-
Die vorliegende Erfindung betrifft spezielle Beinablagen B zur Unterbringung der Beine einer auf einem seiten- oder kurvenneigbaren Zwei- oder Dreirad untergebrachten Person A, welche das Auf- und Absteigen bzw. das Auf- und Abständern des Fahrzeuges wesentlich erleichtern und beschleunigen. Das Merkmal seiten- oder kurvenneigbar meint ein Fahrzeug, welches in einer Kurve zum Kurveninneren hin geneigt werden kann.
-
Um bei einem herkömmlichen Motorrad oder einem herkömmlichen Motorroller vom Zustand des Parkens, in welchem der Fahrer ohne Kontakt zum Fahrzeug ist und das Fahrzeug mittels eines Ständers am Umfallen gehindert wird, in den fahrenden Zustand, bei dem der Fahrer auf dem Fahrzeug sitzt und das Fahrzeug vom Fahrer durch entsprechende Lenkbewegungen und Gewichtsverlagerungen sowie durch den Kreiseleffekt der sich drehenden Räder am Umfallen gehindert wird, zu kommen, muss der Fahrer bzw. Beifahrer unter anderem nachfolgend beschriebene Bewegungsabläufe ausführen.
-
Zum ersten muss der Fahrer mindesten einen Fuß um mindestens 10 cm, meist jedoch deutlich höher, vom Boden abheben, um ihn entweder über das vor dem Sattel befindliche Trittbrett oder das hinter dem Sattel befindliche Fahrzeugheck zu heben. Das anzuhebende Bein wird in diesen Momenten des Auf- oder Absteigens in seiner Bewegung von Seiten des Fahrzeuges kaum bis gar nicht unterstützt, was einen Nachteil für den Fahrer bzw. Beifahrer darstellt. Die genannte Bewegung kostet unnötige Kraft, da das Bein nach dem Überwinden des Fahrzeuges nicht auf dem höheren Niveau verbleibt, sondern wieder zum Boden hin bewegt wird.
-
Zum zweiten muss der Fahrer das Fahrzeug vom Ständer heben. Im Falle eines Seitenständers muss dazu zunächst das Fahrzeug aus einer zur Seite geneigten Position durch Körperkraft in eine vertikalere Position gebracht werden. Anschließend kann der Ständer etwa durch eine Beinbetätigung eingeklappt werden. Dazu muss erneut ein Bein vom Boden angehoben werden. Im Falle eines zentralen Zweibeinständers muss das Fahrzeug durch Körperkraft über einen leicht erhöht liegenden Totpunkt gehoben werden. Eine Bewegung, die je nach Gewicht des Fahrzeugs oder nach Neigung des Bodens, etwa bei einer Parkposition hangaufwärts, einiges an Körpereinsatz verlangt. Häufig wird dieses Abständern vom Fahrer in der Weise erledigt, dass er neben dem Fahrzeug steht und sich nicht schon auf oder über dem Fahrzeug befindet. Umgekehrt muss der Fahrer in aller Regel zuerst vom Fahrzeug absteigen, um anschließend das Fahrzeug auf den Ständer heben zu können.
-
Zum dritten muss der Fahrer kurz nach dem Anfahren die Beine erneut anheben und auf dem Trittbrett bzw. den Fußrasten ablegen.
-
Abständern, Aufsteigen und Losfahren, bzw. Anhalten, Absteigen und Aufständern stellen also drei neben- bzw. nacheinander erfolgende Abläufe dar, die jeweils ein eigenes Maß an Körperbewegung und Körperkraft erfordern. Zwar kann es geübten Motorradfahrern gelingen, die genannten Abläufe in einer fließenden Bewegung zu verschmelzen, es bleibt jedoch mindestens der Nachteil, dass die Beine im Moment des Wegfahrens vom Boden angehoben werden müssen, ohne dabei von Seiten des Fahrzeuges durch geeignete Vorrichtungen angehoben zu werden.
-
Eine etwas andere Möglichkeit, in die geforderte Sitzposition zu kommen, scheint die Offenlegungsschrift
DE 10 2008 048 324 A zu eröffnen. Durch die sehr weit am Heck des Fahrzeugs angeordnete Sitzposition scheint es möglich, auch ohne ein starkes Anheben eines Beines die für das Fahren vorgesehene Position einnehmen zu können. Allerdings hindert hier das hintere Ende des Sattels, welches aus Gründen eines guten Sitzkomforts horizontal zumindest so breit ausgestaltet werden sollte, dass es das Gesäß des Fahrers in einer Breite von mindestens 10 cm unterstützt. Hier wird es nun für den Fahrer erneut nötig, ein Bein so weit anzuheben, dass zwischen den Beinen im so genannten Schritt ein genügend großer Winkel entsteht, um über das hintere Ende des Sattels zu gelangen.
-
Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der Erfindung, unter Vermeidung der genannten Nachteile ein Vorrichtung bereit zu stellen, die die genannten Bewegungsabläufe besser vereint und dabei sowohl das Auf- und Absteigen, als auch das Auf- und Abständern erleichtert.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe mit einem seitenneigbaren Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, gemäß Anspruch 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung können gemäß einem der Ansprüche 2–10 ausgestaltet sein.
-
Die Erfindung stellt somit ein zwei- oder dreirädriges seitenneigbares Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug zur Verfügung, welches mindestens eine Beinablage aufweist, die gegenüber dem Fahrzeugrahmen beweglich angebracht ist, wobei über eine Bewegung der Beinablage entweder ein Ständer (I) so zum Boden führbar ist, dass er hierdurch die Seitenneigbarkeit des Fahrzeugs im Stand begrenzt, oder über eine Bewegung der Beinablage eine sattelartige Sitzfläche heb- oder senkbar ist, oder beides, entweder gleichzeitig oder nacheinander.
-
Grundsätzlich sind die beschriebenen Funktionen mit einer entsprechend ausgeführten Beinablage realisierbar, auf zwei Beinablagen verteilbar, können aber auch redundant mit jeder zweier Beinablagen ausführbar oder durch gemeinsame Betätigung zweier Beinablagen ausführbar gestaltet werden.
-
Vorzugsweise ist die Beinablage dreh- oder schwenkbar angebracht, kann aber vorteilhafterweise auch verschieblich sein.
-
Vorzugsweise ist der Ständer, insbesondere bei einem Zweirad, so zum Boden führbar, dass er den Boden an mindestens einem außerhalb der Verbindungslinie der Radaufstandspunkte liegenden Punkt berührt.
-
Vorzugsweise begrenzt der zum Boden geführte Ständer die Seitenneigung des Fahrzeugs im Stand auf eine Neigung der Fahrzeughochachse von weniger als 25 Grad, besonders bevorzugt weniger als 20 Grad, in erhöhtem Maße bevorzugt weniger als 15 Grad relativ zur Vertikalen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Beinauflage eine Trittfläche auf, die im aufgeständerten Zustand maximal 10 cm, vorzugsweise maximal 5 cm vom Boden entfernt ist.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Beinablage im Bereich einer Fußsole des Fahrers, eine Wippe auf, die bei Belastung im Fersenbereich eine Bremse oder Blockade mindestens eines Rades des Fahrzeuges aktiviert, und/oder bei einer Belastung im Fußballenbereich mindestens eine Bremse oder Blockade mindestens eines Fahrzeugrades löst. Eine derartige Funktion kann auch vorteilhaft implementiert werden, indem man die Funktionen von Fersen- und Fußballenbereich tauscht.
-
Vorzugsweise ist die Bewegung der Wippe und/oder die durch die Wippe aktivier- bzw. lösbare Bremse oder Blockade zur Diebstahlsicherung durch einen Absperrmechanismus arretierbar.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Bewegung der Beinablage in mindestens einer Position durch mindestens einen Sperr-, Feder -oder Bremsmechanismus einschränkbar, wobei die Einschränkung der Bewegung der Beinablage vorzugsweise abhängig vom Fahrzustand des Fahrzeuges ist. So kann vermieden werden, dass der Ständer unbeabsichtigt während der Fahrt zum Boden bewegt wird, was einen Sturz auslösen könnte.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Bewegung der Beinablage (B) einen separaten Ständer (V) über eine geeignete Mechanik (T) und oder Hydraulik und oder Elektrik zum Boden bewegt. Es sind jedoch auch vorteilhafte Ausführungen möglich, bei welcher Ständer und Beinablage in eine gemeinsame Funktionseinheit integriert oder als gemeinsames Bauteil ausgeführt sind.
-
Vorteilhafterweise kann an mindestens einem Ende des Ständers mindestens eine Laufrolle oder ein Rad befestigt sein. Zwei- oder Dreirad bezieht sich in diesem Zusammenhang auf die Anzahl der im normalen Fahrbetrieb genutzten Räder. Ein am Ständer befestigtes Rad kann zusätzlich zu diesen zwei oder drei Rädern vorgesehen sein.
-
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Beinablagen kann ein Zwei- oder Dreirad einfach, kraftsparend und schnell aus dem Stand in Fahrt (bzw. fahrbereiten Zustand) und aus der Fahrt (bzw. fahrbereitem Zustand) in den Stand gebracht werden. Die Erfindung bietet sich daher insbesondere für solche Nutzungen an, bei denen ein sehr häufiges Auf- und Absteigen, Fahren und Anhalten erforderlich ist; so zum Beispiel für die Endzustellung von Brief- und/oder Paketsendungen, Zeitungsausträger, Pizzaservice oder ähnliche gewerbliche Tätigkeiten, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist.
-
Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben, auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Grundsätzlich kann jede im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beschriebene bzw. angedeutete Variante der Erfindung besonders vorteilhaft sein, je nach wirtschaftlichen oder technischen Bedingungen im Einzelfall. Soweit nichts Gegenteiliges dargelegt ist, bzw. soweit grundsätzlich technisch realisierbar, sind einzelne Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen austauschbar oder miteinander sowie mit per se aus dem Stand der Technik bekannten Merkmalen kombinierbar.
-
Es zeigt
-
1 Fahrzeug und Fahrer im aufgeständerten Zustand mit angezogener Bremse
-
2 Fahrzeug und Fahrer im aufgeständerten Zustand mit gelöster Bremse
-
3 Fahrzeug und Fahrer im fahrenden Zustand
-
4 Fest verbundene Beinablagen im auf- und abgeständerten Zustand
-
5 Über ein Kardangelenk verbundene Beinablagen im auf- und abgeständerten Zustand.
-
Im Folgenden wird der Bewegungsablauf vom Parken bis zum Fahren und umgekehrt anhand der Zeichnungen genauer beschrieben.
-
Im geparkten Zustand wird das Fahrzeug durch einen Ständer I am Umfallen gehindert. Der Drehpunkt D des Ständers I liegt dabei vorteilhafterweise in Fahrtrichtung hinter dem Aufstandspunkt P des Ständers I, so dass das Gewicht des Fahrzeugs wie aus dem Stand der Technik bekannt, ein automatisches Einklappen des gegen einen Anschlag Q gedrückten Ständers verhindert. Zusätzlich kann der Ständer in dieser Position durch einen absperrbaren Riegel (nicht gezeichnet) gehalten werden, so dass ein zusätzlicher Diebstahlschutz bereit gestellt werden kann. Der Ständer kann als Seitenständer ausgebildet sein und nur mit einer Beinablage verbunden sein. Vorteilhafterweise ist er aber als Zweibeinständer ausgebildet, wobei jeweils ein Bein auf je einer Seite des Fahrzeugs in Richtung des Bodens geführt wird. Seite des Fahrzeugs meint dabei jeweils eine Seite des Bodens, welcher durch eine gedachte Linie geteilt wird, die beide Radaufstandspunkte S verbindet. Die beiden Beine des Ständers können dabei entweder fest verbunden sein (4), oder über ein Kardangelenk V oder eine biegsame Welle, oder über Zahnräder mit einer einteiligen Verbindungswelle verbunden sein, die für eine parallele Bewegung der beiden Beine sorgt. Auf diese Weise ließe sich der Abstand der Aufstandspunkte bzw. der Fußenden der Beinablagen B im abgeständerten Zustand, also während der Fahrt verringern (5), was eine Steigerung des Komforts und/oder Verbesserung der Ergonomie beim plötzlichen Anhalten erbringen kann.
-
Mit dem Ständer I fest verbunden ist mindestens eine Beinablage B, vorzugsweise aber beide Beinablagen B. Die Beinablagen B können vorteilhafterweise gepolstert sein und bieten vor allem im Bereich des Knies und/oder des Schienbeines und/oder des Fußrückens halt. Es handelt sich hier somit nicht um normale Fußrasten oder Trittbretter, bei denen das Gewicht des Fahrers bzw. das Gewicht mindestens des Beins ausschließlich über einen Bereich der Fußsohlen auf das Fahrzeug übertragen wird. Vorzugsweise weisen sie im mittleren Bereich Aussparungen W auf, die es dem Fahrer A erleichtern, mindestens ein Bein auch im aufgeständerten Zustand (3) rasch zum Boden hin ausstrecken zu können, ohne dabei eine zu große Grätschbewegung ausführen zu müssen. Das fordere bzw. oberen Ende der Beinablagen B kann vorteilhafterweise so gestaltet sein, dass es im aufgeständerten Zustand (2) eine aufrechte Haltung des Fahrers A nicht behindert und das Bein im Bereich des Unterschenkels und/oder der Schienbeine und/oder der Knie und/oder der Unterschenkelinnenseiten flächig anliegen kann. Der Fahrer betritt das Fahrzeug von hinten, also über das Heck, und steigt mit den Fußsolen auf Trittbretter F. Um auf die Trittbretter F zu gelangen, muss er seine Beine nur minimal vom Boden anheben, da die Trittbretter vorteilhafterweise auf bzw. nahe dem Boden liegen. Auch muss er keines seiner Beine über das Heck des Fahrzeugs heben, da die gesamte Vorrichtung in Fahrtrichtung so weit hinten montiert sein kann, dass kein zu übersteigendes Heck gegeben ist. Für klein gewachsene Fahrer kann es sinnvoll sein, die Trittbretter F verstellbar zu gestalten und vom Boden erhöht anzubringen. Mindestens eines der Trittbretter F kann als Wippe F mit einem Drehpunkt G und einem Hebel L ausgeführt sein, welcher vorteilhafterweise mit einem Hydraulikzylinder H verbunden sein kann. Das Gewicht des Fahrers lastet dabei zunächst noch überwiegend auf den Fersen, bzw. der Fahrer achtet darauf, die Fersen auf dem Boden zu belassen. Der Hydraulikzylinder H ist in mindestens einem Bremsschlauchsystem zwischengeschaltet und wird im geparkten Zustand (1) zusammen gedrückt, wodurch mindestens eine Bremse angezogen wird. Die Geometrie ist dabei vorteilhafterweise so gewählt, dass der Druck, den der Hydraulikzylinder im gebremsten Zustand (1) auf den Hebel L ausübt, von selbst für eine Arretierung sorgt. Denkbar sind freilich auch andere aus dem Stand der Technik bekannte Bremssysteme, wie solche mit Seilzügen oder anderen kraftübertragenden Teilen. In dieser Position kann die Wippe oder oder es können Teile von ihr oder des Hydraulikzylinders von einem absperrbaren Riegel fixiert werden, so dass auf diese Weise ein zusätzlicher Diebstahlschutz entsteht.
-
Ist das Fahrzeug über ein Zündschloss oder eine Funkfernbedienung oder einen anderen aus dem Stand der Technik bekannten Schalter oder eine Mechanik entsperrt, so kann der Fahrer nun durch eine einfach Gewichtsverlagerung nach vorne den Lenker greifen und sich an diesem sicher abstützen (2). Gleichzeitig kommen dadurch die Unterschenkel bzw. Schienbeine oder Teilbereiche der Schienbeine und die Knie zur Anlage an den im wesentlichen vertikal stehenden Beinablagen B. Dem natürlichen Bewegungsablauf folgend, verlagert der Fahrer sein Gewicht dabei auf die Zehenspitzen bzw. Fußballen, was zur Lösung der Feststellbremse H führt. Er kann aber im selber Moment bereits das Fahrzeug über die am Lenker befindlichen Bremsen am Wegrollen hindern.
-
Nun beginnt das Abständern und Aufsitzen in einer einzigen in einer Richtung verlaufenden Bewegung. Die vorteilhafterweise über den Drehpunkt D gegenüber dem Fahrzeugrahmen R drehbar gelagerten Beinablagen B können sowohl über eine ziehende Kraft im Bereich des Fußes, des Fußballens, bzw. mindestens der Zehen, als auch über eine schiebende Kraft durch den Bereich der Knie von ihrer vertikalen Stellung (2) in eine annähernd horizontale Stellung (3) gebracht werden. Diese Bewegung kann durch den Antrieb des Fahrzeuges unterstütz werden. Dabei kann das Antriebsmoment über eine elektronische oder mechanische Steuerung in diesem Moment begrenzt werden, damit der Fahrer nicht gegen seinen Willen oder zu schnell in die sitzende Haltung, bzw. das Fahrzeug nicht zu schnell in den abgeständerten Zustand übergeht. Analog zu dieser Bewegung kann der Sattel C, der über einen Drehpunkt E gelagert sein kann, über einen mit den Beinablagen verbunden Hebel J und ein Verbindungsstück K von einer tiefer liegenden Position (1 + 2) in eine höher gelegene Position (3) bewegt werden. Alternativ dazu kann der Sattel bzw. eine geeignete Sitzfläche auch fest mit den Beinablagen verbunden sein. Der Sattel kommt somit während des Aufsitzens von sich aus dem Gesäß des Fahrers näher. Dabei kann er einen höchsten Punkt überschreiten und sich danach leicht absenken, so dass das Gewicht des sitzenden Fahrers (3) einem unfreiwilligen Absinken des Sattels C bzw. der damit verbunden Beinablagen B entgegenwirkt. Der Federungskomfort kann durch ein dampfendes Element N erhöht werden, das beispielsweise zwischen dem Sattel C und dem Zwischenstück K und/oder unterhalb der Beinablagen B, und/oder an einer anderen geeigneten Stelle angebracht ist. Die umgekehrte aufständernde und absitzende Bewegung kann insbesondere während der Fahrt, etwa ab einer vordefinierten Geschwindigkeit, durch einen mechanischen oder elektromagnetisch getriebenen Riegel O verhindert werden, welcher in eines der beweglichen Teile eingreift.
-
Die umgekehrte Bewegung, vom fahrenden Zustand (3) bis zum geparkten Zustand (1) wird nun vereinfacht beschrieben. Der Fahrer A verlagert sein Gewicht vom Gesäß auf den Kniebereich und entlastet dadurch den Sattel, so dass dieser im Folgenden ungehindert nach unten bzw. hinten schwenken kann. Nun stützt er sich, während er noch langsam fährt, vom Lenker ab und verlagert sein Gewicht von den Knien in Richtung Fuß bzw. Füße, bis die beschriebene Drehbewegung in umgekehrter Weise einsetzt. Sobald ein Ende des Ständers I auf dem Boden aufsetzt, kann er das Fahrzeug anhalten. Um ein Kratzen und die damit verbundenen Beschädigungen an der Fahrbahn und/oder dem Ständer I zu verhindern, können die den Boden berührenden Stellen P des Ständers I als entsprechend weiche Gleitflächen, etwa aus einem geeigneten Kunststoff, oder als Rollen oder Räder ausgebildet sein. Die Rollen bzw. Räder können über zusätzliche Gelenke, wie zum Beispiel von Bürostühlen bekannt, angelenkt sein. Sie können zusätzlich gefedert und/oder gedampft sein. Durch Ziehen am Lenker und gleichzeitiges Schieben im Bereich des Fußes bzw. der Füße, hebt der Fahrer A das Fahrzeug über einen erhöhten Punkt auf den Ständer I. Der Ständer I kann aber auch so kurz ausgeführt werden, dass das Fahrzeug beim Aufständern nicht angehoben werden muss. Die aufständernde Bewegung kann wiederum durch den Antrieb des Fahrzeuges unterstützt werden, wobei die Antriebskraft über elektronische oder mechanische Sensoren und über einen entsprechenden aus dem Stand der Technik bekannten oder ableitbaren Regelkreis begrenzt werden kann. Nun kann der Fahrer A das Fahrzeug rückwärts gehend verlassen, wobei er sein Gewicht von mindestens einem Fußballen auf mindestens eine Ferse verlagert, und somit die Wippe F, sofern vorhanden, betätigt, welche wiederum über den Hebel L die Feststellbremse H steuert. Schließlich kann das Fahrzeug mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Mittel abgesperrt werden.
-
Im Falles eines mehr als zweirädrigen kurvenneigbaren Fahrzeugs kann das Ausfahren eines Ständers I auch durch ein Bremsen oder Blockieren der die beiden nebeneinander stehenden Räder verbindenden parallelogrammartigen Verbindung erfolgen. Derartige Bremsen oder Blockiermöglichkeiten sind etwa beim Piaggio MP3 bereits Stand der Technik.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-