20 eine größere Stabilität zeigt; weiterhin kann der Verbindungshebel 18, der Handhebel 16 oder der
Bremsschuh 13 in den Verbindungsbereichen gabelförmig ausgeführt sein, wodurch ebenfalls eine günstige
Gelenkpunktlagerung erreicht wird. Auch läßt sich der Lagerbock 12 mit in den Lagerpunkten 14,15 vorgesehenen
großen Führungsflächen für den Handhebel 16 und den Bremsschuh 13 versehen.
Der Handhebel 16 läßt sich als doppelarmiger Hebel ausführen, und dabei bildet derselbe einen Teil des Hebelgestänges
20, oder der Handhebel 16 kann im Gelenkpunkt 15 (Lagerpunkt) als einarmiger Hebel mit
dem Hebelgeslänge 20 kuppelbar sein. Die Gelenkpunkte lassen sich von Bolzen, Stiften, Schrauben
od. dgl. bilden, die sich in waagerechter Ebene erstrekken (vgl. F i g. 2 bis 5).
Am unteren Endbereich des Bremsschuhes 13 ist eine unter Federspannung stehende Rücklaufsperre 25
schwenkbar angeordnet, die um einen Gelenkpunkt (Lagerpunkt 26) in Richtung abzubremsendes Rad 10
abklappbar ist. Diese Rücklaufsperre 25 ist von einem gebogenen Brems- und Gleitkörper 27 gebildet, der in
seinem Lagerpunkt 26 mittels Schraube, Bolzen od. dgl. beweglich mit dem Bremsschuh 13 verbunden ist. Die
Rücklaufsperre 15 wird mittels einer Zugfeder 28, wie Schraubenfeder od. dgl. in ihrer Ruhestellung gehalten,
wobei die Zugfeder 28 mit einem Ende zwischen dem Lagerpunkt 26 und der Arbeitsfläche 29 an der Rücklaufsperre
26 angreift und mit ihrem anderen Ende außerhalb der Rücklaufsperre 25 um einen vorzugsweise
am Bremsschuh 13 vorgesehenen Befestigungspunkt 30, wie Schraube od. dgl. vorgesehen ist; der Befestigungspunkt
30 für die Zugfeder 28 kann auch am Krankenfahrstuhl-Gestell oder an seiner Seitenwandung 10a
angeordnet sein. Die Befestigungspunkte der Zugfeder 28 bilden mit dem Lagerpunkt 26 der Rücklaufsperre
25 ein Gelenkdreieck, durch das die Rücklaufsperre 25 sowohl in Ruhestellung als auch in Arbeitsstellung sicher
festlegbar ist. Die Arbeitsfläche 29 der Rücklaufsperre 25 ist als aufgerauhte, geriffelte oder gezahnte
Bremsfläche ausgebildet.
In Ruhestellung der Rücklaufsperre 25 hält dessen Zugfeder 28 dieselbe im gewissen Abstand zum Rad 10.
Soll mit dem Krankenfahrstuhl eine ansteigende Fahrbahn, wie bergiges Gelände, Treppe od. dgl. überwunden
werden, so wird die Rücklaufsperre 25 in ihre Arbeitsstellung gebracht. Dies geschieht dadurch, daß
man die Rücklaufsperre 25 um ihren Lagerpunkt 26 in Richtung abzubremsendes Rad 10 abklappt (schwenkt),
und die Rücklaufsperre 25 legt sich mit ihrer Arbeitsflä-
ehe 29 an dem Radmantel an. Bei der Vorwärtsbewegung
des Krankenfahrstuhles gleitet die Rücklaufsperre 25 mit ihrer Arbeitsfläche 29 an dem Radmantel entlang
und beeinträchtigt die Fahreigenschaft des Fahrstuhles nicht. Rollt der Krankenfahrstuhl durch die ansteigende
Fahrbahn zurück, so tritt die Rücklaufsperre 25 in ihre Arbeitsstellung ein. Da die Rücklaufsperre 25
mit ihrer Arbeitsfläche 29 an dem Rad 10 anliegt, wird beim Rücklauf des Rades 10 die Arbeitsfläche 29 auf
Grund der Reibung mitgenommen, die Arbeitsfläche 29 drückt sich in den Radmantel ein und bewirkt eine
Festsetzung des Rades 10 (vgl. F i g. 5).
Bei rücklaufender Radbewegung ist die Rücklaufsperre 25 gegen Überschlagen durch einen Anschlag
gesichert, der in bevorzugter Weise von dem Bremsschuh 13 (Bremsfläche 22) gebildet wird, an den sich die
Rücklaufsperre 25 nach einem gewissen verschwenkten Bremsweg anlegt. Diese Rücklaufsperre 25 verhindert
in sicherer Weise ein unerwünschtes Zurückrollen des Krankenfahrstuhles, da sie sich sofort an den Radmantel
durch Reibung anlegt und das entsprechende Rad 10 festsetzt. Das Lösen der Rücklaufsperre 25 kann von
Hand durch Umklappen derselben vorgenommen werden, oder läßt sich durch Betätigen der Bremseinrichtung
11 ausführen, da beim Inarbeitsstellungsetzen der Bremseinrichtung 11 die Rücklaufsperre 25 von dem
Rad 10 abgedrückt und mittels ihrer Zugfeder 28 in die Ruhestellung zurückgezogen wird.
Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung mit Rücklaufsperre zeichnet sich durch einfachen Aufbau, erleichterte
Handhabung und sichere Wirkungsweise aus. Durch Betätigen eines Handhebels kann die Bremseinrichtung
schnell und einfach in ihre Arbeitsstellung versetzt werden, die dabei auf Grund der Hebelgestängeausbildung
einer sicheren und dauerhaften Lagerfestlegung unterliegt und keinem selbsttätigen Lösen unterworfen
ist. Der Krankenfahrstuhl erhält durch die Bremseinrichtung eine bestmögliche Lagefestlegung
und der Bremsschuh geht mit dem Radmantel eine große Berührungsfläche ein, die zu einer günstigen Bremswirkung
beiträgt.
Die unabhängig von der Bremseinrichtung in Arbeitsstellung zu bringende Rücklaufsperre gewährleistet
bei einfachem Aufbau und leichter Handhabung ein ungewolltes Rücklaufen des Krankenfahrstuhles, insbesondere
an Steigungen, wobei die Vorlaufbewegung des Krankenfahrstuhles in keiner Weise beeinträchtigt
ist.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, eine derartige Bremseinrichtung mit oder ohne Rücklaufsperre auch
an anderen Fahrzeugen, wie Kinderwagen, Kinderfahrzeugen, Handwagen od. dgl. anzuordnen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
609 513/165
Claims (9)
1. Krankenfahrstuhl od. dgl. mit im Bereich seiner Räder angeordneter Bremseinrichtung, die an
einem am Fahrzeugchassis festgelegten Lagerteil einen um einen feststehenden Lagerpunkt bewegbaren
Bremsschuh sowie ein daran angelenktes, ein Mehrpunktgelenk bildendes Hebelgestänge aufweist,
dessen einer Gelenkpunkt zum abzubremsenden Rad hin einschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Lagerbock (12) und dem Bremsschuh (13) ein mit einem Handhebel
(16) versehenes, den Bremsschuh (13) festsetzendes und als Dreipunktgelenk ausgebildetes Hebelgestänge
(Kniehebelgestänge 20) eingeschaltet ist, welches einen um einen vom Bremsschuhlagerpunkt
(14) in Fahrtrichtung nach vorn versetzt angeordneten Lagerpunkt (15) bewegbaren doppelarmigen
Handhebel (16) und an dessen unteren Hebelarm sowie am Bremsschuh (13) angelenkten Verbindungshebel
(18) aufweist und dabei die Gelenkpunkte (14, 15, 17, 19) des Bremsschuhes (13) und
des Hebelgestänges (20) auf einem nach innen einknickbaren Gelenkviereck angeordnet sind, wobei
der am Handhebelende liegende Hebelgestänge-Gelenkpunkt (17) zur Bremsschuharbeitsstellung
(Blockierstellung) über die Totpunktlage, d. h. über die Verbindungslinie äußerer Gelenkpunkte (15, 19)
hinaus zum abzubremsenden Rad (10) hin in einem anschlagbegrenzten Bereich einknickbar (einschwenkbar)
ist.
2. Krankenfahrstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Schwenkwegbegrenzung
des Hebelgestänges (20) am Bremsschuh (13) ein Anschlag (21) angeordnet ist.
3. Krankenfahrstuhl nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Bremsschuh (13) und dem Lagerbock (12) eine den Bremsschuh (13) in Ruhestellung im Abstand zum
abzubremsenden Rad (10) haltende Zugfeder (23), vorzugsweise Schraubenfeder, angeordnet ist.
4. Krankenfahrstuhl nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Handhebel (16)
außerhalb des Gelenkvierecks abgewinkelt ausgebildet ist.
5. Krankenfahrstuhl, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Bremsschuh (13)
eine unter Federspannung (Zugfeder 28) stehende und schwenkbar gelagerte, in zur Gebrauchsstellung
abgeschwenkter Stellung bei Vorwärtsbewegung des Rades auf dessen Oberfläche gehaltenes
und bei Rücklaufbewegung des Rades (10) unter gleichzeitiger selbsttätiger Abbremsung in die Radoberfläche
eindrückbare (zum Rad hin abschwenkbare) Rücklaufsperre (25) angeordnet ist.
6. Krankenfahrstuhl nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufsperre
(25) von einem radseitig konvex gebogenen Brems- und Gleitkörper (27) gebildet sowie am unteren
Ende des Bremsschuhes (13) gelagert ist und im Bereich zwischen dem Lagerpunkt (26) sowie der Arbeitsfläche
(29) eine mit einem Ende an der Rücklaufsperre (25) sowie mit dem anderen Ende an
einem außerhalb der Rücklaufsperre (25) feststehenden, vorzugsweise am Bremsschuh (13) vorgesehenen
Befestigungspunkt (30) befestigte Zugfeder (28), vorzugsweise Schraubenfeder, angeordnet ist
und die Befestigungspunkte der Zugfeder (28) mit dem Lagerpunkt (26) des Brems- und Gleitkörpers
(27) auf den Eckpunkten eines Dreiecks liegen.
7. Krankenfahrstuhl nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Brems- und Gleitkörper
(27) mittels eines obenseitigen Anschlages gegen Umschlagen gesichert ist.
8. Krankenfahrstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der obenseitige Anschlag für
den Brems- und Gleitkörper (27) vom Bremsschuh (13), insbesondere von dessen Bremsfläche (22) gebildet
ist.
9. Krankenfahrstuhl nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktiorisfläche
des Bremsschuhes (13) und des Rücklaufspe'rrorga^ nes (27) geriffelt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967M0076353 DE1605755B2 (de) | 1967-11-24 | 1967-11-24 | Krankenfahrstuhl o.dgl. mit bremseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1967M0076353 DE1605755B2 (de) | 1967-11-24 | 1967-11-24 | Krankenfahrstuhl o.dgl. mit bremseinrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1605755A1 DE1605755A1 (de) | 1971-04-01 |
DE1605755B2 true DE1605755B2 (de) | 1976-03-25 |
Family
ID=7316967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1967M0076353 Granted DE1605755B2 (de) | 1967-11-24 | 1967-11-24 | Krankenfahrstuhl o.dgl. mit bremseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1605755B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19502112A1 (de) * | 1995-01-24 | 1996-07-25 | Grose Wolfgang Dipl Kaufm | Bremsvorrichtung für ein Fahrzeugrad |
-
1967
- 1967-11-24 DE DE1967M0076353 patent/DE1605755B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1605755A1 (de) | 1971-04-01 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |