DE1594913A1 - Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Fasergut - Google Patents

Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Fasergut

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DE1594913A1 DE19661594913 DE1594913A DE1594913A1 DE 1594913 A1 DE1594913 A1 DE 1594913A1 DE 19661594913 DE19661594913 DE 19661594913 DE 1594913 A DE1594913 A DE 1594913A DE 1594913 A1 DE1594913 A1 DE 1594913A1
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraui# bestehendem Fasergut Es ist bekannt, Fasergut, das Cellulose enthält oder daraus besteht, zu veredeln, indem man es mit wäßrigen Lösungen oder Dispersionen von niedermolekularen Stoffen, die wenigstens eine N-Methylolgruppe und/oder N-Methyloläthergruppe enthalten, und von Acetalisierungskatalysatoren imprägniert und die N-Methylol- und N-Methyloläthergruppen dann miteinander, mit anderen Gruppen der sie tragenden Stoffe und/oder mit der Cellulose umsetzt.
  • Der Zweck dieser Behandlung ist vor allem, die Knitterneigung der Cellulose zu verringern. Die Umsetzung der N-Methylol- und N-Methyloläthergruppen wird üblicherweise durchgeführt, indem man das 1 0 imprägnierte Fasergut trocknet und auf eine Temperatur bis zu 160 C erhitzt. Dadurch erhält man Trockenknitterwinkel und Naßknitterwinkel in der gleichen Größenordnung, deren Größe an sich allen Erfordernissen angepaßt werden könnte, wenn nicht die Reißfestigkeit des behandelten Gutes umso mehr sinken würde, je höher man die Trockenknitterwinkel macht.
  • Man hat daher schon empfohlen, die obengenannte Umsetzung ohne Trocknung auf dem gequollenen Fasergut durchzuführen. Dadurch läßt sich zwar eine starke Erhöhung des Naßknitterwinkels ohne zu starke Einbuße an Rei2festigkeit erzielen, doch werden die Trockenknitterwinkel dabei nicht verbessert.,und ein befriedigendes Verhalten des behandelten Gutes beim Gebrauch ist nicht gewährleistet.
  • Nach neueren Erkenntnisadn wird der höchste Gebrauchswert erzielt, wenn man dem Fasergut hohe Naßknitterwinkel und mittlere Trockenkniterwinkel bei geringer Faserschädigung vermittelt. Zur Erreichung dieses Zieles hat man schon vorgeschlagen, eine Ausrüitung in gequollenem Zustand und eine Ausrüstung in trockenem Zustand in einem zweistufigen Verfahren durchzuführen. Man hat zwar auch schon versucht, unter Vermeidung dieses komplizierten Weges dasselbe in einem einstufigen Verfahren durch Behandeln des Fasergutes mit Formalde-hyd und vorsichtiges Trocknen bei niederen Temperaturen zu erreichen, doch ist dieses Verfal,'ren so schwer zu kontrollieren, daß man kaum reproduzierbare Effekte erhält.
  • Es sind außerdem Verfahren bekannt, bei denen man das mit Bädern von N-Methylol- und/oder N-Methyloläthergruppen enthaltenden Stoffen und Acetalisierungskatalysatoren imprägnierte Gut teilweise "V-rocknetg beispielsweise auf 4 bis 30 % Restfeuchte bei Verwendung methylolierter Cyclischer Alkylenharnstoffe oder auf mehr als 6 % Restfeuchte bei Verwendung methylolierter Triazinonderivate, und dann die Methylolgruppen in der oben geschilderten Weise reagieren läßt. Diese Verfahren geben zwar die Möglichkeit, hohe Naßknitterwinkel und mittlere Trockenknitterwinkel zu erzielen, sie haben aber den Nachteil, daß sie Reaktionszeiten Von wenigstens einer Stunde bis zu 30 Stunden erfordern; daller sind sie für die Ausrüstung großer Mengen an Textilgut unbequem und für die kontinuierliche Durchführung ungeeignet. Ein einfaches und sicher arbeitendes einstufiges Verfahren zur Erzielung hoher Naßknitterwinkel und mittlerer Trockenknitterwinkel, das nur geringen Zeitaufwand erfordert und auch kontinuierlich durchgeführt werden kann, fehlte bislang. Es wurde nun gefunden. daß man dieses Ziel auf sehr einfache Weise durch Impirägnieren des Cellulose enthaltenden oder daraus bestehenden Fasergutes mit einem wäßrigen Bad, das wenigstens einen niedermolekularen, N-Methylol- und bzw. oder N-Methyloläthergruppen enthaltenden Stoff und wenigstens eine starke oder mittelstarke Säure als Acetalisierungskatalysator enthält, und Umsetzen der N-Methylol-und N-Methyloläthergruppen miteinander, mit anderen Gruppen des sie tragenden Stoffes und bzw. oder mit der Cellulose erreichen kann, wenn man die Umsetzung und gleichzeitig die Trocknung des imprägnierten Fasergutes durch Behandlung mit Heißluft und/oder überhitztem Wasserdampf von 110 bis 190 OC durchführt, wobei man die Behandlungsdauer t in Sekunden bei einer Heißluft- bzw. Dampftemperatur T in 0 C in den durch die Gleichung tu71001 022(219-T) und t0=10 0$022(235-T) gegebenen Grenzen t u und t 0 (diese eingeschlossen) wählt. Niedermolekulare, N-Methylol- und bzw. oder N-Methyloläthergruppen enthaltende Stoffe sind als AusrUstungsmittel fÜr-Cellulosefasergut allgemein bekannt und gebräuchlich. Es handelt sich vorzugsweise um Stoffe mit einem Molekulargewicht bis zu 350, die zwei oder mehr an Stickstoff, insbesondere an den Stickstoff einer Carbamidgruppe gebundene Gruppen der Formel -CH 2-OR enthalten, in der R ein Wasserstoffatom oder ein niedermolekularer Alkylrest mit vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist. Als besonders bevorzugte Stoffe dieser Art seien diejenigen der allgemeinen Formeln hervorgehoben, worin R 1 und R 2 Wasserstoffatome oder niedermolekulare Alkylgruppen, R 3 und R 4 Reste der Formel die unmittelbar oder über miteinander verbunden sind, oder wenn R 1 und R 2 niedermolekulare,.-Alkylreste sLnd, auch Wasserstoffatome, niedermolekulare Alkylgruppen oder niedermolekulare Alkoxymethylgruppen, R 5-9 R 73 R 10 und R 11 Wasserstoffatome oder niedermolekulare Alkylgruppen, R 6 und R8 Wasserstoffatome, Hydroxylgruppen, niedermolekulare Alkylgruppen oder niedermolekulare Alkoxylgruppen, R 9 ein Wasserstoffatom, eine niedermolekulare Alkylgruppe oder eine niedermolekulare Hydroxyalkylgruppe, R und R Wasserstoffatome, niedermolekulare Alkyl-12 1-3 gruppen oder niedermolekulare Alkoxymethylgruppen, A einen zweiwertigen aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und Z Null oder 1 bedeuten.
  • Die gemeinsam definierten Reste R 1 bis R8 und Rio bis R,3 können gleich oder verschieden sein. Als niedermolekulare Alkyl-, Hydroxyalkyl-, Alkoxyl- und Alkoxymethylgruppen werden solche bevorzugt, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome im Alkylteil enthalten. Als Beispiele für Stoffe der Formel I seien genannt Derivate von Harnstoff, Monoalkyl- und symmetrischen Dialkylharnstoffen, die wenigstens 2 niedermolekulare Alkoxymethylgruppen enthalten, wie N.,N'-Dimethoxymethylharnstoff, N,N#-Dibutoxymethyl-N-methylharnstoff, N,N,Nt-Trimethoxymethyl-N-äthylha-.nstoff und N,N'-Diäthoxymethyl-N,N1-dimethylharnstoff, die N,Nt-Dihydroxymethylderivate undniedermolekularen N,NI-Dialkoxymethylderivate von N,N'-Äthyl#enharnstoff (= Imidazolidoxi-2), N,Nt-1,2-Propylenharnstoff (= 4-Methylimidazolidon-2), N,Nt-1,_3-Propyle'nharnstoff (= N,Nt-Trimethyle-nharnstoff oder Hexahydropyrimidon-2), 5-Hydroxyhexahydropyrimidon-2, 4-Hydroxy-und 4-AlkoXY-5,5-dialkylhexahydropyrimidonen mit niedermolekularen Alkyl- und Alkoxylgruppen, Hexahydro-1,3,5-triazinon-2 und seinen 5-Alkyl- und 5-Hydroxyalkylderivaten, GlyoxalMonourein (= 4,5-Dihydroxy-imidazolidon-2) und Uronen.
  • Beispiele für Stoffe der Formel II sind die Hydroxymethylde-,ivate und die niedermolekularen Alkoxymethylderivate der Mono- und Dicarbamidsäureester (= Mono- und Diurethane), wie Carbamidsäureäthyleste-r (Urethan im engeren Sinne), Carbamidsäure-propyl-, -butyl-und oetylester, N-Methylearbamidsäureäthylester, N-Äthylearbamidsäurebuty-ll'.ester, Diearbamidsäureester und Di-N-äthylearbamidsäureester von Äthylenglykol, 1,3-, 1,4-Butandiol und 1,6-Hexandiol. Besondere praktische Bedeutung haben die N-Methylol- und N-Methylolätherverbindungen cyclischer Harnstoffe, vor allem des Äthylenharnstoffs (= Imidazolidon-2)$ des 1,3-Propylenharnstoffs (= Hexahydropyrimidon-2), des unsubstituierten Urons und des 4-Hydroxy-und 4-MethoxY-5,5-dimethyl- und -5,5-diäthyl-hexahydropyrimidons-2. Die niedermolekularen N-Methylol- und bzw. oder N-Methyloläthergruppen enthaltenden Stoffe werden im folgenden der Einfachheit halber als "Ausrüstungsmittel" bezeichnet. Acetalisierungskatalysatoren werden bei der Veredlung von Fasergut mit Ausrüstungsmitteln allgemein angewendet. Sie werden meist etwas ungenau als Häitngskatalysatorer, bezeichnet. Für das vorliegende Verfahren kommen als Acelv-alisierungskatalysatoren starke oder mittelstarke anorganische und organische Säuren in Betracht, beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Oxalsäure, Glykc--1-säure, Maleinsäure, Monochloressigsäure, Trichloressigsäure, Weinsäure und Zitronensäure. Bevorzugt werden solChe starken oder mittelstarken Säuren, die bis 190 0 C weder sieden noch siih zersetzen. Man kann einzelne starke oder mittelstarke Säuren oder deren Mischungen untereinander und bzw. oder mit latent sauren Salzen als Acetalisierungskatalysatoren verwenden. Latent saure Salze sind Salze, die von sich aus nicht oder mir wenig sauer sind, aber durch Hydrolyse, thermische Beeinflussung oder dergleichen soviel Säure freisetzen, daß die Umsetzung zwischen der Cellulose und den Ausrüstungsmitteln beschleunigt wird. Latent saure Salze sind vorwiegend Salze aus Ammoniak, Aminen oder mehrwertigen Metallen und mittelstarken oder vorzugsweise starken Säuren, beispielsweise Ammoniumchlorid, Ammoniumsultat, AmmonitLmphosphate, Ammoniumnitrat, Di-monoäthanolammonium-hydrogenphosphat, Äthanolammoniumchlorid, 1-Hydroxy-2-methyl-propylammonium-2-chlorid, Magnesiumchlorid, Aluminiumehlorid, Zinkchlorid, Zinknitrat und Zirkonylchlorid. Besonders vorteilhafte Ergebnisse erzielt man, wenn man als Acetalisierungskatalysator eine wasserlösliche Mischung aus 10 bis 90 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 70 Gew.%, wenigstens einer starken oder mittelstarken Säure und 90 bis 10 Gew.%, vorzugsweise 90 bis 30 Gew.%, wenigstens eines latent sauren Salzes verwendet. Die bevorzugte Katalysatormischung muß wasserlöslich sein; es darf sich also bei der Vereinigung der Einzelkomponenten kein wasserunlöslicher Niederschlag bilden. Die Aoetalisierungskatalysatoren werden in üblichen Mengen von 0,2 bis 30 Gew.%, vorzugsweise in Mengen von 8 bis 25 Gew.%, bezogen auf die AusrUstungsmittel, verwendet.
  • Die Menge an Säure ist dabei so zu wählen, daß der pH-Wert der Flotte zwischen 0 und 2, vorzugsweige zwischen 1.0 bis 1.5, liegt. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, dem Imprägnierbad, das die AusrUstungsmittel und die Katalysatoren enthält, außerdem Netzmittel und/oder übliche-Behandlungsmittel fÜr Faserstoffe" z. B. optische Aufheller, Hydrophobiermittel, Weichmachungsmittel und Appreturmittel, zuzusetzen. Netzmittel sind beispielsweise Salze der Alkylnaphthalineulfonsäuren, die Alkalisalze des sulfonierten Bernsteinsäuredioetylesters und Anlagerungsprodukte von Alkylenoxyden-an Fettalkohole, Alkylphenole, Fettamine und dergleichen. Hydrophobiermittel sind z. B. die bekannten aluminium- oder zirkonhaltigen Paraffin-Wachs-Emulsionen sowie siliconhaltige Zubereitungen und perfluorierte aliphatische Verbindungen. Als Weichmachungsmittel seien z. B. Oxäthylierungsprodukte von höhermolekularen Fettsäuren, Fettalkoholen oder Fettsäureamiden, höhermolekulare-Polyglykoläther und deren Ester, höhermolekulare Fettsäuren, Fettalkoholsulfonate, Stearyl-N,N-äthylenharnstoff und Stearylamidomethylpyridiniumehlorid genannt. Als Appreturmittel kommen beispielsweise Celluloseäther oder -ester und Alginate in Betracht, außerdem Lösungen oder DispersionenEVnthetischer Polymerisate, z. B. von Polygthylen, Polyamiden, oxäthylierten Polyamiden, Polyvinyläthern, Polyvinylalkoholen, Polyacrylsäure oder deren Estern und Amiden sowie von entsprechenden Polymethaerylverbindungen, Polyvinylpropionat, Polyvinylpyrrolidon, von Mischpolymerisaten, z. B. solchen aus Vinylchlorid und Aarylsäureestern, aus Butadien und Styrol bzw. Acrylnitril oder aus u(-Dichloräthylen, ß-Chloralkylacrylsäureestern oder Vinyl-ß-äthyläther und Acrylsäureamid oder den Amiden der Crotonsäure oder Maleinsäure oder aus N-Methylolmethaerylaäureamid und anderen polymerisierbaren Verbindungen.
  • Besonders vorteilhaft ist es, dem Imprägnierbad wäßrige Dispersionen von Mischpolymerisaten aus 1 bis'25 % eines N-Methylolamidseiner Acrylsäure und 99 bis 75 % einer oder mehrerer anderer polymerisierbarer Verbindungen zuzusetzen. Dabei hat es sich besonders* bewährt, diese Mischpolymerisate in Mengen von 5 bis 15 %, bezogen auf das Gewicht der Ausrüstungsmittel, mitzuverwenden. Dadurch erzielt man ohne Einbuße an Festigkeit höhere Trockenknitterwinkel und eine bessere Permanenz der Ausrüstung.
  • Das Behandlungsgut wird mit dem Imprägnierbad in üblicher Weis'e getränkt. Vorzugsweise bedient man sich dazu eines Foulardo Das getränkte Gut befreit man in an sich bekannter Weise durch Abquetsehen von überschüssiger ImprMnierflüssigkeit. Dabei stimmt man die Flottenaufnahme so auf die Konzentration des Baden ab, daß-auf dem Behandlungsgut 5 bis 20 Gew.% an Ausrüstungsmitteln,bezogen auf das trockene Gut" verbleiben. Im allgemeinen liegt die Flottenaufnahme zwischen 50 und 100 Gew.%.
  • Das imprägnierte und noch nasse Gut wird dann einer Behandlung mit Heißluft und bzw. oder überhitztem Wasserdampf von 110 bis 190 0 C$ 0 vorzugsweise von 135 bis 170 C, unterworfen. Dabei reagieren die Ausrüstungsmittel in der oben angedeuteten Weise.und das Behandlungsgut wird gleichzeitig getrocknet. Die Behandlungsdauer wählt man so, daß sie bei der Temperatur T des Trockenmediums wie oben angegeben die Grenze t u nicht unter- und die Grenze to nicht überschreitet. Vorzugsweise arbeitet man in der Nähe der unteren Zeitgrenze tu, wobei der Wert tu um nicht mehr als 25 % überschritten wird. Die Behandlung mit Heißluft und bzw. oder überhitztem Wasserdampf kann in den üblichen Trocknungsaggregaten durchgeführt werden. Dabei stellt man die Arbeitsbedingungen des Trockners vorzugsweise in an sich bekannter Weise so ein, daß das Gut während der gewählten Behandlungsdauer gerade normal getrocknet wird, also weder übertrocknet noch zu feucht den Trockner verläßt.
  • Das so veredelte Gut wird in üblicher Weise durch Waschen von Katalysatorresten befreit. Man kann den Waschvorgang unmittelbar an die Behandlung mit Heißluft und bzw. oder überhitztem Wasserdampf anschließen, man kann das Gut aber, falls es die Betriebsverhältnisse erfordern, auch unbeschadet einige Stunden bei gew4hnlicher Temperatur lagern, bevor man es wäscht.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht es, auf einfache und betriebssichere Weise sehr schnell in einem einzigen Arbeitsgang Fasergut, das Cellulose enthält.oder daraus besteht, so auszurüsten, daß es hohe bis sehr hohe Naßknitterwinkel von 135 0 und mehr und mittlere Trockenknitterwinkel von 110 0 und mehr hat. Durch Variation der Verfahrensbedingungen innerhalb der angegebenen Grenzen hat man es in-der Hand, Höhe und Unterschied der Naß- und Trockenknitterwinkel den jeweiligen Bedürfnissen anzupassen. Außerdem kann man zusätzlich zu den genannten Vorteilen eine besonders gute Scheuer- und Reißfestigkeit des Behandlungsgutes erzielen. Durch seine Schnelligkeit eignet sich das vorliegende Verfahren besonders für die kontinuierliche DurChführung.
  • Als Fasergut, das durch das erfindungsgemäße Verfahren veredelt werden kann, seien z. B. Fasern, Flocken, Kardenbänder und besonders flächenförmige Gebilde, wie ungebundene und.gebundene Faservliese, Gewebe, Gewirke und Geflechte, genannt. Das Fasergut kann aus reinen natürlichen oder' regenerierten Cellulosefasern, beispielsweise aus Baumwolle, Leinen, Reyon oder Zellwölle, oder aus deren Mischungen untereinander oder mit anderen Fasern, beispielsweise mit Wolle, Seide" Celluloseesterfasern oder Fasern aus synthetischen Polyamiden, Polyestern, Polyolefinen, Acrylnitrilpolymerisaten oder Vinylehloridpolymerisaten, bestehen.
  • Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten. Gewichtsteile verhalten sich zu Raumteilen wie das Kilogramm zum Liter.
  • Beispiel 1 Ein gebleichtes und mercerisiertes Baumwollgewebe (Popeline) mit einem Gewicht von 120 g/m 2 wurde mit einer Lösung nachstehender Zusammensetzung durch Foulardieren imprägniert: 300 Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von N,N1-Dimethylol-4-methoXY-5,5-dimethylhexahydropyrimidon-2, 21,35 Teile Oxalsäure, 6,75 Teile Maleinsäure, 4,5 Teile Ammoniumehlorid, 25 Teile einer 40%igen wäßrigen Dispersion eines Mischpolymerisats aus 89 Teilen Acrylsäure-n-butylester, 5 Teilen Butandioldiaerylat, 3 Teilen N-Methylolmethaarylamid und 3 Teilen Acrylamid, 8 Teile einer 25%igen wäßrigen Lösung eines oxäthylierten Polyamids,20 Teile einer 30%igen Polyäthylen-Primärdispersion und 2 Teile eines Adduktes von 7 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol i-Ootylphenol wurden mit Wasser auf 100Q Raumteile verdünnt.
  • Die Flottenaufnahme betrug 73 %.
  • Das imprägnierte Gut wurde in 20 Sekunden mit Heißluft von 160 0 C getrocknet. Danach wurde es zur Entfernung des Katalysators auf der Breitwaschmaschine bei normaler Temperatur in einer 1%igen wäßrigen Sodalösung neutralisiert, bei 60 0 C in einem Seife/Soda-Bad gewaschen und gespült. Nach dem Trocknen hatte es die in der Tabelle-unter "C angegebenen technologischen Daten.
  • Beispiel 2 Das in Beispiel 1 genannte Gewebe wurde mit einem Bad folgender Zusammensetzung geklotzt: 300 Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von N"N'-Dimethyloi-4-methoxY-595-dimethylhexahydropyrimidon-2, 15 Teile Zirkonylohlorid und 20 Teile Oxalsäure wurden mit Wasser auf 1000 Raumteile verdünnt. Die Flottenaufnahme betrug 75 %.
  • Das imprägnierte Gut wurde in 40 Sekunden mit Heißluft von 150 0 C getrocknet und nach 30 Minuten Lagerung bei gewöhnlicher Temperatur wie im Beispiel 1 angegeben weiterbehandelt.
  • Pie technologischen Daten sind in der Tabelle unter "2" wiedergegeben.
  • Beispiel 3 Das im Beispiel 1 genannte Gewebe wurde mit einem Bad folgender Zusammensetzung geklotzt,# 300 Teile einer 50%iken wäßrigen Lösung von N.NI-Dimethylolhexahydropyrimidon-2, 3 Teile Oxalsäure, 30 Teile einer 40%igen wäßrigen Diapersion des im Beispiel 1 genannten Mischpolymerisats und 2 Teile eines Adduktes von 7 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol i-Octylphenol wurden mit Wasser auf 1000 Raumteile verdünnt.
  • Die Flottenaufnahme betrug 75 %.
  • Das imprägnierte Gut wurde in 75 Sekunden mit Heißluft von 135 0 C getrocknet und sofort wie im Beispiel 1 angegeben weiterbehandelt. Die technologischen Daten sind in der Tabelle unter "3" wiedergegeben.
  • Beispiel 4 Das im Beispiel 1 genannte Gewebe wurde mit einem Bad folgender Zusammensetzung geklotzt: 300 Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von N,N1-Dimethylolhexahydropyrimidon-2 und 1,2 Teile 38%iger Salzsäure wurden mit Wasser auf 1000 Raumteile verdünnt.
  • Die Flottenaufnahme betrug 754.
  • Das imprägnierte Gut wurde in 20 Sekunden mit Heißluft von 160 9C getrocknet und sogleich wie im Beispiel 1 angegeben weiterverarbeitet.
  • Die technologischen Daten finden sich in der Tabelle unter Beispiel 5 Das im Beispiel 1 genanr*te Gewebe wurde mit einem Bad folgender Zusammensetzung geklotzt: 300 Teile einer 50%igen wäßrigen Lösung von N,Nt-Dimethylolimidazolidon-2 und 16 Teile 65%ige Phosphorsäure wurden mit Wasser auf 1000 Raumteile verdünnt.
  • Die Flottenaufnahme betrug 75 Das imprägnierte Gut wurde in 40 Sekunden mit Heißluft von 160 0 C getrocknet und sogleich wie dm Beispiel 1 angegeben weiterverarbeitet.
  • Dde teeli-no1Ggischc-ii Dal;c-,-) sJnd in ler Tabelle unter "5" angegeben.
    Tabelle
    1 2 3 4 5
    Trockenknitterwinkel 241 271 240 253 P60
    (K+S)
    Naßknitte:rwinkel 290 278 280 272 285
    (K+S) 103
    Monsanto Rating" spin dry 4,75 4,5 4,25 4s5 4,975
    (nach 3 Maschinenkochwäschen)
    Reißfestigkeit Lkg] 34,4 30,2 33.g8 29s4 28so
    (50 x 200 mm)
    Accelerotor-Verlust 12.90 21j0 19s5 21$3 20,.3
    E%j (in 3 inin. bei
    3000 rpm)

Claims (2)

  1. Patäntansprüche 1. Verfahren zum Veredeln von Cellulose enthaltendem oder daraus bestehendem Fasergut durch Imprägnieren mit einem wäßrigen Bad, das wenigstens einen niedermolekularen, N-Methylol- und/oder N-Methyloläthergruppen enthaltenden Stoff und wenigstens eine starke oder mittelstarke Säure als Acetalisierungskatalysator enthält, und Umsetzen der N-Methylol- und N-Methyloläthergruppen miteinander, mit anderen Gruppen des sie tragenden Stoffes und/oder mit der Cellulose, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung und gleichzeitig die Trocknung des imprägnierten Fasergutes durch Behandlung mit Heißluft und/oder überhitztem Wasserdampf von 110 bis 190 OC durchführt, wobei man die Behandlungsdauer t in Sekunden bei einer Heißluft- bzw. Dampftemperatur T in 0 C in den durch die Gleichungen tu=lo 03022(219-T) und t0=10 0$022(235-T) gegebenen Grenzen t u und t 0 (diese eingeschlossen) wählt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acetalisierungskatalysator eine wasserlösliche Mischung aus 10 bis 90 Gew.% wenigstens einer starken oder mittelstarken Säure und 90 bis 10 Gew.% wenigstens eines latent sauren Salzes verwendet.
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